Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.zu fühlen -- so sehr ich in diesen Punkten mit dem Verfasser einverstanden bin, Es gehört wieder in den schon öfter erwähnten großen Sack des Schul¬ zu fühlen — so sehr ich in diesen Punkten mit dem Verfasser einverstanden bin, Es gehört wieder in den schon öfter erwähnten großen Sack des Schul¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0427" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/207072"/> <fw type="header" place="top"/><lb/> <p xml:id="ID_1129" prev="#ID_1128"> zu fühlen — so sehr ich in diesen Punkten mit dem Verfasser einverstanden bin,<lb/> so entschieden muß ich die besondern Forderungen bekämpfen, die er aus den¬<lb/> selben (daraus!) ableitet — sie betrachteten sich als die alleinigen Eigentümer<lb/> des Landes und gestanden andern keinen Anteil um demselben (daran!) zu —<lb/> obgleich durch den Regen der Abmarsch des Festznges verspätet und die Be¬<lb/> teiligung an demselben (daran!) beeinträchtigt wurde im Jahre 1560<lb/> wurde der Turm erhöht und eine Wohnung auf demselben (daraus!) erbaut —<lb/> die Wiesen waren wieder getrocknet, und bald entwickelte sich ans denselben<lb/> (darauf!) ein üppiger Graswuchs — der Boden war überall von so wunder¬<lb/> barer Beschaffenheit, daß sich kaum die fruchtbarsten Gegenden Deutschlands<lb/> mit demselben vergleichen ließen — der Holzbau ist ein viel zu überwunduer<lb/> Standpunkt, als daß es der Mühe lohnte, sich in der Praxis anders als wider¬<lb/> willig mit demselben (damit!) zu befassen — die Erziehung Keisers ruhte<lb/> ausschließlich in den Händen der Mutter, da der Bater, der sich viel auf Kunst-<lb/> reisen befand, sich nicht um dieselbe (darum!) kümmern konnte — hier bedarf<lb/> es des Glaubens an die gute Sache und der Begeisterung für dieselbe (da¬<lb/> für!) — dieser Gedanke wurde am Mainzer Hofe lebhaft erwogen; der Kurfürst<lb/> war von demselben (davon!) erfüllt — in der Mitte des Schrankes hängt<lb/> ein mächtiges, reich verziertes Schwert, neben demselben (daneben!) rechts<lb/> und links zwei kleinere Schwerter u. s. w.</p><lb/> <p xml:id="ID_1130" next="#ID_1131"> Es gehört wieder in den schon öfter erwähnten großen Sack des Schul¬<lb/> meisteraberglaubens mir wenigstens ist es so gelehrt worden, und ich glaube,<lb/> ich habe es anfangs selber so weitergelehrt, bis ich endlich die Augen auf¬<lb/> machen lernte —, diese Adverbia: darin, damit, dafür u. s. w. könnten sich<lb/> nie auf ein Hauptwort, sondern immer nur auf eine Handlung, auf ein Zeitwort<lb/> beziehen. Nun, ich glaube, die angeführten Beispiele zeigen diesen Aberglauben<lb/> in seiner ganzen Lächerlichkeit. Es giebt wohl Fälle, wo das Adverbium<lb/> auf den ersten Blick etwas hart erscheint, z. B.: wer die Wiener Universitäts¬<lb/> verhältnisse und mein Verhalten dazu nicht kennt. Aber das liegt doch nur<lb/> daran, daß uns das dumme derselbe so oft vor die Augen gebracht wird,<lb/> daß uns schließlich das Einfache und Natürliche befremdet. Und wer ja einmal<lb/> vor dem Adverb zurückschreckt, was hindert ihn, auch da das Personalpronomen<lb/> zu brauchen? warum sagt man nicht: die Wiener Universitütsverhältnisse und<lb/> mein Verhalten zu ihnen? Bei ohne wird sowieso nie etwas andres übrig<lb/> bleiben, denn ein Adverbium darohue giebt es nicht, obwohl man es zu bilden<lb/> versucht hat. Auch beim Neutrum es entsteht eine kleine Schwierigkeit: sie<lb/> wollten sich durch das Geld Vorteile verschaffen, auf die sie ohne dasselbe<lb/> nicht rechnen konnten. Soll man schreiben: ohne es? Jakob Grimm hätte<lb/> es gethan; er schrieb so. Wem das zu ungewohnt klingt, der wiederhole das<lb/> Substantiv und schreibe: ohne das Geld, aber nur nicht das verwünschte<lb/> dasselbe! Bisweilen erscheint, wenn man derselbe vermeiden null, ein Per-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0427]
zu fühlen — so sehr ich in diesen Punkten mit dem Verfasser einverstanden bin,
so entschieden muß ich die besondern Forderungen bekämpfen, die er aus den¬
selben (daraus!) ableitet — sie betrachteten sich als die alleinigen Eigentümer
des Landes und gestanden andern keinen Anteil um demselben (daran!) zu —
obgleich durch den Regen der Abmarsch des Festznges verspätet und die Be¬
teiligung an demselben (daran!) beeinträchtigt wurde im Jahre 1560
wurde der Turm erhöht und eine Wohnung auf demselben (daraus!) erbaut —
die Wiesen waren wieder getrocknet, und bald entwickelte sich ans denselben
(darauf!) ein üppiger Graswuchs — der Boden war überall von so wunder¬
barer Beschaffenheit, daß sich kaum die fruchtbarsten Gegenden Deutschlands
mit demselben vergleichen ließen — der Holzbau ist ein viel zu überwunduer
Standpunkt, als daß es der Mühe lohnte, sich in der Praxis anders als wider¬
willig mit demselben (damit!) zu befassen — die Erziehung Keisers ruhte
ausschließlich in den Händen der Mutter, da der Bater, der sich viel auf Kunst-
reisen befand, sich nicht um dieselbe (darum!) kümmern konnte — hier bedarf
es des Glaubens an die gute Sache und der Begeisterung für dieselbe (da¬
für!) — dieser Gedanke wurde am Mainzer Hofe lebhaft erwogen; der Kurfürst
war von demselben (davon!) erfüllt — in der Mitte des Schrankes hängt
ein mächtiges, reich verziertes Schwert, neben demselben (daneben!) rechts
und links zwei kleinere Schwerter u. s. w.
Es gehört wieder in den schon öfter erwähnten großen Sack des Schul¬
meisteraberglaubens mir wenigstens ist es so gelehrt worden, und ich glaube,
ich habe es anfangs selber so weitergelehrt, bis ich endlich die Augen auf¬
machen lernte —, diese Adverbia: darin, damit, dafür u. s. w. könnten sich
nie auf ein Hauptwort, sondern immer nur auf eine Handlung, auf ein Zeitwort
beziehen. Nun, ich glaube, die angeführten Beispiele zeigen diesen Aberglauben
in seiner ganzen Lächerlichkeit. Es giebt wohl Fälle, wo das Adverbium
auf den ersten Blick etwas hart erscheint, z. B.: wer die Wiener Universitäts¬
verhältnisse und mein Verhalten dazu nicht kennt. Aber das liegt doch nur
daran, daß uns das dumme derselbe so oft vor die Augen gebracht wird,
daß uns schließlich das Einfache und Natürliche befremdet. Und wer ja einmal
vor dem Adverb zurückschreckt, was hindert ihn, auch da das Personalpronomen
zu brauchen? warum sagt man nicht: die Wiener Universitütsverhältnisse und
mein Verhalten zu ihnen? Bei ohne wird sowieso nie etwas andres übrig
bleiben, denn ein Adverbium darohue giebt es nicht, obwohl man es zu bilden
versucht hat. Auch beim Neutrum es entsteht eine kleine Schwierigkeit: sie
wollten sich durch das Geld Vorteile verschaffen, auf die sie ohne dasselbe
nicht rechnen konnten. Soll man schreiben: ohne es? Jakob Grimm hätte
es gethan; er schrieb so. Wem das zu ungewohnt klingt, der wiederhole das
Substantiv und schreibe: ohne das Geld, aber nur nicht das verwünschte
dasselbe! Bisweilen erscheint, wenn man derselbe vermeiden null, ein Per-
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |