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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Grundbesitzer vor einem furchtbaren Hypothekenkrach. Jetzt scheint er wieder in
Schwierigkeiten zu sein, da die Regierung seinen Präsidenten, einen Hauptspeku¬
lanten, abgesetzt hat. Unter allen Bemühungen der Agrarier, ihre Lage zu ver¬
bessern, anders als durch Meliorationen, Bewässerungen und Entwässerungen und
Betriebsverbesseruugen, Spekulationsspeicher (von Graß), Doppelwährung (Graf
Mirbach), Getreidemonopol (Graf Kcmitz), halten wir ihre Börsenreformpläue
(Graf Arnim-Muskau) für die aussichtsvollsten, sie müßten sich aber nicht auf die
Produktenbörse beschränken. Sie sollten auch die Fondsbörse ins Auge fassen, wie
es die Konservativen schon vor fünfundzwanzig Jahren thaten. Damals schwärmten
"falsche Freunde" des Grundbesitzes von einer "Allianz mit dem Kapital," jetzt
ist sie vollzogen. Damals entstanden die ersten Bankpfandbriefe, jetzt giebt es
deren für fünf Milliarden Mark in Deutschland! Wenn einige große
Hypothekenbanken notleidend werden sollten und ihre Hypotheken auf einmal aus¬
gezahlt oder neu beschafft werden müßten, zugleich mit denen der ohnehin zum
Zwangsverkauf durch Not gedrängten Gutsbesitzer, so würde das einen furchtbaren
Krach auf dem Lande geben. Ist es den Agrariern ernst mit der Börsenreform,
so mögen sie eine parlamentarische Untersuchung des Portefeuille und der Schuldner
der Pfandbriefbanken durchsetzen. Einige des Kontinents, z. B. Österreichs, nehmen
selbst an Gründungen teil, andre stehen in intimsten Geschäftsverkehr mit großen
Gründerbanken. Sind sie solid, so kann ihnen die Untersuchung nicht schaden.

Die Verschuldung des Grundbesitzes und der Wertpapiere ist durchaus gleich¬
artig in der Beziehung, daß jemand, der 100 000 Mark Kapital besitzt, ein Gut
zum Preise von 500 000 Mark kauft, in der Hoffnung, sein Wert werde steigen,
und er werde es dann teurer verkaufen können, gerade wie ein Spekulant, der
100 000 Mark besitzt, in derselben Hoffnung Wertpapiere im Werte von 500 000 Mark
kauft. Steigen Gut und Wertpapiere um 20 Prozent, so haben sie ihr eignes
Kapital von 100000 Mark verdoppelt, fallen sie um 20 Prozent, so haben beide
ihr ganzes Kapital verloren. Beim Grundbesitz dauern diese Abwicklungszeiteu
so viel Jahre wie bei deu Wertpapieren Monate -- das ist der ganze Unterschied.


R. M.
Aus Theodor von Bernhardts Tagebuch.

Der fünfte Band von
Theodor von Bernhcirdis Tagebuchblättern (Leipzig, S. Hirzel), der unter
dem Sondertitel: Der Streit um die Herzogtümer erschienen ist, zeigt uns deu
ausgezeichneten Historiker von einer neuen Seite: er ist bestrebt, Einfluß auf die
auswärtige Politik zu gewinnen. Den Standpunkt des warmen Patriotismus, den
wir'in den frühern Bände" kennen gelernt haben, hält er fest, billigt im großen und
ganzen die Armeereorganisation, traut aber dem Ministerium Bismarck in der Lei¬
tung der auswärtigen Angelegenheiten wenig gutes zu. Und wie er sich vorher,
ohne im Amte zu stehen oder dem Abgeordnetenhause anzugehören, an der innern
preußischen Politik dadurch beteiligt hatte, daß er seiue Verbindungen in den ver¬
schiedensten Berliner Kreisen zur Verbreitung gesunder Anschauungen über mili¬
tärische Verhältnisse benutzte, sucht er jetzt im Jahre 1863 und im Anfange von
1864, wieder in außeramtlicher und daher unverantwortlicher Stellung, haupt¬
sächlich durch sein Verhältnis zu den Herzogen Ernst von Koburg und Friedrich
von Augustenburg, deren Schwächen freilich seinem scharfen Blick nicht entgehen,
die Frage der Herzogtümer in einer für Preußen günstige" Weise zu lösen.

So ausgedehnt aber auch seine Verbindungen in der politischen, gelehrten und
sonstigen Gesellschaft waren, zu Bismarck hatte er keine Beziehungen: hätte er sie
gehabt, so würden sich natürlich zwar auch ihm die letzten Ziele Bismnrcks nicht


Grenzboten IV 1395 83
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Grundbesitzer vor einem furchtbaren Hypothekenkrach. Jetzt scheint er wieder in
Schwierigkeiten zu sein, da die Regierung seinen Präsidenten, einen Hauptspeku¬
lanten, abgesetzt hat. Unter allen Bemühungen der Agrarier, ihre Lage zu ver¬
bessern, anders als durch Meliorationen, Bewässerungen und Entwässerungen und
Betriebsverbesseruugen, Spekulationsspeicher (von Graß), Doppelwährung (Graf
Mirbach), Getreidemonopol (Graf Kcmitz), halten wir ihre Börsenreformpläue
(Graf Arnim-Muskau) für die aussichtsvollsten, sie müßten sich aber nicht auf die
Produktenbörse beschränken. Sie sollten auch die Fondsbörse ins Auge fassen, wie
es die Konservativen schon vor fünfundzwanzig Jahren thaten. Damals schwärmten
„falsche Freunde" des Grundbesitzes von einer „Allianz mit dem Kapital," jetzt
ist sie vollzogen. Damals entstanden die ersten Bankpfandbriefe, jetzt giebt es
deren für fünf Milliarden Mark in Deutschland! Wenn einige große
Hypothekenbanken notleidend werden sollten und ihre Hypotheken auf einmal aus¬
gezahlt oder neu beschafft werden müßten, zugleich mit denen der ohnehin zum
Zwangsverkauf durch Not gedrängten Gutsbesitzer, so würde das einen furchtbaren
Krach auf dem Lande geben. Ist es den Agrariern ernst mit der Börsenreform,
so mögen sie eine parlamentarische Untersuchung des Portefeuille und der Schuldner
der Pfandbriefbanken durchsetzen. Einige des Kontinents, z. B. Österreichs, nehmen
selbst an Gründungen teil, andre stehen in intimsten Geschäftsverkehr mit großen
Gründerbanken. Sind sie solid, so kann ihnen die Untersuchung nicht schaden.

Die Verschuldung des Grundbesitzes und der Wertpapiere ist durchaus gleich¬
artig in der Beziehung, daß jemand, der 100 000 Mark Kapital besitzt, ein Gut
zum Preise von 500 000 Mark kauft, in der Hoffnung, sein Wert werde steigen,
und er werde es dann teurer verkaufen können, gerade wie ein Spekulant, der
100 000 Mark besitzt, in derselben Hoffnung Wertpapiere im Werte von 500 000 Mark
kauft. Steigen Gut und Wertpapiere um 20 Prozent, so haben sie ihr eignes
Kapital von 100000 Mark verdoppelt, fallen sie um 20 Prozent, so haben beide
ihr ganzes Kapital verloren. Beim Grundbesitz dauern diese Abwicklungszeiteu
so viel Jahre wie bei deu Wertpapieren Monate — das ist der ganze Unterschied.


R. M.
Aus Theodor von Bernhardts Tagebuch.

Der fünfte Band von
Theodor von Bernhcirdis Tagebuchblättern (Leipzig, S. Hirzel), der unter
dem Sondertitel: Der Streit um die Herzogtümer erschienen ist, zeigt uns deu
ausgezeichneten Historiker von einer neuen Seite: er ist bestrebt, Einfluß auf die
auswärtige Politik zu gewinnen. Den Standpunkt des warmen Patriotismus, den
wir'in den frühern Bände» kennen gelernt haben, hält er fest, billigt im großen und
ganzen die Armeereorganisation, traut aber dem Ministerium Bismarck in der Lei¬
tung der auswärtigen Angelegenheiten wenig gutes zu. Und wie er sich vorher,
ohne im Amte zu stehen oder dem Abgeordnetenhause anzugehören, an der innern
preußischen Politik dadurch beteiligt hatte, daß er seiue Verbindungen in den ver¬
schiedensten Berliner Kreisen zur Verbreitung gesunder Anschauungen über mili¬
tärische Verhältnisse benutzte, sucht er jetzt im Jahre 1863 und im Anfange von
1864, wieder in außeramtlicher und daher unverantwortlicher Stellung, haupt¬
sächlich durch sein Verhältnis zu den Herzogen Ernst von Koburg und Friedrich
von Augustenburg, deren Schwächen freilich seinem scharfen Blick nicht entgehen,
die Frage der Herzogtümer in einer für Preußen günstige» Weise zu lösen.

So ausgedehnt aber auch seine Verbindungen in der politischen, gelehrten und
sonstigen Gesellschaft waren, zu Bismarck hatte er keine Beziehungen: hätte er sie
gehabt, so würden sich natürlich zwar auch ihm die letzten Ziele Bismnrcks nicht


Grenzboten IV 1395 83
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[0659] Maßgebliches und Unmaßgebliches Grundbesitzer vor einem furchtbaren Hypothekenkrach. Jetzt scheint er wieder in Schwierigkeiten zu sein, da die Regierung seinen Präsidenten, einen Hauptspeku¬ lanten, abgesetzt hat. Unter allen Bemühungen der Agrarier, ihre Lage zu ver¬ bessern, anders als durch Meliorationen, Bewässerungen und Entwässerungen und Betriebsverbesseruugen, Spekulationsspeicher (von Graß), Doppelwährung (Graf Mirbach), Getreidemonopol (Graf Kcmitz), halten wir ihre Börsenreformpläue (Graf Arnim-Muskau) für die aussichtsvollsten, sie müßten sich aber nicht auf die Produktenbörse beschränken. Sie sollten auch die Fondsbörse ins Auge fassen, wie es die Konservativen schon vor fünfundzwanzig Jahren thaten. Damals schwärmten „falsche Freunde" des Grundbesitzes von einer „Allianz mit dem Kapital," jetzt ist sie vollzogen. Damals entstanden die ersten Bankpfandbriefe, jetzt giebt es deren für fünf Milliarden Mark in Deutschland! Wenn einige große Hypothekenbanken notleidend werden sollten und ihre Hypotheken auf einmal aus¬ gezahlt oder neu beschafft werden müßten, zugleich mit denen der ohnehin zum Zwangsverkauf durch Not gedrängten Gutsbesitzer, so würde das einen furchtbaren Krach auf dem Lande geben. Ist es den Agrariern ernst mit der Börsenreform, so mögen sie eine parlamentarische Untersuchung des Portefeuille und der Schuldner der Pfandbriefbanken durchsetzen. Einige des Kontinents, z. B. Österreichs, nehmen selbst an Gründungen teil, andre stehen in intimsten Geschäftsverkehr mit großen Gründerbanken. Sind sie solid, so kann ihnen die Untersuchung nicht schaden. Die Verschuldung des Grundbesitzes und der Wertpapiere ist durchaus gleich¬ artig in der Beziehung, daß jemand, der 100 000 Mark Kapital besitzt, ein Gut zum Preise von 500 000 Mark kauft, in der Hoffnung, sein Wert werde steigen, und er werde es dann teurer verkaufen können, gerade wie ein Spekulant, der 100 000 Mark besitzt, in derselben Hoffnung Wertpapiere im Werte von 500 000 Mark kauft. Steigen Gut und Wertpapiere um 20 Prozent, so haben sie ihr eignes Kapital von 100000 Mark verdoppelt, fallen sie um 20 Prozent, so haben beide ihr ganzes Kapital verloren. Beim Grundbesitz dauern diese Abwicklungszeiteu so viel Jahre wie bei deu Wertpapieren Monate — das ist der ganze Unterschied. R. M. Aus Theodor von Bernhardts Tagebuch. Der fünfte Band von Theodor von Bernhcirdis Tagebuchblättern (Leipzig, S. Hirzel), der unter dem Sondertitel: Der Streit um die Herzogtümer erschienen ist, zeigt uns deu ausgezeichneten Historiker von einer neuen Seite: er ist bestrebt, Einfluß auf die auswärtige Politik zu gewinnen. Den Standpunkt des warmen Patriotismus, den wir'in den frühern Bände» kennen gelernt haben, hält er fest, billigt im großen und ganzen die Armeereorganisation, traut aber dem Ministerium Bismarck in der Lei¬ tung der auswärtigen Angelegenheiten wenig gutes zu. Und wie er sich vorher, ohne im Amte zu stehen oder dem Abgeordnetenhause anzugehören, an der innern preußischen Politik dadurch beteiligt hatte, daß er seiue Verbindungen in den ver¬ schiedensten Berliner Kreisen zur Verbreitung gesunder Anschauungen über mili¬ tärische Verhältnisse benutzte, sucht er jetzt im Jahre 1863 und im Anfange von 1864, wieder in außeramtlicher und daher unverantwortlicher Stellung, haupt¬ sächlich durch sein Verhältnis zu den Herzogen Ernst von Koburg und Friedrich von Augustenburg, deren Schwächen freilich seinem scharfen Blick nicht entgehen, die Frage der Herzogtümer in einer für Preußen günstige» Weise zu lösen. So ausgedehnt aber auch seine Verbindungen in der politischen, gelehrten und sonstigen Gesellschaft waren, zu Bismarck hatte er keine Beziehungen: hätte er sie gehabt, so würden sich natürlich zwar auch ihm die letzten Ziele Bismnrcks nicht Grenzboten IV 1395 83

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/659>, abgerufen am 01.07.2024.