Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Arm der Gerechtigkeit

Vollständig ins Wasser. Ob man ihm nun seine Schuld gleich auf den Kopf zu¬
sagte, oder ob man ihn anstandshalber erst noch einmal laufen ließ -- der Erfolg
war in beiden Fällen derselbe. Einmal aufmerksam gemacht, hätte er sich auf dem
Hinwege jedenfalls gründlich auf seine Ausreden vorbereitet und hatte wahrschein¬
lich mit keiner Wimper gezuckt, wenn plötzlich dieses Thema berührt worden wäre,
und auch wenn er nochmals entlassen worden wäre, hätte die schärfste Überwachung
kein greifbares Resultat mehr ergeben. Denn eine Dummheit oder Unvorsichtigkeit,
wodurch er sich verrät, begeht der Verbrecher immer mir solange, als er glaubt,
daß noch kein Mensch an ihn denkt. Von dem Augenblick an, wo er weiß, daß
er schon im Verdacht steht, ist er auf seiner Hut und vereitelt gewöhnlich durch
seine Vorsicht jeden Versuch, ihm durch genaue und sorgfältige Überwachung seines
Thuns und Treibens doch noch den Strick um den Hals zu legen.

Hiernach muß man also jene Tölpelhaftigkeit beurteilen. Der Verdächtigte
hatte schon häufig auf dem Polizeipräsidium zu thun gehabt; es lag also gar nichts
Auffälliges darin, wenn man ihn wieder einmal dorthin beschied. Der Beamte
hatte auch zweifellos den Auftrag erhalten, alles zu vermeiden, was den Argwohn
des Eingeladnen hätte rege machen können; zugleich wird man ihm aber anch die
in solchen Fällen selbstverständliche Weisung erteilt haben, ihn unauffällig im Auge
zu behalten, und dieser so unendlich häufig vorkommenden Doppelaufgabe war seine
Geschicklichkeit leider nicht gewachsen. In seinem überängstlichen Bestreben, sich den
vermeintlichen Galgenvogel nicht mehr entwischen zu lassen, verfuhr er so plump,
daß dieser sofort merkte, daß thu der Beamte nicht begleite, sondern einfach in einer
etwas diskreten Form eskortiere, und darauf konnte er sich natürlich sofort einen
Vers machen.

Wenn auch nun nicht immer gleich wegen Mordthaten, so tritt doch thatsächlich
die Notwendigkeit derartiger persönlicher, diskreter Zitationen alltäglich an die
Kriminalpolizei heran, und der Effekt ist in beinahe allen Fällen derselbe. Nament¬
lich die notorischen Gauner wissen gewöhnlich sofort, ob sie wirklich nur wegen
einer für sie gleichgiltigen Vernehmung auf das Polizeipräsidium geholt werden,
oder ob ihr werdes Fell wieder einmal irgendwie von der rächenden Nemesis be¬
droht ist. Hält sich nämlich der abholende Beamte bei dem gemeinsamen Gange
stets einen halben Schritt hinter ihnen, dann wissen sie auch, daß irgend ein vager,
unbestimmter Verdacht gegen sie vorliegt, deu sich nicht weiter verdichten zu lassen
in dem bevorstehenden Verhör ihre vornehmste Sorge sein muß. Um was es sich
überhaupt handelt, das wissen sie natürlich schon von selbst -- auf welchen spe¬
ziellen Punkt der Sache sie sich aber vorzubereiten haben, das verrät ihnen dann
gewöhnlich schon bei einigem Geschick im gelegentlichen Hinhorchen der "geschickte"
Gesandte. Denn gewöhnlich bekommt er schon von seinem Kommissar den Auftrag,
oder er kann doch wenigstens der Versuchung nicht widerstehn, deu Geholten an¬
scheinend unverfänglich ein bischen auszuholen, und da nun in Puukto Verschlagen-
heit die Gauner den Geheimpolizisten meist bedeutend über sind, so ist das End¬
ergebnis dieser diplomatischen Ermittlungen regelmäßig, daß der Polizist nichts und
der Gauner alles erfährt. Dann mag der inquirierende Beamte noch so geschickt
vorgehn, der Gauner weiß ganz genau, daß diese einleitenden, gleichgiltigen Fragen
nur Blendwerk sind, um ihn erst sicher zu machen, daß aber plötzlich das ver¬
hüllende Taschentuch oder Zeitungsblatt vom Tisch verschwindet und die gemütliche
Frage an sein Ohr schallt: "Nun sagen Sie mal, kennen Sie denn das hier?"

Natürlich ist der Ganner durch die Form der an ihn ergangnen Einladung
längst auf diese Frage geaicht, und von irgend welchen, schuldbewußten, jähen Er-


Der Arm der Gerechtigkeit

Vollständig ins Wasser. Ob man ihm nun seine Schuld gleich auf den Kopf zu¬
sagte, oder ob man ihn anstandshalber erst noch einmal laufen ließ — der Erfolg
war in beiden Fällen derselbe. Einmal aufmerksam gemacht, hätte er sich auf dem
Hinwege jedenfalls gründlich auf seine Ausreden vorbereitet und hatte wahrschein¬
lich mit keiner Wimper gezuckt, wenn plötzlich dieses Thema berührt worden wäre,
und auch wenn er nochmals entlassen worden wäre, hätte die schärfste Überwachung
kein greifbares Resultat mehr ergeben. Denn eine Dummheit oder Unvorsichtigkeit,
wodurch er sich verrät, begeht der Verbrecher immer mir solange, als er glaubt,
daß noch kein Mensch an ihn denkt. Von dem Augenblick an, wo er weiß, daß
er schon im Verdacht steht, ist er auf seiner Hut und vereitelt gewöhnlich durch
seine Vorsicht jeden Versuch, ihm durch genaue und sorgfältige Überwachung seines
Thuns und Treibens doch noch den Strick um den Hals zu legen.

Hiernach muß man also jene Tölpelhaftigkeit beurteilen. Der Verdächtigte
hatte schon häufig auf dem Polizeipräsidium zu thun gehabt; es lag also gar nichts
Auffälliges darin, wenn man ihn wieder einmal dorthin beschied. Der Beamte
hatte auch zweifellos den Auftrag erhalten, alles zu vermeiden, was den Argwohn
des Eingeladnen hätte rege machen können; zugleich wird man ihm aber anch die
in solchen Fällen selbstverständliche Weisung erteilt haben, ihn unauffällig im Auge
zu behalten, und dieser so unendlich häufig vorkommenden Doppelaufgabe war seine
Geschicklichkeit leider nicht gewachsen. In seinem überängstlichen Bestreben, sich den
vermeintlichen Galgenvogel nicht mehr entwischen zu lassen, verfuhr er so plump,
daß dieser sofort merkte, daß thu der Beamte nicht begleite, sondern einfach in einer
etwas diskreten Form eskortiere, und darauf konnte er sich natürlich sofort einen
Vers machen.

Wenn auch nun nicht immer gleich wegen Mordthaten, so tritt doch thatsächlich
die Notwendigkeit derartiger persönlicher, diskreter Zitationen alltäglich an die
Kriminalpolizei heran, und der Effekt ist in beinahe allen Fällen derselbe. Nament¬
lich die notorischen Gauner wissen gewöhnlich sofort, ob sie wirklich nur wegen
einer für sie gleichgiltigen Vernehmung auf das Polizeipräsidium geholt werden,
oder ob ihr werdes Fell wieder einmal irgendwie von der rächenden Nemesis be¬
droht ist. Hält sich nämlich der abholende Beamte bei dem gemeinsamen Gange
stets einen halben Schritt hinter ihnen, dann wissen sie auch, daß irgend ein vager,
unbestimmter Verdacht gegen sie vorliegt, deu sich nicht weiter verdichten zu lassen
in dem bevorstehenden Verhör ihre vornehmste Sorge sein muß. Um was es sich
überhaupt handelt, das wissen sie natürlich schon von selbst — auf welchen spe¬
ziellen Punkt der Sache sie sich aber vorzubereiten haben, das verrät ihnen dann
gewöhnlich schon bei einigem Geschick im gelegentlichen Hinhorchen der „geschickte"
Gesandte. Denn gewöhnlich bekommt er schon von seinem Kommissar den Auftrag,
oder er kann doch wenigstens der Versuchung nicht widerstehn, deu Geholten an¬
scheinend unverfänglich ein bischen auszuholen, und da nun in Puukto Verschlagen-
heit die Gauner den Geheimpolizisten meist bedeutend über sind, so ist das End¬
ergebnis dieser diplomatischen Ermittlungen regelmäßig, daß der Polizist nichts und
der Gauner alles erfährt. Dann mag der inquirierende Beamte noch so geschickt
vorgehn, der Gauner weiß ganz genau, daß diese einleitenden, gleichgiltigen Fragen
nur Blendwerk sind, um ihn erst sicher zu machen, daß aber plötzlich das ver¬
hüllende Taschentuch oder Zeitungsblatt vom Tisch verschwindet und die gemütliche
Frage an sein Ohr schallt: „Nun sagen Sie mal, kennen Sie denn das hier?"

Natürlich ist der Ganner durch die Form der an ihn ergangnen Einladung
längst auf diese Frage geaicht, und von irgend welchen, schuldbewußten, jähen Er-


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0552" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/230984"/>
          <fw type="header" place="top"> Der Arm der Gerechtigkeit</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1843" prev="#ID_1842"> Vollständig ins Wasser. Ob man ihm nun seine Schuld gleich auf den Kopf zu¬<lb/>
sagte, oder ob man ihn anstandshalber erst noch einmal laufen ließ &#x2014; der Erfolg<lb/>
war in beiden Fällen derselbe. Einmal aufmerksam gemacht, hätte er sich auf dem<lb/>
Hinwege jedenfalls gründlich auf seine Ausreden vorbereitet und hatte wahrschein¬<lb/>
lich mit keiner Wimper gezuckt, wenn plötzlich dieses Thema berührt worden wäre,<lb/>
und auch wenn er nochmals entlassen worden wäre, hätte die schärfste Überwachung<lb/>
kein greifbares Resultat mehr ergeben. Denn eine Dummheit oder Unvorsichtigkeit,<lb/>
wodurch er sich verrät, begeht der Verbrecher immer mir solange, als er glaubt,<lb/>
daß noch kein Mensch an ihn denkt. Von dem Augenblick an, wo er weiß, daß<lb/>
er schon im Verdacht steht, ist er auf seiner Hut und vereitelt gewöhnlich durch<lb/>
seine Vorsicht jeden Versuch, ihm durch genaue und sorgfältige Überwachung seines<lb/>
Thuns und Treibens doch noch den Strick um den Hals zu legen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1844"> Hiernach muß man also jene Tölpelhaftigkeit beurteilen. Der Verdächtigte<lb/>
hatte schon häufig auf dem Polizeipräsidium zu thun gehabt; es lag also gar nichts<lb/>
Auffälliges darin, wenn man ihn wieder einmal dorthin beschied. Der Beamte<lb/>
hatte auch zweifellos den Auftrag erhalten, alles zu vermeiden, was den Argwohn<lb/>
des Eingeladnen hätte rege machen können; zugleich wird man ihm aber anch die<lb/>
in solchen Fällen selbstverständliche Weisung erteilt haben, ihn unauffällig im Auge<lb/>
zu behalten, und dieser so unendlich häufig vorkommenden Doppelaufgabe war seine<lb/>
Geschicklichkeit leider nicht gewachsen. In seinem überängstlichen Bestreben, sich den<lb/>
vermeintlichen Galgenvogel nicht mehr entwischen zu lassen, verfuhr er so plump,<lb/>
daß dieser sofort merkte, daß thu der Beamte nicht begleite, sondern einfach in einer<lb/>
etwas diskreten Form eskortiere, und darauf konnte er sich natürlich sofort einen<lb/>
Vers machen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1845"> Wenn auch nun nicht immer gleich wegen Mordthaten, so tritt doch thatsächlich<lb/>
die Notwendigkeit derartiger persönlicher, diskreter Zitationen alltäglich an die<lb/>
Kriminalpolizei heran, und der Effekt ist in beinahe allen Fällen derselbe. Nament¬<lb/>
lich die notorischen Gauner wissen gewöhnlich sofort, ob sie wirklich nur wegen<lb/>
einer für sie gleichgiltigen Vernehmung auf das Polizeipräsidium geholt werden,<lb/>
oder ob ihr werdes Fell wieder einmal irgendwie von der rächenden Nemesis be¬<lb/>
droht ist. Hält sich nämlich der abholende Beamte bei dem gemeinsamen Gange<lb/>
stets einen halben Schritt hinter ihnen, dann wissen sie auch, daß irgend ein vager,<lb/>
unbestimmter Verdacht gegen sie vorliegt, deu sich nicht weiter verdichten zu lassen<lb/>
in dem bevorstehenden Verhör ihre vornehmste Sorge sein muß. Um was es sich<lb/>
überhaupt handelt, das wissen sie natürlich schon von selbst &#x2014; auf welchen spe¬<lb/>
ziellen Punkt der Sache sie sich aber vorzubereiten haben, das verrät ihnen dann<lb/>
gewöhnlich schon bei einigem Geschick im gelegentlichen Hinhorchen der &#x201E;geschickte"<lb/>
Gesandte. Denn gewöhnlich bekommt er schon von seinem Kommissar den Auftrag,<lb/>
oder er kann doch wenigstens der Versuchung nicht widerstehn, deu Geholten an¬<lb/>
scheinend unverfänglich ein bischen auszuholen, und da nun in Puukto Verschlagen-<lb/>
heit die Gauner den Geheimpolizisten meist bedeutend über sind, so ist das End¬<lb/>
ergebnis dieser diplomatischen Ermittlungen regelmäßig, daß der Polizist nichts und<lb/>
der Gauner alles erfährt. Dann mag der inquirierende Beamte noch so geschickt<lb/>
vorgehn, der Gauner weiß ganz genau, daß diese einleitenden, gleichgiltigen Fragen<lb/>
nur Blendwerk sind, um ihn erst sicher zu machen, daß aber plötzlich das ver¬<lb/>
hüllende Taschentuch oder Zeitungsblatt vom Tisch verschwindet und die gemütliche<lb/>
Frage an sein Ohr schallt: &#x201E;Nun sagen Sie mal, kennen Sie denn das hier?"</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1846" next="#ID_1847"> Natürlich ist der Ganner durch die Form der an ihn ergangnen Einladung<lb/>
längst auf diese Frage geaicht, und von irgend welchen, schuldbewußten, jähen Er-</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0552] Der Arm der Gerechtigkeit Vollständig ins Wasser. Ob man ihm nun seine Schuld gleich auf den Kopf zu¬ sagte, oder ob man ihn anstandshalber erst noch einmal laufen ließ — der Erfolg war in beiden Fällen derselbe. Einmal aufmerksam gemacht, hätte er sich auf dem Hinwege jedenfalls gründlich auf seine Ausreden vorbereitet und hatte wahrschein¬ lich mit keiner Wimper gezuckt, wenn plötzlich dieses Thema berührt worden wäre, und auch wenn er nochmals entlassen worden wäre, hätte die schärfste Überwachung kein greifbares Resultat mehr ergeben. Denn eine Dummheit oder Unvorsichtigkeit, wodurch er sich verrät, begeht der Verbrecher immer mir solange, als er glaubt, daß noch kein Mensch an ihn denkt. Von dem Augenblick an, wo er weiß, daß er schon im Verdacht steht, ist er auf seiner Hut und vereitelt gewöhnlich durch seine Vorsicht jeden Versuch, ihm durch genaue und sorgfältige Überwachung seines Thuns und Treibens doch noch den Strick um den Hals zu legen. Hiernach muß man also jene Tölpelhaftigkeit beurteilen. Der Verdächtigte hatte schon häufig auf dem Polizeipräsidium zu thun gehabt; es lag also gar nichts Auffälliges darin, wenn man ihn wieder einmal dorthin beschied. Der Beamte hatte auch zweifellos den Auftrag erhalten, alles zu vermeiden, was den Argwohn des Eingeladnen hätte rege machen können; zugleich wird man ihm aber anch die in solchen Fällen selbstverständliche Weisung erteilt haben, ihn unauffällig im Auge zu behalten, und dieser so unendlich häufig vorkommenden Doppelaufgabe war seine Geschicklichkeit leider nicht gewachsen. In seinem überängstlichen Bestreben, sich den vermeintlichen Galgenvogel nicht mehr entwischen zu lassen, verfuhr er so plump, daß dieser sofort merkte, daß thu der Beamte nicht begleite, sondern einfach in einer etwas diskreten Form eskortiere, und darauf konnte er sich natürlich sofort einen Vers machen. Wenn auch nun nicht immer gleich wegen Mordthaten, so tritt doch thatsächlich die Notwendigkeit derartiger persönlicher, diskreter Zitationen alltäglich an die Kriminalpolizei heran, und der Effekt ist in beinahe allen Fällen derselbe. Nament¬ lich die notorischen Gauner wissen gewöhnlich sofort, ob sie wirklich nur wegen einer für sie gleichgiltigen Vernehmung auf das Polizeipräsidium geholt werden, oder ob ihr werdes Fell wieder einmal irgendwie von der rächenden Nemesis be¬ droht ist. Hält sich nämlich der abholende Beamte bei dem gemeinsamen Gange stets einen halben Schritt hinter ihnen, dann wissen sie auch, daß irgend ein vager, unbestimmter Verdacht gegen sie vorliegt, deu sich nicht weiter verdichten zu lassen in dem bevorstehenden Verhör ihre vornehmste Sorge sein muß. Um was es sich überhaupt handelt, das wissen sie natürlich schon von selbst — auf welchen spe¬ ziellen Punkt der Sache sie sich aber vorzubereiten haben, das verrät ihnen dann gewöhnlich schon bei einigem Geschick im gelegentlichen Hinhorchen der „geschickte" Gesandte. Denn gewöhnlich bekommt er schon von seinem Kommissar den Auftrag, oder er kann doch wenigstens der Versuchung nicht widerstehn, deu Geholten an¬ scheinend unverfänglich ein bischen auszuholen, und da nun in Puukto Verschlagen- heit die Gauner den Geheimpolizisten meist bedeutend über sind, so ist das End¬ ergebnis dieser diplomatischen Ermittlungen regelmäßig, daß der Polizist nichts und der Gauner alles erfährt. Dann mag der inquirierende Beamte noch so geschickt vorgehn, der Gauner weiß ganz genau, daß diese einleitenden, gleichgiltigen Fragen nur Blendwerk sind, um ihn erst sicher zu machen, daß aber plötzlich das ver¬ hüllende Taschentuch oder Zeitungsblatt vom Tisch verschwindet und die gemütliche Frage an sein Ohr schallt: „Nun sagen Sie mal, kennen Sie denn das hier?" Natürlich ist der Ganner durch die Form der an ihn ergangnen Einladung längst auf diese Frage geaicht, und von irgend welchen, schuldbewußten, jähen Er-

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/552
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/552>, abgerufen am 28.09.2024.