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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

unterhalten. Die französische Revolution bannte auch hier den Zauber, und nun
begann die Zeit der Verschwörungen und Revolutionen, an denen sich wieder das
ganze Volk, wenigstens das Stadtvolk, beteiligte, und die ihr nächstes Ziel er¬
reichten, die Kleinstaaterei durch den Nationalstaat ersetzten, die Priesterherrschaft
abschafften und die Ausländer verjagten. Seitdem ist das Volk wieder in poli¬
tische Gleichgiltigkeit versunken und kümmert sich kaum noch um sein Parlament,
von dessen Beratungen es schon lange nichts mehr erwartet. Freilich ist dieses
Parlament keine Volksvertretung, weil die Angehörigen der untern Klassen, die
mehr aus Kleinbauern als aus Fabrikarbeitern bestehen, als Analphabeten vom
Wahlrecht ausgeschlossen sind, und weil die Mehrheit stets ein Produkt ministe¬
rieller Wahlmache ist. Die Regierung bringt regelmäßig ihre Mehrheit zustande,
die sich denn ebenso regelmäßig gegen die Regierung kehrt, weil diese die Sonder¬
wünsche der Deputirten nicht zu befriedigen vermag. Diese sind teils Streber,
teils Geldspekulanten (meistens wohl beides), teils ehrliche Vertreter örtlicher Inter¬
essen. Nur drei Parteien, schreibt der Abgeordnete Colajcmni in der Wiener "Zeit,"
wissen, was sie wollen: die Republikaner, die Sozialisten und die Klerikalen; aber
die ersten beiden sind zu wenig Zahlreich, und den dritten ist vom Papste das Wählen
verboten. So bleiben die Leiden des Volks umgehend und die notwendigen Reformen
unausgeführt, und so kehren deun gerade die Gebildeten der nördlichen Provinzen
der Politik den Rücken und verzichten vielfach sogar auf die Ausübung ihres Wahl¬
rechts. Das Parlament abzuschaffen würde auch nichts nützen. Daß es vor¬
herrschend eine Vertretung der ungebildeten und besitzlosen Klasse sei, kann ihm
wahrhaftig niemand vorwerfe", und daß man mit der Diktatur keinen Schritt
weiter kommt, hat man unter Crispi erfahren.

Abgesehen von den besondern Ursachen, die in Italien wirke", leidet das
dortige Staatswesen ein der allgemeinen Krankheit des modernen Großstaats -- eben
seiner Größe; die Form, wie bei einem so großen Körper jedes Glied in eine
lebe"tige und heilsame Wechselwirkung zum Ganzen treten könnte, ist noch nicht
gefunden. Daher die unzähligen Vorschläge zur Umgestaltung des Wahlrechts.
Wen" es el" Haupterforderuis eines guten Wahlrechts sein sollte, daß die Stimmen
nicht bloß gezählt, sondern gewogen werden, so hat Österreich das ideale Wahlrecht.
Den Abt Leo Treninfels haben sechs Cvufrntres (nicht als Geistliche, sondern als
Großgrundbesitzer) erwählt, und 80 000 vereinigte Wiener Sozialdemokrciten und
Liberale haben zusammen nicht ein einziges Mandat bekommen, wenigstens nicht in
der fünften Kurie; die Liberalen für sich allein haben ja dann in der Städteknrie noch
eins erobert. Mau hat wohl immer gewußt, daß Prälaten schwere Herren sind, aber
daß ein einziger etwa 15 000 seiner Mitbürger aufwiegt, hätten wir doch nicht gedacht.
Die Arbeiterzeitung findet ein Symbol darin, daß der erste Abgeordnete, der bei dieser
sechs Wochen dauernden Wahl herausgekommen ist, ehe" jener Treuinsels, ein "Pfaff"
ist, und der letzte wieder el" Pfaff, der Abt Dungl von Göttweih. Nun, wir werde"
ja fehen, wie weit sich die Christlich-Sozialen klerikal Verhalten, und wie weit sich die
Deutsch-Nationale", bis vor kurzem die ärgsten Pfaffcnfrcsser und Roms Todfeinde,
von ihnen werden ins Schlepptau nehmen lassen, um so Weit wie möglich von den
Sozialdemokraten und den "Judeuliberaleu" abzurücken. Unsre Hochachtung vor
der Partei, die sich als die Partei der nächsten Zukunft aufspielt -- die führende
ist sie noch nicht, das bleibt vor der Hand die der polnischen Schlachtn --, haben
die Ereignisse der letzten Wochen nicht vermehrt. Um nur zwei davon einzuführen:
dieselben Antisemiten, die für den Wahltag der fünften Kurie vom Statthalter
Militär haben wollten zum Schutze vor den "von Juden bezahlten sozicüdemokra-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

unterhalten. Die französische Revolution bannte auch hier den Zauber, und nun
begann die Zeit der Verschwörungen und Revolutionen, an denen sich wieder das
ganze Volk, wenigstens das Stadtvolk, beteiligte, und die ihr nächstes Ziel er¬
reichten, die Kleinstaaterei durch den Nationalstaat ersetzten, die Priesterherrschaft
abschafften und die Ausländer verjagten. Seitdem ist das Volk wieder in poli¬
tische Gleichgiltigkeit versunken und kümmert sich kaum noch um sein Parlament,
von dessen Beratungen es schon lange nichts mehr erwartet. Freilich ist dieses
Parlament keine Volksvertretung, weil die Angehörigen der untern Klassen, die
mehr aus Kleinbauern als aus Fabrikarbeitern bestehen, als Analphabeten vom
Wahlrecht ausgeschlossen sind, und weil die Mehrheit stets ein Produkt ministe¬
rieller Wahlmache ist. Die Regierung bringt regelmäßig ihre Mehrheit zustande,
die sich denn ebenso regelmäßig gegen die Regierung kehrt, weil diese die Sonder¬
wünsche der Deputirten nicht zu befriedigen vermag. Diese sind teils Streber,
teils Geldspekulanten (meistens wohl beides), teils ehrliche Vertreter örtlicher Inter¬
essen. Nur drei Parteien, schreibt der Abgeordnete Colajcmni in der Wiener „Zeit,"
wissen, was sie wollen: die Republikaner, die Sozialisten und die Klerikalen; aber
die ersten beiden sind zu wenig Zahlreich, und den dritten ist vom Papste das Wählen
verboten. So bleiben die Leiden des Volks umgehend und die notwendigen Reformen
unausgeführt, und so kehren deun gerade die Gebildeten der nördlichen Provinzen
der Politik den Rücken und verzichten vielfach sogar auf die Ausübung ihres Wahl¬
rechts. Das Parlament abzuschaffen würde auch nichts nützen. Daß es vor¬
herrschend eine Vertretung der ungebildeten und besitzlosen Klasse sei, kann ihm
wahrhaftig niemand vorwerfe», und daß man mit der Diktatur keinen Schritt
weiter kommt, hat man unter Crispi erfahren.

Abgesehen von den besondern Ursachen, die in Italien wirke», leidet das
dortige Staatswesen ein der allgemeinen Krankheit des modernen Großstaats — eben
seiner Größe; die Form, wie bei einem so großen Körper jedes Glied in eine
lebe»tige und heilsame Wechselwirkung zum Ganzen treten könnte, ist noch nicht
gefunden. Daher die unzähligen Vorschläge zur Umgestaltung des Wahlrechts.
Wen» es el» Haupterforderuis eines guten Wahlrechts sein sollte, daß die Stimmen
nicht bloß gezählt, sondern gewogen werden, so hat Österreich das ideale Wahlrecht.
Den Abt Leo Treninfels haben sechs Cvufrntres (nicht als Geistliche, sondern als
Großgrundbesitzer) erwählt, und 80 000 vereinigte Wiener Sozialdemokrciten und
Liberale haben zusammen nicht ein einziges Mandat bekommen, wenigstens nicht in
der fünften Kurie; die Liberalen für sich allein haben ja dann in der Städteknrie noch
eins erobert. Mau hat wohl immer gewußt, daß Prälaten schwere Herren sind, aber
daß ein einziger etwa 15 000 seiner Mitbürger aufwiegt, hätten wir doch nicht gedacht.
Die Arbeiterzeitung findet ein Symbol darin, daß der erste Abgeordnete, der bei dieser
sechs Wochen dauernden Wahl herausgekommen ist, ehe» jener Treuinsels, ein „Pfaff"
ist, und der letzte wieder el» Pfaff, der Abt Dungl von Göttweih. Nun, wir werde»
ja fehen, wie weit sich die Christlich-Sozialen klerikal Verhalten, und wie weit sich die
Deutsch-Nationale», bis vor kurzem die ärgsten Pfaffcnfrcsser und Roms Todfeinde,
von ihnen werden ins Schlepptau nehmen lassen, um so Weit wie möglich von den
Sozialdemokraten und den „Judeuliberaleu" abzurücken. Unsre Hochachtung vor
der Partei, die sich als die Partei der nächsten Zukunft aufspielt — die führende
ist sie noch nicht, das bleibt vor der Hand die der polnischen Schlachtn —, haben
die Ereignisse der letzten Wochen nicht vermehrt. Um nur zwei davon einzuführen:
dieselben Antisemiten, die für den Wahltag der fünften Kurie vom Statthalter
Militär haben wollten zum Schutze vor den „von Juden bezahlten sozicüdemokra-


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[0662] Maßgebliches und Unmaßgebliches unterhalten. Die französische Revolution bannte auch hier den Zauber, und nun begann die Zeit der Verschwörungen und Revolutionen, an denen sich wieder das ganze Volk, wenigstens das Stadtvolk, beteiligte, und die ihr nächstes Ziel er¬ reichten, die Kleinstaaterei durch den Nationalstaat ersetzten, die Priesterherrschaft abschafften und die Ausländer verjagten. Seitdem ist das Volk wieder in poli¬ tische Gleichgiltigkeit versunken und kümmert sich kaum noch um sein Parlament, von dessen Beratungen es schon lange nichts mehr erwartet. Freilich ist dieses Parlament keine Volksvertretung, weil die Angehörigen der untern Klassen, die mehr aus Kleinbauern als aus Fabrikarbeitern bestehen, als Analphabeten vom Wahlrecht ausgeschlossen sind, und weil die Mehrheit stets ein Produkt ministe¬ rieller Wahlmache ist. Die Regierung bringt regelmäßig ihre Mehrheit zustande, die sich denn ebenso regelmäßig gegen die Regierung kehrt, weil diese die Sonder¬ wünsche der Deputirten nicht zu befriedigen vermag. Diese sind teils Streber, teils Geldspekulanten (meistens wohl beides), teils ehrliche Vertreter örtlicher Inter¬ essen. Nur drei Parteien, schreibt der Abgeordnete Colajcmni in der Wiener „Zeit," wissen, was sie wollen: die Republikaner, die Sozialisten und die Klerikalen; aber die ersten beiden sind zu wenig Zahlreich, und den dritten ist vom Papste das Wählen verboten. So bleiben die Leiden des Volks umgehend und die notwendigen Reformen unausgeführt, und so kehren deun gerade die Gebildeten der nördlichen Provinzen der Politik den Rücken und verzichten vielfach sogar auf die Ausübung ihres Wahl¬ rechts. Das Parlament abzuschaffen würde auch nichts nützen. Daß es vor¬ herrschend eine Vertretung der ungebildeten und besitzlosen Klasse sei, kann ihm wahrhaftig niemand vorwerfe», und daß man mit der Diktatur keinen Schritt weiter kommt, hat man unter Crispi erfahren. Abgesehen von den besondern Ursachen, die in Italien wirke», leidet das dortige Staatswesen ein der allgemeinen Krankheit des modernen Großstaats — eben seiner Größe; die Form, wie bei einem so großen Körper jedes Glied in eine lebe»tige und heilsame Wechselwirkung zum Ganzen treten könnte, ist noch nicht gefunden. Daher die unzähligen Vorschläge zur Umgestaltung des Wahlrechts. Wen» es el» Haupterforderuis eines guten Wahlrechts sein sollte, daß die Stimmen nicht bloß gezählt, sondern gewogen werden, so hat Österreich das ideale Wahlrecht. Den Abt Leo Treninfels haben sechs Cvufrntres (nicht als Geistliche, sondern als Großgrundbesitzer) erwählt, und 80 000 vereinigte Wiener Sozialdemokrciten und Liberale haben zusammen nicht ein einziges Mandat bekommen, wenigstens nicht in der fünften Kurie; die Liberalen für sich allein haben ja dann in der Städteknrie noch eins erobert. Mau hat wohl immer gewußt, daß Prälaten schwere Herren sind, aber daß ein einziger etwa 15 000 seiner Mitbürger aufwiegt, hätten wir doch nicht gedacht. Die Arbeiterzeitung findet ein Symbol darin, daß der erste Abgeordnete, der bei dieser sechs Wochen dauernden Wahl herausgekommen ist, ehe» jener Treuinsels, ein „Pfaff" ist, und der letzte wieder el» Pfaff, der Abt Dungl von Göttweih. Nun, wir werde» ja fehen, wie weit sich die Christlich-Sozialen klerikal Verhalten, und wie weit sich die Deutsch-Nationale», bis vor kurzem die ärgsten Pfaffcnfrcsser und Roms Todfeinde, von ihnen werden ins Schlepptau nehmen lassen, um so Weit wie möglich von den Sozialdemokraten und den „Judeuliberaleu" abzurücken. Unsre Hochachtung vor der Partei, die sich als die Partei der nächsten Zukunft aufspielt — die führende ist sie noch nicht, das bleibt vor der Hand die der polnischen Schlachtn —, haben die Ereignisse der letzten Wochen nicht vermehrt. Um nur zwei davon einzuführen: dieselben Antisemiten, die für den Wahltag der fünften Kurie vom Statthalter Militär haben wollten zum Schutze vor den „von Juden bezahlten sozicüdemokra-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/662>, abgerufen am 19.10.2024.