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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

schiedencirtigen Ansprüchen freilich: Exzellenz von Stephan und Pfarrer Kneipp.
Wenn es sich aber um Aufwand von "reinem" Geist handelte, so ginge der Mathe¬
matiker Weierstraß allen voran. Daß die Nachwelt den Mimen keine Kranze mehr
flicht, erweist sich gegenüber den laugen Biographien unsers Nekrologs (Mitterwurzer,
Marie Seebach) nicht als richtig; bei Charlotte Wolter heißt es sogar am Schluß
ein wenig gewagt, durch Jahrhunderte werde ihr Name ein Leitstern sein für alle,
die in der Schauspielkunst das höchste anstreben. -- Es ist ein Trost für solche, die
sich im Leben, oftmals freudlos, mit Schreibwerk plagen, daß sie jedenfalls am
sichersten dereinst dadurch Aufnahme unter die nicht ganz ruhmlosen erlangen. Sehr
groß ist in unserm Nekrolog die Zahl derer, die nur deswegen hineingekommen
sind, weil sie etwas "geschrieben" haben -- nicht bloß eigentliche Schriftsteller und
Journalisten, sondern namentlich auch Lehrer an Mittelschulen und Volksschulen --,
wobei der Wert des Geschriebnen sicherlich oft nicht von ferne heranreicht an den
Inhalt so manches thätigen Lebens, zu demi sich nachträglich kein Homer einfindet.
Nicht so leicht wie das Schreiben führt das Drucken zur Berühmtheit. Im Leben
bedeutet der Verleger gesellschaftlich und materiell fast immer mehr als sein Autor,
geistig im allgemeinen oft auch, und nicht selten sogar in Bezug auf ein einzelnes
bestimmtes Werk mindestens ebenso viel wie er. Wie wenig weiß aber doch hinter¬
her der Nekrolog über die Buchhändler zu sagen im Verhältnis zu der langen
Lebensbeschreibung so manches unbedeutenden Autors! Nicht weniger als vierzehn
Buchhändler sind 1897 gestorben, darunter Namen von weitem Klang (Alexander
Duncker, Ernst Reimer, der Inhaber der Firma unsers Nekrologs, Ernst Wasmuth,
Bruno Klinkhardt, Franz Koester, August Klasing). Musiker, Sänger, Kompo¬
nisten, Dichter haben es alle leicht, zu irgend einer Art von Totenfeier zu kommen,
keiner von ihnen geht ganz klanglos aus dem Leben, aber die Berühmtheit wird
meist nicht von Dauer sein. Von den zahlreichen, die unser Nekrolog unter seine
Auserwählten aufgenommen hat, wird außer Brahms kaum ein Musiker weiterleben,
und Emil Rittershaus ist jedenfalls der einzige Dichter, an den man noch länger
zurückdenken wird. Wie den Musikern, so ergeht es den bildenden Künstlern.
Gezählt habe ich die Bildhauer und Maler nicht, über die der Nekrolog handelt, es
sind aber sehr viele, und der einzige darunter, dessen Name weiterleben wird, ist
der Meister der Holzschneidekunst Hugo Bürtner. Militärs gelten in unserm Leben
bekanntlich sehr viel, aber um so schwieriger scheint es für die einzelnen, Nachruhm
zu erlangen und nicht ganz zu Grunde zu gehn. Zur Aufnahme in einen Nekrolog
von der Art des unsrigen ist, von sehr individuellen Ausnahmen abgesehen, schon
Generalsrang erforderlich, und nnter den einundzwanzig Namen, die wir verzeichnet
finden, dürften nur etwa folgende einen Platz in der Erinnerung unsrer meisten
Leser haben - die preußischen Generale von Albedyll, Hans von Bülow (Artillerist)
und von Schachtmeyer, Admiral von Sterneck, der Sieger von Lissa, endlich der
eidgenössische Oberst Nothpletz, und zwar dieser weniger als Offizier, wie als Ge¬
lehrter und feiner Kunstkenner und Sammler. Auch eine vornehme und selbst hohe
Lebensstellung verbürgt ja kein Andenken in weitermKreise über dasGrab hinaus. Prinz
Wilhelm von Baden und die Großherzogin Sophie von Weimar haben ohne Frage
einen persönlichen Lebensinhalt gehabt, der sie der Teilnahme wert macht, aber die
Berühmtheit des edeln und sympathischen Fürsten Otto von Stolberg-Wernigerode
ist doch noch tiefer begründet, wie eine treffliche Biographie des 1896 gestorbnen
in den Nachträgen jedem Leser zum Bewußtsein bringen wird. Gegenüber den aus¬
führlichen Biographien so vieler Universitätsprofessoren, die zugleich Schriftsteller
waren, und die nnn nach der Rangordnung des Nekrologs ohne Widerspruch als


Maßgebliches und Unmaßgebliches

schiedencirtigen Ansprüchen freilich: Exzellenz von Stephan und Pfarrer Kneipp.
Wenn es sich aber um Aufwand von „reinem" Geist handelte, so ginge der Mathe¬
matiker Weierstraß allen voran. Daß die Nachwelt den Mimen keine Kranze mehr
flicht, erweist sich gegenüber den laugen Biographien unsers Nekrologs (Mitterwurzer,
Marie Seebach) nicht als richtig; bei Charlotte Wolter heißt es sogar am Schluß
ein wenig gewagt, durch Jahrhunderte werde ihr Name ein Leitstern sein für alle,
die in der Schauspielkunst das höchste anstreben. — Es ist ein Trost für solche, die
sich im Leben, oftmals freudlos, mit Schreibwerk plagen, daß sie jedenfalls am
sichersten dereinst dadurch Aufnahme unter die nicht ganz ruhmlosen erlangen. Sehr
groß ist in unserm Nekrolog die Zahl derer, die nur deswegen hineingekommen
sind, weil sie etwas „geschrieben" haben — nicht bloß eigentliche Schriftsteller und
Journalisten, sondern namentlich auch Lehrer an Mittelschulen und Volksschulen —,
wobei der Wert des Geschriebnen sicherlich oft nicht von ferne heranreicht an den
Inhalt so manches thätigen Lebens, zu demi sich nachträglich kein Homer einfindet.
Nicht so leicht wie das Schreiben führt das Drucken zur Berühmtheit. Im Leben
bedeutet der Verleger gesellschaftlich und materiell fast immer mehr als sein Autor,
geistig im allgemeinen oft auch, und nicht selten sogar in Bezug auf ein einzelnes
bestimmtes Werk mindestens ebenso viel wie er. Wie wenig weiß aber doch hinter¬
her der Nekrolog über die Buchhändler zu sagen im Verhältnis zu der langen
Lebensbeschreibung so manches unbedeutenden Autors! Nicht weniger als vierzehn
Buchhändler sind 1897 gestorben, darunter Namen von weitem Klang (Alexander
Duncker, Ernst Reimer, der Inhaber der Firma unsers Nekrologs, Ernst Wasmuth,
Bruno Klinkhardt, Franz Koester, August Klasing). Musiker, Sänger, Kompo¬
nisten, Dichter haben es alle leicht, zu irgend einer Art von Totenfeier zu kommen,
keiner von ihnen geht ganz klanglos aus dem Leben, aber die Berühmtheit wird
meist nicht von Dauer sein. Von den zahlreichen, die unser Nekrolog unter seine
Auserwählten aufgenommen hat, wird außer Brahms kaum ein Musiker weiterleben,
und Emil Rittershaus ist jedenfalls der einzige Dichter, an den man noch länger
zurückdenken wird. Wie den Musikern, so ergeht es den bildenden Künstlern.
Gezählt habe ich die Bildhauer und Maler nicht, über die der Nekrolog handelt, es
sind aber sehr viele, und der einzige darunter, dessen Name weiterleben wird, ist
der Meister der Holzschneidekunst Hugo Bürtner. Militärs gelten in unserm Leben
bekanntlich sehr viel, aber um so schwieriger scheint es für die einzelnen, Nachruhm
zu erlangen und nicht ganz zu Grunde zu gehn. Zur Aufnahme in einen Nekrolog
von der Art des unsrigen ist, von sehr individuellen Ausnahmen abgesehen, schon
Generalsrang erforderlich, und nnter den einundzwanzig Namen, die wir verzeichnet
finden, dürften nur etwa folgende einen Platz in der Erinnerung unsrer meisten
Leser haben - die preußischen Generale von Albedyll, Hans von Bülow (Artillerist)
und von Schachtmeyer, Admiral von Sterneck, der Sieger von Lissa, endlich der
eidgenössische Oberst Nothpletz, und zwar dieser weniger als Offizier, wie als Ge¬
lehrter und feiner Kunstkenner und Sammler. Auch eine vornehme und selbst hohe
Lebensstellung verbürgt ja kein Andenken in weitermKreise über dasGrab hinaus. Prinz
Wilhelm von Baden und die Großherzogin Sophie von Weimar haben ohne Frage
einen persönlichen Lebensinhalt gehabt, der sie der Teilnahme wert macht, aber die
Berühmtheit des edeln und sympathischen Fürsten Otto von Stolberg-Wernigerode
ist doch noch tiefer begründet, wie eine treffliche Biographie des 1896 gestorbnen
in den Nachträgen jedem Leser zum Bewußtsein bringen wird. Gegenüber den aus¬
führlichen Biographien so vieler Universitätsprofessoren, die zugleich Schriftsteller
waren, und die nnn nach der Rangordnung des Nekrologs ohne Widerspruch als


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[0684] Maßgebliches und Unmaßgebliches schiedencirtigen Ansprüchen freilich: Exzellenz von Stephan und Pfarrer Kneipp. Wenn es sich aber um Aufwand von „reinem" Geist handelte, so ginge der Mathe¬ matiker Weierstraß allen voran. Daß die Nachwelt den Mimen keine Kranze mehr flicht, erweist sich gegenüber den laugen Biographien unsers Nekrologs (Mitterwurzer, Marie Seebach) nicht als richtig; bei Charlotte Wolter heißt es sogar am Schluß ein wenig gewagt, durch Jahrhunderte werde ihr Name ein Leitstern sein für alle, die in der Schauspielkunst das höchste anstreben. — Es ist ein Trost für solche, die sich im Leben, oftmals freudlos, mit Schreibwerk plagen, daß sie jedenfalls am sichersten dereinst dadurch Aufnahme unter die nicht ganz ruhmlosen erlangen. Sehr groß ist in unserm Nekrolog die Zahl derer, die nur deswegen hineingekommen sind, weil sie etwas „geschrieben" haben — nicht bloß eigentliche Schriftsteller und Journalisten, sondern namentlich auch Lehrer an Mittelschulen und Volksschulen —, wobei der Wert des Geschriebnen sicherlich oft nicht von ferne heranreicht an den Inhalt so manches thätigen Lebens, zu demi sich nachträglich kein Homer einfindet. Nicht so leicht wie das Schreiben führt das Drucken zur Berühmtheit. Im Leben bedeutet der Verleger gesellschaftlich und materiell fast immer mehr als sein Autor, geistig im allgemeinen oft auch, und nicht selten sogar in Bezug auf ein einzelnes bestimmtes Werk mindestens ebenso viel wie er. Wie wenig weiß aber doch hinter¬ her der Nekrolog über die Buchhändler zu sagen im Verhältnis zu der langen Lebensbeschreibung so manches unbedeutenden Autors! Nicht weniger als vierzehn Buchhändler sind 1897 gestorben, darunter Namen von weitem Klang (Alexander Duncker, Ernst Reimer, der Inhaber der Firma unsers Nekrologs, Ernst Wasmuth, Bruno Klinkhardt, Franz Koester, August Klasing). Musiker, Sänger, Kompo¬ nisten, Dichter haben es alle leicht, zu irgend einer Art von Totenfeier zu kommen, keiner von ihnen geht ganz klanglos aus dem Leben, aber die Berühmtheit wird meist nicht von Dauer sein. Von den zahlreichen, die unser Nekrolog unter seine Auserwählten aufgenommen hat, wird außer Brahms kaum ein Musiker weiterleben, und Emil Rittershaus ist jedenfalls der einzige Dichter, an den man noch länger zurückdenken wird. Wie den Musikern, so ergeht es den bildenden Künstlern. Gezählt habe ich die Bildhauer und Maler nicht, über die der Nekrolog handelt, es sind aber sehr viele, und der einzige darunter, dessen Name weiterleben wird, ist der Meister der Holzschneidekunst Hugo Bürtner. Militärs gelten in unserm Leben bekanntlich sehr viel, aber um so schwieriger scheint es für die einzelnen, Nachruhm zu erlangen und nicht ganz zu Grunde zu gehn. Zur Aufnahme in einen Nekrolog von der Art des unsrigen ist, von sehr individuellen Ausnahmen abgesehen, schon Generalsrang erforderlich, und nnter den einundzwanzig Namen, die wir verzeichnet finden, dürften nur etwa folgende einen Platz in der Erinnerung unsrer meisten Leser haben - die preußischen Generale von Albedyll, Hans von Bülow (Artillerist) und von Schachtmeyer, Admiral von Sterneck, der Sieger von Lissa, endlich der eidgenössische Oberst Nothpletz, und zwar dieser weniger als Offizier, wie als Ge¬ lehrter und feiner Kunstkenner und Sammler. Auch eine vornehme und selbst hohe Lebensstellung verbürgt ja kein Andenken in weitermKreise über dasGrab hinaus. Prinz Wilhelm von Baden und die Großherzogin Sophie von Weimar haben ohne Frage einen persönlichen Lebensinhalt gehabt, der sie der Teilnahme wert macht, aber die Berühmtheit des edeln und sympathischen Fürsten Otto von Stolberg-Wernigerode ist doch noch tiefer begründet, wie eine treffliche Biographie des 1896 gestorbnen in den Nachträgen jedem Leser zum Bewußtsein bringen wird. Gegenüber den aus¬ führlichen Biographien so vieler Universitätsprofessoren, die zugleich Schriftsteller waren, und die nnn nach der Rangordnung des Nekrologs ohne Widerspruch als

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/684>, abgerufen am 23.07.2024.