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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr.

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In seiner Geschichte der Stndteverfassung bemerkt Maurer einmal, das Zunft¬
wesen sei doch überall, wo es Handwerker gebe, dasselbe, von China bis Frank¬
reich. Diese Gleichartigkeit der gesellschaftlichen Bildungen auf einer gewissen Ent¬
wicklungsstufe ist um, Wie gesagt, auch für die den Gewerben vorhergehende
Gentilverfnssung der Völker nachgewiesen, und an den Resten der sogenannten
Naturvölker, die auf jener Stufe stehen geblieben sind, kann man sie hente noch
beobachten. Auf einer etwas höhern Stufe stehen die meisten Negervölker, und
deren Dorfaulagen und Dorfbefestigungen zeigen nun wieder eine überraschende
Ähnlichkeit mit den altdeutschen Dörfern, wie sie Maurer beschreibt, und mit den
italienischen Dörfern des Mittelalters, die auch befestigt waren. Das alles macht den
Eindruck eines der menschlichen Willkür entrückten pflanzenähnlichen Wachstums.
Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Thatsache, daß die mittelalterlichen Völker
Europas trotz ihrer großen Verschiedenheiten unter einander und ihrer ewigen Feind¬
schaften und Kriege doch ziemlich gleichzeitig von: Ackerbau zu Gewerbe und Handel
und von der Naturalwirtschaft zur Geld- und Kreditwirtschaft fortgeschritten sind.
"Nach einer Periode, schreibt Ashley in der Vorrede, in der die Gelehrten der
verschiednen europäischen Länder sich auf die eigenartige Entwicklung der Geschichte
ihres Landes etwas zugute thaten, gelangt man jetzt allmählich zu der Einsicht,
daß die soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Mittelalter sich in dem größern Teile
des westlichen Europas auf wesentlich ähnlichen Bahnen bewegt hat." Und heute
sehen wir, wie die kleinen Donaustaaten, wie Rußland und Japan in die west¬
europäische Industrie-, Geld-, Kredit- und Schuldenwirtschaft verwickelt werden,
und wahrscheinlich wird auch dem großen Reiche der Mitte, das jetzt seine be¬
zopften Vertreter entsendet, unsre Zustände zu erforschen, unsre Kanonen zu kaufen
und sich von uns im Kriegsuhren und Schuldenmachen unterrichten zu lassen, nichts
übrig bleiben, als seine altmodischen Zöpfe mit unsern modernen zu vertauschen.
Aber die stärkere Differenzirung der höhern Organisationsformen bleibt doch auch
bei diesem vornehmsten aller Gewächse, der menschlichen Gesellschaft, nicht aus.
Der für uns wichtigste der Unterschiede scheint uns durch deu Gegensatz von Eng¬
land und Deutschland dargestellt zu werden. England ist reiner Industrie-, Handels-
uud Kolonialstaat, sein Bauernstand vollständig verschwunden. Daß es in England
weder Bauern noch Dörfer in unserm Sinne mehr giebt, merkt auch Ashley an.
Übereinstimmend mit den Beschreibungen, die Rogers und der (von Karl Marx
zitirte) Dr. Hunter entwerfen, sagt er Seite 36: "Es ist lehrreich, das Dorf von
damals sdas mittelalterliche, wie wir es in den meisten Gegenden Süd-, West- und
Mitteldeutschlands, Gott sei Dank, noch habenj mit dem von heute zu vergleichen.
In einer Hinsicht möchte es scheinen, als ob eine gewisse Ähnlichkeit zwischen beiden
vorhanden°sei. Damals, wie auch heute gewöhnlich, bestand das Dorf aus einer
einzigen Straße, mit eiuer Häuserreihe zu beiden Seiten. Heutzutage sind die Be¬
wohner der Dorfstraße die Arbeiter; daneben ein oder zwei Dorfhandwerker -- wie
Schneider, Sattler, Schmied und Schuhflicker -- und endlich ein paar Krämer
und Schankwirte, Die Pächter wohnen auf Einzelhöfen, die nicht an der Dorf¬
straße, sondern inmitten ihres Pachtlandes liegen. Damals wohnten alle, die
dem Boden ihren Unterhalt abgewannen, dicht bei einander," d. h. also, damals
bestand das Dorf aus Bauern. Heute befindet sich der Bauernacker einer Anzahl
von Dörfern samt dem Dominialacker der ehemaligen Grundherren dieser Dörfer
im Besitz eines großen Laudlords, der die Dominien, wie wir das heute nennen,
ein Landwirte verpachtet hat, die im Range unsrer deutsche" Domänen- und Ritter-
gutspächtcr stehen; zwischen diesen und den Landarbeitern giebt es keine soziale


Litteratur

In seiner Geschichte der Stndteverfassung bemerkt Maurer einmal, das Zunft¬
wesen sei doch überall, wo es Handwerker gebe, dasselbe, von China bis Frank¬
reich. Diese Gleichartigkeit der gesellschaftlichen Bildungen auf einer gewissen Ent¬
wicklungsstufe ist um, Wie gesagt, auch für die den Gewerben vorhergehende
Gentilverfnssung der Völker nachgewiesen, und an den Resten der sogenannten
Naturvölker, die auf jener Stufe stehen geblieben sind, kann man sie hente noch
beobachten. Auf einer etwas höhern Stufe stehen die meisten Negervölker, und
deren Dorfaulagen und Dorfbefestigungen zeigen nun wieder eine überraschende
Ähnlichkeit mit den altdeutschen Dörfern, wie sie Maurer beschreibt, und mit den
italienischen Dörfern des Mittelalters, die auch befestigt waren. Das alles macht den
Eindruck eines der menschlichen Willkür entrückten pflanzenähnlichen Wachstums.
Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Thatsache, daß die mittelalterlichen Völker
Europas trotz ihrer großen Verschiedenheiten unter einander und ihrer ewigen Feind¬
schaften und Kriege doch ziemlich gleichzeitig von: Ackerbau zu Gewerbe und Handel
und von der Naturalwirtschaft zur Geld- und Kreditwirtschaft fortgeschritten sind.
„Nach einer Periode, schreibt Ashley in der Vorrede, in der die Gelehrten der
verschiednen europäischen Länder sich auf die eigenartige Entwicklung der Geschichte
ihres Landes etwas zugute thaten, gelangt man jetzt allmählich zu der Einsicht,
daß die soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Mittelalter sich in dem größern Teile
des westlichen Europas auf wesentlich ähnlichen Bahnen bewegt hat." Und heute
sehen wir, wie die kleinen Donaustaaten, wie Rußland und Japan in die west¬
europäische Industrie-, Geld-, Kredit- und Schuldenwirtschaft verwickelt werden,
und wahrscheinlich wird auch dem großen Reiche der Mitte, das jetzt seine be¬
zopften Vertreter entsendet, unsre Zustände zu erforschen, unsre Kanonen zu kaufen
und sich von uns im Kriegsuhren und Schuldenmachen unterrichten zu lassen, nichts
übrig bleiben, als seine altmodischen Zöpfe mit unsern modernen zu vertauschen.
Aber die stärkere Differenzirung der höhern Organisationsformen bleibt doch auch
bei diesem vornehmsten aller Gewächse, der menschlichen Gesellschaft, nicht aus.
Der für uns wichtigste der Unterschiede scheint uns durch deu Gegensatz von Eng¬
land und Deutschland dargestellt zu werden. England ist reiner Industrie-, Handels-
uud Kolonialstaat, sein Bauernstand vollständig verschwunden. Daß es in England
weder Bauern noch Dörfer in unserm Sinne mehr giebt, merkt auch Ashley an.
Übereinstimmend mit den Beschreibungen, die Rogers und der (von Karl Marx
zitirte) Dr. Hunter entwerfen, sagt er Seite 36: „Es ist lehrreich, das Dorf von
damals sdas mittelalterliche, wie wir es in den meisten Gegenden Süd-, West- und
Mitteldeutschlands, Gott sei Dank, noch habenj mit dem von heute zu vergleichen.
In einer Hinsicht möchte es scheinen, als ob eine gewisse Ähnlichkeit zwischen beiden
vorhanden°sei. Damals, wie auch heute gewöhnlich, bestand das Dorf aus einer
einzigen Straße, mit eiuer Häuserreihe zu beiden Seiten. Heutzutage sind die Be¬
wohner der Dorfstraße die Arbeiter; daneben ein oder zwei Dorfhandwerker — wie
Schneider, Sattler, Schmied und Schuhflicker — und endlich ein paar Krämer
und Schankwirte, Die Pächter wohnen auf Einzelhöfen, die nicht an der Dorf¬
straße, sondern inmitten ihres Pachtlandes liegen. Damals wohnten alle, die
dem Boden ihren Unterhalt abgewannen, dicht bei einander," d. h. also, damals
bestand das Dorf aus Bauern. Heute befindet sich der Bauernacker einer Anzahl
von Dörfern samt dem Dominialacker der ehemaligen Grundherren dieser Dörfer
im Besitz eines großen Laudlords, der die Dominien, wie wir das heute nennen,
ein Landwirte verpachtet hat, die im Range unsrer deutsche» Domänen- und Ritter-
gutspächtcr stehen; zwischen diesen und den Landarbeitern giebt es keine soziale


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[0245] Litteratur In seiner Geschichte der Stndteverfassung bemerkt Maurer einmal, das Zunft¬ wesen sei doch überall, wo es Handwerker gebe, dasselbe, von China bis Frank¬ reich. Diese Gleichartigkeit der gesellschaftlichen Bildungen auf einer gewissen Ent¬ wicklungsstufe ist um, Wie gesagt, auch für die den Gewerben vorhergehende Gentilverfnssung der Völker nachgewiesen, und an den Resten der sogenannten Naturvölker, die auf jener Stufe stehen geblieben sind, kann man sie hente noch beobachten. Auf einer etwas höhern Stufe stehen die meisten Negervölker, und deren Dorfaulagen und Dorfbefestigungen zeigen nun wieder eine überraschende Ähnlichkeit mit den altdeutschen Dörfern, wie sie Maurer beschreibt, und mit den italienischen Dörfern des Mittelalters, die auch befestigt waren. Das alles macht den Eindruck eines der menschlichen Willkür entrückten pflanzenähnlichen Wachstums. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Thatsache, daß die mittelalterlichen Völker Europas trotz ihrer großen Verschiedenheiten unter einander und ihrer ewigen Feind¬ schaften und Kriege doch ziemlich gleichzeitig von: Ackerbau zu Gewerbe und Handel und von der Naturalwirtschaft zur Geld- und Kreditwirtschaft fortgeschritten sind. „Nach einer Periode, schreibt Ashley in der Vorrede, in der die Gelehrten der verschiednen europäischen Länder sich auf die eigenartige Entwicklung der Geschichte ihres Landes etwas zugute thaten, gelangt man jetzt allmählich zu der Einsicht, daß die soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Mittelalter sich in dem größern Teile des westlichen Europas auf wesentlich ähnlichen Bahnen bewegt hat." Und heute sehen wir, wie die kleinen Donaustaaten, wie Rußland und Japan in die west¬ europäische Industrie-, Geld-, Kredit- und Schuldenwirtschaft verwickelt werden, und wahrscheinlich wird auch dem großen Reiche der Mitte, das jetzt seine be¬ zopften Vertreter entsendet, unsre Zustände zu erforschen, unsre Kanonen zu kaufen und sich von uns im Kriegsuhren und Schuldenmachen unterrichten zu lassen, nichts übrig bleiben, als seine altmodischen Zöpfe mit unsern modernen zu vertauschen. Aber die stärkere Differenzirung der höhern Organisationsformen bleibt doch auch bei diesem vornehmsten aller Gewächse, der menschlichen Gesellschaft, nicht aus. Der für uns wichtigste der Unterschiede scheint uns durch deu Gegensatz von Eng¬ land und Deutschland dargestellt zu werden. England ist reiner Industrie-, Handels- uud Kolonialstaat, sein Bauernstand vollständig verschwunden. Daß es in England weder Bauern noch Dörfer in unserm Sinne mehr giebt, merkt auch Ashley an. Übereinstimmend mit den Beschreibungen, die Rogers und der (von Karl Marx zitirte) Dr. Hunter entwerfen, sagt er Seite 36: „Es ist lehrreich, das Dorf von damals sdas mittelalterliche, wie wir es in den meisten Gegenden Süd-, West- und Mitteldeutschlands, Gott sei Dank, noch habenj mit dem von heute zu vergleichen. In einer Hinsicht möchte es scheinen, als ob eine gewisse Ähnlichkeit zwischen beiden vorhanden°sei. Damals, wie auch heute gewöhnlich, bestand das Dorf aus einer einzigen Straße, mit eiuer Häuserreihe zu beiden Seiten. Heutzutage sind die Be¬ wohner der Dorfstraße die Arbeiter; daneben ein oder zwei Dorfhandwerker — wie Schneider, Sattler, Schmied und Schuhflicker — und endlich ein paar Krämer und Schankwirte, Die Pächter wohnen auf Einzelhöfen, die nicht an der Dorf¬ straße, sondern inmitten ihres Pachtlandes liegen. Damals wohnten alle, die dem Boden ihren Unterhalt abgewannen, dicht bei einander," d. h. also, damals bestand das Dorf aus Bauern. Heute befindet sich der Bauernacker einer Anzahl von Dörfern samt dem Dominialacker der ehemaligen Grundherren dieser Dörfer im Besitz eines großen Laudlords, der die Dominien, wie wir das heute nennen, ein Landwirte verpachtet hat, die im Range unsrer deutsche» Domänen- und Ritter- gutspächtcr stehen; zwischen diesen und den Landarbeitern giebt es keine soziale

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/245>, abgerufen am 01.09.2024.