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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Der Arm ver Gerechtigkeit

Versorgungsschein guckt ihnen zu alle" Knopflöchern heraus und wird so auf Schritt
und Tritt an ihnen zum Verräter. Mau muß nur einmal die ergötzlichen Szenen
beobachtet haben, die sich in Mädchenkneipen, Nachtcnfes und audern Stätten heitern
aber sehr unmoralischen Genusses abspielen, wenn so ein Geheimpolizist im an¬
scheinend strengsten Inkognito einen dieser Vergnüguugstempel betritt, wo Bacchus
und Venus zugleich gehuldigt wird. Wenn die anwesenden leichten Schönen und
Habitues dieser Stätten sich bei seinem Eintritt gegenseitig mit einem halblaut ge¬
flüsterten " Schnüffel!" auf den unliebsamen Gast aufmerksam macheu und ihn voll
niederträchtiger Bosheit durch ihr konstantes Anstarren so augenfällig isolieren, daß
auch die weniger erfahrnen Gäste merken, daß es mit ihm nicht ganz geheuer ist,
und daß alle irgendwie ungesetzlichen Scherze solange unterbleiben müssen, bis der
unliebsame Gast durch die allseitig kundgegebnen Zeichen des Mißfallens glücklich
wieder hinausgeekelt ist.

Es ist doch gewiß bezeichnend, daß es der Polizei noch niemals hat gelingen
wollen, einen der Ihrigen in irgend eine der ihr denunzierten oder sonstwie be¬
kannt gewordnen Brutstätten der Unzucht, Spielhöllen usw. einzuschmuggeln, um
auf diese Weise unanfechtbare Beweise gegen die Schuldigen in die Hand zu be¬
kommen. Immer war sie in diesen Fällen auf gewaltsame Überrumplung ange¬
wiesen, und daß es in der dadurch hervvrgernfnen Verwirrung den Hauptbeteiligten
jedesmal gelingt, das eine oder andre schnell aus dem Wege zu räumen, ist all¬
bekannt. Man braucht ja auch nur einen Blick ans die Zusammensetzung der sich
an diesen Orten zusammenfindenden Gesellschaft zu werfen, und man wird sofort
erkennen, daß es einem Geheimpolizisten nicht leicht möglich ist, unerkannt Eingang
zu erhalten. Was an diesen Stätten seinem Vergnügen nachgeht, gehört alles den
bessern Gesellschaftskreisen an, und wer sich unerkannt nnter diesen Leuten bewegen
will, muß über ganz andre Umgangsformen verfügen, als sie Menschen zu haben
Pflegen, die vielleicht bis zum zwanzigsten Lebensjahre Steine geklopft, Stiefel be¬
sohlt oder Mist gefahren, dann ein Jahrzehnt Rekruten gedrillt habe" und auf
diese Weise zu einer Anstellung bei der Polizei gelangt sind.

Ich weiß wohl, es ist dem sich heutzutage rücksichtslos in Presse und Politik
breitmachenden Radikalismus gegenüber ein gefährliches Wagnis, mit dem verpöntem
Schlagwort von der sogenannten guten Familie zu kommen. Aber es ist klar, daß
an die Kriminalpolizei sehr häufig Aufgaben herantreten, für die die sichere Be¬
herrschung guter Lebensformen mindestens ebenso nötig ist wie Intelligenz und
Verschlagenheit. Wenn z. B. die Presse bei der Affaire Hammerstein, Friedmann,
Rheinisch-Westfälische Bank und andern Skandalgeschichten der letzten Jahre jedes¬
mal erstaunt fragen konnte, warum denu der Staatsanwalt in allen diesen Fällen
nicht längst eingeschritten war, da es sich doch schon die Spatzen auf den Dächern
gepfiffen hatten, wie es um die Betreffenden stand, so übersieht sie dabei ganz,
daß nach der herrschenden Methode die Staatsanwälte immer erst einer Sache
nähertreten, wenn ihnen das Material zum Einschreiten von der Polizei zugegangen
ist. Die kannte nun aber zweifellos jene Gerüchte nicht, denn diese beschränkten
sich doch immerhin auf Wut Vsrlin, und die gesellschaftlichen Beziehungen der
Kriminalbeamten, von den höchsten Vorgesetzten abgesehen, gehn nirgends über die
Zone der reichgewordnen Bäcker- und Schlächtermeister hinaus. Leute, die durch
ihren zwanglosen Verkehr in den bessern Kreisen hin und wieder etwas erfahren
könnten, hat sie leider nicht, obgleich es im Interesse ihrer gesegneten Wirksamkeit
gewiß dringend zu wünschen Wäre, daß sie sie hätte.

Der Mann aus guter Familie mag geistig uoch so unbegabt sein -- in den


Der Arm ver Gerechtigkeit

Versorgungsschein guckt ihnen zu alle» Knopflöchern heraus und wird so auf Schritt
und Tritt an ihnen zum Verräter. Mau muß nur einmal die ergötzlichen Szenen
beobachtet haben, die sich in Mädchenkneipen, Nachtcnfes und audern Stätten heitern
aber sehr unmoralischen Genusses abspielen, wenn so ein Geheimpolizist im an¬
scheinend strengsten Inkognito einen dieser Vergnüguugstempel betritt, wo Bacchus
und Venus zugleich gehuldigt wird. Wenn die anwesenden leichten Schönen und
Habitues dieser Stätten sich bei seinem Eintritt gegenseitig mit einem halblaut ge¬
flüsterten „ Schnüffel!" auf den unliebsamen Gast aufmerksam macheu und ihn voll
niederträchtiger Bosheit durch ihr konstantes Anstarren so augenfällig isolieren, daß
auch die weniger erfahrnen Gäste merken, daß es mit ihm nicht ganz geheuer ist,
und daß alle irgendwie ungesetzlichen Scherze solange unterbleiben müssen, bis der
unliebsame Gast durch die allseitig kundgegebnen Zeichen des Mißfallens glücklich
wieder hinausgeekelt ist.

Es ist doch gewiß bezeichnend, daß es der Polizei noch niemals hat gelingen
wollen, einen der Ihrigen in irgend eine der ihr denunzierten oder sonstwie be¬
kannt gewordnen Brutstätten der Unzucht, Spielhöllen usw. einzuschmuggeln, um
auf diese Weise unanfechtbare Beweise gegen die Schuldigen in die Hand zu be¬
kommen. Immer war sie in diesen Fällen auf gewaltsame Überrumplung ange¬
wiesen, und daß es in der dadurch hervvrgernfnen Verwirrung den Hauptbeteiligten
jedesmal gelingt, das eine oder andre schnell aus dem Wege zu räumen, ist all¬
bekannt. Man braucht ja auch nur einen Blick ans die Zusammensetzung der sich
an diesen Orten zusammenfindenden Gesellschaft zu werfen, und man wird sofort
erkennen, daß es einem Geheimpolizisten nicht leicht möglich ist, unerkannt Eingang
zu erhalten. Was an diesen Stätten seinem Vergnügen nachgeht, gehört alles den
bessern Gesellschaftskreisen an, und wer sich unerkannt nnter diesen Leuten bewegen
will, muß über ganz andre Umgangsformen verfügen, als sie Menschen zu haben
Pflegen, die vielleicht bis zum zwanzigsten Lebensjahre Steine geklopft, Stiefel be¬
sohlt oder Mist gefahren, dann ein Jahrzehnt Rekruten gedrillt habe» und auf
diese Weise zu einer Anstellung bei der Polizei gelangt sind.

Ich weiß wohl, es ist dem sich heutzutage rücksichtslos in Presse und Politik
breitmachenden Radikalismus gegenüber ein gefährliches Wagnis, mit dem verpöntem
Schlagwort von der sogenannten guten Familie zu kommen. Aber es ist klar, daß
an die Kriminalpolizei sehr häufig Aufgaben herantreten, für die die sichere Be¬
herrschung guter Lebensformen mindestens ebenso nötig ist wie Intelligenz und
Verschlagenheit. Wenn z. B. die Presse bei der Affaire Hammerstein, Friedmann,
Rheinisch-Westfälische Bank und andern Skandalgeschichten der letzten Jahre jedes¬
mal erstaunt fragen konnte, warum denu der Staatsanwalt in allen diesen Fällen
nicht längst eingeschritten war, da es sich doch schon die Spatzen auf den Dächern
gepfiffen hatten, wie es um die Betreffenden stand, so übersieht sie dabei ganz,
daß nach der herrschenden Methode die Staatsanwälte immer erst einer Sache
nähertreten, wenn ihnen das Material zum Einschreiten von der Polizei zugegangen
ist. Die kannte nun aber zweifellos jene Gerüchte nicht, denn diese beschränkten
sich doch immerhin auf Wut Vsrlin, und die gesellschaftlichen Beziehungen der
Kriminalbeamten, von den höchsten Vorgesetzten abgesehen, gehn nirgends über die
Zone der reichgewordnen Bäcker- und Schlächtermeister hinaus. Leute, die durch
ihren zwanglosen Verkehr in den bessern Kreisen hin und wieder etwas erfahren
könnten, hat sie leider nicht, obgleich es im Interesse ihrer gesegneten Wirksamkeit
gewiß dringend zu wünschen Wäre, daß sie sie hätte.

Der Mann aus guter Familie mag geistig uoch so unbegabt sein — in den


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[0555] Der Arm ver Gerechtigkeit Versorgungsschein guckt ihnen zu alle» Knopflöchern heraus und wird so auf Schritt und Tritt an ihnen zum Verräter. Mau muß nur einmal die ergötzlichen Szenen beobachtet haben, die sich in Mädchenkneipen, Nachtcnfes und audern Stätten heitern aber sehr unmoralischen Genusses abspielen, wenn so ein Geheimpolizist im an¬ scheinend strengsten Inkognito einen dieser Vergnüguugstempel betritt, wo Bacchus und Venus zugleich gehuldigt wird. Wenn die anwesenden leichten Schönen und Habitues dieser Stätten sich bei seinem Eintritt gegenseitig mit einem halblaut ge¬ flüsterten „ Schnüffel!" auf den unliebsamen Gast aufmerksam macheu und ihn voll niederträchtiger Bosheit durch ihr konstantes Anstarren so augenfällig isolieren, daß auch die weniger erfahrnen Gäste merken, daß es mit ihm nicht ganz geheuer ist, und daß alle irgendwie ungesetzlichen Scherze solange unterbleiben müssen, bis der unliebsame Gast durch die allseitig kundgegebnen Zeichen des Mißfallens glücklich wieder hinausgeekelt ist. Es ist doch gewiß bezeichnend, daß es der Polizei noch niemals hat gelingen wollen, einen der Ihrigen in irgend eine der ihr denunzierten oder sonstwie be¬ kannt gewordnen Brutstätten der Unzucht, Spielhöllen usw. einzuschmuggeln, um auf diese Weise unanfechtbare Beweise gegen die Schuldigen in die Hand zu be¬ kommen. Immer war sie in diesen Fällen auf gewaltsame Überrumplung ange¬ wiesen, und daß es in der dadurch hervvrgernfnen Verwirrung den Hauptbeteiligten jedesmal gelingt, das eine oder andre schnell aus dem Wege zu räumen, ist all¬ bekannt. Man braucht ja auch nur einen Blick ans die Zusammensetzung der sich an diesen Orten zusammenfindenden Gesellschaft zu werfen, und man wird sofort erkennen, daß es einem Geheimpolizisten nicht leicht möglich ist, unerkannt Eingang zu erhalten. Was an diesen Stätten seinem Vergnügen nachgeht, gehört alles den bessern Gesellschaftskreisen an, und wer sich unerkannt nnter diesen Leuten bewegen will, muß über ganz andre Umgangsformen verfügen, als sie Menschen zu haben Pflegen, die vielleicht bis zum zwanzigsten Lebensjahre Steine geklopft, Stiefel be¬ sohlt oder Mist gefahren, dann ein Jahrzehnt Rekruten gedrillt habe» und auf diese Weise zu einer Anstellung bei der Polizei gelangt sind. Ich weiß wohl, es ist dem sich heutzutage rücksichtslos in Presse und Politik breitmachenden Radikalismus gegenüber ein gefährliches Wagnis, mit dem verpöntem Schlagwort von der sogenannten guten Familie zu kommen. Aber es ist klar, daß an die Kriminalpolizei sehr häufig Aufgaben herantreten, für die die sichere Be¬ herrschung guter Lebensformen mindestens ebenso nötig ist wie Intelligenz und Verschlagenheit. Wenn z. B. die Presse bei der Affaire Hammerstein, Friedmann, Rheinisch-Westfälische Bank und andern Skandalgeschichten der letzten Jahre jedes¬ mal erstaunt fragen konnte, warum denu der Staatsanwalt in allen diesen Fällen nicht längst eingeschritten war, da es sich doch schon die Spatzen auf den Dächern gepfiffen hatten, wie es um die Betreffenden stand, so übersieht sie dabei ganz, daß nach der herrschenden Methode die Staatsanwälte immer erst einer Sache nähertreten, wenn ihnen das Material zum Einschreiten von der Polizei zugegangen ist. Die kannte nun aber zweifellos jene Gerüchte nicht, denn diese beschränkten sich doch immerhin auf Wut Vsrlin, und die gesellschaftlichen Beziehungen der Kriminalbeamten, von den höchsten Vorgesetzten abgesehen, gehn nirgends über die Zone der reichgewordnen Bäcker- und Schlächtermeister hinaus. Leute, die durch ihren zwanglosen Verkehr in den bessern Kreisen hin und wieder etwas erfahren könnten, hat sie leider nicht, obgleich es im Interesse ihrer gesegneten Wirksamkeit gewiß dringend zu wünschen Wäre, daß sie sie hätte. Der Mann aus guter Familie mag geistig uoch so unbegabt sein — in den

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/555>, abgerufen am 20.10.2024.