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Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Zweites Vierteljahr.

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weiter auszudehnen, mis er sie belegen kann. Wer aber nicht streng deuten gelernt
hat, der verfährt manchmal anders: er hilft sich mit lückenhaften Schlüssen über
die Mängel seiner Erkenntnis hinweg und kommt auf diese Weise zu Scheintheorien,
die die Gesamtheit der Naturerscheinungen in einer für ihn höchst befriedigenden
Weise umfassen. Dabei gerät er selbstverständlich hie und da mit den herrschenden
Ansichten der Gelehrten in Widerspruch, und hilft sich wieder auf sehr einfache
Weise, indem er die Lehren der Fachmänner mißversteht und sie, nachdem er ihnen
eine falsche Auslegung gegeben hat, für Unsinn erklärt. Wir haben in zwanzig¬
jähriger Praxis schon eine ziemliche Anzahl derartiger Köpfe kennen gelernt. Der
Entwicklungsgang ist fast immer derselbe. Ein Mann, der sich -- meist von meta¬
physischen Gesichtspunkten aus -- lebhaft für naturwissenschaftliche Dinge interessirt,
erwirbt allerlei unscharfe Kenntnisse, in der Regel zum Teil aus populären Schriften.
Er versucht sie in Zusammenhang zu bringen und stellt sich zu diesem Zwecke eine
Theorie auf. Er vertieft dann seine Einzelkenntnisse durch Privatstudium wissen¬
schaftlicher Werke, gelangt aber nicht zu vollem Verständnis ihres Inhalts. Er
schließt demgemäß, daß die herrschenden Theorien unrichtig sein müssen, kämpft
öffentlich gegen sie an und stellt ihnen seine eigene Auffassung gegenüber. Rezen¬
senten, die selbst nicht Fachmänner sind, begutachten ihn, übersehen die Mängel
seiner Deduktion und erklären seiue Leistung für höchst beachtenswert. Er versucht
dciuu, sich in den eigentlich fachmännischer Kreisen geltend zu machen, findet aber
kühle Ablehnung. Der wirkliche Sachkenner entdeckt auf den erfreu Seiten seiner
Schriften so viele Fehler und Mißverständnisse, daß er sich nicht entschließen kann,
weiter zu lesen, die Fachzeitschriften verweigern die Aufnahme u. s. w. Ergebnis:
der gekränkte Verfasser erklärt die Zunftgelehrten für Esel, und das verkannte Genie,
der totgeschwiegene Reformator ist fertig.

Unser Verfasser hat alle außer" Kennzeichen der Klasse. Am Schlüsse seiner
Broschüre finden sich die Rezensionen der Nichtfachmänner. Die Blätter für litterarische
Unterhaltung bescheinigen ihm ernstes philosophisches Streben nach Wahrheit, die
pharmaceutische Zeitung findet, daß sein Weg der rechte sei, die konservative Zeit¬
schrift schreibt ihm origiunle und von außerordentlichen Kenntnissen "getragene"
Anschauungen zu u. s. w. In der Vorrede aber beklagt er sich, daß die eigentlichen
Fachgelehrten seine Untersuchungen hartnäckig ignoriren. Er hat auch alle innern
Merkmale der Klasse. Gleich auf der ersten Seite, mit der die eigentliche Aus¬
einandersetzung beginnt, steht der Beweis, daß der Verfasser die einfachsten Sätze
der Mechanik nicht versteht, so deutlich ausgeprägt, daß jeder Physiker, der diese
erste Seite gelesen hat, die Schrift sofort achselzuckend beiseite oder in den Papier¬
korb legen wird.

Da heißt es: "Nach der jetzt noch herrschenden Theorie ist die Massenanziehung
eine unveränderliche Eigenschaft der Materie und ihre Wirkung bei zwei bestimmten
Körpern dem Produkt der Massen direkt und dem Quadrate ihres Abstandes um¬
gekehrt proportional. Die Kraft wächst in gleichen Zeiten stets um dieselbe Größe."
Dieser Satz: "Die Kraft wächst in gleichen Zeiten stets um dieselbe Größe" steht
nicht nur in keinem Lehrbuche der Mechanik, er gehört nicht bloß nicht zur herr¬
schenden Theorie, sondern er beweist, daß Herr Mann nicht weiß, was eine Kraft
ist. Für einen Menschen, der klare mechanische Begriffe hat, ist er einfach unver¬
ständlich. Kraft heißt bei uus das Produkt aus Masse und Beschleunigung eines
gegebenen Körperteilchcus; die Masse desselben halten wir auf Grund der Erfahrung
für unveränderlich, seine Beschleunigung aber kann sich ganz beliebig ändern; wächst
sie, so ist auch die Kraft im Wachsen, nimmt sie ab, so ist auch die Kraft in


weiter auszudehnen, mis er sie belegen kann. Wer aber nicht streng deuten gelernt
hat, der verfährt manchmal anders: er hilft sich mit lückenhaften Schlüssen über
die Mängel seiner Erkenntnis hinweg und kommt auf diese Weise zu Scheintheorien,
die die Gesamtheit der Naturerscheinungen in einer für ihn höchst befriedigenden
Weise umfassen. Dabei gerät er selbstverständlich hie und da mit den herrschenden
Ansichten der Gelehrten in Widerspruch, und hilft sich wieder auf sehr einfache
Weise, indem er die Lehren der Fachmänner mißversteht und sie, nachdem er ihnen
eine falsche Auslegung gegeben hat, für Unsinn erklärt. Wir haben in zwanzig¬
jähriger Praxis schon eine ziemliche Anzahl derartiger Köpfe kennen gelernt. Der
Entwicklungsgang ist fast immer derselbe. Ein Mann, der sich — meist von meta¬
physischen Gesichtspunkten aus — lebhaft für naturwissenschaftliche Dinge interessirt,
erwirbt allerlei unscharfe Kenntnisse, in der Regel zum Teil aus populären Schriften.
Er versucht sie in Zusammenhang zu bringen und stellt sich zu diesem Zwecke eine
Theorie auf. Er vertieft dann seine Einzelkenntnisse durch Privatstudium wissen¬
schaftlicher Werke, gelangt aber nicht zu vollem Verständnis ihres Inhalts. Er
schließt demgemäß, daß die herrschenden Theorien unrichtig sein müssen, kämpft
öffentlich gegen sie an und stellt ihnen seine eigene Auffassung gegenüber. Rezen¬
senten, die selbst nicht Fachmänner sind, begutachten ihn, übersehen die Mängel
seiner Deduktion und erklären seiue Leistung für höchst beachtenswert. Er versucht
dciuu, sich in den eigentlich fachmännischer Kreisen geltend zu machen, findet aber
kühle Ablehnung. Der wirkliche Sachkenner entdeckt auf den erfreu Seiten seiner
Schriften so viele Fehler und Mißverständnisse, daß er sich nicht entschließen kann,
weiter zu lesen, die Fachzeitschriften verweigern die Aufnahme u. s. w. Ergebnis:
der gekränkte Verfasser erklärt die Zunftgelehrten für Esel, und das verkannte Genie,
der totgeschwiegene Reformator ist fertig.

Unser Verfasser hat alle außer» Kennzeichen der Klasse. Am Schlüsse seiner
Broschüre finden sich die Rezensionen der Nichtfachmänner. Die Blätter für litterarische
Unterhaltung bescheinigen ihm ernstes philosophisches Streben nach Wahrheit, die
pharmaceutische Zeitung findet, daß sein Weg der rechte sei, die konservative Zeit¬
schrift schreibt ihm origiunle und von außerordentlichen Kenntnissen „getragene"
Anschauungen zu u. s. w. In der Vorrede aber beklagt er sich, daß die eigentlichen
Fachgelehrten seine Untersuchungen hartnäckig ignoriren. Er hat auch alle innern
Merkmale der Klasse. Gleich auf der ersten Seite, mit der die eigentliche Aus¬
einandersetzung beginnt, steht der Beweis, daß der Verfasser die einfachsten Sätze
der Mechanik nicht versteht, so deutlich ausgeprägt, daß jeder Physiker, der diese
erste Seite gelesen hat, die Schrift sofort achselzuckend beiseite oder in den Papier¬
korb legen wird.

Da heißt es: „Nach der jetzt noch herrschenden Theorie ist die Massenanziehung
eine unveränderliche Eigenschaft der Materie und ihre Wirkung bei zwei bestimmten
Körpern dem Produkt der Massen direkt und dem Quadrate ihres Abstandes um¬
gekehrt proportional. Die Kraft wächst in gleichen Zeiten stets um dieselbe Größe."
Dieser Satz: „Die Kraft wächst in gleichen Zeiten stets um dieselbe Größe" steht
nicht nur in keinem Lehrbuche der Mechanik, er gehört nicht bloß nicht zur herr¬
schenden Theorie, sondern er beweist, daß Herr Mann nicht weiß, was eine Kraft
ist. Für einen Menschen, der klare mechanische Begriffe hat, ist er einfach unver¬
ständlich. Kraft heißt bei uus das Produkt aus Masse und Beschleunigung eines
gegebenen Körperteilchcus; die Masse desselben halten wir auf Grund der Erfahrung
für unveränderlich, seine Beschleunigung aber kann sich ganz beliebig ändern; wächst
sie, so ist auch die Kraft im Wachsen, nimmt sie ab, so ist auch die Kraft in


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341849_204730/390>, abgerufen am 05.02.2025.