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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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An Bord von S. !N. S. Brandenburg

Fenster. Als ich nach 10 Uhr aus dem trotzdem sehr heißen Raum an Deck kam,
war es ein wunderbarer Eindruck. Nur die dunkeln Gestalten der Wachthabenden
tauchten hie und da auf, schweigsam, aufmerksam; auch der Kommandant blieb die
ganze Nacht an Deck wegen des beengten Fahrwassers. Ringsum breitete sich das
dunkle Meer, über dessen kurze Wellen bald da bald dort ein Lichtschimmer
aus dem elektrisch beleuchteten Schiffe zuckte, darüber funkelte der Sternen¬
himmel, und dazwischen brauste das riesige Schiff, rauschend, dampfschnaubend,
funkensprühend, und ließ einen breiten, schneeweiß schäumenden, schimmernden Streifen
bis fern an den dunkeln Horizont hinter sich. Kein Leuchtfeuer blinkte, keine rote
oder grüne Laterne verkündete ein sich nahendes Fahrzeug, einsam zog die "Branden¬
burg" ihre Bahn an Bornholm vorüber nach der Südküste Schwedens hin.

Unten schlief bereits alles, Hunderte von Männern in ihren Hängematten,
ein wunderlicher Anblick, schweigend standen die Posten, hie und da glühte ein
elektrisches Licht. Die Nacht verging ruhig, das Anschlagen der Wellen und das
gleichmäßige dumpfe Rollen der Schrauben unterbrachen die Stille kaum, sondern
steigerten sie gewissermaßen. Am nächsten Morgen gab es ein ganz andres Bild. Alles
war grau in grau gehüllt, in hoher Luft rollte der Donner, und der Regen prasselte
auf das Deck, auf dem die wachthabenden Offiziere in gelben Ölröcken umher-
wandelten, denn wir liefen soeben unter einem Gewitter durch. Zu sehen war
nichts als graue, mißfarbene See, und das alsbald beginnende Scheuern des Decks
trieb in die Offiziersmesse zum soliden Frühstück. Bereits befanden wir uns auf
der Höhe vom Gjedserrisffeuerschiff, und um 7 Uhr kam Fehmaru in Sicht. Eine
geplante Expedition in die Maschinenräume mußte unterbleiben, weil dazu eine Art
Bergmannsauzug gehört hätte; dafür wurden die übrigen Innenräume näher be¬
sichtigt, die durch senkrechte, quer- und längsschiffs laufende Schotten in eine Anzahl
wasserdicht zu schließender, für gewöhnlich durch Thüren zugänglicher Abteilungen
geschieden werden: der Raum im Achterteil, wo durch die mächtige Ruderpinne,
einen Stahlbalken von mehreren Metern Länge, wenn alle Steuerräder oben unbrauchbar
geworden sind, mit Hilfe von Dampfsteuerapparaten im Notfalle noch gesteuert wird,
das Lazarett (mit nur wenigen leichten Kranken), ganz im Vorderteile des Schiffs, und
der Torpedoraum am Bug, wo friedlich und glänzend einige dieser verderblichsten von
allen Waffen des modernen Seekriegs lagen. Zum Schutze gegen feindliche Ge¬
schosse derart führt die "Brandenburg" ein Netz aus Drahtringen von etwa 5 Centi-
Nietern Durchmesser, das für gewöhnlich in einer "Krippe" rings um das Haupt¬
deck liegt. Auch die Rieseugranaten der 28-Ceutimetergeschütze (zu 225 Kilogramm
Gewicht) in den Panzertürmen gaben ein Bild von der furchtbaren Ausrüstung
des Schiffes. Nicht ohne Grauen konnte man sich ihre Wirkung vorstellen. Auch
über die nicht betretene" Teile des Schiffes gaben genaue, in den Gängen an den
Offizierswohnungen aufgehängte Pläne der einzelnen Decks (Stockwerke) lehrreiche
Auskunft, und von der unendlich verwickelten Maschine, die ein modernes Schlacht¬
schiff vorstellt, gab es einen Begriff mehr, daß fünfundsiebzig verschiedne kleinere
Maschinen an Bord durch den Dampf des zwölften Kessels in Bewegung gesetzt
werden können.

Inzwischen näherten wir uns bei aufklarenden Wetter rasch dem Eingange
der Kieler Föhrde. Ein paar Divisionen schwarzer Torpedoboote übten draußen,
bald in Kiellinie, bald in dichtgeschlvssener Reihe fahrend und dichte schwarze Rauch.
Wolken ausstoßend. An ihnen vorüberlaufend ging die "Brandenburg" mit allmählich
sich vermindernder Geschwindigkeit in die Bucht hinein. Es wurde Befehl gegeben,
die Dampfbnrkaffe klar zu machen, das größte Boot, einen Schraubendampfer von


An Bord von S. !N. S. Brandenburg

Fenster. Als ich nach 10 Uhr aus dem trotzdem sehr heißen Raum an Deck kam,
war es ein wunderbarer Eindruck. Nur die dunkeln Gestalten der Wachthabenden
tauchten hie und da auf, schweigsam, aufmerksam; auch der Kommandant blieb die
ganze Nacht an Deck wegen des beengten Fahrwassers. Ringsum breitete sich das
dunkle Meer, über dessen kurze Wellen bald da bald dort ein Lichtschimmer
aus dem elektrisch beleuchteten Schiffe zuckte, darüber funkelte der Sternen¬
himmel, und dazwischen brauste das riesige Schiff, rauschend, dampfschnaubend,
funkensprühend, und ließ einen breiten, schneeweiß schäumenden, schimmernden Streifen
bis fern an den dunkeln Horizont hinter sich. Kein Leuchtfeuer blinkte, keine rote
oder grüne Laterne verkündete ein sich nahendes Fahrzeug, einsam zog die „Branden¬
burg" ihre Bahn an Bornholm vorüber nach der Südküste Schwedens hin.

Unten schlief bereits alles, Hunderte von Männern in ihren Hängematten,
ein wunderlicher Anblick, schweigend standen die Posten, hie und da glühte ein
elektrisches Licht. Die Nacht verging ruhig, das Anschlagen der Wellen und das
gleichmäßige dumpfe Rollen der Schrauben unterbrachen die Stille kaum, sondern
steigerten sie gewissermaßen. Am nächsten Morgen gab es ein ganz andres Bild. Alles
war grau in grau gehüllt, in hoher Luft rollte der Donner, und der Regen prasselte
auf das Deck, auf dem die wachthabenden Offiziere in gelben Ölröcken umher-
wandelten, denn wir liefen soeben unter einem Gewitter durch. Zu sehen war
nichts als graue, mißfarbene See, und das alsbald beginnende Scheuern des Decks
trieb in die Offiziersmesse zum soliden Frühstück. Bereits befanden wir uns auf
der Höhe vom Gjedserrisffeuerschiff, und um 7 Uhr kam Fehmaru in Sicht. Eine
geplante Expedition in die Maschinenräume mußte unterbleiben, weil dazu eine Art
Bergmannsauzug gehört hätte; dafür wurden die übrigen Innenräume näher be¬
sichtigt, die durch senkrechte, quer- und längsschiffs laufende Schotten in eine Anzahl
wasserdicht zu schließender, für gewöhnlich durch Thüren zugänglicher Abteilungen
geschieden werden: der Raum im Achterteil, wo durch die mächtige Ruderpinne,
einen Stahlbalken von mehreren Metern Länge, wenn alle Steuerräder oben unbrauchbar
geworden sind, mit Hilfe von Dampfsteuerapparaten im Notfalle noch gesteuert wird,
das Lazarett (mit nur wenigen leichten Kranken), ganz im Vorderteile des Schiffs, und
der Torpedoraum am Bug, wo friedlich und glänzend einige dieser verderblichsten von
allen Waffen des modernen Seekriegs lagen. Zum Schutze gegen feindliche Ge¬
schosse derart führt die „Brandenburg" ein Netz aus Drahtringen von etwa 5 Centi-
Nietern Durchmesser, das für gewöhnlich in einer „Krippe" rings um das Haupt¬
deck liegt. Auch die Rieseugranaten der 28-Ceutimetergeschütze (zu 225 Kilogramm
Gewicht) in den Panzertürmen gaben ein Bild von der furchtbaren Ausrüstung
des Schiffes. Nicht ohne Grauen konnte man sich ihre Wirkung vorstellen. Auch
über die nicht betretene» Teile des Schiffes gaben genaue, in den Gängen an den
Offizierswohnungen aufgehängte Pläne der einzelnen Decks (Stockwerke) lehrreiche
Auskunft, und von der unendlich verwickelten Maschine, die ein modernes Schlacht¬
schiff vorstellt, gab es einen Begriff mehr, daß fünfundsiebzig verschiedne kleinere
Maschinen an Bord durch den Dampf des zwölften Kessels in Bewegung gesetzt
werden können.

Inzwischen näherten wir uns bei aufklarenden Wetter rasch dem Eingange
der Kieler Föhrde. Ein paar Divisionen schwarzer Torpedoboote übten draußen,
bald in Kiellinie, bald in dichtgeschlvssener Reihe fahrend und dichte schwarze Rauch.
Wolken ausstoßend. An ihnen vorüberlaufend ging die „Brandenburg" mit allmählich
sich vermindernder Geschwindigkeit in die Bucht hinein. Es wurde Befehl gegeben,
die Dampfbnrkaffe klar zu machen, das größte Boot, einen Schraubendampfer von


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[0491] An Bord von S. !N. S. Brandenburg Fenster. Als ich nach 10 Uhr aus dem trotzdem sehr heißen Raum an Deck kam, war es ein wunderbarer Eindruck. Nur die dunkeln Gestalten der Wachthabenden tauchten hie und da auf, schweigsam, aufmerksam; auch der Kommandant blieb die ganze Nacht an Deck wegen des beengten Fahrwassers. Ringsum breitete sich das dunkle Meer, über dessen kurze Wellen bald da bald dort ein Lichtschimmer aus dem elektrisch beleuchteten Schiffe zuckte, darüber funkelte der Sternen¬ himmel, und dazwischen brauste das riesige Schiff, rauschend, dampfschnaubend, funkensprühend, und ließ einen breiten, schneeweiß schäumenden, schimmernden Streifen bis fern an den dunkeln Horizont hinter sich. Kein Leuchtfeuer blinkte, keine rote oder grüne Laterne verkündete ein sich nahendes Fahrzeug, einsam zog die „Branden¬ burg" ihre Bahn an Bornholm vorüber nach der Südküste Schwedens hin. Unten schlief bereits alles, Hunderte von Männern in ihren Hängematten, ein wunderlicher Anblick, schweigend standen die Posten, hie und da glühte ein elektrisches Licht. Die Nacht verging ruhig, das Anschlagen der Wellen und das gleichmäßige dumpfe Rollen der Schrauben unterbrachen die Stille kaum, sondern steigerten sie gewissermaßen. Am nächsten Morgen gab es ein ganz andres Bild. Alles war grau in grau gehüllt, in hoher Luft rollte der Donner, und der Regen prasselte auf das Deck, auf dem die wachthabenden Offiziere in gelben Ölröcken umher- wandelten, denn wir liefen soeben unter einem Gewitter durch. Zu sehen war nichts als graue, mißfarbene See, und das alsbald beginnende Scheuern des Decks trieb in die Offiziersmesse zum soliden Frühstück. Bereits befanden wir uns auf der Höhe vom Gjedserrisffeuerschiff, und um 7 Uhr kam Fehmaru in Sicht. Eine geplante Expedition in die Maschinenräume mußte unterbleiben, weil dazu eine Art Bergmannsauzug gehört hätte; dafür wurden die übrigen Innenräume näher be¬ sichtigt, die durch senkrechte, quer- und längsschiffs laufende Schotten in eine Anzahl wasserdicht zu schließender, für gewöhnlich durch Thüren zugänglicher Abteilungen geschieden werden: der Raum im Achterteil, wo durch die mächtige Ruderpinne, einen Stahlbalken von mehreren Metern Länge, wenn alle Steuerräder oben unbrauchbar geworden sind, mit Hilfe von Dampfsteuerapparaten im Notfalle noch gesteuert wird, das Lazarett (mit nur wenigen leichten Kranken), ganz im Vorderteile des Schiffs, und der Torpedoraum am Bug, wo friedlich und glänzend einige dieser verderblichsten von allen Waffen des modernen Seekriegs lagen. Zum Schutze gegen feindliche Ge¬ schosse derart führt die „Brandenburg" ein Netz aus Drahtringen von etwa 5 Centi- Nietern Durchmesser, das für gewöhnlich in einer „Krippe" rings um das Haupt¬ deck liegt. Auch die Rieseugranaten der 28-Ceutimetergeschütze (zu 225 Kilogramm Gewicht) in den Panzertürmen gaben ein Bild von der furchtbaren Ausrüstung des Schiffes. Nicht ohne Grauen konnte man sich ihre Wirkung vorstellen. Auch über die nicht betretene» Teile des Schiffes gaben genaue, in den Gängen an den Offizierswohnungen aufgehängte Pläne der einzelnen Decks (Stockwerke) lehrreiche Auskunft, und von der unendlich verwickelten Maschine, die ein modernes Schlacht¬ schiff vorstellt, gab es einen Begriff mehr, daß fünfundsiebzig verschiedne kleinere Maschinen an Bord durch den Dampf des zwölften Kessels in Bewegung gesetzt werden können. Inzwischen näherten wir uns bei aufklarenden Wetter rasch dem Eingange der Kieler Föhrde. Ein paar Divisionen schwarzer Torpedoboote übten draußen, bald in Kiellinie, bald in dichtgeschlvssener Reihe fahrend und dichte schwarze Rauch. Wolken ausstoßend. An ihnen vorüberlaufend ging die „Brandenburg" mit allmählich sich vermindernder Geschwindigkeit in die Bucht hinein. Es wurde Befehl gegeben, die Dampfbnrkaffe klar zu machen, das größte Boot, einen Schraubendampfer von

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/491>, abgerufen am 01.09.2024.