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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr.

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Die leitenden Grundzüge in der Politik des
I^ontifex ^Äxnnu5

ii seinem Geburtstag und dem Jahrestage seiner Krönung enipfing
der Papst am 2. Februar d. I. die Kardinäle und Prälaten zur
Entgegennahme ihrer Glückwünsche. Er sprach dabei wieder, wie
er das schon seit längerer Zeit bei feierlichen Gelegenheiten zu
^ thun gewohnt ist, von der notwendigen Unabhängigkeit des
"ut.nox Ng.xinnitt, uni dann ans seine Enepklikeu z" tourner, in denen er
das Ziel seines Pontifiluts die Wahrheit des Evangeliums zu lehren hin-
ttchellt habe. Über die letzte Weihnachtseneyklika sagte er, er habe darin die
Windzuge des bürgerlichen Lebens gezeichnet. Von jetzt um werde er die
'^late Frage behandeln. Über diese Weihnachtseneyklika mit ihren "Grund-
^'gen des biirgerlichen Lebens" meinte freilich die ^ifornul, sie sei geradezu
^ Aufruf zur Revolution; es zeige sich darin, das; die Kirche wieder, wie
^'use im Mittelalter, die Unterthanen von der Treue gegen solche Fürsten ent¬
luden möchte, die dem Papste unbequem wären. Wir Deutschen, wenigstens
" weit protestantische Anschauungen in unserm Lande Geltung haben, machen
'°n diesen päpstlichen Eneptliken nicht viel Aufhebens, und der Freisinn hatte
seine, Zeit, wo der Papst ihm als guter Freund vorkam, wem" auch
"is "alter wehrloser Greis." Die Nikorma, die dem "wehrlosen Greis"
i;, örtliche Nähe gerückt ist als unser Freisinn, mag aber andre Begriffe
' ^ diese Wehrlosigkeit haben, und deshalb wies sie bei der Besprechung der
^Himchtseueyklika vou 188!" auch auf deu Inhalt der von 1888 mit dem
^ "erken hiu, das; der Papst wieder einmal Abstand davon genommen habe,
derfrühern Enepklikn hatte ja der Statthalter Christi über alles, was ihm
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Die leitenden Grundzüge in der Politik des
I^ontifex ^Äxnnu5

ii seinem Geburtstag und dem Jahrestage seiner Krönung enipfing
der Papst am 2. Februar d. I. die Kardinäle und Prälaten zur
Entgegennahme ihrer Glückwünsche. Er sprach dabei wieder, wie
er das schon seit längerer Zeit bei feierlichen Gelegenheiten zu
^ thun gewohnt ist, von der notwendigen Unabhängigkeit des
"ut.nox Ng.xinnitt, uni dann ans seine Enepklikeu z» tourner, in denen er
das Ziel seines Pontifiluts die Wahrheit des Evangeliums zu lehren hin-
ttchellt habe. Über die letzte Weihnachtseneyklika sagte er, er habe darin die
Windzuge des bürgerlichen Lebens gezeichnet. Von jetzt um werde er die
'^late Frage behandeln. Über diese Weihnachtseneyklika mit ihren „Grund-
^'gen des biirgerlichen Lebens" meinte freilich die ^ifornul, sie sei geradezu
^ Aufruf zur Revolution; es zeige sich darin, das; die Kirche wieder, wie
^'use im Mittelalter, die Unterthanen von der Treue gegen solche Fürsten ent¬
luden möchte, die dem Papste unbequem wären. Wir Deutschen, wenigstens
" weit protestantische Anschauungen in unserm Lande Geltung haben, machen
'°n diesen päpstlichen Eneptliken nicht viel Aufhebens, und der Freisinn hatte
seine, Zeit, wo der Papst ihm als guter Freund vorkam, wem» auch
"is „alter wehrloser Greis." Die Nikorma, die dem „wehrlosen Greis"
i;, örtliche Nähe gerückt ist als unser Freisinn, mag aber andre Begriffe
' ^ diese Wehrlosigkeit haben, und deshalb wies sie bei der Besprechung der
^Himchtseueyklika vou 188!» auch auf deu Inhalt der von 1888 mit dem
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[0057] [Abbildung] Die leitenden Grundzüge in der Politik des I^ontifex ^Äxnnu5 ii seinem Geburtstag und dem Jahrestage seiner Krönung enipfing der Papst am 2. Februar d. I. die Kardinäle und Prälaten zur Entgegennahme ihrer Glückwünsche. Er sprach dabei wieder, wie er das schon seit längerer Zeit bei feierlichen Gelegenheiten zu ^ thun gewohnt ist, von der notwendigen Unabhängigkeit des "ut.nox Ng.xinnitt, uni dann ans seine Enepklikeu z» tourner, in denen er das Ziel seines Pontifiluts die Wahrheit des Evangeliums zu lehren hin- ttchellt habe. Über die letzte Weihnachtseneyklika sagte er, er habe darin die Windzuge des bürgerlichen Lebens gezeichnet. Von jetzt um werde er die '^late Frage behandeln. Über diese Weihnachtseneyklika mit ihren „Grund- ^'gen des biirgerlichen Lebens" meinte freilich die ^ifornul, sie sei geradezu ^ Aufruf zur Revolution; es zeige sich darin, das; die Kirche wieder, wie ^'use im Mittelalter, die Unterthanen von der Treue gegen solche Fürsten ent¬ luden möchte, die dem Papste unbequem wären. Wir Deutschen, wenigstens " weit protestantische Anschauungen in unserm Lande Geltung haben, machen '°n diesen päpstlichen Eneptliken nicht viel Aufhebens, und der Freisinn hatte seine, Zeit, wo der Papst ihm als guter Freund vorkam, wem» auch "is „alter wehrloser Greis." Die Nikorma, die dem „wehrlosen Greis" i;, örtliche Nähe gerückt ist als unser Freisinn, mag aber andre Begriffe ' ^ diese Wehrlosigkeit haben, und deshalb wies sie bei der Besprechung der ^Himchtseueyklika vou 188!» auch auf deu Inhalt der von 1888 mit dem ^ »erken hiu, das; der Papst wieder einmal Abstand davon genommen habe, derfrühern Enepklikn hatte ja der Statthalter Christi über alles, was ihm "' ""zlwwi .ir ^

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_207294/57>, abgerufen am 27.12.2024.