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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

kommen. In Deutschland noch stärkere. In Mitten galt der Scheffel Roggen 1817
nach heutigem Gelde 10 Mark 40 Pfennig, 1823 aber 1 Mark 67 Pfennige.
Schwankungen um das sechsfache binnen wenigen Monaten -- um die Ernte¬
zeit -- waren nach Lamprecht etwas gewöhnliches. Wir Heutigen haben in den
letzten Jahren noch eine Schwankung um reichlich das doppelte erlebt; im No¬
vember 1891 galt der Roggen in Berlin 239, im Oktober 1894 108 Mark. Das
ist ein gewaltiger Erfolg des Welthandels! Der ideale Zustand freilich noch nicht,
das geben wir zu; nur muß mau sich nicht einbilden, daß es Aufgabe des Handels
sein könne, diesen Zustand herbeizuführen. Schon Justus Möser hat den Plan,
das Getreide durch StaatslagerlMser zu verbilligen -- dreitausend Jahre lang,
bis 1878, sind die Getrcidehäudler der wucherische" Brotverteuerung angeklagt
worden --, als undurchführbar zurückgewiesen, weil das den Getreidehandel ver¬
nichten würde. Denn der Getreidehändler kauft und verkauft nach dem Markt¬
preise; wenn es ihm nicht wenigstens manchmal gelingt, erheblich teurer zu ver¬
kaufen, als er eingekauft hat, womit soll er die Spesen bestreiten, und wovon soll
er leben? Einen unveränderlichen Preis schaffen könnte nur der Staat, wenn er
alles Risiko auf sich nähme und den Handel besoldeten Beamten übertrüge. Da¬
neben könnte kein freier Getrcidehcmdel bestehen.

Zu demselben Ergebnis gelangen wir, wenn wir erwägen, daß die Agrarier
nicht die Verbilligung, sondern die Verteuerung des Getreides den "gerechten
Arbeitslohn für den Produzenten," anstreben. Diese Aufgabe vermag der Handels¬
stand nicht zu lösen, weil sie seinem Wesen widerspricht. Ein Kaufmann, der
darauf ausginge, teuer einzukaufen, müßte falliren, und es ist doch die Frage,
ob ihm der Konkursrichter seine Dummheit oder Nächstenliebe als mildernden
Umstand anrechnen würde. Die gegenwärtige Gesellschaftsordnung beruht, wie
jedermann weiß, auf folgender Anschauung, die am schärfsten von Jhering dar¬
gestellt und vertreten worden ist. Indem ein jeder, lediglich seiner Selbstsucht
folgend, seinen eignen Vorteil sucht, und die selbstsüchtigen Bestrebungen aller
einander das Gleichgewicht hüllen, wird der höchste Grad von Wohlbefinden
und Gerechtigkeit erreicht, der auf Erden erreichbar ist. Keine mit noch so voll-
kommner Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit ausgestattete Behörde, die den Verkehr
planmäßig organisiren und lenken wollte, vermöchte zu erreichen, was die frei
waltende Selbstsucht aller thatsächlich erreicht. Die Kommunisten dagegen sagen:
beides ist falsch; der freie Verkehr löst seine Aufgabe herzlich schlecht, und eine
planmäßige Organisation der Arbeit und des Verkehrs ist durchaus nicht unmöglich.
Zu dieser zweiten Ansicht bekennen sich Graf Kanitz und seine Freunde. Da haben
uns nun Cohn und Rosenberg wieder ein Stück weiter gebracht. Die Agrarier
der nationnlliberalen, der freikonservativen und der Zentrumspartei, sogar auch
einige Konservative wollten bisher von der Verstnatlichuug des Getreidehandels
nichts wissen. Indem sie jetzt aber sämtlich den Kreuzzug gegen Cohn und Rosen-
berg mitmachen, bekennen sie sich für bekehrt. Denn nicht wollen, daß der Händler
seine Ware einführe und billiger mache, das heißt den freien Handel überhaupt
nicht wollen. Wir werden also nächstens die Verstaatlichung des Getreidehandels,
der Bäckerei, der Mutterei u. s. w. haben. Und je eher das Experiment gemacht
wird, desto besser, schon um der Volksgesundheit willen. Denn wenn unsre an¬
gesehensten und ernsthaftesten Organe mit der ernsthaftesten Miene von der Welt
die "Einschleppung von Getreide" und die Verbilligung des Getreides den Getreide¬
händlern als Verbrechen anrechnen, und wenn diese selben Organe ein Sozialisten-
gesetz zur Ausrottung der sozialistischen Ideen und deu Ersatz der freien Privat-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

kommen. In Deutschland noch stärkere. In Mitten galt der Scheffel Roggen 1817
nach heutigem Gelde 10 Mark 40 Pfennig, 1823 aber 1 Mark 67 Pfennige.
Schwankungen um das sechsfache binnen wenigen Monaten — um die Ernte¬
zeit — waren nach Lamprecht etwas gewöhnliches. Wir Heutigen haben in den
letzten Jahren noch eine Schwankung um reichlich das doppelte erlebt; im No¬
vember 1891 galt der Roggen in Berlin 239, im Oktober 1894 108 Mark. Das
ist ein gewaltiger Erfolg des Welthandels! Der ideale Zustand freilich noch nicht,
das geben wir zu; nur muß mau sich nicht einbilden, daß es Aufgabe des Handels
sein könne, diesen Zustand herbeizuführen. Schon Justus Möser hat den Plan,
das Getreide durch StaatslagerlMser zu verbilligen — dreitausend Jahre lang,
bis 1878, sind die Getrcidehäudler der wucherische» Brotverteuerung angeklagt
worden —, als undurchführbar zurückgewiesen, weil das den Getreidehandel ver¬
nichten würde. Denn der Getreidehändler kauft und verkauft nach dem Markt¬
preise; wenn es ihm nicht wenigstens manchmal gelingt, erheblich teurer zu ver¬
kaufen, als er eingekauft hat, womit soll er die Spesen bestreiten, und wovon soll
er leben? Einen unveränderlichen Preis schaffen könnte nur der Staat, wenn er
alles Risiko auf sich nähme und den Handel besoldeten Beamten übertrüge. Da¬
neben könnte kein freier Getrcidehcmdel bestehen.

Zu demselben Ergebnis gelangen wir, wenn wir erwägen, daß die Agrarier
nicht die Verbilligung, sondern die Verteuerung des Getreides den „gerechten
Arbeitslohn für den Produzenten," anstreben. Diese Aufgabe vermag der Handels¬
stand nicht zu lösen, weil sie seinem Wesen widerspricht. Ein Kaufmann, der
darauf ausginge, teuer einzukaufen, müßte falliren, und es ist doch die Frage,
ob ihm der Konkursrichter seine Dummheit oder Nächstenliebe als mildernden
Umstand anrechnen würde. Die gegenwärtige Gesellschaftsordnung beruht, wie
jedermann weiß, auf folgender Anschauung, die am schärfsten von Jhering dar¬
gestellt und vertreten worden ist. Indem ein jeder, lediglich seiner Selbstsucht
folgend, seinen eignen Vorteil sucht, und die selbstsüchtigen Bestrebungen aller
einander das Gleichgewicht hüllen, wird der höchste Grad von Wohlbefinden
und Gerechtigkeit erreicht, der auf Erden erreichbar ist. Keine mit noch so voll-
kommner Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit ausgestattete Behörde, die den Verkehr
planmäßig organisiren und lenken wollte, vermöchte zu erreichen, was die frei
waltende Selbstsucht aller thatsächlich erreicht. Die Kommunisten dagegen sagen:
beides ist falsch; der freie Verkehr löst seine Aufgabe herzlich schlecht, und eine
planmäßige Organisation der Arbeit und des Verkehrs ist durchaus nicht unmöglich.
Zu dieser zweiten Ansicht bekennen sich Graf Kanitz und seine Freunde. Da haben
uns nun Cohn und Rosenberg wieder ein Stück weiter gebracht. Die Agrarier
der nationnlliberalen, der freikonservativen und der Zentrumspartei, sogar auch
einige Konservative wollten bisher von der Verstnatlichuug des Getreidehandels
nichts wissen. Indem sie jetzt aber sämtlich den Kreuzzug gegen Cohn und Rosen-
berg mitmachen, bekennen sie sich für bekehrt. Denn nicht wollen, daß der Händler
seine Ware einführe und billiger mache, das heißt den freien Handel überhaupt
nicht wollen. Wir werden also nächstens die Verstaatlichung des Getreidehandels,
der Bäckerei, der Mutterei u. s. w. haben. Und je eher das Experiment gemacht
wird, desto besser, schon um der Volksgesundheit willen. Denn wenn unsre an¬
gesehensten und ernsthaftesten Organe mit der ernsthaftesten Miene von der Welt
die „Einschleppung von Getreide" und die Verbilligung des Getreides den Getreide¬
händlern als Verbrechen anrechnen, und wenn diese selben Organe ein Sozialisten-
gesetz zur Ausrottung der sozialistischen Ideen und deu Ersatz der freien Privat-


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[0491] Maßgebliches und Unmaßgebliches kommen. In Deutschland noch stärkere. In Mitten galt der Scheffel Roggen 1817 nach heutigem Gelde 10 Mark 40 Pfennig, 1823 aber 1 Mark 67 Pfennige. Schwankungen um das sechsfache binnen wenigen Monaten — um die Ernte¬ zeit — waren nach Lamprecht etwas gewöhnliches. Wir Heutigen haben in den letzten Jahren noch eine Schwankung um reichlich das doppelte erlebt; im No¬ vember 1891 galt der Roggen in Berlin 239, im Oktober 1894 108 Mark. Das ist ein gewaltiger Erfolg des Welthandels! Der ideale Zustand freilich noch nicht, das geben wir zu; nur muß mau sich nicht einbilden, daß es Aufgabe des Handels sein könne, diesen Zustand herbeizuführen. Schon Justus Möser hat den Plan, das Getreide durch StaatslagerlMser zu verbilligen — dreitausend Jahre lang, bis 1878, sind die Getrcidehäudler der wucherische» Brotverteuerung angeklagt worden —, als undurchführbar zurückgewiesen, weil das den Getreidehandel ver¬ nichten würde. Denn der Getreidehändler kauft und verkauft nach dem Markt¬ preise; wenn es ihm nicht wenigstens manchmal gelingt, erheblich teurer zu ver¬ kaufen, als er eingekauft hat, womit soll er die Spesen bestreiten, und wovon soll er leben? Einen unveränderlichen Preis schaffen könnte nur der Staat, wenn er alles Risiko auf sich nähme und den Handel besoldeten Beamten übertrüge. Da¬ neben könnte kein freier Getrcidehcmdel bestehen. Zu demselben Ergebnis gelangen wir, wenn wir erwägen, daß die Agrarier nicht die Verbilligung, sondern die Verteuerung des Getreides den „gerechten Arbeitslohn für den Produzenten," anstreben. Diese Aufgabe vermag der Handels¬ stand nicht zu lösen, weil sie seinem Wesen widerspricht. Ein Kaufmann, der darauf ausginge, teuer einzukaufen, müßte falliren, und es ist doch die Frage, ob ihm der Konkursrichter seine Dummheit oder Nächstenliebe als mildernden Umstand anrechnen würde. Die gegenwärtige Gesellschaftsordnung beruht, wie jedermann weiß, auf folgender Anschauung, die am schärfsten von Jhering dar¬ gestellt und vertreten worden ist. Indem ein jeder, lediglich seiner Selbstsucht folgend, seinen eignen Vorteil sucht, und die selbstsüchtigen Bestrebungen aller einander das Gleichgewicht hüllen, wird der höchste Grad von Wohlbefinden und Gerechtigkeit erreicht, der auf Erden erreichbar ist. Keine mit noch so voll- kommner Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit ausgestattete Behörde, die den Verkehr planmäßig organisiren und lenken wollte, vermöchte zu erreichen, was die frei waltende Selbstsucht aller thatsächlich erreicht. Die Kommunisten dagegen sagen: beides ist falsch; der freie Verkehr löst seine Aufgabe herzlich schlecht, und eine planmäßige Organisation der Arbeit und des Verkehrs ist durchaus nicht unmöglich. Zu dieser zweiten Ansicht bekennen sich Graf Kanitz und seine Freunde. Da haben uns nun Cohn und Rosenberg wieder ein Stück weiter gebracht. Die Agrarier der nationnlliberalen, der freikonservativen und der Zentrumspartei, sogar auch einige Konservative wollten bisher von der Verstnatlichuug des Getreidehandels nichts wissen. Indem sie jetzt aber sämtlich den Kreuzzug gegen Cohn und Rosen- berg mitmachen, bekennen sie sich für bekehrt. Denn nicht wollen, daß der Händler seine Ware einführe und billiger mache, das heißt den freien Handel überhaupt nicht wollen. Wir werden also nächstens die Verstaatlichung des Getreidehandels, der Bäckerei, der Mutterei u. s. w. haben. Und je eher das Experiment gemacht wird, desto besser, schon um der Volksgesundheit willen. Denn wenn unsre an¬ gesehensten und ernsthaftesten Organe mit der ernsthaftesten Miene von der Welt die „Einschleppung von Getreide" und die Verbilligung des Getreides den Getreide¬ händlern als Verbrechen anrechnen, und wenn diese selben Organe ein Sozialisten- gesetz zur Ausrottung der sozialistischen Ideen und deu Ersatz der freien Privat-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220325/491>, abgerufen am 01.09.2024.