Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.Unsre Postdampferlinien ganzen Volkes stehen auf dem Spiel. Und wenn England gar den Durch¬ Genug: England darf um keinen Preis Herr Ägyptens und damit Herr Unsre Postdampferlinien v Franz Forstmann on(in (Schluß) le geschilderten Einrichtungen erfuhren im Laufe der Jahre folgende Unsre Postdampferlinien ganzen Volkes stehen auf dem Spiel. Und wenn England gar den Durch¬ Genug: England darf um keinen Preis Herr Ägyptens und damit Herr Unsre Postdampferlinien v Franz Forstmann on(in (Schluß) le geschilderten Einrichtungen erfuhren im Laufe der Jahre folgende <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0117" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/224363"/> <fw type="header" place="top"> Unsre Postdampferlinien</fw><lb/> <p xml:id="ID_328" prev="#ID_327"> ganzen Volkes stehen auf dem Spiel. Und wenn England gar den Durch¬<lb/> gangspreis erhöhte!</p><lb/> <p xml:id="ID_329"> Genug: England darf um keinen Preis Herr Ägyptens und damit Herr<lb/> des Suezkanals werden. Noch ist es Zeit. Noch hat der Ägypter nicht das<lb/> Gefühl für seine Unabhängigkeit verloren, noch hat England nicht festen Fuß<lb/> im Sudan gefaßt, noch hat es keine auf bedeutende pekuniäre Leistungen ge¬<lb/> stützten Rechtsansprüche auf das von ihm besetzte Ägypten — alles Gründe,<lb/> die einem gemeinsamen Vorgehen der europäischen Mächte den Erfolg sichern<lb/> werden. Aber es muß bald geschehen. Die armenischen Greuel haben den<lb/> Brennpunkt der orientalischen Frage von Ägypten abgelenkt. John Bull be¬<lb/> nutzt das, um im Stillen zu arbeiten. Mit welchem Erfolg, liest man aus<lb/><note type="byline"> in—</note> dem verhaltnen Triumph der Times heraus. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Unsre Postdampferlinien<lb/> v<note type="byline"> Franz Forstmann </note> on(in<lb/> (Schluß)</head><lb/> <p xml:id="ID_330" next="#ID_331"> le geschilderten Einrichtungen erfuhren im Laufe der Jahre folgende<lb/> Änderungen. Im Jahre 1886 wurde es dem Norddeutschen<lb/> Lloyd vom Reichskanzler gestattet, von den Dampfern der Haupt¬<lb/> linien auf der Hin- und der Rückreise Southampton anlaufen zu<lb/> lassen, um einen Teil des Reise- und Frachtverkehrs zwischen<lb/> England und den in Betracht kommenden überseeischen Ländern für die deutschen<lb/> Postdampfer zu gewinnen. Ferner berühren die Dampfer der australischen<lb/> Linie, ebenfalls mit Genehmigung des Reichskanzlers, vom Februar 1887 ab<lb/> nicht mehr die Tschagosinseln, sondern Colombo. Zur Durchführung zweier<lb/> Weilern, in den Jahren 1837 und 1893 vorgenommnen Änderungen bedürfte<lb/> es förmlicher Gesetze. In das Gesetz vom 6. April 1885 war die Bestimmung<lb/> aufgenommen worden, daß sich die Mittelmeerlinie von Trieft über Brindisi<lb/> nach Alexcuidrien zu erstrecken Hütte. Diese Festlegung des Kurses erwies sich<lb/> bald als unhaltbar; namentlich mußte infolge der durch das Auftreten der<lb/> Cholera im südlichen Europa von der ägyptischen Regierung getroffnen<lb/> Quarantänemaßregeln die Fahrt der Mittelmeerlinie vorübergehend statt nach<lb/> Alexandrien nach Port Said gerichtet werden. Eine alljährliche Wiederkehr</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0117]
Unsre Postdampferlinien
ganzen Volkes stehen auf dem Spiel. Und wenn England gar den Durch¬
gangspreis erhöhte!
Genug: England darf um keinen Preis Herr Ägyptens und damit Herr
des Suezkanals werden. Noch ist es Zeit. Noch hat der Ägypter nicht das
Gefühl für seine Unabhängigkeit verloren, noch hat England nicht festen Fuß
im Sudan gefaßt, noch hat es keine auf bedeutende pekuniäre Leistungen ge¬
stützten Rechtsansprüche auf das von ihm besetzte Ägypten — alles Gründe,
die einem gemeinsamen Vorgehen der europäischen Mächte den Erfolg sichern
werden. Aber es muß bald geschehen. Die armenischen Greuel haben den
Brennpunkt der orientalischen Frage von Ägypten abgelenkt. John Bull be¬
nutzt das, um im Stillen zu arbeiten. Mit welchem Erfolg, liest man aus
in— dem verhaltnen Triumph der Times heraus.
Unsre Postdampferlinien
v Franz Forstmann on(in
(Schluß)
le geschilderten Einrichtungen erfuhren im Laufe der Jahre folgende
Änderungen. Im Jahre 1886 wurde es dem Norddeutschen
Lloyd vom Reichskanzler gestattet, von den Dampfern der Haupt¬
linien auf der Hin- und der Rückreise Southampton anlaufen zu
lassen, um einen Teil des Reise- und Frachtverkehrs zwischen
England und den in Betracht kommenden überseeischen Ländern für die deutschen
Postdampfer zu gewinnen. Ferner berühren die Dampfer der australischen
Linie, ebenfalls mit Genehmigung des Reichskanzlers, vom Februar 1887 ab
nicht mehr die Tschagosinseln, sondern Colombo. Zur Durchführung zweier
Weilern, in den Jahren 1837 und 1893 vorgenommnen Änderungen bedürfte
es förmlicher Gesetze. In das Gesetz vom 6. April 1885 war die Bestimmung
aufgenommen worden, daß sich die Mittelmeerlinie von Trieft über Brindisi
nach Alexcuidrien zu erstrecken Hütte. Diese Festlegung des Kurses erwies sich
bald als unhaltbar; namentlich mußte infolge der durch das Auftreten der
Cholera im südlichen Europa von der ägyptischen Regierung getroffnen
Quarantänemaßregeln die Fahrt der Mittelmeerlinie vorübergehend statt nach
Alexandrien nach Port Said gerichtet werden. Eine alljährliche Wiederkehr
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