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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr.

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Knroline von Lrauujchweig

Prinzessin von einem toten Knaben entbunden. Mai suchte ihr den Tod des
Kindes zu verheimlichen, während vergebliche Belebungsversuche stattfanden.
Sie fühlte, was geschehen war, schien aber übrigens nicht mehr erschöpft, als
die Umstände erwarten ließen. Als sie um elf Uhr in einen anscheinend
ruhigen Schlaf verfiel, schien jede Gefahr vorüber. Prinz Leopold begab sich
zur Ruhe, die Ärzte zogen sich in ein Nebenzimmer zurück, die Großwürden-
träger des Reichs verließen Claremont. Aber schon gegen zwölf Uhr erwachte
die Prinzessin unter Symptomen, die die rasch herbeigerusnen Ärzte mit ernst¬
licher Besorgnis erfüllten. Fieberhafte Unruhe, Atmungsbeschwerden, große
Schwäche nahmen überhand. Mau weckte deu Prinzen und schickte nach den
Ministern. Bald war es furchtbar klar, daß jede Hoffnung auf Rettung aus¬
geschlossen sei. Untröstlich, weinend, zärtliche Worte flüsternd saß der Prinz
an der Seite der Sterbenden, die mühsam atmend, jedoch gefaßt und bei voller
Besinnung dalag. Wenige Minuten vor ihrem Tode fragte sie, ob Gefahr
vorhanden sei; man bat sie, ruhig zu bleiben, worauf sie erwiderte, sie ver¬
stehe den Sinn dieser Antwort. Dann verlangte sie, man solle einen Wunsch
von ihr niederschreiben: sie hoffe, man werde an einem zukünftigen Tage die
Etikette beiseite setzen und ihren Gemahl, wenn seine Zeit gekommen sei, an
ihrer Seite zur Ruhe betten. Dies waren ihre letzten Worte. Die Hand des
Prinzen gefaßt haltend, sah sie ihn von Zeit zu Zeit mild lächelnd an. Dann
noch jener letzte unbeschreibliche Aufschlag des Auges, ehe es für immer bricht --
und alles war vorüber.

Die Trauernachricht traf das ganze englische Volk wie mit der erschüt¬
ternden Gewalt eines großen nationalen Unglücks. Es war, als sei die ge¬
samte Nation in der Frühe dieses Nvvembermvrgens von einem unersetzlichen
Verluste betroffen worden, als sei ein schwarzer Trauerflor tief über das ganze
Laud herabgesunken. Überall dieselben Zeichen der Bestürzung, dieselben Laute
tiefempfnndner Klage. In allen Orten halbgeschlossene Läden, ängstlich
fragende Gruppen, auf allen Schiffen ans Halbmast gesenkte Flaggen. Man
hatte sich vorbereitet auf Kundgebungen der Freude und fand sich plötzlich von
einem Verluste betroffen, der allen unersetzlich schien. Den Prinzgemahl hatte
der Tod der Prinzessin so tief erschüttert, daß Bulletins über sein Befinden
ausgegeben wurden. Mit Gewalt mußte mau ihn aus dem Sterbezimmer
entfernen, und stundenlang sah man ihn jeden Abend über der geliebten Leiche
weinen, bevor er sich auf sei" ruheloses Lager zurückzog.

Am 19. November spät abends fand die Beisetzung in der königlichen
Gruft der Se. Georgskapelle in Windsor statt.

So lebte die Prinzessin Charlotte, so starb sie. Ihre Laufbahn war kurz
gewesen, und schwere Schicksalsschläge hatten die Jahre ihrer Jugend verdüstert.
Aber ihr Ende war beneidenswert, denn sie starb auf der Höhe ihres Glücks,
und der ungelenke Schmerz ihres Volks folgte ihr in ihre frühe Gruft nach.

Prinz Leopold behielt Claremont als seinen Wohnsitz und seine Heimat
bei, bis seine Berufung auf deu belgischen Königsthron ihn nach dem Kontinent
zurückrief. Erst uach vielen Jahren knüpfte er ein neues Ehebündnis, aber
fast Jahr für Jahr wiederholte er seine Besuche in England, und sein erster
Gang galt immer seinein geliebten Claremont, das die Tage seines reinsten
und höchsten Glücks gesehen hatte. Bon 1848 an bewohnte das Schloß der
verstorbne König Ludwig Philipp von Frankreich; er starb dort im Jahre 1850.
Auch seine Witwe, Königin Amalie, hat hier ihre Augen geschlossen. Gegen¬
wärtig ist es der Witmensitz der Herzogin von Albany, gebornen Prinzessin von
Waldeck. An seine einstige Besitzerin erinnert ein Monument mit einer Urne,
das sich, von Trauerweiden beschattet, auf einer Insel im See des Parks erhebt,


Knroline von Lrauujchweig

Prinzessin von einem toten Knaben entbunden. Mai suchte ihr den Tod des
Kindes zu verheimlichen, während vergebliche Belebungsversuche stattfanden.
Sie fühlte, was geschehen war, schien aber übrigens nicht mehr erschöpft, als
die Umstände erwarten ließen. Als sie um elf Uhr in einen anscheinend
ruhigen Schlaf verfiel, schien jede Gefahr vorüber. Prinz Leopold begab sich
zur Ruhe, die Ärzte zogen sich in ein Nebenzimmer zurück, die Großwürden-
träger des Reichs verließen Claremont. Aber schon gegen zwölf Uhr erwachte
die Prinzessin unter Symptomen, die die rasch herbeigerusnen Ärzte mit ernst¬
licher Besorgnis erfüllten. Fieberhafte Unruhe, Atmungsbeschwerden, große
Schwäche nahmen überhand. Mau weckte deu Prinzen und schickte nach den
Ministern. Bald war es furchtbar klar, daß jede Hoffnung auf Rettung aus¬
geschlossen sei. Untröstlich, weinend, zärtliche Worte flüsternd saß der Prinz
an der Seite der Sterbenden, die mühsam atmend, jedoch gefaßt und bei voller
Besinnung dalag. Wenige Minuten vor ihrem Tode fragte sie, ob Gefahr
vorhanden sei; man bat sie, ruhig zu bleiben, worauf sie erwiderte, sie ver¬
stehe den Sinn dieser Antwort. Dann verlangte sie, man solle einen Wunsch
von ihr niederschreiben: sie hoffe, man werde an einem zukünftigen Tage die
Etikette beiseite setzen und ihren Gemahl, wenn seine Zeit gekommen sei, an
ihrer Seite zur Ruhe betten. Dies waren ihre letzten Worte. Die Hand des
Prinzen gefaßt haltend, sah sie ihn von Zeit zu Zeit mild lächelnd an. Dann
noch jener letzte unbeschreibliche Aufschlag des Auges, ehe es für immer bricht —
und alles war vorüber.

Die Trauernachricht traf das ganze englische Volk wie mit der erschüt¬
ternden Gewalt eines großen nationalen Unglücks. Es war, als sei die ge¬
samte Nation in der Frühe dieses Nvvembermvrgens von einem unersetzlichen
Verluste betroffen worden, als sei ein schwarzer Trauerflor tief über das ganze
Laud herabgesunken. Überall dieselben Zeichen der Bestürzung, dieselben Laute
tiefempfnndner Klage. In allen Orten halbgeschlossene Läden, ängstlich
fragende Gruppen, auf allen Schiffen ans Halbmast gesenkte Flaggen. Man
hatte sich vorbereitet auf Kundgebungen der Freude und fand sich plötzlich von
einem Verluste betroffen, der allen unersetzlich schien. Den Prinzgemahl hatte
der Tod der Prinzessin so tief erschüttert, daß Bulletins über sein Befinden
ausgegeben wurden. Mit Gewalt mußte mau ihn aus dem Sterbezimmer
entfernen, und stundenlang sah man ihn jeden Abend über der geliebten Leiche
weinen, bevor er sich auf sei« ruheloses Lager zurückzog.

Am 19. November spät abends fand die Beisetzung in der königlichen
Gruft der Se. Georgskapelle in Windsor statt.

So lebte die Prinzessin Charlotte, so starb sie. Ihre Laufbahn war kurz
gewesen, und schwere Schicksalsschläge hatten die Jahre ihrer Jugend verdüstert.
Aber ihr Ende war beneidenswert, denn sie starb auf der Höhe ihres Glücks,
und der ungelenke Schmerz ihres Volks folgte ihr in ihre frühe Gruft nach.

Prinz Leopold behielt Claremont als seinen Wohnsitz und seine Heimat
bei, bis seine Berufung auf deu belgischen Königsthron ihn nach dem Kontinent
zurückrief. Erst uach vielen Jahren knüpfte er ein neues Ehebündnis, aber
fast Jahr für Jahr wiederholte er seine Besuche in England, und sein erster
Gang galt immer seinein geliebten Claremont, das die Tage seines reinsten
und höchsten Glücks gesehen hatte. Bon 1848 an bewohnte das Schloß der
verstorbne König Ludwig Philipp von Frankreich; er starb dort im Jahre 1850.
Auch seine Witwe, Königin Amalie, hat hier ihre Augen geschlossen. Gegen¬
wärtig ist es der Witmensitz der Herzogin von Albany, gebornen Prinzessin von
Waldeck. An seine einstige Besitzerin erinnert ein Monument mit einer Urne,
das sich, von Trauerweiden beschattet, auf einer Insel im See des Parks erhebt,


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[0656] Knroline von Lrauujchweig Prinzessin von einem toten Knaben entbunden. Mai suchte ihr den Tod des Kindes zu verheimlichen, während vergebliche Belebungsversuche stattfanden. Sie fühlte, was geschehen war, schien aber übrigens nicht mehr erschöpft, als die Umstände erwarten ließen. Als sie um elf Uhr in einen anscheinend ruhigen Schlaf verfiel, schien jede Gefahr vorüber. Prinz Leopold begab sich zur Ruhe, die Ärzte zogen sich in ein Nebenzimmer zurück, die Großwürden- träger des Reichs verließen Claremont. Aber schon gegen zwölf Uhr erwachte die Prinzessin unter Symptomen, die die rasch herbeigerusnen Ärzte mit ernst¬ licher Besorgnis erfüllten. Fieberhafte Unruhe, Atmungsbeschwerden, große Schwäche nahmen überhand. Mau weckte deu Prinzen und schickte nach den Ministern. Bald war es furchtbar klar, daß jede Hoffnung auf Rettung aus¬ geschlossen sei. Untröstlich, weinend, zärtliche Worte flüsternd saß der Prinz an der Seite der Sterbenden, die mühsam atmend, jedoch gefaßt und bei voller Besinnung dalag. Wenige Minuten vor ihrem Tode fragte sie, ob Gefahr vorhanden sei; man bat sie, ruhig zu bleiben, worauf sie erwiderte, sie ver¬ stehe den Sinn dieser Antwort. Dann verlangte sie, man solle einen Wunsch von ihr niederschreiben: sie hoffe, man werde an einem zukünftigen Tage die Etikette beiseite setzen und ihren Gemahl, wenn seine Zeit gekommen sei, an ihrer Seite zur Ruhe betten. Dies waren ihre letzten Worte. Die Hand des Prinzen gefaßt haltend, sah sie ihn von Zeit zu Zeit mild lächelnd an. Dann noch jener letzte unbeschreibliche Aufschlag des Auges, ehe es für immer bricht — und alles war vorüber. Die Trauernachricht traf das ganze englische Volk wie mit der erschüt¬ ternden Gewalt eines großen nationalen Unglücks. Es war, als sei die ge¬ samte Nation in der Frühe dieses Nvvembermvrgens von einem unersetzlichen Verluste betroffen worden, als sei ein schwarzer Trauerflor tief über das ganze Laud herabgesunken. Überall dieselben Zeichen der Bestürzung, dieselben Laute tiefempfnndner Klage. In allen Orten halbgeschlossene Läden, ängstlich fragende Gruppen, auf allen Schiffen ans Halbmast gesenkte Flaggen. Man hatte sich vorbereitet auf Kundgebungen der Freude und fand sich plötzlich von einem Verluste betroffen, der allen unersetzlich schien. Den Prinzgemahl hatte der Tod der Prinzessin so tief erschüttert, daß Bulletins über sein Befinden ausgegeben wurden. Mit Gewalt mußte mau ihn aus dem Sterbezimmer entfernen, und stundenlang sah man ihn jeden Abend über der geliebten Leiche weinen, bevor er sich auf sei« ruheloses Lager zurückzog. Am 19. November spät abends fand die Beisetzung in der königlichen Gruft der Se. Georgskapelle in Windsor statt. So lebte die Prinzessin Charlotte, so starb sie. Ihre Laufbahn war kurz gewesen, und schwere Schicksalsschläge hatten die Jahre ihrer Jugend verdüstert. Aber ihr Ende war beneidenswert, denn sie starb auf der Höhe ihres Glücks, und der ungelenke Schmerz ihres Volks folgte ihr in ihre frühe Gruft nach. Prinz Leopold behielt Claremont als seinen Wohnsitz und seine Heimat bei, bis seine Berufung auf deu belgischen Königsthron ihn nach dem Kontinent zurückrief. Erst uach vielen Jahren knüpfte er ein neues Ehebündnis, aber fast Jahr für Jahr wiederholte er seine Besuche in England, und sein erster Gang galt immer seinein geliebten Claremont, das die Tage seines reinsten und höchsten Glücks gesehen hatte. Bon 1848 an bewohnte das Schloß der verstorbne König Ludwig Philipp von Frankreich; er starb dort im Jahre 1850. Auch seine Witwe, Königin Amalie, hat hier ihre Augen geschlossen. Gegen¬ wärtig ist es der Witmensitz der Herzogin von Albany, gebornen Prinzessin von Waldeck. An seine einstige Besitzerin erinnert ein Monument mit einer Urne, das sich, von Trauerweiden beschattet, auf einer Insel im See des Parks erhebt,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_232551/656>, abgerufen am 02.07.2024.