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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Kanonier Radegast

sie unterlassen, wenn er ihm seine Tochter zum Weibe gäbe. Die Hemme opferte
sich für den Vater und wurde Stürlachs Frau. Trotzdem hatte er im Rausch das
Vergehn des armen Fischers verraten, und dieser hatte sich aus Furcht vor dem
Gefängnis am Molenkopf ertränkt.

Radegast erzählte diese Geschichte mit vielen Kunstpausen und zahlreichen
Flüchen: Wenn der Kerl nich wär, dann wär alles gut.

Wie so?

Das kann ich nicht sagen, Herr Gefreiter.

Hören Sie mal, Radegast, ich merke aus allem, was Sie sagen, daß Ihnen
die Stranddistel nicht gleichgiltig ist. Schlagen Sie sich die aus dem Kopf. So
etwas endigt immer mit Unheil.

Er zuckte die Achseln und sagte nach einer Weile: Unheil? Herr Gefreiter,
wenn der Kutter doch mal auf die Sandbank soll, da hilft kein Segelreffen.

Aber Radegnst vermied es doch, sich in den nächsten Tagen, wo Stürlach von
seiner Kopenhagner Fahrt zurückgekehrt war und wieder vier Tage herumlungerte,
in der Nähe der Dünenhüttc aufzuhalten. Offenbar trug das dazu bei, ihn noch
düstrer zu macheu. Als ich ihn einmal in der Munitionstraverse traf, wo die Kar¬
tuschen an die einzelnen Batterien ausgegeben wurden, machte er beim Vorüber¬
gehn Bemerkungen zu mir, aus denen ich sah, daß er bei allen Dienstverrichtungen
immer nur an das Häuschen hinter dem Düuenkamm dachte und an das junge,
mißhandelte Weib, an ihr und ihres Vaters Schicksal, das dem seinen so verwandt
war. Er sah hier eine schändliche Ungerechtigkeit, und je mehr er darüber grübelte,
desto klarer wurde es ihm, daß er dieser Grausamkeit ein Ende machen müsse.

Am nächsten Tage stand Radegast Posten in der Nähe des Dünenkamms, um
wertvolles Batteriebaumaterial zu bewachen. Nachts siel dort ein Schuß, und ich
erfuhr, daß Radegast einen verdächtigen Menschen angerufen, aber keine Antwort
erhalten und sogleich geschossen hätte; der Mensch sei aber in die Kiefernschonung
hinter der Düne gerannt und dort verschwunden.

Dieses Nachterlebnis des Kanoniers Radegast trat als Gesprächsstoff bald vor
der Aufregung des anstrengenden Batteriedienstes zurück, denn für den letzten Schie߬
tag hatte sich die höchste Generalität angemeldet. Es sollten die neuen Geschütze
in ihren Positionen, neue Geschosse und ein neues Schießverfahren geprüft werden;
und damit alles tadellos vertiefe, waren Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften
von früh bis spät in angespannter Thätigkeit, die zuverlässigsten Vorbereitungen zu
treffen. Da die aus Latten gezimmerten und auf luftdicht verschlossenen Blech-
zylindern schwimmenden Hühnerstttlle, wie die Kanoniere die Scheiben nannten, den
schießenden Batterien kein richtiges Bild von einem wirklichen Schisfsziel gaben, so
war befohlen worden, daß das Regiment ein altes ausrangiertes Kauffahrteischiff
kaufen und wie ein feindliches Kriegsschiff Herrichten sollte. Dieses Fahrzeug sollte
dann auf die See hinausgeschafft werden und in einer kriegsmäßtgen Entfernung
von den Strandbatterien unter Feuer genommen werden. Bald kam denn auch
eine alte aufgekaufte Bark mit dem Namen "Johanna" an und legte sich an unsern
Scheibenbauplatz. Und nun machten wir uns an die Arbeit, dieses Schlachtopfer
genau nach der Abbildung eines ausländischen Kriegsschiffs zu streichen, auszurüsten
und zu armieren. Aus grauem Segeltuch wurden Panzertürme auf dem Achterdeck
errichtet und darunter schivarzgestrichne Rundhölzer als Geschützrohre angebracht,
eine Kommandobrücke gebaut, Signalmnste mit Topf errichtet, und an den Seiten
an hölzernen Davids nachgemachte Schiffsboote gehängt. Der Kapitän und die Be¬
satzung wurden durch Holzscheiben markiert.

Bei dieser Ausrüstung der Bark zeigte sich Radegast so anstellig und gewandt,
und seine Körperkraft leistete so gute Dienste, daß er dem Ausrüstungssergecmteu


Grenzboten I 1900 83
Kanonier Radegast

sie unterlassen, wenn er ihm seine Tochter zum Weibe gäbe. Die Hemme opferte
sich für den Vater und wurde Stürlachs Frau. Trotzdem hatte er im Rausch das
Vergehn des armen Fischers verraten, und dieser hatte sich aus Furcht vor dem
Gefängnis am Molenkopf ertränkt.

Radegast erzählte diese Geschichte mit vielen Kunstpausen und zahlreichen
Flüchen: Wenn der Kerl nich wär, dann wär alles gut.

Wie so?

Das kann ich nicht sagen, Herr Gefreiter.

Hören Sie mal, Radegast, ich merke aus allem, was Sie sagen, daß Ihnen
die Stranddistel nicht gleichgiltig ist. Schlagen Sie sich die aus dem Kopf. So
etwas endigt immer mit Unheil.

Er zuckte die Achseln und sagte nach einer Weile: Unheil? Herr Gefreiter,
wenn der Kutter doch mal auf die Sandbank soll, da hilft kein Segelreffen.

Aber Radegnst vermied es doch, sich in den nächsten Tagen, wo Stürlach von
seiner Kopenhagner Fahrt zurückgekehrt war und wieder vier Tage herumlungerte,
in der Nähe der Dünenhüttc aufzuhalten. Offenbar trug das dazu bei, ihn noch
düstrer zu macheu. Als ich ihn einmal in der Munitionstraverse traf, wo die Kar¬
tuschen an die einzelnen Batterien ausgegeben wurden, machte er beim Vorüber¬
gehn Bemerkungen zu mir, aus denen ich sah, daß er bei allen Dienstverrichtungen
immer nur an das Häuschen hinter dem Düuenkamm dachte und an das junge,
mißhandelte Weib, an ihr und ihres Vaters Schicksal, das dem seinen so verwandt
war. Er sah hier eine schändliche Ungerechtigkeit, und je mehr er darüber grübelte,
desto klarer wurde es ihm, daß er dieser Grausamkeit ein Ende machen müsse.

Am nächsten Tage stand Radegast Posten in der Nähe des Dünenkamms, um
wertvolles Batteriebaumaterial zu bewachen. Nachts siel dort ein Schuß, und ich
erfuhr, daß Radegast einen verdächtigen Menschen angerufen, aber keine Antwort
erhalten und sogleich geschossen hätte; der Mensch sei aber in die Kiefernschonung
hinter der Düne gerannt und dort verschwunden.

Dieses Nachterlebnis des Kanoniers Radegast trat als Gesprächsstoff bald vor
der Aufregung des anstrengenden Batteriedienstes zurück, denn für den letzten Schie߬
tag hatte sich die höchste Generalität angemeldet. Es sollten die neuen Geschütze
in ihren Positionen, neue Geschosse und ein neues Schießverfahren geprüft werden;
und damit alles tadellos vertiefe, waren Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften
von früh bis spät in angespannter Thätigkeit, die zuverlässigsten Vorbereitungen zu
treffen. Da die aus Latten gezimmerten und auf luftdicht verschlossenen Blech-
zylindern schwimmenden Hühnerstttlle, wie die Kanoniere die Scheiben nannten, den
schießenden Batterien kein richtiges Bild von einem wirklichen Schisfsziel gaben, so
war befohlen worden, daß das Regiment ein altes ausrangiertes Kauffahrteischiff
kaufen und wie ein feindliches Kriegsschiff Herrichten sollte. Dieses Fahrzeug sollte
dann auf die See hinausgeschafft werden und in einer kriegsmäßtgen Entfernung
von den Strandbatterien unter Feuer genommen werden. Bald kam denn auch
eine alte aufgekaufte Bark mit dem Namen „Johanna" an und legte sich an unsern
Scheibenbauplatz. Und nun machten wir uns an die Arbeit, dieses Schlachtopfer
genau nach der Abbildung eines ausländischen Kriegsschiffs zu streichen, auszurüsten
und zu armieren. Aus grauem Segeltuch wurden Panzertürme auf dem Achterdeck
errichtet und darunter schivarzgestrichne Rundhölzer als Geschützrohre angebracht,
eine Kommandobrücke gebaut, Signalmnste mit Topf errichtet, und an den Seiten
an hölzernen Davids nachgemachte Schiffsboote gehängt. Der Kapitän und die Be¬
satzung wurden durch Holzscheiben markiert.

Bei dieser Ausrüstung der Bark zeigte sich Radegast so anstellig und gewandt,
und seine Körperkraft leistete so gute Dienste, daß er dem Ausrüstungssergecmteu


Grenzboten I 1900 83
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[0665] Kanonier Radegast sie unterlassen, wenn er ihm seine Tochter zum Weibe gäbe. Die Hemme opferte sich für den Vater und wurde Stürlachs Frau. Trotzdem hatte er im Rausch das Vergehn des armen Fischers verraten, und dieser hatte sich aus Furcht vor dem Gefängnis am Molenkopf ertränkt. Radegast erzählte diese Geschichte mit vielen Kunstpausen und zahlreichen Flüchen: Wenn der Kerl nich wär, dann wär alles gut. Wie so? Das kann ich nicht sagen, Herr Gefreiter. Hören Sie mal, Radegast, ich merke aus allem, was Sie sagen, daß Ihnen die Stranddistel nicht gleichgiltig ist. Schlagen Sie sich die aus dem Kopf. So etwas endigt immer mit Unheil. Er zuckte die Achseln und sagte nach einer Weile: Unheil? Herr Gefreiter, wenn der Kutter doch mal auf die Sandbank soll, da hilft kein Segelreffen. Aber Radegnst vermied es doch, sich in den nächsten Tagen, wo Stürlach von seiner Kopenhagner Fahrt zurückgekehrt war und wieder vier Tage herumlungerte, in der Nähe der Dünenhüttc aufzuhalten. Offenbar trug das dazu bei, ihn noch düstrer zu macheu. Als ich ihn einmal in der Munitionstraverse traf, wo die Kar¬ tuschen an die einzelnen Batterien ausgegeben wurden, machte er beim Vorüber¬ gehn Bemerkungen zu mir, aus denen ich sah, daß er bei allen Dienstverrichtungen immer nur an das Häuschen hinter dem Düuenkamm dachte und an das junge, mißhandelte Weib, an ihr und ihres Vaters Schicksal, das dem seinen so verwandt war. Er sah hier eine schändliche Ungerechtigkeit, und je mehr er darüber grübelte, desto klarer wurde es ihm, daß er dieser Grausamkeit ein Ende machen müsse. Am nächsten Tage stand Radegast Posten in der Nähe des Dünenkamms, um wertvolles Batteriebaumaterial zu bewachen. Nachts siel dort ein Schuß, und ich erfuhr, daß Radegast einen verdächtigen Menschen angerufen, aber keine Antwort erhalten und sogleich geschossen hätte; der Mensch sei aber in die Kiefernschonung hinter der Düne gerannt und dort verschwunden. Dieses Nachterlebnis des Kanoniers Radegast trat als Gesprächsstoff bald vor der Aufregung des anstrengenden Batteriedienstes zurück, denn für den letzten Schie߬ tag hatte sich die höchste Generalität angemeldet. Es sollten die neuen Geschütze in ihren Positionen, neue Geschosse und ein neues Schießverfahren geprüft werden; und damit alles tadellos vertiefe, waren Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften von früh bis spät in angespannter Thätigkeit, die zuverlässigsten Vorbereitungen zu treffen. Da die aus Latten gezimmerten und auf luftdicht verschlossenen Blech- zylindern schwimmenden Hühnerstttlle, wie die Kanoniere die Scheiben nannten, den schießenden Batterien kein richtiges Bild von einem wirklichen Schisfsziel gaben, so war befohlen worden, daß das Regiment ein altes ausrangiertes Kauffahrteischiff kaufen und wie ein feindliches Kriegsschiff Herrichten sollte. Dieses Fahrzeug sollte dann auf die See hinausgeschafft werden und in einer kriegsmäßtgen Entfernung von den Strandbatterien unter Feuer genommen werden. Bald kam denn auch eine alte aufgekaufte Bark mit dem Namen „Johanna" an und legte sich an unsern Scheibenbauplatz. Und nun machten wir uns an die Arbeit, dieses Schlachtopfer genau nach der Abbildung eines ausländischen Kriegsschiffs zu streichen, auszurüsten und zu armieren. Aus grauem Segeltuch wurden Panzertürme auf dem Achterdeck errichtet und darunter schivarzgestrichne Rundhölzer als Geschützrohre angebracht, eine Kommandobrücke gebaut, Signalmnste mit Topf errichtet, und an den Seiten an hölzernen Davids nachgemachte Schiffsboote gehängt. Der Kapitän und die Be¬ satzung wurden durch Holzscheiben markiert. Bei dieser Ausrüstung der Bark zeigte sich Radegast so anstellig und gewandt, und seine Körperkraft leistete so gute Dienste, daß er dem Ausrüstungssergecmteu Grenzboten I 1900 83

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/665>, abgerufen am 02.07.2024.