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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr.

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Aus den ^ugi-ndjahren Soziald^inskraiie

die viele" zeitweilig in Paris arbeitende" Deutschen, die den glühenden Worten
des italienische.: Fanatikers Zuhörer und Genossen lieferten, und lange, bevor
der Name Vuouarottis in Deutschland genannt wurde, waren ^niger ve.
Meisters über den Rhein heimgekehrt und hatten in Herbergen und Werkstätten
als seine Apostel die Gütergemeinschaft verkündigt. Die französische .^eg,erung
that weniger gegen sein Treiben, als es verdiente, denn er wußte der allem
Feuereifer' der ihn beseelte, die Gefährlichkeit feiner Bestrebungen schlau zu
verbergen, und Polizei und Gerichte sahen seine Umtriebe für harmloser an,
als sie sich nach seinem Tode herausstellten. , .al-

Wesentlich verschieden von diesem Kommunismus waren zwe, gewUUys
liche Theorie,,, deren Ursprung schon in die Restauratiousze,t fällt. die zedo^y
erst nach der Julirevolution Gelegenheit sanden. zu Schulen zu werden u"v
sich an den Thatsachen zu versuche,,. Diese ersten llrheber desse" wav um,
später Sozialismus nannte, waren Se. Simon, ein Mann horche" Ge¬
schlechts, der ein sehr bewegtes Lebe" hinter sich hatte, und Charles <M,r,er.
in, Kaufmann. der die Welt nur ans den Erfahrungen des Laden, und der
Schreibstube kannte. Nach ihren, frühern Leben und ihrer Stellung faßte,,
sie die Aufgaben der Gesellschaft wesentlich verschieden von einander auf. uno
so gingen auch die Wege, die sie zur Lösung vorschlüge", wett auseumuder
Se. Simon hatte bei seine", Plane der Umbildung der in^rgerl.chen Gesellstha
die katholische Kirche als Vorbild im Auge, dere" unfehlbares Papsttum vere,
hierarchischen Bau und deren feierliche Formen er ans eme neue ^ve t n n
ander", Inhalt als die christliche übertragen wollte, von der er neu.te ^
habe sich überlebt. Fourier dagegen .machte zwar scho.,e"de ^rbehalt ,
Gunsten der überliefer....g nud Gewohnheit, in Wirklichkeit aber war s e
^hre von einen, demokratischen Geiste durchdrungen. der keine andre U -
Weichheit anerkannte, als die ans der Wahl hervorgehende. "Ad ""e
"-'dre Autorität gelte" ließ, als die von ihn. im eignen Interesse gesthaM" .
Veide Shste.ne aber stimmte" darin überei". daß sie "icht bloß da. lnsher.ge
Dog.na. halber" a"es wichtige Pm.kee der lüsherigen Moral beseitige" wol tu.
l'nde liefen ans die Aufhebung der Ehe und Familie hinaus, und be.de machlln
de" Genuß zur eigentliche" Aufgabe des Lebeus. Der Zweck beider Systeme
war endlich, den'Genuß alle., Mitglieder,, der Gesellschaft .u gebührendem
N'aße z" verschaffen und zwar nicht bloß durch gerechtere ^te.trug der
Früchte der menschliche" Thätigkeit. hin.dern auch durch uuer,neßliche Steige-
r"ng der Gütererzeugung. die ,"a" d"res die sogenannte Organ.sat,on ^
Arbeit zu erzielen hoffte.' -^weck.uäßigste Verwendung der personl.chen Graste
">'d deren J"el"a"dergreife" wurde dabei vo" de" beide" Reformatore" ver
Gesellschaft als Hauptaufgabe angesehen; nnr schlüge" sie z"r Losung ver-
schiedne Wege el... Se. Simon den der Leitung von obenher, ^our.er on, ^
freie" Selbstbestimmung, Auch der GrnndsM. daß der Lohn e.nes jeden "an,


Aus den ^ugi-ndjahren Soziald^inskraiie

die viele» zeitweilig in Paris arbeitende» Deutschen, die den glühenden Worten
des italienische.: Fanatikers Zuhörer und Genossen lieferten, und lange, bevor
der Name Vuouarottis in Deutschland genannt wurde, waren ^niger ve.
Meisters über den Rhein heimgekehrt und hatten in Herbergen und Werkstätten
als seine Apostel die Gütergemeinschaft verkündigt. Die französische .^eg,erung
that weniger gegen sein Treiben, als es verdiente, denn er wußte der allem
Feuereifer' der ihn beseelte, die Gefährlichkeit feiner Bestrebungen schlau zu
verbergen, und Polizei und Gerichte sahen seine Umtriebe für harmloser an,
als sie sich nach seinem Tode herausstellten. , .al-

Wesentlich verschieden von diesem Kommunismus waren zwe, gewUUys
liche Theorie,,, deren Ursprung schon in die Restauratiousze,t fällt. die zedo^y
erst nach der Julirevolution Gelegenheit sanden. zu Schulen zu werden u»v
sich an den Thatsachen zu versuche,,. Diese ersten llrheber desse» wav um,
später Sozialismus nannte, waren Se. Simon, ein Mann horche» Ge¬
schlechts, der ein sehr bewegtes Lebe» hinter sich hatte, und Charles <M,r,er.
in, Kaufmann. der die Welt nur ans den Erfahrungen des Laden, und der
Schreibstube kannte. Nach ihren, frühern Leben und ihrer Stellung faßte,,
sie die Aufgaben der Gesellschaft wesentlich verschieden von einander auf. uno
so gingen auch die Wege, die sie zur Lösung vorschlüge», wett auseumuder
Se. Simon hatte bei seine», Plane der Umbildung der in^rgerl.chen Gesellstha
die katholische Kirche als Vorbild im Auge, dere» unfehlbares Papsttum vere,
hierarchischen Bau und deren feierliche Formen er ans eme neue ^ve t n n
ander», Inhalt als die christliche übertragen wollte, von der er neu.te ^
habe sich überlebt. Fourier dagegen .machte zwar scho.,e»de ^rbehalt ,
Gunsten der überliefer....g nud Gewohnheit, in Wirklichkeit aber war s e
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Weichheit anerkannte, als die ans der Wahl hervorgehende. "Ad "»e
"-'dre Autorität gelte» ließ, als die von ihn. im eignen Interesse gesthaM» .
Veide Shste.ne aber stimmte» darin überei». daß sie »icht bloß da. lnsher.ge
Dog.na. halber» a»es wichtige Pm.kee der lüsherigen Moral beseitige» wol tu.
l'nde liefen ans die Aufhebung der Ehe und Familie hinaus, und be.de machlln
de" Genuß zur eigentliche» Aufgabe des Lebeus. Der Zweck beider Systeme
war endlich, den'Genuß alle., Mitglieder,, der Gesellschaft .u gebührendem
N'aße z„ verschaffen und zwar nicht bloß durch gerechtere ^te.trug der
Früchte der menschliche» Thätigkeit. hin.dern auch durch uuer,neßliche Steige-
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Gesellschaft als Hauptaufgabe angesehen; nnr schlüge» sie z»r Losung ver-
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freie» Selbstbestimmung, Auch der GrnndsM. daß der Lohn e.nes jeden »an,


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[0027] Aus den ^ugi-ndjahren Soziald^inskraiie die viele» zeitweilig in Paris arbeitende» Deutschen, die den glühenden Worten des italienische.: Fanatikers Zuhörer und Genossen lieferten, und lange, bevor der Name Vuouarottis in Deutschland genannt wurde, waren ^niger ve. Meisters über den Rhein heimgekehrt und hatten in Herbergen und Werkstätten als seine Apostel die Gütergemeinschaft verkündigt. Die französische .^eg,erung that weniger gegen sein Treiben, als es verdiente, denn er wußte der allem Feuereifer' der ihn beseelte, die Gefährlichkeit feiner Bestrebungen schlau zu verbergen, und Polizei und Gerichte sahen seine Umtriebe für harmloser an, als sie sich nach seinem Tode herausstellten. , .al- Wesentlich verschieden von diesem Kommunismus waren zwe, gewUUys liche Theorie,,, deren Ursprung schon in die Restauratiousze,t fällt. die zedo^y erst nach der Julirevolution Gelegenheit sanden. zu Schulen zu werden u»v sich an den Thatsachen zu versuche,,. Diese ersten llrheber desse» wav um, später Sozialismus nannte, waren Se. Simon, ein Mann horche» Ge¬ schlechts, der ein sehr bewegtes Lebe» hinter sich hatte, und Charles <M,r,er. in, Kaufmann. der die Welt nur ans den Erfahrungen des Laden, und der Schreibstube kannte. Nach ihren, frühern Leben und ihrer Stellung faßte,, sie die Aufgaben der Gesellschaft wesentlich verschieden von einander auf. uno so gingen auch die Wege, die sie zur Lösung vorschlüge», wett auseumuder Se. Simon hatte bei seine», Plane der Umbildung der in^rgerl.chen Gesellstha die katholische Kirche als Vorbild im Auge, dere» unfehlbares Papsttum vere, hierarchischen Bau und deren feierliche Formen er ans eme neue ^ve t n n ander», Inhalt als die christliche übertragen wollte, von der er neu.te ^ habe sich überlebt. Fourier dagegen .machte zwar scho.,e»de ^rbehalt , Gunsten der überliefer....g nud Gewohnheit, in Wirklichkeit aber war s e ^hre von einen, demokratischen Geiste durchdrungen. der keine andre U - Weichheit anerkannte, als die ans der Wahl hervorgehende. "Ad "»e "-'dre Autorität gelte» ließ, als die von ihn. im eignen Interesse gesthaM» . Veide Shste.ne aber stimmte» darin überei». daß sie »icht bloß da. lnsher.ge Dog.na. halber» a»es wichtige Pm.kee der lüsherigen Moral beseitige» wol tu. l'nde liefen ans die Aufhebung der Ehe und Familie hinaus, und be.de machlln de" Genuß zur eigentliche» Aufgabe des Lebeus. Der Zweck beider Systeme war endlich, den'Genuß alle., Mitglieder,, der Gesellschaft .u gebührendem N'aße z„ verschaffen und zwar nicht bloß durch gerechtere ^te.trug der Früchte der menschliche» Thätigkeit. hin.dern auch durch uuer,neßliche Steige- r»ng der Gütererzeugung. die ,»a» d»res die sogenannte Organ.sat,on ^ Arbeit zu erzielen hoffte.' -^weck.uäßigste Verwendung der personl.chen Graste ">'d deren J»el»a»dergreife» wurde dabei vo» de» beide» Reformatore» ver Gesellschaft als Hauptaufgabe angesehen; nnr schlüge» sie z»r Losung ver- schiedne Wege el... Se. Simon den der Leitung von obenher, ^our.er on, ^ freie» Selbstbestimmung, Auch der GrnndsM. daß der Lohn e.nes jeden »an,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_207294/27>, abgerufen am 27.12.2024.