Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Zweites Vieteljahr.durch das Beharren der dänischen Regierung bei ihrem vertragswidrigen Ver¬ Die weitere Politik Bismarcks in der Schleswig-hvlsteinischell Befreiungs¬ Aus den Jugendjahren der Sozialdemokratie i> ir haben gesehen, wie der Mittelstand Frankreichs, namentlich die ^renzlwtm le 189" 32
durch das Beharren der dänischen Regierung bei ihrem vertragswidrigen Ver¬ Die weitere Politik Bismarcks in der Schleswig-hvlsteinischell Befreiungs¬ Aus den Jugendjahren der Sozialdemokratie i> ir haben gesehen, wie der Mittelstand Frankreichs, namentlich die ^renzlwtm le 189» 32
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0257" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/207552"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_716" prev="#ID_715"> durch das Beharren der dänischen Regierung bei ihrem vertragswidrigen Ver¬<lb/> fahren herbeigeführt werden könnten, oder infolge der bewaffneten Intervention<lb/> andrer Machte sich genötigt sehen sollte, Kombinationen zu entsagen, deren<lb/> Ergebnis nicht mehr im Verhältnisse zu den Opfern stünde, welche die Ereig¬<lb/> nisse den deutschen Mächten auferlegen möchten, so könnten keine definitiven<lb/> Arrangements ohne Mitwirkung der Mächte, welche den Londoner Vertrag<lb/> unterzeichnet haben, getroffen werden." Also zu Anfang Anerkennung der dänischen<lb/> Integrität, zu Ende Bereitwilligkeit zur Konferenz, im Mittelsatze aber auch<lb/> die Erklärung, daß mit dem ersten Schusse die Verträge erlösche» würden und<lb/> fremde Einmischung mit den Waffen das Schicksal Dänemarks nnr verschlimmern<lb/> könnte.</p><lb/> <p xml:id="ID_717"> Die weitere Politik Bismarcks in der Schleswig-hvlsteinischell Befreiungs¬<lb/> fache wolle man bei Sybel selbst nachlesen. Die Fortsetzung stand dem hier<lb/> ^'schilderten Anfange an Genialität nicht nach. Unsre Auszüge zeigen uns<lb/> ein Meisterwerk diplomatischer Kunst im Entstehen, und gleiche Bewunderung<lb/> fordert die Kraft und Gedankenfülle, die es, jeder Schwierigkeit gewachsen,<lb/> ^iii Hindernis scheuend, much glücklich vollendete. In der That, Bismarck<lb/> hat alle Ursache, auf diese seine ersten Erfolge mit besondrer Befriedigung<lb/> zurückzublicken, das deutsche Volk allen Grund, ihm besonders lebhaft dafür<lb/> an danken. Wir können im Interesse des Vaterlandes nnr wünschen, daß zu¬<lb/> künftige gleiche Gelegenheit einen gleichen Meister finde.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Aus den Jugendjahren der Sozialdemokratie<lb/> i> </head><lb/> <p xml:id="ID_718" next="#ID_719"> ir haben gesehen, wie der Mittelstand Frankreichs, namentlich die<lb/> Geschäftswelt, sich nach dem Scheitern des letzten Versuchs, die<lb/> Monarchie dnrch die Republik zu verdrängen, sich ruhebedürftig<lb/> allmählich von der Republik abwendete und sich mit dein<lb/> „Vürgerkönige" versöhnte. Der Republikanismus aber stieg in<lb/> untere Klasse, das Proletariat, die besitzlosen Arbeitermassen hinab und<lb/> Nahm hier andre Gestalt um. Buonarotti, der alte Genosse Baboenfs, hatte<lb/> le Geschichte dieses kommunistischen Verschwörers drucken lassen, und dadurch<lb/> Ntrden dessen Lehren den bei ihrer Fahne gebliebenen Republikanern und den</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> ^renzlwtm le 189» 32</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0257]
durch das Beharren der dänischen Regierung bei ihrem vertragswidrigen Ver¬
fahren herbeigeführt werden könnten, oder infolge der bewaffneten Intervention
andrer Machte sich genötigt sehen sollte, Kombinationen zu entsagen, deren
Ergebnis nicht mehr im Verhältnisse zu den Opfern stünde, welche die Ereig¬
nisse den deutschen Mächten auferlegen möchten, so könnten keine definitiven
Arrangements ohne Mitwirkung der Mächte, welche den Londoner Vertrag
unterzeichnet haben, getroffen werden." Also zu Anfang Anerkennung der dänischen
Integrität, zu Ende Bereitwilligkeit zur Konferenz, im Mittelsatze aber auch
die Erklärung, daß mit dem ersten Schusse die Verträge erlösche» würden und
fremde Einmischung mit den Waffen das Schicksal Dänemarks nnr verschlimmern
könnte.
Die weitere Politik Bismarcks in der Schleswig-hvlsteinischell Befreiungs¬
fache wolle man bei Sybel selbst nachlesen. Die Fortsetzung stand dem hier
^'schilderten Anfange an Genialität nicht nach. Unsre Auszüge zeigen uns
ein Meisterwerk diplomatischer Kunst im Entstehen, und gleiche Bewunderung
fordert die Kraft und Gedankenfülle, die es, jeder Schwierigkeit gewachsen,
^iii Hindernis scheuend, much glücklich vollendete. In der That, Bismarck
hat alle Ursache, auf diese seine ersten Erfolge mit besondrer Befriedigung
zurückzublicken, das deutsche Volk allen Grund, ihm besonders lebhaft dafür
an danken. Wir können im Interesse des Vaterlandes nnr wünschen, daß zu¬
künftige gleiche Gelegenheit einen gleichen Meister finde.
Aus den Jugendjahren der Sozialdemokratie
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ir haben gesehen, wie der Mittelstand Frankreichs, namentlich die
Geschäftswelt, sich nach dem Scheitern des letzten Versuchs, die
Monarchie dnrch die Republik zu verdrängen, sich ruhebedürftig
allmählich von der Republik abwendete und sich mit dein
„Vürgerkönige" versöhnte. Der Republikanismus aber stieg in
untere Klasse, das Proletariat, die besitzlosen Arbeitermassen hinab und
Nahm hier andre Gestalt um. Buonarotti, der alte Genosse Baboenfs, hatte
le Geschichte dieses kommunistischen Verschwörers drucken lassen, und dadurch
Ntrden dessen Lehren den bei ihrer Fahne gebliebenen Republikanern und den
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