Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Industrie 49,3 nud der Landwirtschaft 40,2 an. Es ist aber zu bedenken,
daß von den am Vorstellungstnge der Industrie zugerechneten Gestellungspflichtigen
zweifellos eine nicht unbeträchtliche Anzahl ans der Landwirtschaft hervorgegangen
ist, wahrend ein Übergang von der Industrie zur Landwirtschaft so gut wie gar
nicht anzunehmen ist. Man kann deshalb ans diesen Zahlen keineswegs ohne
weiteres folgern, daß die Industrie wirklich verhältnismäßig mehr brauchbare Re¬
kruten stelle als die Landwirtschaft, aber sie machen es doch immerhin wahr¬
scheinlich, daß das wieder einmal hoch in die Mode gekvminne Gerede von den
überaus großen Borzügen jedes Baucrndaseins vor dem Stndtleben zum guten
Teil auf Übertreibung beruht. In einem Aufsatz in der "Nation" hat auch
Professor Brentano diese Wahrscheinlichkeit scharf, sogar zu scharf hervorgehoben.
Er hat sich dabei leider nicht mit den bairischen Zahlen von 1890/97 begnügt,
deren beschränkte Beweiskraft er natürlich nicht verkannt hat, sondern ans Grund
der zur Verfügung stehenden Zahlen über die Aushebungsergebnisse in den übrigen
Gebietsteilen des deutscheu Reichs ein Bild davon zu gewinne" gesucht, in welchen
"Bezirken," den vorwiegend agrarischen oder den vorwiegend industriellen, die
größere Zahl brauchbarer Rekruten Pro Quadratkilometer aufgehoben wird. Das Er¬
gebnis, zu dem er gelangt ist, und das er "wahrhaft überraschend" nennt, faßt er
dahin zusammen, daß nicht nur das Gegenteil der bisherigen Behauptung
-- die landwirtschaftlichen Bezirke stellten hauptsächlich die brauchbaren Rekruten --
(Gering usw.) richtig sei; es sei sogar in einem Maße richtig, das alle Erwar¬
tungen übertreffe. Von den 759 986 Mann, die in den drei Ersntzjahrcn 1L93/94
bis 1895/96 in Armee und Marine eingestellt worden seien, stammen nicht
weniger als 512 041 aus Gegenden mit überwiegend Industrie und Handel trei¬
bender Bevölkerung. Nicht einmal mehr ganz ein Drittel stammen aus über¬
wiegend agrarischen Distrikten. Wahrend im deutschen Reiche auf 1000 Quadrat¬
kilometer im Durchschnitt 468,0 ausgehöhlte Mannschaften kommen, wird dieser
Durchschnitt in keinem einzigen überwiegend agrarischen Bezirk erreicht außer im
Schwarzwaldkreis und Koblenz, wo das Übergewicht der agrarischen Bevölkerung
ans dem Parzellenbesitz bericht, der sich bei unsern modernen Agrarreformen: fast
eben solcher Abneigung wie die Industrie erfreut. Die deutsche Armee und Marine
"rekrutirt" sich also heute zu mehr als zwei Dritteln nicht ans überwiegend agra¬
rischen, sondern aus überwiegend Industrie und Handel treibenden Bezirken!
Daß das, was hier Brentano sagt, an sich richtig ist, zeigen die von ihm in der
"Nation" beigebrachten Zahlen in der That. Aber freilich reicht ihre Beweiskraft
ebenso wenig wie die der bairischen Zahlen über die Sachlage am Vorstellungs¬
tage hinaus, sie hat nichts zu thun mit der eigentlichen Herkunft, mit der Zu¬
wanderung der Leute aus landwirtschaftlichen Bezirken in die industriellen, mit
den: Übergang vom landwirtschaftlichen Beruf zum industriellen. Vor allem aber
zeugt doch nicht die Bodenfläche die Rekruten, sondern die Menschen, die darauf
wohnen, thun es. Nun sind in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung (Ur. 363)
die Brentanvscheu Zahlen einer Kritik unterworfen worden, die in der Sache
zweifellos berechtigt ist. Es heißt da: "Brentano ordnet die großer" Verwaltungs¬
bezirke im Reiche uach dem Gesichtspunkte, ob sie mehr industrielle oder mehr
landwirtschaftliche Bevölkerung haben, und zeigt dann, daß die vorwiegend
industriellen Bezirke mehr Rekruten stellen als die vorwiegend agrarischen --
wenn man das Ergebnis auf 1000 Quadratkilometer Fläche berechnet. Damit
hat er also bewiesen, daß dicht bevölkerte Gegenden, zu denen die industriellen
immer gehören, ans die Flächeneinheit mehr Rekruten stellen als dünn bevölkerte --


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Industrie 49,3 nud der Landwirtschaft 40,2 an. Es ist aber zu bedenken,
daß von den am Vorstellungstnge der Industrie zugerechneten Gestellungspflichtigen
zweifellos eine nicht unbeträchtliche Anzahl ans der Landwirtschaft hervorgegangen
ist, wahrend ein Übergang von der Industrie zur Landwirtschaft so gut wie gar
nicht anzunehmen ist. Man kann deshalb ans diesen Zahlen keineswegs ohne
weiteres folgern, daß die Industrie wirklich verhältnismäßig mehr brauchbare Re¬
kruten stelle als die Landwirtschaft, aber sie machen es doch immerhin wahr¬
scheinlich, daß das wieder einmal hoch in die Mode gekvminne Gerede von den
überaus großen Borzügen jedes Baucrndaseins vor dem Stndtleben zum guten
Teil auf Übertreibung beruht. In einem Aufsatz in der „Nation" hat auch
Professor Brentano diese Wahrscheinlichkeit scharf, sogar zu scharf hervorgehoben.
Er hat sich dabei leider nicht mit den bairischen Zahlen von 1890/97 begnügt,
deren beschränkte Beweiskraft er natürlich nicht verkannt hat, sondern ans Grund
der zur Verfügung stehenden Zahlen über die Aushebungsergebnisse in den übrigen
Gebietsteilen des deutscheu Reichs ein Bild davon zu gewinne» gesucht, in welchen
„Bezirken," den vorwiegend agrarischen oder den vorwiegend industriellen, die
größere Zahl brauchbarer Rekruten Pro Quadratkilometer aufgehoben wird. Das Er¬
gebnis, zu dem er gelangt ist, und das er „wahrhaft überraschend" nennt, faßt er
dahin zusammen, daß nicht nur das Gegenteil der bisherigen Behauptung
— die landwirtschaftlichen Bezirke stellten hauptsächlich die brauchbaren Rekruten —
(Gering usw.) richtig sei; es sei sogar in einem Maße richtig, das alle Erwar¬
tungen übertreffe. Von den 759 986 Mann, die in den drei Ersntzjahrcn 1L93/94
bis 1895/96 in Armee und Marine eingestellt worden seien, stammen nicht
weniger als 512 041 aus Gegenden mit überwiegend Industrie und Handel trei¬
bender Bevölkerung. Nicht einmal mehr ganz ein Drittel stammen aus über¬
wiegend agrarischen Distrikten. Wahrend im deutschen Reiche auf 1000 Quadrat¬
kilometer im Durchschnitt 468,0 ausgehöhlte Mannschaften kommen, wird dieser
Durchschnitt in keinem einzigen überwiegend agrarischen Bezirk erreicht außer im
Schwarzwaldkreis und Koblenz, wo das Übergewicht der agrarischen Bevölkerung
ans dem Parzellenbesitz bericht, der sich bei unsern modernen Agrarreformen: fast
eben solcher Abneigung wie die Industrie erfreut. Die deutsche Armee und Marine
„rekrutirt" sich also heute zu mehr als zwei Dritteln nicht ans überwiegend agra¬
rischen, sondern aus überwiegend Industrie und Handel treibenden Bezirken!
Daß das, was hier Brentano sagt, an sich richtig ist, zeigen die von ihm in der
„Nation" beigebrachten Zahlen in der That. Aber freilich reicht ihre Beweiskraft
ebenso wenig wie die der bairischen Zahlen über die Sachlage am Vorstellungs¬
tage hinaus, sie hat nichts zu thun mit der eigentlichen Herkunft, mit der Zu¬
wanderung der Leute aus landwirtschaftlichen Bezirken in die industriellen, mit
den: Übergang vom landwirtschaftlichen Beruf zum industriellen. Vor allem aber
zeugt doch nicht die Bodenfläche die Rekruten, sondern die Menschen, die darauf
wohnen, thun es. Nun sind in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung (Ur. 363)
die Brentanvscheu Zahlen einer Kritik unterworfen worden, die in der Sache
zweifellos berechtigt ist. Es heißt da: „Brentano ordnet die großer» Verwaltungs¬
bezirke im Reiche uach dem Gesichtspunkte, ob sie mehr industrielle oder mehr
landwirtschaftliche Bevölkerung haben, und zeigt dann, daß die vorwiegend
industriellen Bezirke mehr Rekruten stellen als die vorwiegend agrarischen —
wenn man das Ergebnis auf 1000 Quadratkilometer Fläche berechnet. Damit
hat er also bewiesen, daß dicht bevölkerte Gegenden, zu denen die industriellen
immer gehören, ans die Flächeneinheit mehr Rekruten stellen als dünn bevölkerte —


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0301" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/226531"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_726" prev="#ID_725" next="#ID_727"> Industrie 49,3 nud der Landwirtschaft 40,2 an. Es ist aber zu bedenken,<lb/>
daß von den am Vorstellungstnge der Industrie zugerechneten Gestellungspflichtigen<lb/>
zweifellos eine nicht unbeträchtliche Anzahl ans der Landwirtschaft hervorgegangen<lb/>
ist, wahrend ein Übergang von der Industrie zur Landwirtschaft so gut wie gar<lb/>
nicht anzunehmen ist. Man kann deshalb ans diesen Zahlen keineswegs ohne<lb/>
weiteres folgern, daß die Industrie wirklich verhältnismäßig mehr brauchbare Re¬<lb/>
kruten stelle als die Landwirtschaft, aber sie machen es doch immerhin wahr¬<lb/>
scheinlich, daß das wieder einmal hoch in die Mode gekvminne Gerede von den<lb/>
überaus großen Borzügen jedes Baucrndaseins vor dem Stndtleben zum guten<lb/>
Teil auf Übertreibung beruht. In einem Aufsatz in der &#x201E;Nation" hat auch<lb/>
Professor Brentano diese Wahrscheinlichkeit scharf, sogar zu scharf hervorgehoben.<lb/>
Er hat sich dabei leider nicht mit den bairischen Zahlen von 1890/97 begnügt,<lb/>
deren beschränkte Beweiskraft er natürlich nicht verkannt hat, sondern ans Grund<lb/>
der zur Verfügung stehenden Zahlen über die Aushebungsergebnisse in den übrigen<lb/>
Gebietsteilen des deutscheu Reichs ein Bild davon zu gewinne» gesucht, in welchen<lb/>
&#x201E;Bezirken," den vorwiegend agrarischen oder den vorwiegend industriellen, die<lb/>
größere Zahl brauchbarer Rekruten Pro Quadratkilometer aufgehoben wird. Das Er¬<lb/>
gebnis, zu dem er gelangt ist, und das er &#x201E;wahrhaft überraschend" nennt, faßt er<lb/>
dahin zusammen, daß nicht nur das Gegenteil der bisherigen Behauptung<lb/>
&#x2014; die landwirtschaftlichen Bezirke stellten hauptsächlich die brauchbaren Rekruten &#x2014;<lb/>
(Gering usw.) richtig sei; es sei sogar in einem Maße richtig, das alle Erwar¬<lb/>
tungen übertreffe. Von den 759 986 Mann, die in den drei Ersntzjahrcn 1L93/94<lb/>
bis 1895/96 in Armee und Marine eingestellt worden seien, stammen nicht<lb/>
weniger als 512 041 aus Gegenden mit überwiegend Industrie und Handel trei¬<lb/>
bender Bevölkerung. Nicht einmal mehr ganz ein Drittel stammen aus über¬<lb/>
wiegend agrarischen Distrikten. Wahrend im deutschen Reiche auf 1000 Quadrat¬<lb/>
kilometer im Durchschnitt 468,0 ausgehöhlte Mannschaften kommen, wird dieser<lb/>
Durchschnitt in keinem einzigen überwiegend agrarischen Bezirk erreicht außer im<lb/>
Schwarzwaldkreis und Koblenz, wo das Übergewicht der agrarischen Bevölkerung<lb/>
ans dem Parzellenbesitz bericht, der sich bei unsern modernen Agrarreformen: fast<lb/>
eben solcher Abneigung wie die Industrie erfreut. Die deutsche Armee und Marine<lb/>
&#x201E;rekrutirt" sich also heute zu mehr als zwei Dritteln nicht ans überwiegend agra¬<lb/>
rischen, sondern aus überwiegend Industrie und Handel treibenden Bezirken!<lb/>
Daß das, was hier Brentano sagt, an sich richtig ist, zeigen die von ihm in der<lb/>
&#x201E;Nation" beigebrachten Zahlen in der That. Aber freilich reicht ihre Beweiskraft<lb/>
ebenso wenig wie die der bairischen Zahlen über die Sachlage am Vorstellungs¬<lb/>
tage hinaus, sie hat nichts zu thun mit der eigentlichen Herkunft, mit der Zu¬<lb/>
wanderung der Leute aus landwirtschaftlichen Bezirken in die industriellen, mit<lb/>
den: Übergang vom landwirtschaftlichen Beruf zum industriellen. Vor allem aber<lb/>
zeugt doch nicht die Bodenfläche die Rekruten, sondern die Menschen, die darauf<lb/>
wohnen, thun es. Nun sind in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung (Ur. 363)<lb/>
die Brentanvscheu Zahlen einer Kritik unterworfen worden, die in der Sache<lb/>
zweifellos berechtigt ist. Es heißt da: &#x201E;Brentano ordnet die großer» Verwaltungs¬<lb/>
bezirke im Reiche uach dem Gesichtspunkte, ob sie mehr industrielle oder mehr<lb/>
landwirtschaftliche Bevölkerung haben, und zeigt dann, daß die vorwiegend<lb/>
industriellen Bezirke mehr Rekruten stellen als die vorwiegend agrarischen &#x2014;<lb/>
wenn man das Ergebnis auf 1000 Quadratkilometer Fläche berechnet. Damit<lb/>
hat er also bewiesen, daß dicht bevölkerte Gegenden, zu denen die industriellen<lb/>
immer gehören, ans die Flächeneinheit mehr Rekruten stellen als dünn bevölkerte &#x2014;</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0301] Maßgebliches und Unmaßgebliches Industrie 49,3 nud der Landwirtschaft 40,2 an. Es ist aber zu bedenken, daß von den am Vorstellungstnge der Industrie zugerechneten Gestellungspflichtigen zweifellos eine nicht unbeträchtliche Anzahl ans der Landwirtschaft hervorgegangen ist, wahrend ein Übergang von der Industrie zur Landwirtschaft so gut wie gar nicht anzunehmen ist. Man kann deshalb ans diesen Zahlen keineswegs ohne weiteres folgern, daß die Industrie wirklich verhältnismäßig mehr brauchbare Re¬ kruten stelle als die Landwirtschaft, aber sie machen es doch immerhin wahr¬ scheinlich, daß das wieder einmal hoch in die Mode gekvminne Gerede von den überaus großen Borzügen jedes Baucrndaseins vor dem Stndtleben zum guten Teil auf Übertreibung beruht. In einem Aufsatz in der „Nation" hat auch Professor Brentano diese Wahrscheinlichkeit scharf, sogar zu scharf hervorgehoben. Er hat sich dabei leider nicht mit den bairischen Zahlen von 1890/97 begnügt, deren beschränkte Beweiskraft er natürlich nicht verkannt hat, sondern ans Grund der zur Verfügung stehenden Zahlen über die Aushebungsergebnisse in den übrigen Gebietsteilen des deutscheu Reichs ein Bild davon zu gewinne» gesucht, in welchen „Bezirken," den vorwiegend agrarischen oder den vorwiegend industriellen, die größere Zahl brauchbarer Rekruten Pro Quadratkilometer aufgehoben wird. Das Er¬ gebnis, zu dem er gelangt ist, und das er „wahrhaft überraschend" nennt, faßt er dahin zusammen, daß nicht nur das Gegenteil der bisherigen Behauptung — die landwirtschaftlichen Bezirke stellten hauptsächlich die brauchbaren Rekruten — (Gering usw.) richtig sei; es sei sogar in einem Maße richtig, das alle Erwar¬ tungen übertreffe. Von den 759 986 Mann, die in den drei Ersntzjahrcn 1L93/94 bis 1895/96 in Armee und Marine eingestellt worden seien, stammen nicht weniger als 512 041 aus Gegenden mit überwiegend Industrie und Handel trei¬ bender Bevölkerung. Nicht einmal mehr ganz ein Drittel stammen aus über¬ wiegend agrarischen Distrikten. Wahrend im deutschen Reiche auf 1000 Quadrat¬ kilometer im Durchschnitt 468,0 ausgehöhlte Mannschaften kommen, wird dieser Durchschnitt in keinem einzigen überwiegend agrarischen Bezirk erreicht außer im Schwarzwaldkreis und Koblenz, wo das Übergewicht der agrarischen Bevölkerung ans dem Parzellenbesitz bericht, der sich bei unsern modernen Agrarreformen: fast eben solcher Abneigung wie die Industrie erfreut. Die deutsche Armee und Marine „rekrutirt" sich also heute zu mehr als zwei Dritteln nicht ans überwiegend agra¬ rischen, sondern aus überwiegend Industrie und Handel treibenden Bezirken! Daß das, was hier Brentano sagt, an sich richtig ist, zeigen die von ihm in der „Nation" beigebrachten Zahlen in der That. Aber freilich reicht ihre Beweiskraft ebenso wenig wie die der bairischen Zahlen über die Sachlage am Vorstellungs¬ tage hinaus, sie hat nichts zu thun mit der eigentlichen Herkunft, mit der Zu¬ wanderung der Leute aus landwirtschaftlichen Bezirken in die industriellen, mit den: Übergang vom landwirtschaftlichen Beruf zum industriellen. Vor allem aber zeugt doch nicht die Bodenfläche die Rekruten, sondern die Menschen, die darauf wohnen, thun es. Nun sind in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung (Ur. 363) die Brentanvscheu Zahlen einer Kritik unterworfen worden, die in der Sache zweifellos berechtigt ist. Es heißt da: „Brentano ordnet die großer» Verwaltungs¬ bezirke im Reiche uach dem Gesichtspunkte, ob sie mehr industrielle oder mehr landwirtschaftliche Bevölkerung haben, und zeigt dann, daß die vorwiegend industriellen Bezirke mehr Rekruten stellen als die vorwiegend agrarischen — wenn man das Ergebnis auf 1000 Quadratkilometer Fläche berechnet. Damit hat er also bewiesen, daß dicht bevölkerte Gegenden, zu denen die industriellen immer gehören, ans die Flächeneinheit mehr Rekruten stellen als dünn bevölkerte —

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/301
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/301>, abgerufen am 26.06.2024.