Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite

diese noch so lange in der Schweiz leben -- wird sich mir in Ausnahmefällen gestalten.
Wer dies als Deutscher leugnet, der kennt die Verhältnisse nicht oder ist zu kurze
Zeit erst in der Schweiz, als daß er ein richtiges Urteil haben könnte. Der sprechendste
Beweis für die Wahrheit dieser unsrer Behauptung ist, daß, je länger ein Deutscher
oder eine deutsche Familie in einer der großen Städte der deutschen Schweiz leben,
sie sich um so vereinsamter den schweizerischen geselligen Kreisen gegenüber fühlen
werden. Dein Schweizer geht eine Eigenschaft ab, ans die in Deutschland großer
Wert gelegt wird -- die Gastfreundschaft. Von dieser haben sie einfach keinen
Begriff. Wenn sie an und für sich schon keine übertriebnen höflichen und verbind¬
lichen Formen habe", so schwinden sie mehr und mehr, je länger der Fremde in
der Schweiz weilt. Man kann jahrelang in einer Stadt der deutschen Schweiz
leben, ohne daß man mit den Schweizern in einen unbefangnen, geselligen Verkehr
käme, oder daß einem die Gastfreundschaft in schweizerischen Familien genährt
würde.

Wir wissen sehr wohl, daß die Schweizer eines gegen ihre eignen Landsleute
sehr zurückhaltend sind, und daß der Zürcher nicht gern mit dem Basler und dieser
nicht gern mit dem Berner usw. weder gesellschaftlich uoch geschäftlich verkehrt, aber
dem Fremden gegenüber ist die Gastfreundschaft ein Gebot, das von jeher und
überall gegolten hat, und das in der Republik, in der ein großer Teil der Be¬
völkerung von deu Fremden lebt, besonders hoch gehalten werden sollte. Da im
Volksmunde die Schweiz vielfach als besonders "gastfrei" bezeichnet wird, so möchten
wir bemerken, daß wir die Gastfreundschaft, die bezahlt wird, oder die auf dem
Asylrecht beruht, nicht als solche erachten. -- Die Basler Nachrichten schreiben,
daß sich der Deutsche vielfach dadurch unbeliebt mache, daß er bei seinen, Aufent¬
halt in der Schweiz die dortigen Verhältnisse kritisiere und bemängle. Wir müssen
diesen Vorwurf, wenn er einer ist, für unberechtigt erklären. Wir sind jedes Jahr
mit zahlreichen, in der Schweiz reisenden Deutschen zusammen, haben aber von
einem Nörgeln oder davon, daß "der Durchschnittsdeutsche, kaum Schweizerboden
unter sich fühlend, seiner Kritik unaufhaltsamen Born fließen läßt und dabei selbst
heilige, schweizerische Gefühle nicht scheut," nie etwas bemerkt. Es ist ja möglich,
daß der Deutsche, wenn er in seine Heimat zurückgekehrt ist, diese oder jene schwei¬
zerischen Verhältnisse und Zustände abfällig kritisiert, auf Schweizer Boden aber
haben wir es, wenigstens in verletzender Weise, nie, mich nicht hinsichtlich des
schweizerischen Militärs, gehört. Solches Verhalten entspricht aber geuau dem, was
die Basler Nachrichten ihren Lnndsleuteu zuschreiben; sie sagen nämlich: "Der
Schweizer übt Kritik und läßt sich oft unverblümt über Deutschland und deutsche
Verhältnisse aus. Aber so lange er in Deutschland, so lauge er Gast ist, versteht
er den Mund zu halten." Diese Behauptung der genanuten Zeitung findet übrigens
auch ihre Ausnahmen; es ist uns selbst passiert, daß an einem Pensionstisch in
einem süddeutschen Badeorte bei Gelegenheit eines patriotischen Festtages ein Hoch
auf Bismarck ausgebracht wurde, und eine anwesende Schweizer Familie in schärfster
Tonart ihrer Empörung Luft machte, daß an einem Tisch, an dem Schweizer säßen,
Bismarck in solcher Weise gefeiert werde.

Wenn schließlich die Basler Nachrichten sagen, daß in der Schweiz ein "auf
historische Grundlage zurückzuleitendes Mißtrauen" gegen Deutschland herrsche, so
ist uus dies ganz unverständlich. Wir sollten denken, daß ein auf historischer
Grundlage beruhendes Mißtrauen sich nnr gegen Frankreich wenden könnte, nicht aber
gege" Deutschland! Davon merkt man aber nichts, sondern trotz aller gegenteiltgeu
Versicherungen herrscht mich in der deutschen Schweiz, namentlich in ihren west¬
lichen Teil -- Bern, Basel usw. --, eine große, gerade jetzt kaum begreifliche


diese noch so lange in der Schweiz leben — wird sich mir in Ausnahmefällen gestalten.
Wer dies als Deutscher leugnet, der kennt die Verhältnisse nicht oder ist zu kurze
Zeit erst in der Schweiz, als daß er ein richtiges Urteil haben könnte. Der sprechendste
Beweis für die Wahrheit dieser unsrer Behauptung ist, daß, je länger ein Deutscher
oder eine deutsche Familie in einer der großen Städte der deutschen Schweiz leben,
sie sich um so vereinsamter den schweizerischen geselligen Kreisen gegenüber fühlen
werden. Dein Schweizer geht eine Eigenschaft ab, ans die in Deutschland großer
Wert gelegt wird — die Gastfreundschaft. Von dieser haben sie einfach keinen
Begriff. Wenn sie an und für sich schon keine übertriebnen höflichen und verbind¬
lichen Formen habe«, so schwinden sie mehr und mehr, je länger der Fremde in
der Schweiz weilt. Man kann jahrelang in einer Stadt der deutschen Schweiz
leben, ohne daß man mit den Schweizern in einen unbefangnen, geselligen Verkehr
käme, oder daß einem die Gastfreundschaft in schweizerischen Familien genährt
würde.

Wir wissen sehr wohl, daß die Schweizer eines gegen ihre eignen Landsleute
sehr zurückhaltend sind, und daß der Zürcher nicht gern mit dem Basler und dieser
nicht gern mit dem Berner usw. weder gesellschaftlich uoch geschäftlich verkehrt, aber
dem Fremden gegenüber ist die Gastfreundschaft ein Gebot, das von jeher und
überall gegolten hat, und das in der Republik, in der ein großer Teil der Be¬
völkerung von deu Fremden lebt, besonders hoch gehalten werden sollte. Da im
Volksmunde die Schweiz vielfach als besonders „gastfrei" bezeichnet wird, so möchten
wir bemerken, daß wir die Gastfreundschaft, die bezahlt wird, oder die auf dem
Asylrecht beruht, nicht als solche erachten. — Die Basler Nachrichten schreiben,
daß sich der Deutsche vielfach dadurch unbeliebt mache, daß er bei seinen, Aufent¬
halt in der Schweiz die dortigen Verhältnisse kritisiere und bemängle. Wir müssen
diesen Vorwurf, wenn er einer ist, für unberechtigt erklären. Wir sind jedes Jahr
mit zahlreichen, in der Schweiz reisenden Deutschen zusammen, haben aber von
einem Nörgeln oder davon, daß „der Durchschnittsdeutsche, kaum Schweizerboden
unter sich fühlend, seiner Kritik unaufhaltsamen Born fließen läßt und dabei selbst
heilige, schweizerische Gefühle nicht scheut," nie etwas bemerkt. Es ist ja möglich,
daß der Deutsche, wenn er in seine Heimat zurückgekehrt ist, diese oder jene schwei¬
zerischen Verhältnisse und Zustände abfällig kritisiert, auf Schweizer Boden aber
haben wir es, wenigstens in verletzender Weise, nie, mich nicht hinsichtlich des
schweizerischen Militärs, gehört. Solches Verhalten entspricht aber geuau dem, was
die Basler Nachrichten ihren Lnndsleuteu zuschreiben; sie sagen nämlich: „Der
Schweizer übt Kritik und läßt sich oft unverblümt über Deutschland und deutsche
Verhältnisse aus. Aber so lange er in Deutschland, so lauge er Gast ist, versteht
er den Mund zu halten." Diese Behauptung der genanuten Zeitung findet übrigens
auch ihre Ausnahmen; es ist uns selbst passiert, daß an einem Pensionstisch in
einem süddeutschen Badeorte bei Gelegenheit eines patriotischen Festtages ein Hoch
auf Bismarck ausgebracht wurde, und eine anwesende Schweizer Familie in schärfster
Tonart ihrer Empörung Luft machte, daß an einem Tisch, an dem Schweizer säßen,
Bismarck in solcher Weise gefeiert werde.

Wenn schließlich die Basler Nachrichten sagen, daß in der Schweiz ein „auf
historische Grundlage zurückzuleitendes Mißtrauen" gegen Deutschland herrsche, so
ist uus dies ganz unverständlich. Wir sollten denken, daß ein auf historischer
Grundlage beruhendes Mißtrauen sich nnr gegen Frankreich wenden könnte, nicht aber
gege« Deutschland! Davon merkt man aber nichts, sondern trotz aller gegenteiltgeu
Versicherungen herrscht mich in der deutschen Schweiz, namentlich in ihren west¬
lichen Teil — Bern, Basel usw. —, eine große, gerade jetzt kaum begreifliche


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0456" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/230142"/>
            <fw type="header" place="top"/><lb/>
            <p xml:id="ID_1886" prev="#ID_1885"> diese noch so lange in der Schweiz leben &#x2014; wird sich mir in Ausnahmefällen gestalten.<lb/>
Wer dies als Deutscher leugnet, der kennt die Verhältnisse nicht oder ist zu kurze<lb/>
Zeit erst in der Schweiz, als daß er ein richtiges Urteil haben könnte. Der sprechendste<lb/>
Beweis für die Wahrheit dieser unsrer Behauptung ist, daß, je länger ein Deutscher<lb/>
oder eine deutsche Familie in einer der großen Städte der deutschen Schweiz leben,<lb/>
sie sich um so vereinsamter den schweizerischen geselligen Kreisen gegenüber fühlen<lb/>
werden. Dein Schweizer geht eine Eigenschaft ab, ans die in Deutschland großer<lb/>
Wert gelegt wird &#x2014; die Gastfreundschaft. Von dieser haben sie einfach keinen<lb/>
Begriff. Wenn sie an und für sich schon keine übertriebnen höflichen und verbind¬<lb/>
lichen Formen habe«, so schwinden sie mehr und mehr, je länger der Fremde in<lb/>
der Schweiz weilt. Man kann jahrelang in einer Stadt der deutschen Schweiz<lb/>
leben, ohne daß man mit den Schweizern in einen unbefangnen, geselligen Verkehr<lb/>
käme, oder daß einem die Gastfreundschaft in schweizerischen Familien genährt<lb/>
würde.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1887"> Wir wissen sehr wohl, daß die Schweizer eines gegen ihre eignen Landsleute<lb/>
sehr zurückhaltend sind, und daß der Zürcher nicht gern mit dem Basler und dieser<lb/>
nicht gern mit dem Berner usw. weder gesellschaftlich uoch geschäftlich verkehrt, aber<lb/>
dem Fremden gegenüber ist die Gastfreundschaft ein Gebot, das von jeher und<lb/>
überall gegolten hat, und das in der Republik, in der ein großer Teil der Be¬<lb/>
völkerung von deu Fremden lebt, besonders hoch gehalten werden sollte. Da im<lb/>
Volksmunde die Schweiz vielfach als besonders &#x201E;gastfrei" bezeichnet wird, so möchten<lb/>
wir bemerken, daß wir die Gastfreundschaft, die bezahlt wird, oder die auf dem<lb/>
Asylrecht beruht, nicht als solche erachten. &#x2014; Die Basler Nachrichten schreiben,<lb/>
daß sich der Deutsche vielfach dadurch unbeliebt mache, daß er bei seinen, Aufent¬<lb/>
halt in der Schweiz die dortigen Verhältnisse kritisiere und bemängle. Wir müssen<lb/>
diesen Vorwurf, wenn er einer ist, für unberechtigt erklären. Wir sind jedes Jahr<lb/>
mit zahlreichen, in der Schweiz reisenden Deutschen zusammen, haben aber von<lb/>
einem Nörgeln oder davon, daß &#x201E;der Durchschnittsdeutsche, kaum Schweizerboden<lb/>
unter sich fühlend, seiner Kritik unaufhaltsamen Born fließen läßt und dabei selbst<lb/>
heilige, schweizerische Gefühle nicht scheut," nie etwas bemerkt. Es ist ja möglich,<lb/>
daß der Deutsche, wenn er in seine Heimat zurückgekehrt ist, diese oder jene schwei¬<lb/>
zerischen Verhältnisse und Zustände abfällig kritisiert, auf Schweizer Boden aber<lb/>
haben wir es, wenigstens in verletzender Weise, nie, mich nicht hinsichtlich des<lb/>
schweizerischen Militärs, gehört. Solches Verhalten entspricht aber geuau dem, was<lb/>
die Basler Nachrichten ihren Lnndsleuteu zuschreiben; sie sagen nämlich: &#x201E;Der<lb/>
Schweizer übt Kritik und läßt sich oft unverblümt über Deutschland und deutsche<lb/>
Verhältnisse aus. Aber so lange er in Deutschland, so lauge er Gast ist, versteht<lb/>
er den Mund zu halten." Diese Behauptung der genanuten Zeitung findet übrigens<lb/>
auch ihre Ausnahmen; es ist uns selbst passiert, daß an einem Pensionstisch in<lb/>
einem süddeutschen Badeorte bei Gelegenheit eines patriotischen Festtages ein Hoch<lb/>
auf Bismarck ausgebracht wurde, und eine anwesende Schweizer Familie in schärfster<lb/>
Tonart ihrer Empörung Luft machte, daß an einem Tisch, an dem Schweizer säßen,<lb/>
Bismarck in solcher Weise gefeiert werde.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1888" next="#ID_1889"> Wenn schließlich die Basler Nachrichten sagen, daß in der Schweiz ein &#x201E;auf<lb/>
historische Grundlage zurückzuleitendes Mißtrauen" gegen Deutschland herrsche, so<lb/>
ist uus dies ganz unverständlich. Wir sollten denken, daß ein auf historischer<lb/>
Grundlage beruhendes Mißtrauen sich nnr gegen Frankreich wenden könnte, nicht aber<lb/>
gege« Deutschland! Davon merkt man aber nichts, sondern trotz aller gegenteiltgeu<lb/>
Versicherungen herrscht mich in der deutschen Schweiz, namentlich in ihren west¬<lb/>
lichen Teil &#x2014; Bern, Basel usw. &#x2014;, eine große, gerade jetzt kaum begreifliche</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0456] diese noch so lange in der Schweiz leben — wird sich mir in Ausnahmefällen gestalten. Wer dies als Deutscher leugnet, der kennt die Verhältnisse nicht oder ist zu kurze Zeit erst in der Schweiz, als daß er ein richtiges Urteil haben könnte. Der sprechendste Beweis für die Wahrheit dieser unsrer Behauptung ist, daß, je länger ein Deutscher oder eine deutsche Familie in einer der großen Städte der deutschen Schweiz leben, sie sich um so vereinsamter den schweizerischen geselligen Kreisen gegenüber fühlen werden. Dein Schweizer geht eine Eigenschaft ab, ans die in Deutschland großer Wert gelegt wird — die Gastfreundschaft. Von dieser haben sie einfach keinen Begriff. Wenn sie an und für sich schon keine übertriebnen höflichen und verbind¬ lichen Formen habe«, so schwinden sie mehr und mehr, je länger der Fremde in der Schweiz weilt. Man kann jahrelang in einer Stadt der deutschen Schweiz leben, ohne daß man mit den Schweizern in einen unbefangnen, geselligen Verkehr käme, oder daß einem die Gastfreundschaft in schweizerischen Familien genährt würde. Wir wissen sehr wohl, daß die Schweizer eines gegen ihre eignen Landsleute sehr zurückhaltend sind, und daß der Zürcher nicht gern mit dem Basler und dieser nicht gern mit dem Berner usw. weder gesellschaftlich uoch geschäftlich verkehrt, aber dem Fremden gegenüber ist die Gastfreundschaft ein Gebot, das von jeher und überall gegolten hat, und das in der Republik, in der ein großer Teil der Be¬ völkerung von deu Fremden lebt, besonders hoch gehalten werden sollte. Da im Volksmunde die Schweiz vielfach als besonders „gastfrei" bezeichnet wird, so möchten wir bemerken, daß wir die Gastfreundschaft, die bezahlt wird, oder die auf dem Asylrecht beruht, nicht als solche erachten. — Die Basler Nachrichten schreiben, daß sich der Deutsche vielfach dadurch unbeliebt mache, daß er bei seinen, Aufent¬ halt in der Schweiz die dortigen Verhältnisse kritisiere und bemängle. Wir müssen diesen Vorwurf, wenn er einer ist, für unberechtigt erklären. Wir sind jedes Jahr mit zahlreichen, in der Schweiz reisenden Deutschen zusammen, haben aber von einem Nörgeln oder davon, daß „der Durchschnittsdeutsche, kaum Schweizerboden unter sich fühlend, seiner Kritik unaufhaltsamen Born fließen läßt und dabei selbst heilige, schweizerische Gefühle nicht scheut," nie etwas bemerkt. Es ist ja möglich, daß der Deutsche, wenn er in seine Heimat zurückgekehrt ist, diese oder jene schwei¬ zerischen Verhältnisse und Zustände abfällig kritisiert, auf Schweizer Boden aber haben wir es, wenigstens in verletzender Weise, nie, mich nicht hinsichtlich des schweizerischen Militärs, gehört. Solches Verhalten entspricht aber geuau dem, was die Basler Nachrichten ihren Lnndsleuteu zuschreiben; sie sagen nämlich: „Der Schweizer übt Kritik und läßt sich oft unverblümt über Deutschland und deutsche Verhältnisse aus. Aber so lange er in Deutschland, so lauge er Gast ist, versteht er den Mund zu halten." Diese Behauptung der genanuten Zeitung findet übrigens auch ihre Ausnahmen; es ist uns selbst passiert, daß an einem Pensionstisch in einem süddeutschen Badeorte bei Gelegenheit eines patriotischen Festtages ein Hoch auf Bismarck ausgebracht wurde, und eine anwesende Schweizer Familie in schärfster Tonart ihrer Empörung Luft machte, daß an einem Tisch, an dem Schweizer säßen, Bismarck in solcher Weise gefeiert werde. Wenn schließlich die Basler Nachrichten sagen, daß in der Schweiz ein „auf historische Grundlage zurückzuleitendes Mißtrauen" gegen Deutschland herrsche, so ist uus dies ganz unverständlich. Wir sollten denken, daß ein auf historischer Grundlage beruhendes Mißtrauen sich nnr gegen Frankreich wenden könnte, nicht aber gege« Deutschland! Davon merkt man aber nichts, sondern trotz aller gegenteiltgeu Versicherungen herrscht mich in der deutschen Schweiz, namentlich in ihren west¬ lichen Teil — Bern, Basel usw. —, eine große, gerade jetzt kaum begreifliche

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/456
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_229685/456>, abgerufen am 03.07.2024.