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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.

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gesehen, seinen Kindern nicht scharfe Dinge, wie Messer, zum Spielzeuge zu geben,
doch auch jetzt noch gehe ich, trotz allen Widerstrebens (und dessen bin ich mir
redlich bewußt) zu sehr auf der Spur des unmittelbaren schaffenden Musikanten.
So leicht ist ein Mensch in meinem Älter nicht mehr umznkneten. Viel glaube
ich auch ans den dunkeln Grund meiner Erlebnisse vom kleinen Kinde an schieben
zu dürfen. Der Dichter reproduzirt, und ich glaube nicht sowohl, daß er, wie Sie
meinen, sein Ideal individualisirt, als daß er es schon individualisirt in sich trägt.
Der Mensch ist mehr oder weniger das Ergebnis von Jngeneindrückeu, was auch seine
Freiheit dazu sagen mag. Der holländische Landschafter malt die Nebel, die dunkle
Färbung in seine Bilder, unter welchen er seine heimischen Gefilde von Jugend auf
gesehen, auch wenn er weiß, daß Nebel keine Luft ist, und nur das durch ihn
tausendfach gedämpfte Licht die hellen Lokalfnrben der Dinge so grau erscheinen läßt,
obgleich er weiß, der Himmel oben über dem Nebel ist blau; und seine Bilder schickt
er auch nicht als gemalten Protest gegen die Bläue des reinen Himmels in die
Welt. Einiges, was noch hierher geHort, werde ich, wenn ich es nicht vergesse,
im Folgenden noch bringen. Es kaun vielleicht jetzt gleich geschehn.

Denn ich muß mich gegen uoch einiges verwahren. Sie vergleichen den
Othello mit dein Erbförster; Sie setzen, scheint es, voraus, daß ich bei meiner
Äußerung über den Othello dasselbe in Gedanken gethan. Über den Erbförster
aber denke ich, das freundliche Lob ausgenommen, wie Sie. Ich bin zu froh, ihn
hinter mir zu haben, als daß er sich so unberufen eimuischen könnte. Wenn ich
überhaupt "ur herausnehme, Shakespeare zu vergleichen, so geschieht das nur, wenn
ich ihn um sein eignes Maß halte. Und um beiläufig uoch etwas zum vorigen
Kapitel Gehöriges zu sagen, war mirs mit dem Erbförster nnr um ein Warnungs¬
bild zu thun, und die warnende Lehre denkt bei ihren Bildern so "venig daran,
ästhetische Befriedigung zu geben, daß sie vielmehr dadurch ihren Zweck zu ver¬
fehlen fürchten würde. Je weniger Ursache und Wirkung ästhetisch proportionirt
sind, desto greller wird das Bild, desto eindringlicher die Warnung. Sie erzählt
nicht, daß ein Kind mit Reibezündhvlzchen spielend, sich eine Brandblase am Finger
zugezogen; nenn das Haus ist abgebrannt, die guten Eltern und Geschwister, ja
selbst das gehätschelte Kätzchen mitverbrnnnt. Die mögliche Brandblase (das Nächste,
Natürlichste, man könnte sagen die Regel) wird das Kind ohne große Bedenken
nskiren, der Popanz muß schauerlicher aussehen.

Ich schrieb das Stück im Jahre nach dem Ausbruch der Februarrevolution
in Paris. Meine Phantasie war noch voll von dem Erlebten. So viel tüchtige
Menschen hatte ich gesehen, in denen der Rechtssinn in Rachsucht umschlug, ohne
daß sie es selbst wußte". Sie dachten mehr daran, wirklich oder vermeintlich Er¬
littenes zu vergelten, als einen bessern Zustand zu schaffe", und auch das wirklich
Erlittene hatte die Leidenschaft so aufgeschwellt, daß es dem Verständigem mehr
vermeintlich als wirklich erscheinen mußte. Jede Mahnung zu ruhiger Überlegung
wachte sie -- als neues Unrecht -- nur leidenschaftlicher. Die schönsten Hoffnungen
des Anfanges für Freiheit und Größe des Vaterlandes gingen in Boraussicht des
gänzlichen Verlustes beider unter, da mau sah, die Verwirrten arbeiteten nur für
die Reaktion, die nicht ausbleiben konnte. Wer hätte damals nicht mit beiden
Firmen durch ganz Deutschland greifen und die Unglücklichen hindern mögen zu
verderben, waS so gut werden konnte; wen peinigte es nicht, daß er keine Stimme
dazu hatte, seine Warnung in jedes deutsche Ohr zu schreien? Dies, was mich
während der Vorgänge selbst unerträglich drückte, dieser Alp konnte in seiner
poetischen Gestaltung nicht erquicklich werden. Ich trug mich damals mit dem


gesehen, seinen Kindern nicht scharfe Dinge, wie Messer, zum Spielzeuge zu geben,
doch auch jetzt noch gehe ich, trotz allen Widerstrebens (und dessen bin ich mir
redlich bewußt) zu sehr auf der Spur des unmittelbaren schaffenden Musikanten.
So leicht ist ein Mensch in meinem Älter nicht mehr umznkneten. Viel glaube
ich auch ans den dunkeln Grund meiner Erlebnisse vom kleinen Kinde an schieben
zu dürfen. Der Dichter reproduzirt, und ich glaube nicht sowohl, daß er, wie Sie
meinen, sein Ideal individualisirt, als daß er es schon individualisirt in sich trägt.
Der Mensch ist mehr oder weniger das Ergebnis von Jngeneindrückeu, was auch seine
Freiheit dazu sagen mag. Der holländische Landschafter malt die Nebel, die dunkle
Färbung in seine Bilder, unter welchen er seine heimischen Gefilde von Jugend auf
gesehen, auch wenn er weiß, daß Nebel keine Luft ist, und nur das durch ihn
tausendfach gedämpfte Licht die hellen Lokalfnrben der Dinge so grau erscheinen läßt,
obgleich er weiß, der Himmel oben über dem Nebel ist blau; und seine Bilder schickt
er auch nicht als gemalten Protest gegen die Bläue des reinen Himmels in die
Welt. Einiges, was noch hierher geHort, werde ich, wenn ich es nicht vergesse,
im Folgenden noch bringen. Es kaun vielleicht jetzt gleich geschehn.

Denn ich muß mich gegen uoch einiges verwahren. Sie vergleichen den
Othello mit dein Erbförster; Sie setzen, scheint es, voraus, daß ich bei meiner
Äußerung über den Othello dasselbe in Gedanken gethan. Über den Erbförster
aber denke ich, das freundliche Lob ausgenommen, wie Sie. Ich bin zu froh, ihn
hinter mir zu haben, als daß er sich so unberufen eimuischen könnte. Wenn ich
überhaupt »ur herausnehme, Shakespeare zu vergleichen, so geschieht das nur, wenn
ich ihn um sein eignes Maß halte. Und um beiläufig uoch etwas zum vorigen
Kapitel Gehöriges zu sagen, war mirs mit dem Erbförster nnr um ein Warnungs¬
bild zu thun, und die warnende Lehre denkt bei ihren Bildern so »venig daran,
ästhetische Befriedigung zu geben, daß sie vielmehr dadurch ihren Zweck zu ver¬
fehlen fürchten würde. Je weniger Ursache und Wirkung ästhetisch proportionirt
sind, desto greller wird das Bild, desto eindringlicher die Warnung. Sie erzählt
nicht, daß ein Kind mit Reibezündhvlzchen spielend, sich eine Brandblase am Finger
zugezogen; nenn das Haus ist abgebrannt, die guten Eltern und Geschwister, ja
selbst das gehätschelte Kätzchen mitverbrnnnt. Die mögliche Brandblase (das Nächste,
Natürlichste, man könnte sagen die Regel) wird das Kind ohne große Bedenken
nskiren, der Popanz muß schauerlicher aussehen.

Ich schrieb das Stück im Jahre nach dem Ausbruch der Februarrevolution
in Paris. Meine Phantasie war noch voll von dem Erlebten. So viel tüchtige
Menschen hatte ich gesehen, in denen der Rechtssinn in Rachsucht umschlug, ohne
daß sie es selbst wußte». Sie dachten mehr daran, wirklich oder vermeintlich Er¬
littenes zu vergelten, als einen bessern Zustand zu schaffe«, und auch das wirklich
Erlittene hatte die Leidenschaft so aufgeschwellt, daß es dem Verständigem mehr
vermeintlich als wirklich erscheinen mußte. Jede Mahnung zu ruhiger Überlegung
wachte sie — als neues Unrecht — nur leidenschaftlicher. Die schönsten Hoffnungen
des Anfanges für Freiheit und Größe des Vaterlandes gingen in Boraussicht des
gänzlichen Verlustes beider unter, da mau sah, die Verwirrten arbeiteten nur für
die Reaktion, die nicht ausbleiben konnte. Wer hätte damals nicht mit beiden
Firmen durch ganz Deutschland greifen und die Unglücklichen hindern mögen zu
verderben, waS so gut werden konnte; wen peinigte es nicht, daß er keine Stimme
dazu hatte, seine Warnung in jedes deutsche Ohr zu schreien? Dies, was mich
während der Vorgänge selbst unerträglich drückte, dieser Alp konnte in seiner
poetischen Gestaltung nicht erquicklich werden. Ich trug mich damals mit dem


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[0437] gesehen, seinen Kindern nicht scharfe Dinge, wie Messer, zum Spielzeuge zu geben, doch auch jetzt noch gehe ich, trotz allen Widerstrebens (und dessen bin ich mir redlich bewußt) zu sehr auf der Spur des unmittelbaren schaffenden Musikanten. So leicht ist ein Mensch in meinem Älter nicht mehr umznkneten. Viel glaube ich auch ans den dunkeln Grund meiner Erlebnisse vom kleinen Kinde an schieben zu dürfen. Der Dichter reproduzirt, und ich glaube nicht sowohl, daß er, wie Sie meinen, sein Ideal individualisirt, als daß er es schon individualisirt in sich trägt. Der Mensch ist mehr oder weniger das Ergebnis von Jngeneindrückeu, was auch seine Freiheit dazu sagen mag. Der holländische Landschafter malt die Nebel, die dunkle Färbung in seine Bilder, unter welchen er seine heimischen Gefilde von Jugend auf gesehen, auch wenn er weiß, daß Nebel keine Luft ist, und nur das durch ihn tausendfach gedämpfte Licht die hellen Lokalfnrben der Dinge so grau erscheinen läßt, obgleich er weiß, der Himmel oben über dem Nebel ist blau; und seine Bilder schickt er auch nicht als gemalten Protest gegen die Bläue des reinen Himmels in die Welt. Einiges, was noch hierher geHort, werde ich, wenn ich es nicht vergesse, im Folgenden noch bringen. Es kaun vielleicht jetzt gleich geschehn. Denn ich muß mich gegen uoch einiges verwahren. Sie vergleichen den Othello mit dein Erbförster; Sie setzen, scheint es, voraus, daß ich bei meiner Äußerung über den Othello dasselbe in Gedanken gethan. Über den Erbförster aber denke ich, das freundliche Lob ausgenommen, wie Sie. Ich bin zu froh, ihn hinter mir zu haben, als daß er sich so unberufen eimuischen könnte. Wenn ich überhaupt »ur herausnehme, Shakespeare zu vergleichen, so geschieht das nur, wenn ich ihn um sein eignes Maß halte. Und um beiläufig uoch etwas zum vorigen Kapitel Gehöriges zu sagen, war mirs mit dem Erbförster nnr um ein Warnungs¬ bild zu thun, und die warnende Lehre denkt bei ihren Bildern so »venig daran, ästhetische Befriedigung zu geben, daß sie vielmehr dadurch ihren Zweck zu ver¬ fehlen fürchten würde. Je weniger Ursache und Wirkung ästhetisch proportionirt sind, desto greller wird das Bild, desto eindringlicher die Warnung. Sie erzählt nicht, daß ein Kind mit Reibezündhvlzchen spielend, sich eine Brandblase am Finger zugezogen; nenn das Haus ist abgebrannt, die guten Eltern und Geschwister, ja selbst das gehätschelte Kätzchen mitverbrnnnt. Die mögliche Brandblase (das Nächste, Natürlichste, man könnte sagen die Regel) wird das Kind ohne große Bedenken nskiren, der Popanz muß schauerlicher aussehen. Ich schrieb das Stück im Jahre nach dem Ausbruch der Februarrevolution in Paris. Meine Phantasie war noch voll von dem Erlebten. So viel tüchtige Menschen hatte ich gesehen, in denen der Rechtssinn in Rachsucht umschlug, ohne daß sie es selbst wußte». Sie dachten mehr daran, wirklich oder vermeintlich Er¬ littenes zu vergelten, als einen bessern Zustand zu schaffe«, und auch das wirklich Erlittene hatte die Leidenschaft so aufgeschwellt, daß es dem Verständigem mehr vermeintlich als wirklich erscheinen mußte. Jede Mahnung zu ruhiger Überlegung wachte sie — als neues Unrecht — nur leidenschaftlicher. Die schönsten Hoffnungen des Anfanges für Freiheit und Größe des Vaterlandes gingen in Boraussicht des gänzlichen Verlustes beider unter, da mau sah, die Verwirrten arbeiteten nur für die Reaktion, die nicht ausbleiben konnte. Wer hätte damals nicht mit beiden Firmen durch ganz Deutschland greifen und die Unglücklichen hindern mögen zu verderben, waS so gut werden konnte; wen peinigte es nicht, daß er keine Stimme dazu hatte, seine Warnung in jedes deutsche Ohr zu schreien? Dies, was mich während der Vorgänge selbst unerträglich drückte, dieser Alp konnte in seiner poetischen Gestaltung nicht erquicklich werden. Ich trug mich damals mit dem

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/437>, abgerufen am 25.08.2024.