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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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vom Neudarwinismus

Beschaffenheit der Himmelskörper aber ist durch die Spektralanalyse ebenso
zweifellos festgestellt worden. Und so ist uns denn das Allerentfernteste das
Allergewiffeste geworden, während uns das Allernächste das Allerungewisseste
bleibt. Ewig Geheimnis bleiben wird uns das organische Leben, auf dem
unser Menschendasein beruht, das Geheimnis der Geheimnisse aber ist jedem
seine eigne Persönlichkeit. Unser Bewußtseinsinhalt freilich, von dem der
Sternenhimmel nur einen kleinen Teil bildet, ist uns das Allergewisseste, und
darum behält das Lio^ito, srAo sum des Cartesius seine Geltung; aber der
Trüger dieses Bewußtseins bleibt uns unbekannt. Ist es die -- selbst hypo¬
thetische -- Materie? Ist es ein sogenannter Geist, d. h. ein Wesen, von
dem wir uns zwar einen willkürlichen Begriff machen, von dem wir aber keine


zunehmen, wenn sie uns nicht durch Umstünde, die an sich mit der OrtsverKnderung nichts zu
thun haben, wahrnehmbar gemacht wird, z, B, durch das Stoßen und Rütteln unsers Fahr¬
zeuges oder durch den Anblick einer unbewegt bleibenden Umgebung. Und dieser Anblick eben
täuscht zunächst. Im Auszüge sitzend, sehen wir durch die Fenster des Kastens, in dem nur
uns befinden, die benachbarte Wand herunterfallen, im Eisenbahnwagen sitzend, sehen wir die
Telegraphenstangen vorbeifliegen, beim Anfahren des Dampfbootes ans Ufer sehen wir die
Lnndungsbrücke heranschwenken. Wenn mir im Bahnwagen auf die Abfahrt warten, und wir
sehen einen uns gegenüberstehenden Zug sich bewegen, so wissen wir zunächst gar nicht, ob er
es wirklich ist, der sich bewegt, oder ob sich vielleicht unser eigner Zug in Bewegung setzt; um
es herauszubekommen, müssen wir einen dritten Gegenstand, z. B. das Bnhnhofgebnude, be¬
fragen; nur wenn auch dieses läuft, sind wir es, die sich bewegen. Genau so nun wie wir
an den enteilenden Gebäuden sehen, das; sich unser Zug bewegt, sehen wir an dein Wechsel der
Sternbilder im Laufe des Jahres, daß sich unser großes Fahrzeug, die Erde, durch den Welt¬
raum bewegt. Die Annahme aber, daß sich die Sonne samt dem Sternenhimmel in 24 Stunden
um unsre Erde drehen sollte, ist bei allein, was nur von der Größe, Schwere und Entfernung
der Himmelskörper jetzt wissen, so ungeheuerlich, daß sie kein verständiger Mensch auch nur
einen Augenblick festzuhalten vermag. Übrigens vermeidet Weismann den Ausdruck: Darwinische
Hypothese. Er unterscheidet die Transmutationshypothese von der Darwinischen Theorie. Nur
die Annahme, daß die Arten durch Umwandlung aus einander entstanden seien, eine Annahme,
die ja weit älter ist als Darwin, bezeichnet er als Hypothese, eine Hypothese, die als solche,
als unbewiesene Annahme, zwar keine Gewißheit, aber doch eine um Gewißheit grenzende Wahr¬
scheinlichkeit beanspruchen dürfe; und damit sind wir vollkommen einverstanden. Die Annahme
aber, daß diese Umwandlung auf den von Darwin beschriebnen Wegen vor sich gegangen sei,
bezeichnet er als eine wissenschaftliche Theorie. Auch mit dieser schärfern Bezeichnungsweise sind
wir einverstanden. Eine Leistung allerdings hat der Darwinismus vollbracht, die den Berech¬
nungen der Astronomen ähnlich sieht, und die die Wahrscheinlichkeit der TranSmutationsHypothese
außerordentlich verstärkt, nur daß er eben eine ganz vereinzelte Leistung bleibt, während in der
Astronomie Voraussagungen auf Grund von Berechnungen das gewöhnliche und alltägliche sind.
Auf das biogenetische Grundgesetz, wonach die Ontogenese (die Entwicklung des Individuums)
eine kurze Rekapitulation der Phylogenese ist (der Entwicklung des Stammes, zu dem die Art
des betreffenden Individuums gehört), hat man vorausgesagt, daß man beim menschlichen
Embryo nicht wie beim fertigen Menschen zivölf Nippen, sondern dreizehn bis vierzehn finden
werde, und Spuren eines Hnndknöchelchcns, das die Ahnen des Menschen gehabt haben, der
Mensch aber verloren hat, und diese Voraussagung ist eingetroffen.
vom Neudarwinismus

Beschaffenheit der Himmelskörper aber ist durch die Spektralanalyse ebenso
zweifellos festgestellt worden. Und so ist uns denn das Allerentfernteste das
Allergewiffeste geworden, während uns das Allernächste das Allerungewisseste
bleibt. Ewig Geheimnis bleiben wird uns das organische Leben, auf dem
unser Menschendasein beruht, das Geheimnis der Geheimnisse aber ist jedem
seine eigne Persönlichkeit. Unser Bewußtseinsinhalt freilich, von dem der
Sternenhimmel nur einen kleinen Teil bildet, ist uns das Allergewisseste, und
darum behält das Lio^ito, srAo sum des Cartesius seine Geltung; aber der
Trüger dieses Bewußtseins bleibt uns unbekannt. Ist es die — selbst hypo¬
thetische — Materie? Ist es ein sogenannter Geist, d. h. ein Wesen, von
dem wir uns zwar einen willkürlichen Begriff machen, von dem wir aber keine


zunehmen, wenn sie uns nicht durch Umstünde, die an sich mit der OrtsverKnderung nichts zu
thun haben, wahrnehmbar gemacht wird, z, B, durch das Stoßen und Rütteln unsers Fahr¬
zeuges oder durch den Anblick einer unbewegt bleibenden Umgebung. Und dieser Anblick eben
täuscht zunächst. Im Auszüge sitzend, sehen wir durch die Fenster des Kastens, in dem nur
uns befinden, die benachbarte Wand herunterfallen, im Eisenbahnwagen sitzend, sehen wir die
Telegraphenstangen vorbeifliegen, beim Anfahren des Dampfbootes ans Ufer sehen wir die
Lnndungsbrücke heranschwenken. Wenn mir im Bahnwagen auf die Abfahrt warten, und wir
sehen einen uns gegenüberstehenden Zug sich bewegen, so wissen wir zunächst gar nicht, ob er
es wirklich ist, der sich bewegt, oder ob sich vielleicht unser eigner Zug in Bewegung setzt; um
es herauszubekommen, müssen wir einen dritten Gegenstand, z. B. das Bnhnhofgebnude, be¬
fragen; nur wenn auch dieses läuft, sind wir es, die sich bewegen. Genau so nun wie wir
an den enteilenden Gebäuden sehen, das; sich unser Zug bewegt, sehen wir an dein Wechsel der
Sternbilder im Laufe des Jahres, daß sich unser großes Fahrzeug, die Erde, durch den Welt¬
raum bewegt. Die Annahme aber, daß sich die Sonne samt dem Sternenhimmel in 24 Stunden
um unsre Erde drehen sollte, ist bei allein, was nur von der Größe, Schwere und Entfernung
der Himmelskörper jetzt wissen, so ungeheuerlich, daß sie kein verständiger Mensch auch nur
einen Augenblick festzuhalten vermag. Übrigens vermeidet Weismann den Ausdruck: Darwinische
Hypothese. Er unterscheidet die Transmutationshypothese von der Darwinischen Theorie. Nur
die Annahme, daß die Arten durch Umwandlung aus einander entstanden seien, eine Annahme,
die ja weit älter ist als Darwin, bezeichnet er als Hypothese, eine Hypothese, die als solche,
als unbewiesene Annahme, zwar keine Gewißheit, aber doch eine um Gewißheit grenzende Wahr¬
scheinlichkeit beanspruchen dürfe; und damit sind wir vollkommen einverstanden. Die Annahme
aber, daß diese Umwandlung auf den von Darwin beschriebnen Wegen vor sich gegangen sei,
bezeichnet er als eine wissenschaftliche Theorie. Auch mit dieser schärfern Bezeichnungsweise sind
wir einverstanden. Eine Leistung allerdings hat der Darwinismus vollbracht, die den Berech¬
nungen der Astronomen ähnlich sieht, und die die Wahrscheinlichkeit der TranSmutationsHypothese
außerordentlich verstärkt, nur daß er eben eine ganz vereinzelte Leistung bleibt, während in der
Astronomie Voraussagungen auf Grund von Berechnungen das gewöhnliche und alltägliche sind.
Auf das biogenetische Grundgesetz, wonach die Ontogenese (die Entwicklung des Individuums)
eine kurze Rekapitulation der Phylogenese ist (der Entwicklung des Stammes, zu dem die Art
des betreffenden Individuums gehört), hat man vorausgesagt, daß man beim menschlichen
Embryo nicht wie beim fertigen Menschen zivölf Nippen, sondern dreizehn bis vierzehn finden
werde, und Spuren eines Hnndknöchelchcns, das die Ahnen des Menschen gehabt haben, der
Mensch aber verloren hat, und diese Voraussagung ist eingetroffen.
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[0530] vom Neudarwinismus Beschaffenheit der Himmelskörper aber ist durch die Spektralanalyse ebenso zweifellos festgestellt worden. Und so ist uns denn das Allerentfernteste das Allergewiffeste geworden, während uns das Allernächste das Allerungewisseste bleibt. Ewig Geheimnis bleiben wird uns das organische Leben, auf dem unser Menschendasein beruht, das Geheimnis der Geheimnisse aber ist jedem seine eigne Persönlichkeit. Unser Bewußtseinsinhalt freilich, von dem der Sternenhimmel nur einen kleinen Teil bildet, ist uns das Allergewisseste, und darum behält das Lio^ito, srAo sum des Cartesius seine Geltung; aber der Trüger dieses Bewußtseins bleibt uns unbekannt. Ist es die — selbst hypo¬ thetische — Materie? Ist es ein sogenannter Geist, d. h. ein Wesen, von dem wir uns zwar einen willkürlichen Begriff machen, von dem wir aber keine zunehmen, wenn sie uns nicht durch Umstünde, die an sich mit der OrtsverKnderung nichts zu thun haben, wahrnehmbar gemacht wird, z, B, durch das Stoßen und Rütteln unsers Fahr¬ zeuges oder durch den Anblick einer unbewegt bleibenden Umgebung. Und dieser Anblick eben täuscht zunächst. Im Auszüge sitzend, sehen wir durch die Fenster des Kastens, in dem nur uns befinden, die benachbarte Wand herunterfallen, im Eisenbahnwagen sitzend, sehen wir die Telegraphenstangen vorbeifliegen, beim Anfahren des Dampfbootes ans Ufer sehen wir die Lnndungsbrücke heranschwenken. Wenn mir im Bahnwagen auf die Abfahrt warten, und wir sehen einen uns gegenüberstehenden Zug sich bewegen, so wissen wir zunächst gar nicht, ob er es wirklich ist, der sich bewegt, oder ob sich vielleicht unser eigner Zug in Bewegung setzt; um es herauszubekommen, müssen wir einen dritten Gegenstand, z. B. das Bnhnhofgebnude, be¬ fragen; nur wenn auch dieses läuft, sind wir es, die sich bewegen. Genau so nun wie wir an den enteilenden Gebäuden sehen, das; sich unser Zug bewegt, sehen wir an dein Wechsel der Sternbilder im Laufe des Jahres, daß sich unser großes Fahrzeug, die Erde, durch den Welt¬ raum bewegt. Die Annahme aber, daß sich die Sonne samt dem Sternenhimmel in 24 Stunden um unsre Erde drehen sollte, ist bei allein, was nur von der Größe, Schwere und Entfernung der Himmelskörper jetzt wissen, so ungeheuerlich, daß sie kein verständiger Mensch auch nur einen Augenblick festzuhalten vermag. Übrigens vermeidet Weismann den Ausdruck: Darwinische Hypothese. Er unterscheidet die Transmutationshypothese von der Darwinischen Theorie. Nur die Annahme, daß die Arten durch Umwandlung aus einander entstanden seien, eine Annahme, die ja weit älter ist als Darwin, bezeichnet er als Hypothese, eine Hypothese, die als solche, als unbewiesene Annahme, zwar keine Gewißheit, aber doch eine um Gewißheit grenzende Wahr¬ scheinlichkeit beanspruchen dürfe; und damit sind wir vollkommen einverstanden. Die Annahme aber, daß diese Umwandlung auf den von Darwin beschriebnen Wegen vor sich gegangen sei, bezeichnet er als eine wissenschaftliche Theorie. Auch mit dieser schärfern Bezeichnungsweise sind wir einverstanden. Eine Leistung allerdings hat der Darwinismus vollbracht, die den Berech¬ nungen der Astronomen ähnlich sieht, und die die Wahrscheinlichkeit der TranSmutationsHypothese außerordentlich verstärkt, nur daß er eben eine ganz vereinzelte Leistung bleibt, während in der Astronomie Voraussagungen auf Grund von Berechnungen das gewöhnliche und alltägliche sind. Auf das biogenetische Grundgesetz, wonach die Ontogenese (die Entwicklung des Individuums) eine kurze Rekapitulation der Phylogenese ist (der Entwicklung des Stammes, zu dem die Art des betreffenden Individuums gehört), hat man vorausgesagt, daß man beim menschlichen Embryo nicht wie beim fertigen Menschen zivölf Nippen, sondern dreizehn bis vierzehn finden werde, und Spuren eines Hnndknöchelchcns, das die Ahnen des Menschen gehabt haben, der Mensch aber verloren hat, und diese Voraussagung ist eingetroffen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/530>, abgerufen am 23.07.2024.