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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

höhern kommt auf so und so viele Einheiten je ein Mann. Man könnte das für
sehr gerecht halten, und doch gilt auch hier: Lummum sus summa, insuria. Mau
rechnet nämlich etwa Stabsoffiziere für zehn Kopfe, Offiziere für fünf, Feldwebel für
drei, Unteroffiziere für zwei, Gemeine für einen Kopf. Wer also nach seinem
Einkommen fünf Köpfe aufzunehmen hat, kann einen Offizier mit Burschen, einen
Feldwebel mit zwei Mann, einen Unteroffizier mit drei Mann oder fünf Gemeine
bekommen. Diese scheinbar gerechte Unterscheidung wird aber dadurch ins Gegenteil
verkehrt, daß die Offiziere ohne Verpflegung, die Mannschaften mit Verpflegung
einquartiert werden. Das letztere ist gewiß recht. Denn wenn nicht im Manöver
gekocht wird, so muß mau die Verpflegung den Quartiergebern überlassen, und
zwar nach dem Grundsätze, "daß die Verpflegung im allgemeinen die sein soll, die
der Tisch des Quartiergebers bietet." Denn selten wird eine Hausfrau bereit sein,
ihre Küche, ihren Herd und ihr Kochgeschirr deu militärischen Köchen zu überlassen,
und wiederum wäre es viel verlangt, wenn der Hausfrau zugemutet würde, das,
was die Mannschaft "gefaßt" hat, besonders zuzubereiten. Daß aber unter diesen
Umständen ein Offizier mit Burschen eine viel günstigere Einquartierung ist als
z. B. ein Unteroffizier mit zwei Mann, liegt auf der Hand; denn wer imstande
ist, einen Unteroffizier mit zwei Mann unterzubringen, wird in der Regel auch
imstande sein, ein Zimmer für einen Offizier einzurichten. Daher werden Offiziere
fast von allen Quartiergcbern vorgezogen; sind sie doch ohne Verpflegung einquartiert
und hauptsächlich um zu ruhen im Hause. Und eiuen Offizier im Quartier zu
haben, gilt, namentlich in der Kleinstadt, auch noch als eine Ehre.

Wir wollen ein Beispiel geben. Da sind in einem Orte ein Fleischer¬
meister und ein Lehrer. Der Fleischermeister, der ein höheres Einkommen hat
als der Lehrer, bekommt einen Offizier mit Burschen, der Lehrer einen Unter¬
offizier und zwei Manu. Der Fleischer hätte in seinen, Hause Platz genug, ohne
große Änderungen und besondre Anschaffungen fünf Mann unterzubringen; der
Lehrer gerät in Verzweiflung: seiue vier Räume sind alle für die Familie not¬
wendig; doch einer muß geräumt werden -- also: das eigne Schlafzimmer. Eine
Bettstelle wird dadurch geschafft, daß sich der Hausherr auf dem Sofa einrichtet,
eine andre für die zwei Mann muß geliehen werden, dazu Decken, Betten, zum
mindesten ein Strohsnck. Mit schweren Opfern ist das endlich zu stände gebracht,
und nun ziehen die drei von dem regendurchweichten Acker einkehrenden Soldaten
durch die "gute Stube" in die nicht allzubequeme Kammer, begleitet vou dem
angstvollen Blick der Hausfrau. Und nun die Verpflegung! Das Wetter ist
schlecht, die Leute bleiben im Hause, der Unteroffizier hat wohl gar seine Korporal¬
schaft bestellt, und eiuer nach dem andern klingelt draußen und muß vou der
Hansfrau, die dabei in der Küche beschäftigt ist, eingelassen werden. Mit Grauen
sieht sie ihre peinlich sauber gehaltnen Sachen benutzt, die Küche wird mit durch¬
näßten und durchschwitzten Kleidern behängt, und dazwischen soll die Frau kochen.
Und was? wie viel? Wir Wollen ihr wünschen, daß sie die Leute zufriedenstelle
und keine weitern Unannehmlichkeiten habe. Es können auf diese Weise leicht ganz
unmögliche Verhältnisse eintreten. So erhielt z. ,V. in einer kleinen Stadt eine
alleinstehende Lehrerin einen Mann, ein Junggeselle, der ein Gareonlogis bewohnt,
drei Maun. Was sollten sie machen? Ausquartieren. Gut! Macht täglich für
den Maun 2,60 bis 5 Mark. Ist es Recht, daß die Lehrerin 25 bis 50 Mark,
denn zehn Tage dauert die Einquartierung, ans ihrem doch knapp genug bemessenen
Einkommen opfert, während Gastwirt, Fleischer und Bäcker trotz ihrer Einquartierung
doppelten und dreifachen Gewinn einstreichen?


Maßgebliches und Unmaßgebliches

höhern kommt auf so und so viele Einheiten je ein Mann. Man könnte das für
sehr gerecht halten, und doch gilt auch hier: Lummum sus summa, insuria. Mau
rechnet nämlich etwa Stabsoffiziere für zehn Kopfe, Offiziere für fünf, Feldwebel für
drei, Unteroffiziere für zwei, Gemeine für einen Kopf. Wer also nach seinem
Einkommen fünf Köpfe aufzunehmen hat, kann einen Offizier mit Burschen, einen
Feldwebel mit zwei Mann, einen Unteroffizier mit drei Mann oder fünf Gemeine
bekommen. Diese scheinbar gerechte Unterscheidung wird aber dadurch ins Gegenteil
verkehrt, daß die Offiziere ohne Verpflegung, die Mannschaften mit Verpflegung
einquartiert werden. Das letztere ist gewiß recht. Denn wenn nicht im Manöver
gekocht wird, so muß mau die Verpflegung den Quartiergebern überlassen, und
zwar nach dem Grundsätze, „daß die Verpflegung im allgemeinen die sein soll, die
der Tisch des Quartiergebers bietet." Denn selten wird eine Hausfrau bereit sein,
ihre Küche, ihren Herd und ihr Kochgeschirr deu militärischen Köchen zu überlassen,
und wiederum wäre es viel verlangt, wenn der Hausfrau zugemutet würde, das,
was die Mannschaft „gefaßt" hat, besonders zuzubereiten. Daß aber unter diesen
Umständen ein Offizier mit Burschen eine viel günstigere Einquartierung ist als
z. B. ein Unteroffizier mit zwei Mann, liegt auf der Hand; denn wer imstande
ist, einen Unteroffizier mit zwei Mann unterzubringen, wird in der Regel auch
imstande sein, ein Zimmer für einen Offizier einzurichten. Daher werden Offiziere
fast von allen Quartiergcbern vorgezogen; sind sie doch ohne Verpflegung einquartiert
und hauptsächlich um zu ruhen im Hause. Und eiuen Offizier im Quartier zu
haben, gilt, namentlich in der Kleinstadt, auch noch als eine Ehre.

Wir wollen ein Beispiel geben. Da sind in einem Orte ein Fleischer¬
meister und ein Lehrer. Der Fleischermeister, der ein höheres Einkommen hat
als der Lehrer, bekommt einen Offizier mit Burschen, der Lehrer einen Unter¬
offizier und zwei Manu. Der Fleischer hätte in seinen, Hause Platz genug, ohne
große Änderungen und besondre Anschaffungen fünf Mann unterzubringen; der
Lehrer gerät in Verzweiflung: seiue vier Räume sind alle für die Familie not¬
wendig; doch einer muß geräumt werden — also: das eigne Schlafzimmer. Eine
Bettstelle wird dadurch geschafft, daß sich der Hausherr auf dem Sofa einrichtet,
eine andre für die zwei Mann muß geliehen werden, dazu Decken, Betten, zum
mindesten ein Strohsnck. Mit schweren Opfern ist das endlich zu stände gebracht,
und nun ziehen die drei von dem regendurchweichten Acker einkehrenden Soldaten
durch die „gute Stube" in die nicht allzubequeme Kammer, begleitet vou dem
angstvollen Blick der Hausfrau. Und nun die Verpflegung! Das Wetter ist
schlecht, die Leute bleiben im Hause, der Unteroffizier hat wohl gar seine Korporal¬
schaft bestellt, und eiuer nach dem andern klingelt draußen und muß vou der
Hansfrau, die dabei in der Küche beschäftigt ist, eingelassen werden. Mit Grauen
sieht sie ihre peinlich sauber gehaltnen Sachen benutzt, die Küche wird mit durch¬
näßten und durchschwitzten Kleidern behängt, und dazwischen soll die Frau kochen.
Und was? wie viel? Wir Wollen ihr wünschen, daß sie die Leute zufriedenstelle
und keine weitern Unannehmlichkeiten habe. Es können auf diese Weise leicht ganz
unmögliche Verhältnisse eintreten. So erhielt z. ,V. in einer kleinen Stadt eine
alleinstehende Lehrerin einen Mann, ein Junggeselle, der ein Gareonlogis bewohnt,
drei Maun. Was sollten sie machen? Ausquartieren. Gut! Macht täglich für
den Maun 2,60 bis 5 Mark. Ist es Recht, daß die Lehrerin 25 bis 50 Mark,
denn zehn Tage dauert die Einquartierung, ans ihrem doch knapp genug bemessenen
Einkommen opfert, während Gastwirt, Fleischer und Bäcker trotz ihrer Einquartierung
doppelten und dreifachen Gewinn einstreichen?


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[0206] Maßgebliches und Unmaßgebliches höhern kommt auf so und so viele Einheiten je ein Mann. Man könnte das für sehr gerecht halten, und doch gilt auch hier: Lummum sus summa, insuria. Mau rechnet nämlich etwa Stabsoffiziere für zehn Kopfe, Offiziere für fünf, Feldwebel für drei, Unteroffiziere für zwei, Gemeine für einen Kopf. Wer also nach seinem Einkommen fünf Köpfe aufzunehmen hat, kann einen Offizier mit Burschen, einen Feldwebel mit zwei Mann, einen Unteroffizier mit drei Mann oder fünf Gemeine bekommen. Diese scheinbar gerechte Unterscheidung wird aber dadurch ins Gegenteil verkehrt, daß die Offiziere ohne Verpflegung, die Mannschaften mit Verpflegung einquartiert werden. Das letztere ist gewiß recht. Denn wenn nicht im Manöver gekocht wird, so muß mau die Verpflegung den Quartiergebern überlassen, und zwar nach dem Grundsätze, „daß die Verpflegung im allgemeinen die sein soll, die der Tisch des Quartiergebers bietet." Denn selten wird eine Hausfrau bereit sein, ihre Küche, ihren Herd und ihr Kochgeschirr deu militärischen Köchen zu überlassen, und wiederum wäre es viel verlangt, wenn der Hausfrau zugemutet würde, das, was die Mannschaft „gefaßt" hat, besonders zuzubereiten. Daß aber unter diesen Umständen ein Offizier mit Burschen eine viel günstigere Einquartierung ist als z. B. ein Unteroffizier mit zwei Mann, liegt auf der Hand; denn wer imstande ist, einen Unteroffizier mit zwei Mann unterzubringen, wird in der Regel auch imstande sein, ein Zimmer für einen Offizier einzurichten. Daher werden Offiziere fast von allen Quartiergcbern vorgezogen; sind sie doch ohne Verpflegung einquartiert und hauptsächlich um zu ruhen im Hause. Und eiuen Offizier im Quartier zu haben, gilt, namentlich in der Kleinstadt, auch noch als eine Ehre. Wir wollen ein Beispiel geben. Da sind in einem Orte ein Fleischer¬ meister und ein Lehrer. Der Fleischermeister, der ein höheres Einkommen hat als der Lehrer, bekommt einen Offizier mit Burschen, der Lehrer einen Unter¬ offizier und zwei Manu. Der Fleischer hätte in seinen, Hause Platz genug, ohne große Änderungen und besondre Anschaffungen fünf Mann unterzubringen; der Lehrer gerät in Verzweiflung: seiue vier Räume sind alle für die Familie not¬ wendig; doch einer muß geräumt werden — also: das eigne Schlafzimmer. Eine Bettstelle wird dadurch geschafft, daß sich der Hausherr auf dem Sofa einrichtet, eine andre für die zwei Mann muß geliehen werden, dazu Decken, Betten, zum mindesten ein Strohsnck. Mit schweren Opfern ist das endlich zu stände gebracht, und nun ziehen die drei von dem regendurchweichten Acker einkehrenden Soldaten durch die „gute Stube" in die nicht allzubequeme Kammer, begleitet vou dem angstvollen Blick der Hausfrau. Und nun die Verpflegung! Das Wetter ist schlecht, die Leute bleiben im Hause, der Unteroffizier hat wohl gar seine Korporal¬ schaft bestellt, und eiuer nach dem andern klingelt draußen und muß vou der Hansfrau, die dabei in der Küche beschäftigt ist, eingelassen werden. Mit Grauen sieht sie ihre peinlich sauber gehaltnen Sachen benutzt, die Küche wird mit durch¬ näßten und durchschwitzten Kleidern behängt, und dazwischen soll die Frau kochen. Und was? wie viel? Wir Wollen ihr wünschen, daß sie die Leute zufriedenstelle und keine weitern Unannehmlichkeiten habe. Es können auf diese Weise leicht ganz unmögliche Verhältnisse eintreten. So erhielt z. ,V. in einer kleinen Stadt eine alleinstehende Lehrerin einen Mann, ein Junggeselle, der ein Gareonlogis bewohnt, drei Maun. Was sollten sie machen? Ausquartieren. Gut! Macht täglich für den Maun 2,60 bis 5 Mark. Ist es Recht, daß die Lehrerin 25 bis 50 Mark, denn zehn Tage dauert die Einquartierung, ans ihrem doch knapp genug bemessenen Einkommen opfert, während Gastwirt, Fleischer und Bäcker trotz ihrer Einquartierung doppelten und dreifachen Gewinn einstreichen?

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_226231/206>, abgerufen am 28.09.2024.