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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Kanonier Radegast

ganz unentbehrlich wurde. Als wir beide in einer Ruhepause unten in der Kajüte
saßen, sagte er vor sich hinstarrend: Diese Bark is gerade so gebaut wie jener
Teufelskasteu, die schwedische Bark, die bei uus auf Grund ging. Bloß die Bord¬
wand is hier was höher. Man könnt hier nicht so gleich mit einem Schlag über
Bord fliegen.

Ich that, als verstünde ich ihn nicht, streckte mich auf einer Bank aus, legte
die Arme unter den Kopf und sah nach der Decke der Kajüte.

Nach einer Weile fuhr er fort, indem er sich die Feldmühe auf den Hinter¬
kopf schob: Johanna heißt diese Bark, die schwedische hieß auch Johanna, und die
Sie immer die Stranddistel nennen, die heißt auch Johanna. Übermorgen kommt ihr
Scheusal von Mann wieder nach Haus. Er machte eine Pause. Dann sagte er vor
sich hiu: Daß man einen Menschen tot macht, dazu kommt man, man weiß nich wie.
Aber den Lorbaß da hätt ich neulich nachts auf Posten niederknallen können, und
keiner hätt mir was thun können. Das durft ich doch, Herr Gefreiter, was?

Wenn Sie ihn dreimal angerufen hatten, und er nicht stand, natürlich.

Also wie ich da nachts auf der Düne steh, und alles vor mir hell is von
Mondlicht, da seh ich ihn schon hinten aus den Strandkiefern ankommen. Er war
schon mal am Tag bei mir vorbeigegangen, und wie er mich da oben sieht und
mich erkennt, da kommt er näher und schreit: Hund, du hast meine Frau versteckt,
schreit er. Und wie er im Schilderhaus nachsehen will, da komme ich die Düne
runter und ruf dreimal: Halt werd"! ruf ich, und da er so ein niederträchtiges
Lachen anschlägt und keine Antwort giebt, da leg ich an und schieß. Aber mir
zitterte die Hand, und die Kugel ging in die Düne, und da riß er aus.

Also der Stürlnch war das?

Ja, den Paster hat er rausgeschmisseu, und nu will sie nich mehr bei ihm
bleiben. Sie hat es satt. Was soll nu aus ihr werden?

Hin, lassen Sie sie doch zu Ihren Eltern gehn nach Ruschwick, sagte ich.

Ach Gott, Herr Gefreiter, zu Haus, da sitzt auch der Satan. Meine Mutter
is im vorigen Jahr gestorben vor Aufregung wegen dem Prozeß von wegen der
schwedischen Bark, und meinen oller Vater, den hat der Strandvogt wieder ein¬
gekocht. Ich will nich mehr nach Ruschwick zurück. Ich kann Ihnen sagen, Herr
Gefreiter, mir is das ganze Leben zuwider. Aus mir wird ja doch nichts Rechts.

Mensch, reden Sie nicht so unvernünftig. Was wollen Sie? Sie find bei den
Vorgesetzten gut angeschrieben. Bleiben Sie doch Soldat und sehen Sie zu, daß Sie
Unteroffizier werden. Da können Sie Ihre Stranddistel dann immer noch heiraten.

Er sah mich erstaunt an. Meinen Sie, Herr Gefreiter, daß ich Unteroffizier
werden könnte?

Weshalb nicht? Sie dienen jetzt zwei Jahre, haben sich immer gut geführt,
haben das richtige Äußere, sind auch ein gescheiter Kerl, der den ganzen Rummel
hier versteht, und dem das alles, wie ich sehe, auch Spaß macht -- also setzen Sie
sich noch heute den Helm auf, gehn Sie zum Herrn Feldwebel und zum Herrn
Hauptmann und sagen Sie ihnen, Sie hätten Lust, beim Militär zu bleiben.

Radegast sah eine Weile vor sich hin, dann sagte er, indem er sich die Stirn
rieb: Dnnnerhagel, wenn das ging, wenn das möglich wär, wenn ich Unter¬
offizier würd -- ja, das werd ich thun, das is ein guter Rat, das werd ich heut
gleich machen.

Er sah wieder eine Weile vor sich hin, "dann fuhr er fort: Denken Sie sich,
Herr Gefreiter, seitdem der Paster bei ihm gewesen ist, will er sie mit nach
Kopenhagen nehmen, aber sie will nich, sie will nich mehr bei dem Kerl bleiben.

Nach allem, was Sie mir erzählt haben, Radegast, muß sie sich natürlich von
dem Menschen scheiden lassen.

Ja, wenn das so leicht ging mit dem Scheiden. Dazu muß sie Ursach haben.


Kanonier Radegast

ganz unentbehrlich wurde. Als wir beide in einer Ruhepause unten in der Kajüte
saßen, sagte er vor sich hinstarrend: Diese Bark is gerade so gebaut wie jener
Teufelskasteu, die schwedische Bark, die bei uus auf Grund ging. Bloß die Bord¬
wand is hier was höher. Man könnt hier nicht so gleich mit einem Schlag über
Bord fliegen.

Ich that, als verstünde ich ihn nicht, streckte mich auf einer Bank aus, legte
die Arme unter den Kopf und sah nach der Decke der Kajüte.

Nach einer Weile fuhr er fort, indem er sich die Feldmühe auf den Hinter¬
kopf schob: Johanna heißt diese Bark, die schwedische hieß auch Johanna, und die
Sie immer die Stranddistel nennen, die heißt auch Johanna. Übermorgen kommt ihr
Scheusal von Mann wieder nach Haus. Er machte eine Pause. Dann sagte er vor
sich hiu: Daß man einen Menschen tot macht, dazu kommt man, man weiß nich wie.
Aber den Lorbaß da hätt ich neulich nachts auf Posten niederknallen können, und
keiner hätt mir was thun können. Das durft ich doch, Herr Gefreiter, was?

Wenn Sie ihn dreimal angerufen hatten, und er nicht stand, natürlich.

Also wie ich da nachts auf der Düne steh, und alles vor mir hell is von
Mondlicht, da seh ich ihn schon hinten aus den Strandkiefern ankommen. Er war
schon mal am Tag bei mir vorbeigegangen, und wie er mich da oben sieht und
mich erkennt, da kommt er näher und schreit: Hund, du hast meine Frau versteckt,
schreit er. Und wie er im Schilderhaus nachsehen will, da komme ich die Düne
runter und ruf dreimal: Halt werd«! ruf ich, und da er so ein niederträchtiges
Lachen anschlägt und keine Antwort giebt, da leg ich an und schieß. Aber mir
zitterte die Hand, und die Kugel ging in die Düne, und da riß er aus.

Also der Stürlnch war das?

Ja, den Paster hat er rausgeschmisseu, und nu will sie nich mehr bei ihm
bleiben. Sie hat es satt. Was soll nu aus ihr werden?

Hin, lassen Sie sie doch zu Ihren Eltern gehn nach Ruschwick, sagte ich.

Ach Gott, Herr Gefreiter, zu Haus, da sitzt auch der Satan. Meine Mutter
is im vorigen Jahr gestorben vor Aufregung wegen dem Prozeß von wegen der
schwedischen Bark, und meinen oller Vater, den hat der Strandvogt wieder ein¬
gekocht. Ich will nich mehr nach Ruschwick zurück. Ich kann Ihnen sagen, Herr
Gefreiter, mir is das ganze Leben zuwider. Aus mir wird ja doch nichts Rechts.

Mensch, reden Sie nicht so unvernünftig. Was wollen Sie? Sie find bei den
Vorgesetzten gut angeschrieben. Bleiben Sie doch Soldat und sehen Sie zu, daß Sie
Unteroffizier werden. Da können Sie Ihre Stranddistel dann immer noch heiraten.

Er sah mich erstaunt an. Meinen Sie, Herr Gefreiter, daß ich Unteroffizier
werden könnte?

Weshalb nicht? Sie dienen jetzt zwei Jahre, haben sich immer gut geführt,
haben das richtige Äußere, sind auch ein gescheiter Kerl, der den ganzen Rummel
hier versteht, und dem das alles, wie ich sehe, auch Spaß macht — also setzen Sie
sich noch heute den Helm auf, gehn Sie zum Herrn Feldwebel und zum Herrn
Hauptmann und sagen Sie ihnen, Sie hätten Lust, beim Militär zu bleiben.

Radegast sah eine Weile vor sich hin, dann sagte er, indem er sich die Stirn
rieb: Dnnnerhagel, wenn das ging, wenn das möglich wär, wenn ich Unter¬
offizier würd — ja, das werd ich thun, das is ein guter Rat, das werd ich heut
gleich machen.

Er sah wieder eine Weile vor sich hin, "dann fuhr er fort: Denken Sie sich,
Herr Gefreiter, seitdem der Paster bei ihm gewesen ist, will er sie mit nach
Kopenhagen nehmen, aber sie will nich, sie will nich mehr bei dem Kerl bleiben.

Nach allem, was Sie mir erzählt haben, Radegast, muß sie sich natürlich von
dem Menschen scheiden lassen.

Ja, wenn das so leicht ging mit dem Scheiden. Dazu muß sie Ursach haben.


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[0666] Kanonier Radegast ganz unentbehrlich wurde. Als wir beide in einer Ruhepause unten in der Kajüte saßen, sagte er vor sich hinstarrend: Diese Bark is gerade so gebaut wie jener Teufelskasteu, die schwedische Bark, die bei uus auf Grund ging. Bloß die Bord¬ wand is hier was höher. Man könnt hier nicht so gleich mit einem Schlag über Bord fliegen. Ich that, als verstünde ich ihn nicht, streckte mich auf einer Bank aus, legte die Arme unter den Kopf und sah nach der Decke der Kajüte. Nach einer Weile fuhr er fort, indem er sich die Feldmühe auf den Hinter¬ kopf schob: Johanna heißt diese Bark, die schwedische hieß auch Johanna, und die Sie immer die Stranddistel nennen, die heißt auch Johanna. Übermorgen kommt ihr Scheusal von Mann wieder nach Haus. Er machte eine Pause. Dann sagte er vor sich hiu: Daß man einen Menschen tot macht, dazu kommt man, man weiß nich wie. Aber den Lorbaß da hätt ich neulich nachts auf Posten niederknallen können, und keiner hätt mir was thun können. Das durft ich doch, Herr Gefreiter, was? Wenn Sie ihn dreimal angerufen hatten, und er nicht stand, natürlich. Also wie ich da nachts auf der Düne steh, und alles vor mir hell is von Mondlicht, da seh ich ihn schon hinten aus den Strandkiefern ankommen. Er war schon mal am Tag bei mir vorbeigegangen, und wie er mich da oben sieht und mich erkennt, da kommt er näher und schreit: Hund, du hast meine Frau versteckt, schreit er. Und wie er im Schilderhaus nachsehen will, da komme ich die Düne runter und ruf dreimal: Halt werd«! ruf ich, und da er so ein niederträchtiges Lachen anschlägt und keine Antwort giebt, da leg ich an und schieß. Aber mir zitterte die Hand, und die Kugel ging in die Düne, und da riß er aus. Also der Stürlnch war das? Ja, den Paster hat er rausgeschmisseu, und nu will sie nich mehr bei ihm bleiben. Sie hat es satt. Was soll nu aus ihr werden? Hin, lassen Sie sie doch zu Ihren Eltern gehn nach Ruschwick, sagte ich. Ach Gott, Herr Gefreiter, zu Haus, da sitzt auch der Satan. Meine Mutter is im vorigen Jahr gestorben vor Aufregung wegen dem Prozeß von wegen der schwedischen Bark, und meinen oller Vater, den hat der Strandvogt wieder ein¬ gekocht. Ich will nich mehr nach Ruschwick zurück. Ich kann Ihnen sagen, Herr Gefreiter, mir is das ganze Leben zuwider. Aus mir wird ja doch nichts Rechts. Mensch, reden Sie nicht so unvernünftig. Was wollen Sie? Sie find bei den Vorgesetzten gut angeschrieben. Bleiben Sie doch Soldat und sehen Sie zu, daß Sie Unteroffizier werden. Da können Sie Ihre Stranddistel dann immer noch heiraten. Er sah mich erstaunt an. Meinen Sie, Herr Gefreiter, daß ich Unteroffizier werden könnte? Weshalb nicht? Sie dienen jetzt zwei Jahre, haben sich immer gut geführt, haben das richtige Äußere, sind auch ein gescheiter Kerl, der den ganzen Rummel hier versteht, und dem das alles, wie ich sehe, auch Spaß macht — also setzen Sie sich noch heute den Helm auf, gehn Sie zum Herrn Feldwebel und zum Herrn Hauptmann und sagen Sie ihnen, Sie hätten Lust, beim Militär zu bleiben. Radegast sah eine Weile vor sich hin, dann sagte er, indem er sich die Stirn rieb: Dnnnerhagel, wenn das ging, wenn das möglich wär, wenn ich Unter¬ offizier würd — ja, das werd ich thun, das is ein guter Rat, das werd ich heut gleich machen. Er sah wieder eine Weile vor sich hin, "dann fuhr er fort: Denken Sie sich, Herr Gefreiter, seitdem der Paster bei ihm gewesen ist, will er sie mit nach Kopenhagen nehmen, aber sie will nich, sie will nich mehr bei dem Kerl bleiben. Nach allem, was Sie mir erzählt haben, Radegast, muß sie sich natürlich von dem Menschen scheiden lassen. Ja, wenn das so leicht ging mit dem Scheiden. Dazu muß sie Ursach haben.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/666>, abgerufen am 02.07.2024.