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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

Gegensätze und Bildungen, die in diesem Zeitbild verkörpert sind. Stadt und Land,
Herrenschloß, Bauernhof und Häuslerhütte tauchen aus dem Schnee des harten
Winters von 1812 zum Greifen deutlich empor, Überlieferung und schöpferische
Phantasie beleben sie mit Menschen und Schicksalen, in denen sich das ganze deutsche
Leben der Zeit abspiegelt. Die Volksausgabe führt gewissermaßen ein Unrecht.
Dieser geschichtliche Roman steht über vielem, was der Dichter später geschaffen hat,
und was mit mehr Bereitwilligkeit aufgenommen worden ist. -- Der unermüdliche
Paul Heyse hat wieder einen einbändigen Roman: Über allen Gipfeln gebracht
(Berlin, W. Hertz, 1395). Die unbestrittenen Vorzüge Heyses, die Vornehmheit
und Plastik seines Stils, die Feinheit seiner Charakteristik sichern auch ihm von
vornherein sein Publikum. Die Dinge haben sich zwar so seltsam verschoben, daß
ein Dichter, der in der Vergangenheit Ruhm erworben hat, und dem die Zukunft
gewiß ist, weil eine Zeit, in der die künstlerischen Eigenschaften seines Talents nichts
gelten würden, gar nicht denkbar ist, sich in der Gegenwart hart umstritten sieht.
Der neue Roman Heyses wird den Streit nicht schlichten, er ist eben echt Heysisch.
Er bewegt sich in engem Rahmen und führt die Geschicke weniger Menschen vor,
diese aber mit voller poetischer Kraft und Sicherheit und dem nie versagenden
Reiz des Wechsels, der statt zum drohenden Untergang zu reinem Glück führt. --
Zu den liebenswürdigsten Büchern, die den Weihnachtstisch diesmal zieren können,
gehören: Aus dänischer Zeit, Bilder und Skizzen von Charlotte Niese
(Leipzig, Fr. Wilh. Grunow) und Licht und Schatten, eine Hamburger Ge¬
schichte von derselben Verfasserin (Leipzig, Fr. Wilh. Grunow). Die Novellen
"Aus dänischer Zeit," die als Kindheitserinnerungen einer Holsteinerin das Leben
einer kleinen Stadt (Burg auf Fehmarn) mit großer Treue, schlichter Anschaulich¬
keit und feinem Auge für die Poesie im Kleinen schildern, reichen bis zum Ende
der Dänenherrschaft vor drei Jahrzehnten. Der Verfasserin steht alles zu Gebote,
was diese Art der Erzählung erheben kann: das liebevolle Behagen, das im All¬
täglichen den Hauch rührender Gemütstiefe verspürt, der goldne Humor, der sich
von der Last des Kleinen und kleinlich seltsamen spielend befreit, der gutmütige
Spott, der selbst das grotesk Widerwärtige überwindet, dazu die Poetisch mensch¬
liche Gerechtigkeit, die auch im Feind und Gegner das Gute und Ehrenhafte ehrt.
Die Fülle der Gestalten, namentlich die seltsamen Originale, die Mannichfaltigkeit
der Beziehungen und Erinnerungen, der frische und wo es sein muß markige Vor-
tragston geben diesen "Skizzen" einen Wert, wie ihn viele ausgeführte Geschichten
nicht haben. Daß die Verfasserin aber auch einem größern Rahmen gewachsen ist,
zeigt die Hamburger Geschichte "Licht und Schatten" aus den Cholerawochen des
Jahres 1892, also mit einem sehr dunkeln Hintergrunde, der mit scharfem Griffel
gezeichnet ist, aber andrerseits einer Fülle von Licht und von herzerquickendem, alle
bessern Seiten der Menschennatur rin dem Auge der Liebe erspähenden Wirklich¬
keitssinn. Zwei Gestalten wie die alte Patrizierin Frau Dr. Bardenfleth und der
Arbeiter Foltert Dierks würden hinreichen, die große Befähigung der Schrift¬
stellerin, die in den stärksten Gegensätzen des Lebens die verbindenden Fäden sieht,
zu erweisen. Selbst die düstern Szenen haben bei ihr tiefern Wert als den, die
bloße Virtuosität in der Elendsschilderung zu zeigen, eine Virtuosität, die nach¬
gerade ermüdend wirkt. -- Ebenfalls im Grunowschen Verlage erschienen find die drei
Erzählungen: Der erste Beste, Die Neuenhofer Klucke und Maria Necinder
von O. Verb cet. Sie sind den Lesern unsrer Hefte bekannt, denn hier sind sie
zuerst veröffentlicht worden. Aber es ist etwas Neues hinzugekommen, ein zweiter
Teil zu Maria Neander. Wer sich der Novelle mit dem tragischen Schluß er-


Litteratur

Gegensätze und Bildungen, die in diesem Zeitbild verkörpert sind. Stadt und Land,
Herrenschloß, Bauernhof und Häuslerhütte tauchen aus dem Schnee des harten
Winters von 1812 zum Greifen deutlich empor, Überlieferung und schöpferische
Phantasie beleben sie mit Menschen und Schicksalen, in denen sich das ganze deutsche
Leben der Zeit abspiegelt. Die Volksausgabe führt gewissermaßen ein Unrecht.
Dieser geschichtliche Roman steht über vielem, was der Dichter später geschaffen hat,
und was mit mehr Bereitwilligkeit aufgenommen worden ist. — Der unermüdliche
Paul Heyse hat wieder einen einbändigen Roman: Über allen Gipfeln gebracht
(Berlin, W. Hertz, 1395). Die unbestrittenen Vorzüge Heyses, die Vornehmheit
und Plastik seines Stils, die Feinheit seiner Charakteristik sichern auch ihm von
vornherein sein Publikum. Die Dinge haben sich zwar so seltsam verschoben, daß
ein Dichter, der in der Vergangenheit Ruhm erworben hat, und dem die Zukunft
gewiß ist, weil eine Zeit, in der die künstlerischen Eigenschaften seines Talents nichts
gelten würden, gar nicht denkbar ist, sich in der Gegenwart hart umstritten sieht.
Der neue Roman Heyses wird den Streit nicht schlichten, er ist eben echt Heysisch.
Er bewegt sich in engem Rahmen und führt die Geschicke weniger Menschen vor,
diese aber mit voller poetischer Kraft und Sicherheit und dem nie versagenden
Reiz des Wechsels, der statt zum drohenden Untergang zu reinem Glück führt. —
Zu den liebenswürdigsten Büchern, die den Weihnachtstisch diesmal zieren können,
gehören: Aus dänischer Zeit, Bilder und Skizzen von Charlotte Niese
(Leipzig, Fr. Wilh. Grunow) und Licht und Schatten, eine Hamburger Ge¬
schichte von derselben Verfasserin (Leipzig, Fr. Wilh. Grunow). Die Novellen
„Aus dänischer Zeit," die als Kindheitserinnerungen einer Holsteinerin das Leben
einer kleinen Stadt (Burg auf Fehmarn) mit großer Treue, schlichter Anschaulich¬
keit und feinem Auge für die Poesie im Kleinen schildern, reichen bis zum Ende
der Dänenherrschaft vor drei Jahrzehnten. Der Verfasserin steht alles zu Gebote,
was diese Art der Erzählung erheben kann: das liebevolle Behagen, das im All¬
täglichen den Hauch rührender Gemütstiefe verspürt, der goldne Humor, der sich
von der Last des Kleinen und kleinlich seltsamen spielend befreit, der gutmütige
Spott, der selbst das grotesk Widerwärtige überwindet, dazu die Poetisch mensch¬
liche Gerechtigkeit, die auch im Feind und Gegner das Gute und Ehrenhafte ehrt.
Die Fülle der Gestalten, namentlich die seltsamen Originale, die Mannichfaltigkeit
der Beziehungen und Erinnerungen, der frische und wo es sein muß markige Vor-
tragston geben diesen „Skizzen" einen Wert, wie ihn viele ausgeführte Geschichten
nicht haben. Daß die Verfasserin aber auch einem größern Rahmen gewachsen ist,
zeigt die Hamburger Geschichte „Licht und Schatten" aus den Cholerawochen des
Jahres 1892, also mit einem sehr dunkeln Hintergrunde, der mit scharfem Griffel
gezeichnet ist, aber andrerseits einer Fülle von Licht und von herzerquickendem, alle
bessern Seiten der Menschennatur rin dem Auge der Liebe erspähenden Wirklich¬
keitssinn. Zwei Gestalten wie die alte Patrizierin Frau Dr. Bardenfleth und der
Arbeiter Foltert Dierks würden hinreichen, die große Befähigung der Schrift¬
stellerin, die in den stärksten Gegensätzen des Lebens die verbindenden Fäden sieht,
zu erweisen. Selbst die düstern Szenen haben bei ihr tiefern Wert als den, die
bloße Virtuosität in der Elendsschilderung zu zeigen, eine Virtuosität, die nach¬
gerade ermüdend wirkt. — Ebenfalls im Grunowschen Verlage erschienen find die drei
Erzählungen: Der erste Beste, Die Neuenhofer Klucke und Maria Necinder
von O. Verb cet. Sie sind den Lesern unsrer Hefte bekannt, denn hier sind sie
zuerst veröffentlicht worden. Aber es ist etwas Neues hinzugekommen, ein zweiter
Teil zu Maria Neander. Wer sich der Novelle mit dem tragischen Schluß er-


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[0560] Litteratur Gegensätze und Bildungen, die in diesem Zeitbild verkörpert sind. Stadt und Land, Herrenschloß, Bauernhof und Häuslerhütte tauchen aus dem Schnee des harten Winters von 1812 zum Greifen deutlich empor, Überlieferung und schöpferische Phantasie beleben sie mit Menschen und Schicksalen, in denen sich das ganze deutsche Leben der Zeit abspiegelt. Die Volksausgabe führt gewissermaßen ein Unrecht. Dieser geschichtliche Roman steht über vielem, was der Dichter später geschaffen hat, und was mit mehr Bereitwilligkeit aufgenommen worden ist. — Der unermüdliche Paul Heyse hat wieder einen einbändigen Roman: Über allen Gipfeln gebracht (Berlin, W. Hertz, 1395). Die unbestrittenen Vorzüge Heyses, die Vornehmheit und Plastik seines Stils, die Feinheit seiner Charakteristik sichern auch ihm von vornherein sein Publikum. Die Dinge haben sich zwar so seltsam verschoben, daß ein Dichter, der in der Vergangenheit Ruhm erworben hat, und dem die Zukunft gewiß ist, weil eine Zeit, in der die künstlerischen Eigenschaften seines Talents nichts gelten würden, gar nicht denkbar ist, sich in der Gegenwart hart umstritten sieht. Der neue Roman Heyses wird den Streit nicht schlichten, er ist eben echt Heysisch. Er bewegt sich in engem Rahmen und führt die Geschicke weniger Menschen vor, diese aber mit voller poetischer Kraft und Sicherheit und dem nie versagenden Reiz des Wechsels, der statt zum drohenden Untergang zu reinem Glück führt. — Zu den liebenswürdigsten Büchern, die den Weihnachtstisch diesmal zieren können, gehören: Aus dänischer Zeit, Bilder und Skizzen von Charlotte Niese (Leipzig, Fr. Wilh. Grunow) und Licht und Schatten, eine Hamburger Ge¬ schichte von derselben Verfasserin (Leipzig, Fr. Wilh. Grunow). Die Novellen „Aus dänischer Zeit," die als Kindheitserinnerungen einer Holsteinerin das Leben einer kleinen Stadt (Burg auf Fehmarn) mit großer Treue, schlichter Anschaulich¬ keit und feinem Auge für die Poesie im Kleinen schildern, reichen bis zum Ende der Dänenherrschaft vor drei Jahrzehnten. Der Verfasserin steht alles zu Gebote, was diese Art der Erzählung erheben kann: das liebevolle Behagen, das im All¬ täglichen den Hauch rührender Gemütstiefe verspürt, der goldne Humor, der sich von der Last des Kleinen und kleinlich seltsamen spielend befreit, der gutmütige Spott, der selbst das grotesk Widerwärtige überwindet, dazu die Poetisch mensch¬ liche Gerechtigkeit, die auch im Feind und Gegner das Gute und Ehrenhafte ehrt. Die Fülle der Gestalten, namentlich die seltsamen Originale, die Mannichfaltigkeit der Beziehungen und Erinnerungen, der frische und wo es sein muß markige Vor- tragston geben diesen „Skizzen" einen Wert, wie ihn viele ausgeführte Geschichten nicht haben. Daß die Verfasserin aber auch einem größern Rahmen gewachsen ist, zeigt die Hamburger Geschichte „Licht und Schatten" aus den Cholerawochen des Jahres 1892, also mit einem sehr dunkeln Hintergrunde, der mit scharfem Griffel gezeichnet ist, aber andrerseits einer Fülle von Licht und von herzerquickendem, alle bessern Seiten der Menschennatur rin dem Auge der Liebe erspähenden Wirklich¬ keitssinn. Zwei Gestalten wie die alte Patrizierin Frau Dr. Bardenfleth und der Arbeiter Foltert Dierks würden hinreichen, die große Befähigung der Schrift¬ stellerin, die in den stärksten Gegensätzen des Lebens die verbindenden Fäden sieht, zu erweisen. Selbst die düstern Szenen haben bei ihr tiefern Wert als den, die bloße Virtuosität in der Elendsschilderung zu zeigen, eine Virtuosität, die nach¬ gerade ermüdend wirkt. — Ebenfalls im Grunowschen Verlage erschienen find die drei Erzählungen: Der erste Beste, Die Neuenhofer Klucke und Maria Necinder von O. Verb cet. Sie sind den Lesern unsrer Hefte bekannt, denn hier sind sie zuerst veröffentlicht worden. Aber es ist etwas Neues hinzugekommen, ein zweiter Teil zu Maria Neander. Wer sich der Novelle mit dem tragischen Schluß er-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/560>, abgerufen am 04.07.2024.