Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.Wie soll der Kampf um die Gstmark geführt werden? stets einige Masse. Die Deutschen sind politisch und konfessionell gespalten. Ergebnis: Bei den Evangelischen (und in noch stcirkerm Maße bei den Juden) Wie soll der Kampf um die Gstmark geführt werden? stets einige Masse. Die Deutschen sind politisch und konfessionell gespalten. Ergebnis: Bei den Evangelischen (und in noch stcirkerm Maße bei den Juden) <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0360" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/227262"/> <fw type="header" place="top"> Wie soll der Kampf um die Gstmark geführt werden?</fw><lb/> <p xml:id="ID_1228" prev="#ID_1227" next="#ID_1229"> stets einige Masse. Die Deutschen sind politisch und konfessionell gespalten.<lb/> Wie die Dinge im Osten, besonders in der Provinz Posen, nun einmal liegen,<lb/> hängt hier die Zukunft des Deutschtums hauptsächlich von dem evangelischen<lb/> Teile der deutschen Bevölkerung ab. Wie hat sich nun gerade diese in ihrem<lb/> Zahlenverhältnis zur katholischen Bevölkerung entwickelt? Die folgende Tabelle<lb/> giebt von dieser Entwicklung ein deutliches, für uns Deutsche leider nicht sehr<lb/> erfreuliches Bild.</p><lb/> <table facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341867_226901/figures/grenzboten_341867_226901_227262_003.jpg"> <row> <cell> Evangelisch eKatholiken<lb/> JahrgangBevölkcrungszcchlbürdenfälleschusz°-<lb/> .'IIZDGe¬<lb/> burtenfälleschuß^ZB^<lb/> ^ °<lb/> 1880/87<lb/> 1887/88<lb/> 1888/80<lb/> 1880/00<lb/> 1300/01<lb/> 1801/02<lb/> 1802/08<lb/> 1803/04<lb/> 1804/95<lb/> 1805/90<lb/> 1890/07l 23408 Ev-eng, 1<lb/> l 37 060 Kathol, /<lb/> s 23102 Evang, 1<lb/> 140188 Kathol, /<lb/> s 23745 Evang. 1<lb/> > 43505 Kathol./666<lb/> 631<lb/> 655<lb/> 636<lb/> 508<lb/> 585<lb/> 619<lb/> 543<lb/> 550<lb/> 601<lb/> 571623<lb/> 558<lb/> 483<lb/> 6.10<lb/> 529<lb/> 513<lb/> 545<lb/> 494<lb/> 4S5<lb/> 535<lb/> 489-I- 43<lb/> -s-73<lb/> -j-172<lb/> ^-17<lb/> -j- 69<lb/> ^72<lb/> -4- 74<lb/> -4- 49<lb/> -7- 95<lb/> -4- <-6<lb/> ->-8228,3<lb/> 26,8<lb/> 27,87<lb/> 27,0<lb/> 25,44<lb/> 25,33<lb/> 26,8<lb/> 23,5<lb/> 23,8<lb/> 25,3<lb/> 24,01485<lb/> 1542<lb/> 1614<lb/> 1610<lb/> 1509<lb/> 1529<lb/> 1450<lb/> 1559<lb/> 1577<lb/> 1565<lb/> 16731336<lb/> 1230<lb/> 1154<lb/> 1394<lb/> 1230<lb/> 1177<lb/> 1225<lb/> 1332<lb/> 1050<lb/> 1353<lb/> 1310140<lb/> 312<lb/> 460<lb/> 216<lb/> 270<lb/> 352<lb/> 225<lb/> 227<lb/> 527<lb/> 212<lb/> 36338,4<lb/> 40,5<lb/> 42,47<lb/> 42,3<lb/> 30,75<lb/> 38,0<lb/> 36,0<lb/> 38,79<lb/> 39,24<lb/> 35,0<lb/> 38,37<lb/> Summa: 812 Summa! 3313</cell> </row> </table><lb/> <p xml:id="ID_1229" prev="#ID_1228" next="#ID_1230"> Ergebnis: Bei den Evangelischen (und in noch stcirkerm Maße bei den Juden)<lb/> ein beständiges Sinken der Anzahl und des Prozentsatzes der Geburten, während<lb/> bei den Katholiken die an sich schon (um 10 xro mitis) höhere Anfcmgsziffcr<lb/> durch den ganzen Zeitraum festgehalten, hünfig sogar überschritten wird. Und<lb/> dabei kommt leider der Überschuß ihrer Geburten über die Sterbefülle der<lb/> evangelischen Bevölkerung nicht einmal vollständig zu gute, sondern wird durch<lb/> die Auswanorung (teilweise allerdings nur nach den, von Posen jedoch kom¬<lb/> munal getrennten, Vororten) größtenteils wieder aufgewogen. Dadurch, wie<lb/> auch durch die Verlegung eines großen Teils der Garnison nach eben jenen<lb/> Vororten erklärt es sich, daß die Zahl der evangelischen deutschen Einwohner<lb/> Posens sich vou 1885 bis 1895 nur um 247 Personen gehoben hat, obwohl<lb/> der Überschuß der Geburten über die Sterbefälle die Ziffer von 812 Köpfen<lb/> erreicht. Bei den Katholiken findet, umgekehrt, noch eine sehr bedeutende Ein¬<lb/> wanderung statt, wodurch es sich erklärt, daß ihre Zahl in jenen elf Jahren<lb/> (1885 bis 1896) um 5635 zugenommen hat, obwohl der Überschuß der Ge-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0360]
Wie soll der Kampf um die Gstmark geführt werden?
stets einige Masse. Die Deutschen sind politisch und konfessionell gespalten.
Wie die Dinge im Osten, besonders in der Provinz Posen, nun einmal liegen,
hängt hier die Zukunft des Deutschtums hauptsächlich von dem evangelischen
Teile der deutschen Bevölkerung ab. Wie hat sich nun gerade diese in ihrem
Zahlenverhältnis zur katholischen Bevölkerung entwickelt? Die folgende Tabelle
giebt von dieser Entwicklung ein deutliches, für uns Deutsche leider nicht sehr
erfreuliches Bild.
Evangelisch eKatholiken
JahrgangBevölkcrungszcchlbürdenfälleschusz°-
.'IIZDGe¬
burtenfälleschuß^ZB^
^ °
1880/87
1887/88
1888/80
1880/00
1300/01
1801/02
1802/08
1803/04
1804/95
1805/90
1890/07l 23408 Ev-eng, 1
l 37 060 Kathol, /
s 23102 Evang, 1
140188 Kathol, /
s 23745 Evang. 1
> 43505 Kathol./666
631
655
636
508
585
619
543
550
601
571623
558
483
6.10
529
513
545
494
4S5
535
489-I- 43
-s-73
-j-172
^-17
-j- 69
^72
-4- 74
-4- 49
-7- 95
-4- <-6
->-8228,3
26,8
27,87
27,0
25,44
25,33
26,8
23,5
23,8
25,3
24,01485
1542
1614
1610
1509
1529
1450
1559
1577
1565
16731336
1230
1154
1394
1230
1177
1225
1332
1050
1353
1310140
312
460
216
270
352
225
227
527
212
36338,4
40,5
42,47
42,3
30,75
38,0
36,0
38,79
39,24
35,0
38,37
Summa: 812 Summa! 3313
Ergebnis: Bei den Evangelischen (und in noch stcirkerm Maße bei den Juden)
ein beständiges Sinken der Anzahl und des Prozentsatzes der Geburten, während
bei den Katholiken die an sich schon (um 10 xro mitis) höhere Anfcmgsziffcr
durch den ganzen Zeitraum festgehalten, hünfig sogar überschritten wird. Und
dabei kommt leider der Überschuß ihrer Geburten über die Sterbefülle der
evangelischen Bevölkerung nicht einmal vollständig zu gute, sondern wird durch
die Auswanorung (teilweise allerdings nur nach den, von Posen jedoch kom¬
munal getrennten, Vororten) größtenteils wieder aufgewogen. Dadurch, wie
auch durch die Verlegung eines großen Teils der Garnison nach eben jenen
Vororten erklärt es sich, daß die Zahl der evangelischen deutschen Einwohner
Posens sich vou 1885 bis 1895 nur um 247 Personen gehoben hat, obwohl
der Überschuß der Geburten über die Sterbefälle die Ziffer von 812 Köpfen
erreicht. Bei den Katholiken findet, umgekehrt, noch eine sehr bedeutende Ein¬
wanderung statt, wodurch es sich erklärt, daß ihre Zahl in jenen elf Jahren
(1885 bis 1896) um 5635 zugenommen hat, obwohl der Überschuß der Ge-
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |