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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

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heute so, daß in ihr allein eine hinreichende Erklärung der eigentlichen Land¬
flucht liegt. Die Schuld trifft hier, wo sie alle Macht haben, allein die Besitzer,
ihre Angehörigen, ihre Vertreter, und Gott seis geklagt, zum Teil much "ihre"
Pastoren. Nicht Menschenliebe und Patriarchalisches Pflichtgefühl beseelt die Herren,
sondern cmsgesprochne Gleichgiltigkeit, kaufmännische Berechnung, unchristliche Über¬
hebung und vielfach rohe Lieblosigkeit. Die erfreulich zahlreichen Ausnahmen, wo
sich die "gnädige" Gutsherrschaft mit vom Herzen kommender und die Herzen ge¬
winnender, wahrer, uneigennütziger Liebe der jugendlichen Arbeiter und der "Hofe-
kinder" annimmt, beweisen um besten die Berechtigung des schweren sozialen Vor-
wurfs, den wir soeben ausgesprochen haben. Die Provinzen stehen sich much nicht
gleich. Die Verhältnisse in Pommern, anch wohl in der Mark, sind im allgemeinen
besser als in den übrigen Ostprvvinzen. Die agrarische Agitation hat auch in
dieser Beziehung die Gewissen verhärtet, die Gemüter verroht. Das möge sich
auch Herr von Wcingenhcim gesagt sein lassen, wenn wir ihm auch gern glauben,
daß es ein wahrhaft christliches Liebeswerk ist, daß seine Angehörigen Sonntags
mit den "Dorfjören," wie er sagte, spielen. Wir haben solche Veranstaltungen
leider auch in nicht geringer Zahl kennen gelernt, bei denen die rechte Menschen¬
liebe fehlte, und die deshalb mehr schadeten als nützten. Oft ist anch Mangel an
persönlicher Veranlagung für dergleichen Spiele der Grund, daß sie keinen guten
Erfolg hoben. Sie sollen dann besser unterbleiben. Eine Schablone giebts hier
nicht, und anch nicht Rezepte für Wohlfahrtspflege ans dem Lande wie Rezepte im
Kochbuch. Es kommt alles auf den Geist und den guten Willen an, und an dem
fehlt es, der ist heute verderbt und verkommen, wie er es seit Generationen nicht
war. Jeder Gedanke an eignes Verschulden und an eigne Pflicht liegt den
"herrschenden Klassen" im Osten ferner als jemals, obgleich die Fehler und Sünden
zum Himmel schreien. Wir wollten gern die Probe aufs Exempel machen. Möge jeder
landwirtschaftliche Kreisverein in Altpreußen die Pflichten der Gntsherrschaften gegen
die jugendlichen Arbeiter und überhaupt gegen den Arbeiternachwnchs ans die Tages¬
ordnung der nächsten Versammlung setzen. Kann Herr von Miguel auch nur einen
Augenblick daran zweifeln, welche Anschauungen -- wenn die wirklichen, wahren
Anschauungen der Vereinsmitglieder ausgesprochen würden -- dabei nur zum Vor¬
schein kommen könnten? Der schroffe manchesterliche Egoismus, die unduldsame
Selbstgerechtigkeit, die heute die große Mehrheit gerade in dieser Frage beherrscht,
gab ja auch den Debatten des Abgeordnetenhauses über sie ihr charakteristisches
Gepräge.

Die Herren wollen von ihrer eignen Schuld nichts wissen, ja sie wissen wirklich
nichts mehr davon. Dem Einzelnen kann das unter Umständen zur moralischen Ent¬
lastung gereichen, und wir sind weit entfernt, das nicht in weitem Umfange anzu¬
nehmen. Aber wo eine solche Entartung der sozialen Gesinnung eingerissen ist, da
hat doch die Regierung vor allem die Pflicht, die Entarteten wieder zur Besinnung
und Vernunft zu bringen, zumal wenn, wie das hier der Fall ist, sie selbst dnrch
ihr Verhalten dazu beigetragen hat, daß die Entartung diesen Grad erreicht hat.

Herr von Miqnel hat aber zum Schluß seiner großen Rede am 10. Februar deu
ostelbischen Landwirten wiederum als das, worauf doch alles ankomme, den starken
Schutz gegen das billiger produzierende Ausland, d. h. höhere Agrarzölle, bezeichnet.
Die ehrliche Geschichtschreibung der altpreußischen Landwirtschaft wird ihm dereinst
dafür das verdiente Urteil sprechen, mögen ihm auch heute die in Selbstgerechtigkeit
und manchesterlicher Lieblosigkeit befangnen Agrarier, wie es ja gar nicht anders
sein kann, mit frenetischem Beifall zujubeln.


heute so, daß in ihr allein eine hinreichende Erklärung der eigentlichen Land¬
flucht liegt. Die Schuld trifft hier, wo sie alle Macht haben, allein die Besitzer,
ihre Angehörigen, ihre Vertreter, und Gott seis geklagt, zum Teil much „ihre"
Pastoren. Nicht Menschenliebe und Patriarchalisches Pflichtgefühl beseelt die Herren,
sondern cmsgesprochne Gleichgiltigkeit, kaufmännische Berechnung, unchristliche Über¬
hebung und vielfach rohe Lieblosigkeit. Die erfreulich zahlreichen Ausnahmen, wo
sich die „gnädige" Gutsherrschaft mit vom Herzen kommender und die Herzen ge¬
winnender, wahrer, uneigennütziger Liebe der jugendlichen Arbeiter und der „Hofe-
kinder" annimmt, beweisen um besten die Berechtigung des schweren sozialen Vor-
wurfs, den wir soeben ausgesprochen haben. Die Provinzen stehen sich much nicht
gleich. Die Verhältnisse in Pommern, anch wohl in der Mark, sind im allgemeinen
besser als in den übrigen Ostprvvinzen. Die agrarische Agitation hat auch in
dieser Beziehung die Gewissen verhärtet, die Gemüter verroht. Das möge sich
auch Herr von Wcingenhcim gesagt sein lassen, wenn wir ihm auch gern glauben,
daß es ein wahrhaft christliches Liebeswerk ist, daß seine Angehörigen Sonntags
mit den „Dorfjören," wie er sagte, spielen. Wir haben solche Veranstaltungen
leider auch in nicht geringer Zahl kennen gelernt, bei denen die rechte Menschen¬
liebe fehlte, und die deshalb mehr schadeten als nützten. Oft ist anch Mangel an
persönlicher Veranlagung für dergleichen Spiele der Grund, daß sie keinen guten
Erfolg hoben. Sie sollen dann besser unterbleiben. Eine Schablone giebts hier
nicht, und anch nicht Rezepte für Wohlfahrtspflege ans dem Lande wie Rezepte im
Kochbuch. Es kommt alles auf den Geist und den guten Willen an, und an dem
fehlt es, der ist heute verderbt und verkommen, wie er es seit Generationen nicht
war. Jeder Gedanke an eignes Verschulden und an eigne Pflicht liegt den
„herrschenden Klassen" im Osten ferner als jemals, obgleich die Fehler und Sünden
zum Himmel schreien. Wir wollten gern die Probe aufs Exempel machen. Möge jeder
landwirtschaftliche Kreisverein in Altpreußen die Pflichten der Gntsherrschaften gegen
die jugendlichen Arbeiter und überhaupt gegen den Arbeiternachwnchs ans die Tages¬
ordnung der nächsten Versammlung setzen. Kann Herr von Miguel auch nur einen
Augenblick daran zweifeln, welche Anschauungen — wenn die wirklichen, wahren
Anschauungen der Vereinsmitglieder ausgesprochen würden — dabei nur zum Vor¬
schein kommen könnten? Der schroffe manchesterliche Egoismus, die unduldsame
Selbstgerechtigkeit, die heute die große Mehrheit gerade in dieser Frage beherrscht,
gab ja auch den Debatten des Abgeordnetenhauses über sie ihr charakteristisches
Gepräge.

Die Herren wollen von ihrer eignen Schuld nichts wissen, ja sie wissen wirklich
nichts mehr davon. Dem Einzelnen kann das unter Umständen zur moralischen Ent¬
lastung gereichen, und wir sind weit entfernt, das nicht in weitem Umfange anzu¬
nehmen. Aber wo eine solche Entartung der sozialen Gesinnung eingerissen ist, da
hat doch die Regierung vor allem die Pflicht, die Entarteten wieder zur Besinnung
und Vernunft zu bringen, zumal wenn, wie das hier der Fall ist, sie selbst dnrch
ihr Verhalten dazu beigetragen hat, daß die Entartung diesen Grad erreicht hat.

Herr von Miqnel hat aber zum Schluß seiner großen Rede am 10. Februar deu
ostelbischen Landwirten wiederum als das, worauf doch alles ankomme, den starken
Schutz gegen das billiger produzierende Ausland, d. h. höhere Agrarzölle, bezeichnet.
Die ehrliche Geschichtschreibung der altpreußischen Landwirtschaft wird ihm dereinst
dafür das verdiente Urteil sprechen, mögen ihm auch heute die in Selbstgerechtigkeit
und manchesterlicher Lieblosigkeit befangnen Agrarier, wie es ja gar nicht anders
sein kann, mit frenetischem Beifall zujubeln.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/518>, abgerufen am 23.07.2024.