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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Uanonier Radegast

Den Kuckuck auch, das ist doch Grund genug, wenn der Mensch ein moto¬
rischer Trunkenbold ist und die Frau beständig malträtiert!

Sie meint, das wär unter uns gewöhnlichen Leuten noch lang keine rechte
Ursach -- die ließen die Richter nich gelten.

Aber Radegast, weshalb haben Sie sich denn gerade die blonde Stranddistel
in den Kopf gesetzt? Weshalb wollen Sie die denn gerade haben?

Er schaute mich fast traurig an. Dann sagte er eintönig: Herr Gefreiter,
wenn man so gar keine Menschenseele auf der Welt hat -- ach, was soll ich da
noch reden. Das is nu mal so, Herr Gefreiter, ich sag mir in meinen: Verstand:
Die oder keine sonst.

Wir wurden in diesem Augenblick aus der Kajüte auf das Deck gerufen, wo
Wir die Scheiben für das geplante Schrapnellfeuer aufzustellen hatten.

Um Mittag sah ich Radegast im Helm zum Feldwebel und zum Hauptmann
gehn; man hatte seine Bitte entgegengenommen, Bescheid würde er am nächsten Tage
erhalten. Aber schon nachmittags erfuhr ich in der Kantine, daß die Unteroffiziere
an den Herrn Hauptmann die gehorsame Bitte gerichtet hätten, Radegast nicht als
Kapitulanten annehmen zu wollen, weil er bestraft sei und seine als Diebstahl
qualifizierte That das Ansehen des Unteroffizierstands schädigen könnte. Der Feld¬
webel hatte sich dieser gehorsamen Bitte angeschlossen, obgleich er zugeben mußte,
daß Radegast ein brauchbarer Soldat sei.

Am nächsten Tage ließ der Hauptmann beim Appell Radegast vortreten; er nahm
ihn zur Seite und sagte ihm, er wolle ihn als Anerkennung seiner guten Führung
schon nach zwei Jahren entlassen; aber kapitulieren könne er mit ihm nicht. Es gäbe
dumme Streiche, die einem das ganze Leben verdürben. Er bedaure das, aber
Unteroffizier könne nur werden, wer sich auch im Zivilleben tadellos geführt habe.

Er gab Radegast die Hand und sagte: Sie versteh", wie ich das meine.

Radegast zuckte nicht mit der Wimper, aber er wurde blaß und sagte etwas
heiser: Zu Befehl, Herr Hauptmann.

Da das große Schießen aus allen Küstenbatterien nach der als feindliches
Kriegsschiff ausgerüsteten Bark am nächsten Tage frühmorgens unternommen werden
sollte, so hatten wir noch einen anstrengenden Dienst. Wir Einjährig-Freiwilligen,
die besondre Kommandos hatten, mußten noch spät abends zu unserm Jnstruktions-
offizier, der uns noch einmal das ziemlich verwickelte indirekte Schießverfnhren aus
den Mörserbatterien erklären sollte, damit wir ans etwaige Fragen des inspizierenden
Generals Antwort geben könnten.

Es war ein prächtiger Abend, als ich am Bollwerk entlang nach dem Fort
ging, wo der Offizier sein Quartier hatte. Der Himmel war etwas bewölkt, sodaß
der Mond zuweilen einen rötlichen Schimmer annahm, der auf den kleinen hüpfenden
Wellen des Hafens in wunderbaren Reflexen hin und her zitterte. Und dazwischen
sah man die langgestreckten dunkeln Schatten der vor Anker liegenden Fahrzeuge
und ihrer Masten, und hier und da ein langsam dahingleitendes Boot, von dessen
Ruderstangen das glitzernde Wasser geräuschlos abträufelte.

Am Bollwerk entlang zog sich an der Stelle, wo unsre armierte Bark lag,
Erlengebüsch und Schlehdorn. Als ich, von der Hauptstraße abbiegend, auf
den, Fußweg am Wasser weiter ging, sah ich rechts auf dem durch das Erlen¬
gebüsch führenden Pfade zwei Gestalten Hand in Hand. Es waren Radegast und
seine Geliebte. Er hatte den Kopf gesenkt, und sie drückte die Schürze vor die
Augen und schien zu weinen. Aber als sie aussahen und mich bemerkten, traten
sie hinter die Büsche. Ich blieb eine Weile stehn und sah sie auf der andern
Seite des Erlenbusches herauskommen und auf unsre Bark zugehn. Sie standen
vor der Bark still, und er zeigte nach dem Namen Johanna, den er selbst mit
großen weißen Buchstaben an der Bordwand nachgemalt hatte. Er faßte an die


Uanonier Radegast

Den Kuckuck auch, das ist doch Grund genug, wenn der Mensch ein moto¬
rischer Trunkenbold ist und die Frau beständig malträtiert!

Sie meint, das wär unter uns gewöhnlichen Leuten noch lang keine rechte
Ursach — die ließen die Richter nich gelten.

Aber Radegast, weshalb haben Sie sich denn gerade die blonde Stranddistel
in den Kopf gesetzt? Weshalb wollen Sie die denn gerade haben?

Er schaute mich fast traurig an. Dann sagte er eintönig: Herr Gefreiter,
wenn man so gar keine Menschenseele auf der Welt hat — ach, was soll ich da
noch reden. Das is nu mal so, Herr Gefreiter, ich sag mir in meinen: Verstand:
Die oder keine sonst.

Wir wurden in diesem Augenblick aus der Kajüte auf das Deck gerufen, wo
Wir die Scheiben für das geplante Schrapnellfeuer aufzustellen hatten.

Um Mittag sah ich Radegast im Helm zum Feldwebel und zum Hauptmann
gehn; man hatte seine Bitte entgegengenommen, Bescheid würde er am nächsten Tage
erhalten. Aber schon nachmittags erfuhr ich in der Kantine, daß die Unteroffiziere
an den Herrn Hauptmann die gehorsame Bitte gerichtet hätten, Radegast nicht als
Kapitulanten annehmen zu wollen, weil er bestraft sei und seine als Diebstahl
qualifizierte That das Ansehen des Unteroffizierstands schädigen könnte. Der Feld¬
webel hatte sich dieser gehorsamen Bitte angeschlossen, obgleich er zugeben mußte,
daß Radegast ein brauchbarer Soldat sei.

Am nächsten Tage ließ der Hauptmann beim Appell Radegast vortreten; er nahm
ihn zur Seite und sagte ihm, er wolle ihn als Anerkennung seiner guten Führung
schon nach zwei Jahren entlassen; aber kapitulieren könne er mit ihm nicht. Es gäbe
dumme Streiche, die einem das ganze Leben verdürben. Er bedaure das, aber
Unteroffizier könne nur werden, wer sich auch im Zivilleben tadellos geführt habe.

Er gab Radegast die Hand und sagte: Sie versteh», wie ich das meine.

Radegast zuckte nicht mit der Wimper, aber er wurde blaß und sagte etwas
heiser: Zu Befehl, Herr Hauptmann.

Da das große Schießen aus allen Küstenbatterien nach der als feindliches
Kriegsschiff ausgerüsteten Bark am nächsten Tage frühmorgens unternommen werden
sollte, so hatten wir noch einen anstrengenden Dienst. Wir Einjährig-Freiwilligen,
die besondre Kommandos hatten, mußten noch spät abends zu unserm Jnstruktions-
offizier, der uns noch einmal das ziemlich verwickelte indirekte Schießverfnhren aus
den Mörserbatterien erklären sollte, damit wir ans etwaige Fragen des inspizierenden
Generals Antwort geben könnten.

Es war ein prächtiger Abend, als ich am Bollwerk entlang nach dem Fort
ging, wo der Offizier sein Quartier hatte. Der Himmel war etwas bewölkt, sodaß
der Mond zuweilen einen rötlichen Schimmer annahm, der auf den kleinen hüpfenden
Wellen des Hafens in wunderbaren Reflexen hin und her zitterte. Und dazwischen
sah man die langgestreckten dunkeln Schatten der vor Anker liegenden Fahrzeuge
und ihrer Masten, und hier und da ein langsam dahingleitendes Boot, von dessen
Ruderstangen das glitzernde Wasser geräuschlos abträufelte.

Am Bollwerk entlang zog sich an der Stelle, wo unsre armierte Bark lag,
Erlengebüsch und Schlehdorn. Als ich, von der Hauptstraße abbiegend, auf
den, Fußweg am Wasser weiter ging, sah ich rechts auf dem durch das Erlen¬
gebüsch führenden Pfade zwei Gestalten Hand in Hand. Es waren Radegast und
seine Geliebte. Er hatte den Kopf gesenkt, und sie drückte die Schürze vor die
Augen und schien zu weinen. Aber als sie aussahen und mich bemerkten, traten
sie hinter die Büsche. Ich blieb eine Weile stehn und sah sie auf der andern
Seite des Erlenbusches herauskommen und auf unsre Bark zugehn. Sie standen
vor der Bark still, und er zeigte nach dem Namen Johanna, den er selbst mit
großen weißen Buchstaben an der Bordwand nachgemalt hatte. Er faßte an die


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[0667] Uanonier Radegast Den Kuckuck auch, das ist doch Grund genug, wenn der Mensch ein moto¬ rischer Trunkenbold ist und die Frau beständig malträtiert! Sie meint, das wär unter uns gewöhnlichen Leuten noch lang keine rechte Ursach — die ließen die Richter nich gelten. Aber Radegast, weshalb haben Sie sich denn gerade die blonde Stranddistel in den Kopf gesetzt? Weshalb wollen Sie die denn gerade haben? Er schaute mich fast traurig an. Dann sagte er eintönig: Herr Gefreiter, wenn man so gar keine Menschenseele auf der Welt hat — ach, was soll ich da noch reden. Das is nu mal so, Herr Gefreiter, ich sag mir in meinen: Verstand: Die oder keine sonst. Wir wurden in diesem Augenblick aus der Kajüte auf das Deck gerufen, wo Wir die Scheiben für das geplante Schrapnellfeuer aufzustellen hatten. Um Mittag sah ich Radegast im Helm zum Feldwebel und zum Hauptmann gehn; man hatte seine Bitte entgegengenommen, Bescheid würde er am nächsten Tage erhalten. Aber schon nachmittags erfuhr ich in der Kantine, daß die Unteroffiziere an den Herrn Hauptmann die gehorsame Bitte gerichtet hätten, Radegast nicht als Kapitulanten annehmen zu wollen, weil er bestraft sei und seine als Diebstahl qualifizierte That das Ansehen des Unteroffizierstands schädigen könnte. Der Feld¬ webel hatte sich dieser gehorsamen Bitte angeschlossen, obgleich er zugeben mußte, daß Radegast ein brauchbarer Soldat sei. Am nächsten Tage ließ der Hauptmann beim Appell Radegast vortreten; er nahm ihn zur Seite und sagte ihm, er wolle ihn als Anerkennung seiner guten Führung schon nach zwei Jahren entlassen; aber kapitulieren könne er mit ihm nicht. Es gäbe dumme Streiche, die einem das ganze Leben verdürben. Er bedaure das, aber Unteroffizier könne nur werden, wer sich auch im Zivilleben tadellos geführt habe. Er gab Radegast die Hand und sagte: Sie versteh», wie ich das meine. Radegast zuckte nicht mit der Wimper, aber er wurde blaß und sagte etwas heiser: Zu Befehl, Herr Hauptmann. Da das große Schießen aus allen Küstenbatterien nach der als feindliches Kriegsschiff ausgerüsteten Bark am nächsten Tage frühmorgens unternommen werden sollte, so hatten wir noch einen anstrengenden Dienst. Wir Einjährig-Freiwilligen, die besondre Kommandos hatten, mußten noch spät abends zu unserm Jnstruktions- offizier, der uns noch einmal das ziemlich verwickelte indirekte Schießverfnhren aus den Mörserbatterien erklären sollte, damit wir ans etwaige Fragen des inspizierenden Generals Antwort geben könnten. Es war ein prächtiger Abend, als ich am Bollwerk entlang nach dem Fort ging, wo der Offizier sein Quartier hatte. Der Himmel war etwas bewölkt, sodaß der Mond zuweilen einen rötlichen Schimmer annahm, der auf den kleinen hüpfenden Wellen des Hafens in wunderbaren Reflexen hin und her zitterte. Und dazwischen sah man die langgestreckten dunkeln Schatten der vor Anker liegenden Fahrzeuge und ihrer Masten, und hier und da ein langsam dahingleitendes Boot, von dessen Ruderstangen das glitzernde Wasser geräuschlos abträufelte. Am Bollwerk entlang zog sich an der Stelle, wo unsre armierte Bark lag, Erlengebüsch und Schlehdorn. Als ich, von der Hauptstraße abbiegend, auf den, Fußweg am Wasser weiter ging, sah ich rechts auf dem durch das Erlen¬ gebüsch führenden Pfade zwei Gestalten Hand in Hand. Es waren Radegast und seine Geliebte. Er hatte den Kopf gesenkt, und sie drückte die Schürze vor die Augen und schien zu weinen. Aber als sie aussahen und mich bemerkten, traten sie hinter die Büsche. Ich blieb eine Weile stehn und sah sie auf der andern Seite des Erlenbusches herauskommen und auf unsre Bark zugehn. Sie standen vor der Bark still, und er zeigte nach dem Namen Johanna, den er selbst mit großen weißen Buchstaben an der Bordwand nachgemalt hatte. Er faßte an die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/667>, abgerufen am 02.07.2024.