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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Hein lvieck

Von allen Menschen sind es gerade die stolzesten und die demütigster, die
die Anschauung anspricht, daß ein vorher bestimmtes Schicksal ihren Lebensweg,
dessen Freuden und dessen Leiden, regle. Napoleon erkannte in dem Konvents¬
beschluß, worin die hohe Körperschaft ihn um seine Hilfe ersuchte, sein Schicksal,
ja das Schicksal eines ganzen Jahrhunderts. Und die Person, die die erste An¬
regung zu der Wahl des Deichhauptmanns Bismarck für deu sächsischen Proviuzial-
lcmdtag gegeben hat, stellte mit ebenso gutem Grunde ein nicht minder bedeutendes
Schicksal vor.

Auch unserm Hein Wieck ist es immer so gewesen, als ob damals sein Schicksal
über die Fliesen der Fntterdicle geschlürft wäre. Es hatte sich in zwei Personen
zerlegt, wovon die eine eine blaue Drillichhvse trug und etwas kurz "verstiepert"
war, während die andre ihre Schicksnlsbeine von erklecklicher Länge mit einer schwarzen
Beiderwandhose bedeckt hatte. Das Drillichschicksal blieb muh nach Besichtigung des
Luftschachts in den untern Regionen vor der Thür des Heustalls als Wache,
während die Beiderwandhose in die Bodenraume hinaufstieg und sich mühsam nach
dem Heustall durchschlug.

Das Schicksal hat eine wandlungsfähige Hand. Es kann dir lind und leise
über das Gesicht streichen und dich in dem Glauben bestärken, daß du ein vor¬
trefflicher Bursche seist, und daß es dir nimmer schlecht gehn könne. Es kann aber
auch vorkommen -- und gewisse Leute behaupten, es komme öfters vor als das
andre --, daß es dich ganz unsanft faßt, so wie man es nnr bei den allernichts-
nutzigsten Burschen macht. Ja und nicht selten soll diese Hand ganz ungebildet unzart
und roh in unsre Seligkeiten gerade dann hineingreifen, wenn man die Seraphine
siebenter Sphärenordnung die Loblieder vor dem Thron des Ewigen singen hört.
Dann wirst dn beim Kragen genommen und aus dem lichten Vorhofe des strahlenden
Himmels in die Dämmerung des nllerirdischsten Kuhstalls zurückgeführt. Hast du,
verehrter Leser, jemals einen Luftschncht durch einen Heuhaufen getrieben? Hast du
jemals köstliche Stunden in der Spitze der Dnchschrägnng unmittelbar unter der
hohen Sodensirst zubringen dürfen, in der Zuversicht, für alle Menschengeschöpfe
unauffindbar, unerreichbar zu sein? Und hast du gar dabei die Gesellschaft von
zwei jungen Dirnen -- hübschen, frischen Kindern -- gehabt? Du suchst auszu¬
weichen. Einen Heuschorustein hast du niemals gebant, auf dem Heuboden bist du
überhaupt noch nicht gewesen. Aber darauf werde es uicht ankomme", meint deine
Weisheit, und sonst seist du in Sachen des Stelldicheins wohl erfahren. Aber ich
entgegnen Hast du keine Erfahrungen im Hen, so wirst du dich bescheiden müssen.
Fehlt dieser Umstand, so verliert dein Wissen -- deine Autorität im übrigen in
Ehren -- für diesen Fall allen Wert. Denn freilich kommt es justement ans das
Heu um. Wer hat nicht von ihnen gehört, den Überirdischen, den Wiesen- und
Moorgöttern, die keinen größer" Spaß kennen, als junge Menschenherzen in
Liebe entflammen zu lassen. Unsichtbare Kobolde sinds, und ihr unsichtbares
Bäuchlein halten sie vor Lachen, wenn es ihnen gelingt, ein Pärchen im Heudiemen
zu lngeru. Aber im Winter starrt das Gelände der Wiesen von Eis und Schnee
und Kälte, dann kommt kein Bursche, kein Dirnchen dahin. Was bleibt den Ärmsten
übrig, als den Sommerkindcrn ihrer gras- und blumenreichen Wiesen nachznziehn
ins Heu, zu dem duftigen götter- und poefieverklörten, unsichtbar durch Mauer-
und Balkenritzen hinein zu schlüpfen. Und wohl den Menschenkindern, die ihnen
ins Garn laufen, wohl ihnen, will man die Liebe für ein Gut halten; weh ihnen,
wenn man sie für ein Übel ansieht.

Jeder von uns, verehrte Leser, ist wohl einmal in gleicher Lage gewiesen wie
unser Hein, zu lieben und geliebt zu werden. Aber nicht allen von uns standen


Hein lvieck

Von allen Menschen sind es gerade die stolzesten und die demütigster, die
die Anschauung anspricht, daß ein vorher bestimmtes Schicksal ihren Lebensweg,
dessen Freuden und dessen Leiden, regle. Napoleon erkannte in dem Konvents¬
beschluß, worin die hohe Körperschaft ihn um seine Hilfe ersuchte, sein Schicksal,
ja das Schicksal eines ganzen Jahrhunderts. Und die Person, die die erste An¬
regung zu der Wahl des Deichhauptmanns Bismarck für deu sächsischen Proviuzial-
lcmdtag gegeben hat, stellte mit ebenso gutem Grunde ein nicht minder bedeutendes
Schicksal vor.

Auch unserm Hein Wieck ist es immer so gewesen, als ob damals sein Schicksal
über die Fliesen der Fntterdicle geschlürft wäre. Es hatte sich in zwei Personen
zerlegt, wovon die eine eine blaue Drillichhvse trug und etwas kurz „verstiepert"
war, während die andre ihre Schicksnlsbeine von erklecklicher Länge mit einer schwarzen
Beiderwandhose bedeckt hatte. Das Drillichschicksal blieb muh nach Besichtigung des
Luftschachts in den untern Regionen vor der Thür des Heustalls als Wache,
während die Beiderwandhose in die Bodenraume hinaufstieg und sich mühsam nach
dem Heustall durchschlug.

Das Schicksal hat eine wandlungsfähige Hand. Es kann dir lind und leise
über das Gesicht streichen und dich in dem Glauben bestärken, daß du ein vor¬
trefflicher Bursche seist, und daß es dir nimmer schlecht gehn könne. Es kann aber
auch vorkommen — und gewisse Leute behaupten, es komme öfters vor als das
andre —, daß es dich ganz unsanft faßt, so wie man es nnr bei den allernichts-
nutzigsten Burschen macht. Ja und nicht selten soll diese Hand ganz ungebildet unzart
und roh in unsre Seligkeiten gerade dann hineingreifen, wenn man die Seraphine
siebenter Sphärenordnung die Loblieder vor dem Thron des Ewigen singen hört.
Dann wirst dn beim Kragen genommen und aus dem lichten Vorhofe des strahlenden
Himmels in die Dämmerung des nllerirdischsten Kuhstalls zurückgeführt. Hast du,
verehrter Leser, jemals einen Luftschncht durch einen Heuhaufen getrieben? Hast du
jemals köstliche Stunden in der Spitze der Dnchschrägnng unmittelbar unter der
hohen Sodensirst zubringen dürfen, in der Zuversicht, für alle Menschengeschöpfe
unauffindbar, unerreichbar zu sein? Und hast du gar dabei die Gesellschaft von
zwei jungen Dirnen — hübschen, frischen Kindern — gehabt? Du suchst auszu¬
weichen. Einen Heuschorustein hast du niemals gebant, auf dem Heuboden bist du
überhaupt noch nicht gewesen. Aber darauf werde es uicht ankomme», meint deine
Weisheit, und sonst seist du in Sachen des Stelldicheins wohl erfahren. Aber ich
entgegnen Hast du keine Erfahrungen im Hen, so wirst du dich bescheiden müssen.
Fehlt dieser Umstand, so verliert dein Wissen — deine Autorität im übrigen in
Ehren — für diesen Fall allen Wert. Denn freilich kommt es justement ans das
Heu um. Wer hat nicht von ihnen gehört, den Überirdischen, den Wiesen- und
Moorgöttern, die keinen größer« Spaß kennen, als junge Menschenherzen in
Liebe entflammen zu lassen. Unsichtbare Kobolde sinds, und ihr unsichtbares
Bäuchlein halten sie vor Lachen, wenn es ihnen gelingt, ein Pärchen im Heudiemen
zu lngeru. Aber im Winter starrt das Gelände der Wiesen von Eis und Schnee
und Kälte, dann kommt kein Bursche, kein Dirnchen dahin. Was bleibt den Ärmsten
übrig, als den Sommerkindcrn ihrer gras- und blumenreichen Wiesen nachznziehn
ins Heu, zu dem duftigen götter- und poefieverklörten, unsichtbar durch Mauer-
und Balkenritzen hinein zu schlüpfen. Und wohl den Menschenkindern, die ihnen
ins Garn laufen, wohl ihnen, will man die Liebe für ein Gut halten; weh ihnen,
wenn man sie für ein Übel ansieht.

Jeder von uns, verehrte Leser, ist wohl einmal in gleicher Lage gewiesen wie
unser Hein, zu lieben und geliebt zu werden. Aber nicht allen von uns standen


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[0503] Hein lvieck Von allen Menschen sind es gerade die stolzesten und die demütigster, die die Anschauung anspricht, daß ein vorher bestimmtes Schicksal ihren Lebensweg, dessen Freuden und dessen Leiden, regle. Napoleon erkannte in dem Konvents¬ beschluß, worin die hohe Körperschaft ihn um seine Hilfe ersuchte, sein Schicksal, ja das Schicksal eines ganzen Jahrhunderts. Und die Person, die die erste An¬ regung zu der Wahl des Deichhauptmanns Bismarck für deu sächsischen Proviuzial- lcmdtag gegeben hat, stellte mit ebenso gutem Grunde ein nicht minder bedeutendes Schicksal vor. Auch unserm Hein Wieck ist es immer so gewesen, als ob damals sein Schicksal über die Fliesen der Fntterdicle geschlürft wäre. Es hatte sich in zwei Personen zerlegt, wovon die eine eine blaue Drillichhvse trug und etwas kurz „verstiepert" war, während die andre ihre Schicksnlsbeine von erklecklicher Länge mit einer schwarzen Beiderwandhose bedeckt hatte. Das Drillichschicksal blieb muh nach Besichtigung des Luftschachts in den untern Regionen vor der Thür des Heustalls als Wache, während die Beiderwandhose in die Bodenraume hinaufstieg und sich mühsam nach dem Heustall durchschlug. Das Schicksal hat eine wandlungsfähige Hand. Es kann dir lind und leise über das Gesicht streichen und dich in dem Glauben bestärken, daß du ein vor¬ trefflicher Bursche seist, und daß es dir nimmer schlecht gehn könne. Es kann aber auch vorkommen — und gewisse Leute behaupten, es komme öfters vor als das andre —, daß es dich ganz unsanft faßt, so wie man es nnr bei den allernichts- nutzigsten Burschen macht. Ja und nicht selten soll diese Hand ganz ungebildet unzart und roh in unsre Seligkeiten gerade dann hineingreifen, wenn man die Seraphine siebenter Sphärenordnung die Loblieder vor dem Thron des Ewigen singen hört. Dann wirst dn beim Kragen genommen und aus dem lichten Vorhofe des strahlenden Himmels in die Dämmerung des nllerirdischsten Kuhstalls zurückgeführt. Hast du, verehrter Leser, jemals einen Luftschncht durch einen Heuhaufen getrieben? Hast du jemals köstliche Stunden in der Spitze der Dnchschrägnng unmittelbar unter der hohen Sodensirst zubringen dürfen, in der Zuversicht, für alle Menschengeschöpfe unauffindbar, unerreichbar zu sein? Und hast du gar dabei die Gesellschaft von zwei jungen Dirnen — hübschen, frischen Kindern — gehabt? Du suchst auszu¬ weichen. Einen Heuschorustein hast du niemals gebant, auf dem Heuboden bist du überhaupt noch nicht gewesen. Aber darauf werde es uicht ankomme», meint deine Weisheit, und sonst seist du in Sachen des Stelldicheins wohl erfahren. Aber ich entgegnen Hast du keine Erfahrungen im Hen, so wirst du dich bescheiden müssen. Fehlt dieser Umstand, so verliert dein Wissen — deine Autorität im übrigen in Ehren — für diesen Fall allen Wert. Denn freilich kommt es justement ans das Heu um. Wer hat nicht von ihnen gehört, den Überirdischen, den Wiesen- und Moorgöttern, die keinen größer« Spaß kennen, als junge Menschenherzen in Liebe entflammen zu lassen. Unsichtbare Kobolde sinds, und ihr unsichtbares Bäuchlein halten sie vor Lachen, wenn es ihnen gelingt, ein Pärchen im Heudiemen zu lngeru. Aber im Winter starrt das Gelände der Wiesen von Eis und Schnee und Kälte, dann kommt kein Bursche, kein Dirnchen dahin. Was bleibt den Ärmsten übrig, als den Sommerkindcrn ihrer gras- und blumenreichen Wiesen nachznziehn ins Heu, zu dem duftigen götter- und poefieverklörten, unsichtbar durch Mauer- und Balkenritzen hinein zu schlüpfen. Und wohl den Menschenkindern, die ihnen ins Garn laufen, wohl ihnen, will man die Liebe für ein Gut halten; weh ihnen, wenn man sie für ein Übel ansieht. Jeder von uns, verehrte Leser, ist wohl einmal in gleicher Lage gewiesen wie unser Hein, zu lieben und geliebt zu werden. Aber nicht allen von uns standen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/503>, abgerufen am 28.09.2024.