Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Wandlungen des Ich im Zeitenstrome

Füße werde gewaschen haben, wird ihn meine Tochter schon finden. Wie ich
nach Hanse komme, schloß Frau v. K. ihre Erzählung, da stellt es sich heraus,
daß mir das Weib ein Bündel Spargel gestohlen hat; darauf hatte sie sich
gesetzt, als sie mich kommen sah. Dem Gleichmut, womit die Wohlhabenden
und die Ortsobrigkeit Feld- und Gartendiebe gewähren ließen, solange die
Sache nicht zu grob wurde, mag unbewußt die Ansicht Justus Mösers zu
Grunde gelegen haben, daß die Besitzlosen notwendigerweise Spitzbuben seien;
denn wovon sollten sie leben, da ihnen nichts wachse, und ihr bischen Arbeits¬
verdienst zum Leben nicht hinreiche? Irgendwie finden sie ihren Unterhalt:
durch Betteln, oder durch Stehlen, oder im Gefängnis. Das Gefängnis aber
ist die teuerste Art der Versorgung, denn dabei müssen außer den Besitzlosen
auch noch eine Menge Polizei- und Gefängnisbeamte und Richter bezahlt
werden. Daher meint Möser, daß man einen Stand von Besitzlosen schlechter¬
dings nicht dürfe aufkommen lassen. Daß das Vorhandensein von Scharen
Besitzloser eine Lebensbedingung sür "Industrie und Landwirtschaft" sei, wußte
er noch nicht, obwohl er es in England schon Hütte kennen lernen können.
Dazu mag eine andre Erwägung gekommen sein, die ebenfalls unbewußt ge¬
blieben sein kann, denn die Leute handeln oft richtig, ohne sich die Gründe
ihres Handelns klar zu macheu. Mit Recht schilt und spottet man über die
Prozeßsncht mancher Bauern. Aber nicht weniger thöricht "als ein proze߬
süchtiger Bauer handelt die Obrigkeit, wenn sie jede kleine Übertretung auf¬
spürt und zum Gegenstande eines Strafprozesses macht; die Wirkungen sind
ganz dieselben: unendliche Vermehrung des Schreibwerks, Hemmung der pro¬
duktiven Arbeit, Erbitterung und Kosten, die in keinem Verhältnis zum Erfolge
stehen. Endlich kann sich auch das Volksbewußtsein nicht drein finden, daß
die Erzeugnisse der Landwirtschaft in demselben strengen Sinne Privateigentum
sein sollen wie z. B. der Schuh, den der Schuster gemacht hat, oder der Rock,
den mau gekauft, oder das Geld, das man gelöst hat. Der Bauer weiß es
wohl, daß an allem, was auf seinem Acker wächst, sein Kopf, seine Hand und
sein Schweiß ihren Anteil haben, aber er vergißt auch deu Anteil der höhern
Macht nicht; er denkt: unser Herrgott hats gegeben, er hätte es auch vor¬
enthalten können, darum sollen auch solche etwas davon bekommen, die keinen
eignen Acker haben. Obgleich seit langem schon Schule, Presse und Behörde"
daran arbeiten, jene Schäbigkeit und Hartherzigkeit, die sich mit dem Gewände
höherer Sittlichkeit drapirt und Ehrfurcht vor der Heiligkeit des Eigentums
nennt, allgemein zu verbreiten, lebt in unsrer Bauernschaft noch vielfach der
humane Geist der mosaische" Gesetzgebung fort, die unzähligem"! einschärft,
daß der Besitzende an dem Genuß der von Gott befederten Gaben den Leviten,
die Witwe und die Waise, Knechte und Mägde und den wandernden Fremd¬
ling teilnehmen lassen müsse. Wie schön ist das Wort 5. Mose 24, 19--21:
Wenn du deinen Acker abgeerntet und eine Garbe darauf vergessen hast, sollst
du nicht zurückkehren, sie zu holen, sondern sie dem Fremdling, der Waise,
der Witwe lassen, auf daß der Herr, dein Gott, deine Arbeit segne; wenn du
die Oliven eingesammelt hast, sollst du nicht zurückkehren, um vollends abzu¬
pflücken, was etwa uoch an den Bäumen hängt; dem Fremdling, der Waise,
der Witwe sollst du es lassen. Wenn du die Trauben deines Weinbergs ge¬
lesen hast, sollst du nicht zurückkehren, um den Rest zu holen, dem Fremdling,
der Waise, der Witwe soll er verbleiben. In gewissen reichen Gegenden Nord¬
deutschlands allerdings, wo jetzt am allertollsten über die "Not der Land¬
wirtschaft" geklagt wird, scheint von diesem Geiste keine Spur mehr übrig zu


Wandlungen des Ich im Zeitenstrome

Füße werde gewaschen haben, wird ihn meine Tochter schon finden. Wie ich
nach Hanse komme, schloß Frau v. K. ihre Erzählung, da stellt es sich heraus,
daß mir das Weib ein Bündel Spargel gestohlen hat; darauf hatte sie sich
gesetzt, als sie mich kommen sah. Dem Gleichmut, womit die Wohlhabenden
und die Ortsobrigkeit Feld- und Gartendiebe gewähren ließen, solange die
Sache nicht zu grob wurde, mag unbewußt die Ansicht Justus Mösers zu
Grunde gelegen haben, daß die Besitzlosen notwendigerweise Spitzbuben seien;
denn wovon sollten sie leben, da ihnen nichts wachse, und ihr bischen Arbeits¬
verdienst zum Leben nicht hinreiche? Irgendwie finden sie ihren Unterhalt:
durch Betteln, oder durch Stehlen, oder im Gefängnis. Das Gefängnis aber
ist die teuerste Art der Versorgung, denn dabei müssen außer den Besitzlosen
auch noch eine Menge Polizei- und Gefängnisbeamte und Richter bezahlt
werden. Daher meint Möser, daß man einen Stand von Besitzlosen schlechter¬
dings nicht dürfe aufkommen lassen. Daß das Vorhandensein von Scharen
Besitzloser eine Lebensbedingung sür „Industrie und Landwirtschaft" sei, wußte
er noch nicht, obwohl er es in England schon Hütte kennen lernen können.
Dazu mag eine andre Erwägung gekommen sein, die ebenfalls unbewußt ge¬
blieben sein kann, denn die Leute handeln oft richtig, ohne sich die Gründe
ihres Handelns klar zu macheu. Mit Recht schilt und spottet man über die
Prozeßsncht mancher Bauern. Aber nicht weniger thöricht „als ein proze߬
süchtiger Bauer handelt die Obrigkeit, wenn sie jede kleine Übertretung auf¬
spürt und zum Gegenstande eines Strafprozesses macht; die Wirkungen sind
ganz dieselben: unendliche Vermehrung des Schreibwerks, Hemmung der pro¬
duktiven Arbeit, Erbitterung und Kosten, die in keinem Verhältnis zum Erfolge
stehen. Endlich kann sich auch das Volksbewußtsein nicht drein finden, daß
die Erzeugnisse der Landwirtschaft in demselben strengen Sinne Privateigentum
sein sollen wie z. B. der Schuh, den der Schuster gemacht hat, oder der Rock,
den mau gekauft, oder das Geld, das man gelöst hat. Der Bauer weiß es
wohl, daß an allem, was auf seinem Acker wächst, sein Kopf, seine Hand und
sein Schweiß ihren Anteil haben, aber er vergißt auch deu Anteil der höhern
Macht nicht; er denkt: unser Herrgott hats gegeben, er hätte es auch vor¬
enthalten können, darum sollen auch solche etwas davon bekommen, die keinen
eignen Acker haben. Obgleich seit langem schon Schule, Presse und Behörde»
daran arbeiten, jene Schäbigkeit und Hartherzigkeit, die sich mit dem Gewände
höherer Sittlichkeit drapirt und Ehrfurcht vor der Heiligkeit des Eigentums
nennt, allgemein zu verbreiten, lebt in unsrer Bauernschaft noch vielfach der
humane Geist der mosaische» Gesetzgebung fort, die unzähligem«! einschärft,
daß der Besitzende an dem Genuß der von Gott befederten Gaben den Leviten,
die Witwe und die Waise, Knechte und Mägde und den wandernden Fremd¬
ling teilnehmen lassen müsse. Wie schön ist das Wort 5. Mose 24, 19—21:
Wenn du deinen Acker abgeerntet und eine Garbe darauf vergessen hast, sollst
du nicht zurückkehren, sie zu holen, sondern sie dem Fremdling, der Waise,
der Witwe lassen, auf daß der Herr, dein Gott, deine Arbeit segne; wenn du
die Oliven eingesammelt hast, sollst du nicht zurückkehren, um vollends abzu¬
pflücken, was etwa uoch an den Bäumen hängt; dem Fremdling, der Waise,
der Witwe sollst du es lassen. Wenn du die Trauben deines Weinbergs ge¬
lesen hast, sollst du nicht zurückkehren, um den Rest zu holen, dem Fremdling,
der Waise, der Witwe soll er verbleiben. In gewissen reichen Gegenden Nord¬
deutschlands allerdings, wo jetzt am allertollsten über die „Not der Land¬
wirtschaft" geklagt wird, scheint von diesem Geiste keine Spur mehr übrig zu


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0636" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/221610"/>
          <fw type="header" place="top"> Wandlungen des Ich im Zeitenstrome</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_2100" prev="#ID_2099" next="#ID_2101"> Füße werde gewaschen haben, wird ihn meine Tochter schon finden. Wie ich<lb/>
nach Hanse komme, schloß Frau v. K. ihre Erzählung, da stellt es sich heraus,<lb/>
daß mir das Weib ein Bündel Spargel gestohlen hat; darauf hatte sie sich<lb/>
gesetzt, als sie mich kommen sah. Dem Gleichmut, womit die Wohlhabenden<lb/>
und die Ortsobrigkeit Feld- und Gartendiebe gewähren ließen, solange die<lb/>
Sache nicht zu grob wurde, mag unbewußt die Ansicht Justus Mösers zu<lb/>
Grunde gelegen haben, daß die Besitzlosen notwendigerweise Spitzbuben seien;<lb/>
denn wovon sollten sie leben, da ihnen nichts wachse, und ihr bischen Arbeits¬<lb/>
verdienst zum Leben nicht hinreiche? Irgendwie finden sie ihren Unterhalt:<lb/>
durch Betteln, oder durch Stehlen, oder im Gefängnis. Das Gefängnis aber<lb/>
ist die teuerste Art der Versorgung, denn dabei müssen außer den Besitzlosen<lb/>
auch noch eine Menge Polizei- und Gefängnisbeamte und Richter bezahlt<lb/>
werden. Daher meint Möser, daß man einen Stand von Besitzlosen schlechter¬<lb/>
dings nicht dürfe aufkommen lassen. Daß das Vorhandensein von Scharen<lb/>
Besitzloser eine Lebensbedingung sür &#x201E;Industrie und Landwirtschaft" sei, wußte<lb/>
er noch nicht, obwohl er es in England schon Hütte kennen lernen können.<lb/>
Dazu mag eine andre Erwägung gekommen sein, die ebenfalls unbewußt ge¬<lb/>
blieben sein kann, denn die Leute handeln oft richtig, ohne sich die Gründe<lb/>
ihres Handelns klar zu macheu. Mit Recht schilt und spottet man über die<lb/>
Prozeßsncht mancher Bauern. Aber nicht weniger thöricht &#x201E;als ein proze߬<lb/>
süchtiger Bauer handelt die Obrigkeit, wenn sie jede kleine Übertretung auf¬<lb/>
spürt und zum Gegenstande eines Strafprozesses macht; die Wirkungen sind<lb/>
ganz dieselben: unendliche Vermehrung des Schreibwerks, Hemmung der pro¬<lb/>
duktiven Arbeit, Erbitterung und Kosten, die in keinem Verhältnis zum Erfolge<lb/>
stehen. Endlich kann sich auch das Volksbewußtsein nicht drein finden, daß<lb/>
die Erzeugnisse der Landwirtschaft in demselben strengen Sinne Privateigentum<lb/>
sein sollen wie z. B. der Schuh, den der Schuster gemacht hat, oder der Rock,<lb/>
den mau gekauft, oder das Geld, das man gelöst hat. Der Bauer weiß es<lb/>
wohl, daß an allem, was auf seinem Acker wächst, sein Kopf, seine Hand und<lb/>
sein Schweiß ihren Anteil haben, aber er vergißt auch deu Anteil der höhern<lb/>
Macht nicht; er denkt: unser Herrgott hats gegeben, er hätte es auch vor¬<lb/>
enthalten können, darum sollen auch solche etwas davon bekommen, die keinen<lb/>
eignen Acker haben. Obgleich seit langem schon Schule, Presse und Behörde»<lb/>
daran arbeiten, jene Schäbigkeit und Hartherzigkeit, die sich mit dem Gewände<lb/>
höherer Sittlichkeit drapirt und Ehrfurcht vor der Heiligkeit des Eigentums<lb/>
nennt, allgemein zu verbreiten, lebt in unsrer Bauernschaft noch vielfach der<lb/>
humane Geist der mosaische» Gesetzgebung fort, die unzähligem«! einschärft,<lb/>
daß der Besitzende an dem Genuß der von Gott befederten Gaben den Leviten,<lb/>
die Witwe und die Waise, Knechte und Mägde und den wandernden Fremd¬<lb/>
ling teilnehmen lassen müsse. Wie schön ist das Wort 5. Mose 24, 19&#x2014;21:<lb/>
Wenn du deinen Acker abgeerntet und eine Garbe darauf vergessen hast, sollst<lb/>
du nicht zurückkehren, sie zu holen, sondern sie dem Fremdling, der Waise,<lb/>
der Witwe lassen, auf daß der Herr, dein Gott, deine Arbeit segne; wenn du<lb/>
die Oliven eingesammelt hast, sollst du nicht zurückkehren, um vollends abzu¬<lb/>
pflücken, was etwa uoch an den Bäumen hängt; dem Fremdling, der Waise,<lb/>
der Witwe sollst du es lassen. Wenn du die Trauben deines Weinbergs ge¬<lb/>
lesen hast, sollst du nicht zurückkehren, um den Rest zu holen, dem Fremdling,<lb/>
der Waise, der Witwe soll er verbleiben. In gewissen reichen Gegenden Nord¬<lb/>
deutschlands allerdings, wo jetzt am allertollsten über die &#x201E;Not der Land¬<lb/>
wirtschaft" geklagt wird, scheint von diesem Geiste keine Spur mehr übrig zu</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0636] Wandlungen des Ich im Zeitenstrome Füße werde gewaschen haben, wird ihn meine Tochter schon finden. Wie ich nach Hanse komme, schloß Frau v. K. ihre Erzählung, da stellt es sich heraus, daß mir das Weib ein Bündel Spargel gestohlen hat; darauf hatte sie sich gesetzt, als sie mich kommen sah. Dem Gleichmut, womit die Wohlhabenden und die Ortsobrigkeit Feld- und Gartendiebe gewähren ließen, solange die Sache nicht zu grob wurde, mag unbewußt die Ansicht Justus Mösers zu Grunde gelegen haben, daß die Besitzlosen notwendigerweise Spitzbuben seien; denn wovon sollten sie leben, da ihnen nichts wachse, und ihr bischen Arbeits¬ verdienst zum Leben nicht hinreiche? Irgendwie finden sie ihren Unterhalt: durch Betteln, oder durch Stehlen, oder im Gefängnis. Das Gefängnis aber ist die teuerste Art der Versorgung, denn dabei müssen außer den Besitzlosen auch noch eine Menge Polizei- und Gefängnisbeamte und Richter bezahlt werden. Daher meint Möser, daß man einen Stand von Besitzlosen schlechter¬ dings nicht dürfe aufkommen lassen. Daß das Vorhandensein von Scharen Besitzloser eine Lebensbedingung sür „Industrie und Landwirtschaft" sei, wußte er noch nicht, obwohl er es in England schon Hütte kennen lernen können. Dazu mag eine andre Erwägung gekommen sein, die ebenfalls unbewußt ge¬ blieben sein kann, denn die Leute handeln oft richtig, ohne sich die Gründe ihres Handelns klar zu macheu. Mit Recht schilt und spottet man über die Prozeßsncht mancher Bauern. Aber nicht weniger thöricht „als ein proze߬ süchtiger Bauer handelt die Obrigkeit, wenn sie jede kleine Übertretung auf¬ spürt und zum Gegenstande eines Strafprozesses macht; die Wirkungen sind ganz dieselben: unendliche Vermehrung des Schreibwerks, Hemmung der pro¬ duktiven Arbeit, Erbitterung und Kosten, die in keinem Verhältnis zum Erfolge stehen. Endlich kann sich auch das Volksbewußtsein nicht drein finden, daß die Erzeugnisse der Landwirtschaft in demselben strengen Sinne Privateigentum sein sollen wie z. B. der Schuh, den der Schuster gemacht hat, oder der Rock, den mau gekauft, oder das Geld, das man gelöst hat. Der Bauer weiß es wohl, daß an allem, was auf seinem Acker wächst, sein Kopf, seine Hand und sein Schweiß ihren Anteil haben, aber er vergißt auch deu Anteil der höhern Macht nicht; er denkt: unser Herrgott hats gegeben, er hätte es auch vor¬ enthalten können, darum sollen auch solche etwas davon bekommen, die keinen eignen Acker haben. Obgleich seit langem schon Schule, Presse und Behörde» daran arbeiten, jene Schäbigkeit und Hartherzigkeit, die sich mit dem Gewände höherer Sittlichkeit drapirt und Ehrfurcht vor der Heiligkeit des Eigentums nennt, allgemein zu verbreiten, lebt in unsrer Bauernschaft noch vielfach der humane Geist der mosaische» Gesetzgebung fort, die unzähligem«! einschärft, daß der Besitzende an dem Genuß der von Gott befederten Gaben den Leviten, die Witwe und die Waise, Knechte und Mägde und den wandernden Fremd¬ ling teilnehmen lassen müsse. Wie schön ist das Wort 5. Mose 24, 19—21: Wenn du deinen Acker abgeerntet und eine Garbe darauf vergessen hast, sollst du nicht zurückkehren, sie zu holen, sondern sie dem Fremdling, der Waise, der Witwe lassen, auf daß der Herr, dein Gott, deine Arbeit segne; wenn du die Oliven eingesammelt hast, sollst du nicht zurückkehren, um vollends abzu¬ pflücken, was etwa uoch an den Bäumen hängt; dem Fremdling, der Waise, der Witwe sollst du es lassen. Wenn du die Trauben deines Weinbergs ge¬ lesen hast, sollst du nicht zurückkehren, um den Rest zu holen, dem Fremdling, der Waise, der Witwe soll er verbleiben. In gewissen reichen Gegenden Nord¬ deutschlands allerdings, wo jetzt am allertollsten über die „Not der Land¬ wirtschaft" geklagt wird, scheint von diesem Geiste keine Spur mehr übrig zu

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/636
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/636>, abgerufen am 04.07.2024.