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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

unterrichtet gewesen, und er, Robinson, beide so von den Vorbereitungen Jcimesons
nichts erfahren. Er, Robinson, beide Jameson sofort telegraphisch zurückgerufen
und durch eine Proklamation allen englischen Unterthanen in Transvaal verboten,
das Unternehmen Jamesous zu unterstützen. Chcunberlain nehme das Verdienst
dieser Proklamation für sich in Anspruch; das sei eine Unwahrheit, von Chcunberlain
sei nichts gekommen als die nachträgliche Billigung des Schrittes der Regierung
von Kapland, Das sei so Chamberlains Art; er sei kein Gentleman. Man habe
ihn schon bei Übernahme des Kolonialamts gut charcikterisirt. Einem Angestellten
dieses Amts habe ein Bekannter sein Bedauern ausgesprochen, weil nun eine
schlimme Zeit für ihn angehen werde; der aber habe geantwortet, es könne wohl
nicht schlimm werden, Chamberlcün werde zu viel mit Intriguen gegen seine
Kollegen zu thun haben, als daß er seine Untergebnen chikaniren könnte. Dann
hätten sie über Cecil Rhodes gesprochen. Trotz aller Fehler, habe der Bericht¬
erstatter bemerkt, müsse man ihm doch das Verdienst lassen, daß er als der erste
von allen es ausgesprochen habe, die englische Herrschaft solle vom Tafelberge bis
zum Sambesi reichen. Unsinn, habe Robinson erwidert; "diesen Grundsatz hat
vor mir und Rhodes schou Bartle Frere ausgesprochen; Rhodes ist nicht Schöpfer
einer neuen Politik, sondern nnr -- ein Millionär." Drittens habe man sich
über den Sinn des Vertrags mit Transvaal vom Jahre 1384 unterhalten. "Ist
es wahr, habe der Berichterstatter gefragt, daß die im Bertrage von 1881 aus¬
drücklich genannte Snzernnität in dem von 1884 implieito enthalten ist, wie man
allgemein sagt?" Robinson habe geantwortet: "Ich muß es wohl wissen, dn ich
den Vertrag aufgesetzt habe. Krüger war mit dem von 1881 nicht zufrieden, weil
darin der Anspruch auf die Snzernnität enthalten war, und deshalb haben wir
1834 diesen Anspruch fallen lassen; was hätte es für einen Zweck, den Anspruch
auf etwas auszusprechen, was man nicht hat?" Der Berichterstatter fügt hinzu:
Wenn uus die Holländer in der Kapkolonie bis jetzt noch treu geblieben sind, so
ist das ganz allein das Verdienst des Lord Rosmead. Natürlich haben diese
Erinnerungen in den Organen des Kvlonialministers einen Sturm der Entrüstung
erregt. Zwei davon fertigt die Lawrcla^ lievimv am 13. November ganz kurz
durch Gegenüberstellung ihrer Behauptungen ab. Der in Edinburgh erscheinende
Bookman hatte unter anderen geschrieben: "Mehrere Teile der Erzählung stehen
im schroffsten Widerspruch zu dem Blaubuch über Südafrika." Die Lirming-Jenen
Dink^ KiMtW dagegen: "Die SiMrcia^ Rsvisv will sich mit einer sensationellen
Enthüllung brüsten und thut weiter nichts, als daß sie mit Lord Rosmeads Worten
die alte Geschichte wiederholt, die schon im Blaubuch gestanden hat." Die La-Wräa?
Lsvisv bemerkt dazu nur, alt sei die Geschichte allerdings, denn sie selbst habe
sie schou vorm Jahre einmal erzählt.

Endlich wird auch die Orientpolitik der Regierung verurteilt. In der Nummer
vom 2. Oktober klagt der Konstcmtinvpler Korrespondent über die Ungerechtigkeiten,
die man gegen die Türkei verübe, namentlich in zwei Beziehungen. Die Gro߬
mächte hätten im Berliner Vertrage Bürgschaft dafür geleistet, daß Montenegro,
Bulgarien und Serbien ihren Anteil an der türkischen Staatsschuld übernehmen
würden, die Türkei habe aber von diesen ihren ehemaligen Vasallen bis heute "och
keinen Beitrag erhalten; und so werde es wohl mit der Bürgschaft, die die Mächte
für die griechische Kriegsentschädigung übernehmen wollten, ebenfalls gehen. Das
andre ist, daß Griechen, Serbe" und Bulgaren, die im türkischen Gebiet wohnen,
die Privilegien der Exterritorialen beanspruchen, und daß dieser Anspruch vom
englischen Gesandten unterstützt wird. Man wolle ja den Unterthanen der sechs
Großmächte gern das Privilegium der Kousulargerichtsbarkeit zugestehen, aber daß


Maßgebliches und Unmaßgebliches

unterrichtet gewesen, und er, Robinson, beide so von den Vorbereitungen Jcimesons
nichts erfahren. Er, Robinson, beide Jameson sofort telegraphisch zurückgerufen
und durch eine Proklamation allen englischen Unterthanen in Transvaal verboten,
das Unternehmen Jamesous zu unterstützen. Chcunberlain nehme das Verdienst
dieser Proklamation für sich in Anspruch; das sei eine Unwahrheit, von Chcunberlain
sei nichts gekommen als die nachträgliche Billigung des Schrittes der Regierung
von Kapland, Das sei so Chamberlains Art; er sei kein Gentleman. Man habe
ihn schon bei Übernahme des Kolonialamts gut charcikterisirt. Einem Angestellten
dieses Amts habe ein Bekannter sein Bedauern ausgesprochen, weil nun eine
schlimme Zeit für ihn angehen werde; der aber habe geantwortet, es könne wohl
nicht schlimm werden, Chamberlcün werde zu viel mit Intriguen gegen seine
Kollegen zu thun haben, als daß er seine Untergebnen chikaniren könnte. Dann
hätten sie über Cecil Rhodes gesprochen. Trotz aller Fehler, habe der Bericht¬
erstatter bemerkt, müsse man ihm doch das Verdienst lassen, daß er als der erste
von allen es ausgesprochen habe, die englische Herrschaft solle vom Tafelberge bis
zum Sambesi reichen. Unsinn, habe Robinson erwidert; „diesen Grundsatz hat
vor mir und Rhodes schou Bartle Frere ausgesprochen; Rhodes ist nicht Schöpfer
einer neuen Politik, sondern nnr — ein Millionär." Drittens habe man sich
über den Sinn des Vertrags mit Transvaal vom Jahre 1384 unterhalten. „Ist
es wahr, habe der Berichterstatter gefragt, daß die im Bertrage von 1881 aus¬
drücklich genannte Snzernnität in dem von 1884 implieito enthalten ist, wie man
allgemein sagt?" Robinson habe geantwortet: „Ich muß es wohl wissen, dn ich
den Vertrag aufgesetzt habe. Krüger war mit dem von 1881 nicht zufrieden, weil
darin der Anspruch auf die Snzernnität enthalten war, und deshalb haben wir
1834 diesen Anspruch fallen lassen; was hätte es für einen Zweck, den Anspruch
auf etwas auszusprechen, was man nicht hat?" Der Berichterstatter fügt hinzu:
Wenn uus die Holländer in der Kapkolonie bis jetzt noch treu geblieben sind, so
ist das ganz allein das Verdienst des Lord Rosmead. Natürlich haben diese
Erinnerungen in den Organen des Kvlonialministers einen Sturm der Entrüstung
erregt. Zwei davon fertigt die Lawrcla^ lievimv am 13. November ganz kurz
durch Gegenüberstellung ihrer Behauptungen ab. Der in Edinburgh erscheinende
Bookman hatte unter anderen geschrieben: „Mehrere Teile der Erzählung stehen
im schroffsten Widerspruch zu dem Blaubuch über Südafrika." Die Lirming-Jenen
Dink^ KiMtW dagegen: „Die SiMrcia^ Rsvisv will sich mit einer sensationellen
Enthüllung brüsten und thut weiter nichts, als daß sie mit Lord Rosmeads Worten
die alte Geschichte wiederholt, die schon im Blaubuch gestanden hat." Die La-Wräa?
Lsvisv bemerkt dazu nur, alt sei die Geschichte allerdings, denn sie selbst habe
sie schou vorm Jahre einmal erzählt.

Endlich wird auch die Orientpolitik der Regierung verurteilt. In der Nummer
vom 2. Oktober klagt der Konstcmtinvpler Korrespondent über die Ungerechtigkeiten,
die man gegen die Türkei verübe, namentlich in zwei Beziehungen. Die Gro߬
mächte hätten im Berliner Vertrage Bürgschaft dafür geleistet, daß Montenegro,
Bulgarien und Serbien ihren Anteil an der türkischen Staatsschuld übernehmen
würden, die Türkei habe aber von diesen ihren ehemaligen Vasallen bis heute »och
keinen Beitrag erhalten; und so werde es wohl mit der Bürgschaft, die die Mächte
für die griechische Kriegsentschädigung übernehmen wollten, ebenfalls gehen. Das
andre ist, daß Griechen, Serbe» und Bulgaren, die im türkischen Gebiet wohnen,
die Privilegien der Exterritorialen beanspruchen, und daß dieser Anspruch vom
englischen Gesandten unterstützt wird. Man wolle ja den Unterthanen der sechs
Großmächte gern das Privilegium der Kousulargerichtsbarkeit zugestehen, aber daß


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[0397] Maßgebliches und Unmaßgebliches unterrichtet gewesen, und er, Robinson, beide so von den Vorbereitungen Jcimesons nichts erfahren. Er, Robinson, beide Jameson sofort telegraphisch zurückgerufen und durch eine Proklamation allen englischen Unterthanen in Transvaal verboten, das Unternehmen Jamesous zu unterstützen. Chcunberlain nehme das Verdienst dieser Proklamation für sich in Anspruch; das sei eine Unwahrheit, von Chcunberlain sei nichts gekommen als die nachträgliche Billigung des Schrittes der Regierung von Kapland, Das sei so Chamberlains Art; er sei kein Gentleman. Man habe ihn schon bei Übernahme des Kolonialamts gut charcikterisirt. Einem Angestellten dieses Amts habe ein Bekannter sein Bedauern ausgesprochen, weil nun eine schlimme Zeit für ihn angehen werde; der aber habe geantwortet, es könne wohl nicht schlimm werden, Chamberlcün werde zu viel mit Intriguen gegen seine Kollegen zu thun haben, als daß er seine Untergebnen chikaniren könnte. Dann hätten sie über Cecil Rhodes gesprochen. Trotz aller Fehler, habe der Bericht¬ erstatter bemerkt, müsse man ihm doch das Verdienst lassen, daß er als der erste von allen es ausgesprochen habe, die englische Herrschaft solle vom Tafelberge bis zum Sambesi reichen. Unsinn, habe Robinson erwidert; „diesen Grundsatz hat vor mir und Rhodes schou Bartle Frere ausgesprochen; Rhodes ist nicht Schöpfer einer neuen Politik, sondern nnr — ein Millionär." Drittens habe man sich über den Sinn des Vertrags mit Transvaal vom Jahre 1384 unterhalten. „Ist es wahr, habe der Berichterstatter gefragt, daß die im Bertrage von 1881 aus¬ drücklich genannte Snzernnität in dem von 1884 implieito enthalten ist, wie man allgemein sagt?" Robinson habe geantwortet: „Ich muß es wohl wissen, dn ich den Vertrag aufgesetzt habe. Krüger war mit dem von 1881 nicht zufrieden, weil darin der Anspruch auf die Snzernnität enthalten war, und deshalb haben wir 1834 diesen Anspruch fallen lassen; was hätte es für einen Zweck, den Anspruch auf etwas auszusprechen, was man nicht hat?" Der Berichterstatter fügt hinzu: Wenn uus die Holländer in der Kapkolonie bis jetzt noch treu geblieben sind, so ist das ganz allein das Verdienst des Lord Rosmead. Natürlich haben diese Erinnerungen in den Organen des Kvlonialministers einen Sturm der Entrüstung erregt. Zwei davon fertigt die Lawrcla^ lievimv am 13. November ganz kurz durch Gegenüberstellung ihrer Behauptungen ab. Der in Edinburgh erscheinende Bookman hatte unter anderen geschrieben: „Mehrere Teile der Erzählung stehen im schroffsten Widerspruch zu dem Blaubuch über Südafrika." Die Lirming-Jenen Dink^ KiMtW dagegen: „Die SiMrcia^ Rsvisv will sich mit einer sensationellen Enthüllung brüsten und thut weiter nichts, als daß sie mit Lord Rosmeads Worten die alte Geschichte wiederholt, die schon im Blaubuch gestanden hat." Die La-Wräa? Lsvisv bemerkt dazu nur, alt sei die Geschichte allerdings, denn sie selbst habe sie schou vorm Jahre einmal erzählt. Endlich wird auch die Orientpolitik der Regierung verurteilt. In der Nummer vom 2. Oktober klagt der Konstcmtinvpler Korrespondent über die Ungerechtigkeiten, die man gegen die Türkei verübe, namentlich in zwei Beziehungen. Die Gro߬ mächte hätten im Berliner Vertrage Bürgschaft dafür geleistet, daß Montenegro, Bulgarien und Serbien ihren Anteil an der türkischen Staatsschuld übernehmen würden, die Türkei habe aber von diesen ihren ehemaligen Vasallen bis heute »och keinen Beitrag erhalten; und so werde es wohl mit der Bürgschaft, die die Mächte für die griechische Kriegsentschädigung übernehmen wollten, ebenfalls gehen. Das andre ist, daß Griechen, Serbe» und Bulgaren, die im türkischen Gebiet wohnen, die Privilegien der Exterritorialen beanspruchen, und daß dieser Anspruch vom englischen Gesandten unterstützt wird. Man wolle ja den Unterthanen der sechs Großmächte gern das Privilegium der Kousulargerichtsbarkeit zugestehen, aber daß

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/397>, abgerufen am 29.06.2024.