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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr.

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wieviel Rekruten stellt die Landwirtschaft?
auf 1000 der Bevölkerung durchschnittlich jährlich
im Stund in den Städten ^en^nde
Geborne (einschließlich Totgebornc) . . . 39,4 38,3 40,3
Gestorbne ( "/ " ) - - - 27,0 27,9 26,3
Mehr Geborne als Gestorbne .^.z ^ ^
(Gelnirtenüberschuß)

Diese Zahlen sprechen es deutlich aus, daß die ländliche Bevölkerung
mehr Geburten und weniger Sterbefälle hat als die städtische und diesen
günstigen Umständen einen höhern Geburtenüberschuß verdankt.

Der Gegenbeweis Vrentnuvs ist also nicht bloß dnrch die ungeeignete
Benutzung der Reichsstatistik, sondern auch, wie wir an der Hand eben dieser
Statistik schon wahrscheinlich machen und aus der Preußische,: Statistik be¬
weisen konnten, in Ansehung der Thatsachen mißglückt.

Wie aber der höhere Geburtenüberschuß und die höhere Tauglichkeit der
Landbevölkerung sich auch in der relativ größern Zahl der aus den ländlichen
Distrikten ausgehöhlten Rekruten aussprechen, ergiebt sich aus folgender Übersicht.
Sie bringt die einzelnen Neichsgebietsteile in Gruppen zur Darstellung, die
sich nach der Zahl der in ihnen vorhandnen ländlichen Bevölkerung*) nach
unten abstufen. Den Neichsgebietsteilen nämlich,


[Beginn Spaltensatz]

in denen die landwirtschaftliche Bevölkerung
auf 1000 der Gesnmtbeuölkerung betrug


[Spaltenumbruch]

entstammen Mannschaften......) (1893/94 bis
1890/97 durchschnittlich jährlich eingestellt)

[Ende Spaltensatz]
im Durchschnittabsolutauf 1000 der Be¬
völkerung 1893/96
050 und mehr659,3526265,8
000 "625,52577262,3
550 "609,73374459,9
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50 "301,524870948,7
" .,i 5^,425032748,5

Wie stellt sich aber nun der Nekrutencmteil der landwirtschaftlichen Be¬
völkerung? Nach der Berufszählung vom 14. Juni 1895 zählte sie ein reich-




Erwcrbsthätige, Dienende und Angehörige der Bcrufsnrten Landwirtschaft, Gärtnerei,
Tierzucht, Forstwirtschaft und Fischerei nach der Zählung vom 14, Juni 1895.
Die Zahlen verstehen sich durchweg ohne die Einjährig-Freiwilligen; die nicht nach
Regierungsbezirken, Amtshnuptmannschasten und Kreisen näher nachgewiesenen Rekruten bairischer,
sächsischer und wttrttemb ergisch er Herkunft sind den aus jenen Verwaltungsbezirken gebürtigen
verhältnismäßig zugeteilt worden.
wieviel Rekruten stellt die Landwirtschaft?
auf 1000 der Bevölkerung durchschnittlich jährlich
im Stund in den Städten ^en^nde
Geborne (einschließlich Totgebornc) . . . 39,4 38,3 40,3
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(Gelnirtenüberschuß)

Diese Zahlen sprechen es deutlich aus, daß die ländliche Bevölkerung
mehr Geburten und weniger Sterbefälle hat als die städtische und diesen
günstigen Umständen einen höhern Geburtenüberschuß verdankt.

Der Gegenbeweis Vrentnuvs ist also nicht bloß dnrch die ungeeignete
Benutzung der Reichsstatistik, sondern auch, wie wir an der Hand eben dieser
Statistik schon wahrscheinlich machen und aus der Preußische,: Statistik be¬
weisen konnten, in Ansehung der Thatsachen mißglückt.

Wie aber der höhere Geburtenüberschuß und die höhere Tauglichkeit der
Landbevölkerung sich auch in der relativ größern Zahl der aus den ländlichen
Distrikten ausgehöhlten Rekruten aussprechen, ergiebt sich aus folgender Übersicht.
Sie bringt die einzelnen Neichsgebietsteile in Gruppen zur Darstellung, die
sich nach der Zahl der in ihnen vorhandnen ländlichen Bevölkerung*) nach
unten abstufen. Den Neichsgebietsteilen nämlich,


[Beginn Spaltensatz]

in denen die landwirtschaftliche Bevölkerung
auf 1000 der Gesnmtbeuölkerung betrug


[Spaltenumbruch]

entstammen Mannschaften......) (1893/94 bis
1890/97 durchschnittlich jährlich eingestellt)

[Ende Spaltensatz]
im Durchschnittabsolutauf 1000 der Be¬
völkerung 1893/96
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Wie stellt sich aber nun der Nekrutencmteil der landwirtschaftlichen Be¬
völkerung? Nach der Berufszählung vom 14. Juni 1895 zählte sie ein reich-




Erwcrbsthätige, Dienende und Angehörige der Bcrufsnrten Landwirtschaft, Gärtnerei,
Tierzucht, Forstwirtschaft und Fischerei nach der Zählung vom 14, Juni 1895.
Die Zahlen verstehen sich durchweg ohne die Einjährig-Freiwilligen; die nicht nach
Regierungsbezirken, Amtshnuptmannschasten und Kreisen näher nachgewiesenen Rekruten bairischer,
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[0216] wieviel Rekruten stellt die Landwirtschaft? auf 1000 der Bevölkerung durchschnittlich jährlich im Stund in den Städten ^en^nde Geborne (einschließlich Totgebornc) . . . 39,4 38,3 40,3 Gestorbne ( „/ „ ) - - - 27,0 27,9 26,3 Mehr Geborne als Gestorbne .^.z ^ ^ (Gelnirtenüberschuß) Diese Zahlen sprechen es deutlich aus, daß die ländliche Bevölkerung mehr Geburten und weniger Sterbefälle hat als die städtische und diesen günstigen Umständen einen höhern Geburtenüberschuß verdankt. Der Gegenbeweis Vrentnuvs ist also nicht bloß dnrch die ungeeignete Benutzung der Reichsstatistik, sondern auch, wie wir an der Hand eben dieser Statistik schon wahrscheinlich machen und aus der Preußische,: Statistik be¬ weisen konnten, in Ansehung der Thatsachen mißglückt. Wie aber der höhere Geburtenüberschuß und die höhere Tauglichkeit der Landbevölkerung sich auch in der relativ größern Zahl der aus den ländlichen Distrikten ausgehöhlten Rekruten aussprechen, ergiebt sich aus folgender Übersicht. Sie bringt die einzelnen Neichsgebietsteile in Gruppen zur Darstellung, die sich nach der Zahl der in ihnen vorhandnen ländlichen Bevölkerung*) nach unten abstufen. Den Neichsgebietsteilen nämlich, in denen die landwirtschaftliche Bevölkerung auf 1000 der Gesnmtbeuölkerung betrug entstammen Mannschaften......) (1893/94 bis 1890/97 durchschnittlich jährlich eingestellt) im Durchschnittabsolutauf 1000 der Be¬ völkerung 1893/96 050 und mehr659,3526265,8 000 „625,52577262,3 550 „609,73374459,9 500 „582,05035158,5 450 „545,67397756,3 400 „501,2112 97055,3 350 „457,810225452,8 300 „438,418810551,9 250 „425,5202 99»51,5 200 „420,720747051,3 150 „407,921487150,6 100 „362,724792548,8 50 „301,524870948,7 » .,i 5^,425032748,5 Wie stellt sich aber nun der Nekrutencmteil der landwirtschaftlichen Be¬ völkerung? Nach der Berufszählung vom 14. Juni 1895 zählte sie ein reich- Erwcrbsthätige, Dienende und Angehörige der Bcrufsnrten Landwirtschaft, Gärtnerei, Tierzucht, Forstwirtschaft und Fischerei nach der Zählung vom 14, Juni 1895. Die Zahlen verstehen sich durchweg ohne die Einjährig-Freiwilligen; die nicht nach Regierungsbezirken, Amtshnuptmannschasten und Kreisen näher nachgewiesenen Rekruten bairischer, sächsischer und wttrttemb ergisch er Herkunft sind den aus jenen Verwaltungsbezirken gebürtigen verhältnismäßig zugeteilt worden.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_226901/216>, abgerufen am 08.01.2025.