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Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

in die Hand nahmen, sondern kräftig durchführten, und gleiche Dankbarkeit beseelt
uns gegen Kaiser Wilhelm II,, daß er die Fortsetzung der Sozialreform zu einem
der Grundsätze seiner Regierung erklärt hat, infolgedessen dem Reichstag augen¬
blicklich die Gesetzentwürfe über die Alters- und Invaliden-Versorgung der Arbeiter
und über die Erwerbs- und Wirtschaftsgenosseuschaften zur Beratung vorliegen.

Ein erfreuliches Zeichen der Zeit ist es auch, daß sich immer mehr Vertreter
der Wissenschaft finden, welche die Sozialreform zum Gegenstande ihrer Unter-
suchungen machen und so dazu beizutragen suchen, daß die Unkenntnis über diese
Fragen mehr und mehr der Erkenntnis und Klarheit weiche.

Als eine willkommene Gabe ans diesem Gebiet begrüßen wir eine vor kurzem
im Verlag der Aktiengesellschaft "Pionier" in Berlin erschienenes Werk: Mate¬
rialien zu einem Katechismus der Sozialreform, herausgegeben von
Rudolf von Moses, das zahlreiche Aufsätze von Verfassern aller positiven Politischen
Parteirichtungen wiedergiebt und damit eine höchst lehrreiche Uebersicht dessen bietet,
was jetzt auf dem Gebiete der Sozialreform geschieht und noch geschehen muß.
Von den oben angedeuteten Ansichten ausgehend, kann der Verfasser die reine
Manchesterlchre uur bei jeder Gelegenheit als höchst gefährlich bekämpfen, wenn
es auch Schriftsteller und Politiker giebt, die den Kampf ums Dasein und die in
dessen Gefolge vor sich gehende Vernichtung zahlloser kleiner Existenzen zu Gunsten
des Großkapitals außerordentlich leicht nehmen. Gewiß wird es nie gelingen,
allen Kampf und Streit, alles Elend und alle Armut ans dieser unvollkommenen
Welt zu verbannen, dennoch ist es unsre Pflicht, nach Kräften ans die Beseitigung
dieser Uebel hinzuwirken, und zur Beseitigung recht vielen Elends liegt auch die
Möglichkeit vor. Die Abneigung vieler, Elend und Armut, als von Gott gewollt,
beseitigen zu wollen, wird von dem Verfasser ganz besonders gegeißelt. Er ver¬
langt selbstverständlich, daß die Religion gepflegt werde und die Geistlichkeit sich
lebhaft an der Erledigung unsrer sozialen Aufgaben beteilige, aber mit Entschie¬
denheit verwahrt er sich dagegen, daß man das Dogma oder die äußere Kirchlich¬
keit an Stelle der Religion setze; es sollen nicht Kirchen in den großen Städten
gebaut werden, um den Leuten Gelegenheit zu geben, hineinzugehen, sondern zu¬
nächst soll man dem Volk das Bedürfnis der Religion geben, dann werden die not¬
wendigen Kirchenbauten von selbst erfolgen. Unsre staatliche Entwicklung kann nur auf
dem Boden des Christentums beruhen, dies aber steht nicht im geringsten im Gegen¬
satz zum Fortschritt, wenn man nur den wahren Kern des Christentums, die auf¬
opfernde Liebe, an die Spitze stellt. Der Liberalismus muß aufhören, Materia¬
lismus zu sein, und er kann dies; denn die Wissenschaft kommt immer mehr wieder
SU der Ueberzeugung, daß sich Wissenschaft und Glaube keineswegs gegenseitig aus¬
schließen, sondern einander ergänzen. Es wird dann weiter gezeigt, wie der preu¬
ßische Staat seit seiner Begründung darauf allein beruht hat, daß der König der
eOe Diener des Staats ist, d. h. uicht ein von den Mehrheiten der Parlamente
abhängiger Schattenkönig, sondern ein zur Erfüllung seines Berufs mit den ent¬
sprechenden Machtbefugnissen ausgestatteter Herrscher, der auf dem ihm verfassungs¬
mäßig zustehenden Gebiete wirklich und selbständig regiert. "Den Gefahren der
sozialen Zukunft kann (Schmoller) nur dnrch ein Mittel die Spitze abgebrochen
werden; dadurch, daß das Königs- und Beamtentum, diese einzigen neutralen Ele¬
mente im sozialen Klassenkampf, versöhnt mit dem Gedanken des liberalen Staats,ergänzt durch die besten Elemente des Parlamentarismus, entschlossen und sicher
^ Iuiative Zu einer großen sozialen Rcformgesetzgebung ergreifen und an diesem
bedanken ein oder zwei Menschenalter hindurch unverrückt festhalten." Das ist


Maßgebliches und Unmaßgebliches

in die Hand nahmen, sondern kräftig durchführten, und gleiche Dankbarkeit beseelt
uns gegen Kaiser Wilhelm II,, daß er die Fortsetzung der Sozialreform zu einem
der Grundsätze seiner Regierung erklärt hat, infolgedessen dem Reichstag augen¬
blicklich die Gesetzentwürfe über die Alters- und Invaliden-Versorgung der Arbeiter
und über die Erwerbs- und Wirtschaftsgenosseuschaften zur Beratung vorliegen.

Ein erfreuliches Zeichen der Zeit ist es auch, daß sich immer mehr Vertreter
der Wissenschaft finden, welche die Sozialreform zum Gegenstande ihrer Unter-
suchungen machen und so dazu beizutragen suchen, daß die Unkenntnis über diese
Fragen mehr und mehr der Erkenntnis und Klarheit weiche.

Als eine willkommene Gabe ans diesem Gebiet begrüßen wir eine vor kurzem
im Verlag der Aktiengesellschaft „Pionier" in Berlin erschienenes Werk: Mate¬
rialien zu einem Katechismus der Sozialreform, herausgegeben von
Rudolf von Moses, das zahlreiche Aufsätze von Verfassern aller positiven Politischen
Parteirichtungen wiedergiebt und damit eine höchst lehrreiche Uebersicht dessen bietet,
was jetzt auf dem Gebiete der Sozialreform geschieht und noch geschehen muß.
Von den oben angedeuteten Ansichten ausgehend, kann der Verfasser die reine
Manchesterlchre uur bei jeder Gelegenheit als höchst gefährlich bekämpfen, wenn
es auch Schriftsteller und Politiker giebt, die den Kampf ums Dasein und die in
dessen Gefolge vor sich gehende Vernichtung zahlloser kleiner Existenzen zu Gunsten
des Großkapitals außerordentlich leicht nehmen. Gewiß wird es nie gelingen,
allen Kampf und Streit, alles Elend und alle Armut ans dieser unvollkommenen
Welt zu verbannen, dennoch ist es unsre Pflicht, nach Kräften ans die Beseitigung
dieser Uebel hinzuwirken, und zur Beseitigung recht vielen Elends liegt auch die
Möglichkeit vor. Die Abneigung vieler, Elend und Armut, als von Gott gewollt,
beseitigen zu wollen, wird von dem Verfasser ganz besonders gegeißelt. Er ver¬
langt selbstverständlich, daß die Religion gepflegt werde und die Geistlichkeit sich
lebhaft an der Erledigung unsrer sozialen Aufgaben beteilige, aber mit Entschie¬
denheit verwahrt er sich dagegen, daß man das Dogma oder die äußere Kirchlich¬
keit an Stelle der Religion setze; es sollen nicht Kirchen in den großen Städten
gebaut werden, um den Leuten Gelegenheit zu geben, hineinzugehen, sondern zu¬
nächst soll man dem Volk das Bedürfnis der Religion geben, dann werden die not¬
wendigen Kirchenbauten von selbst erfolgen. Unsre staatliche Entwicklung kann nur auf
dem Boden des Christentums beruhen, dies aber steht nicht im geringsten im Gegen¬
satz zum Fortschritt, wenn man nur den wahren Kern des Christentums, die auf¬
opfernde Liebe, an die Spitze stellt. Der Liberalismus muß aufhören, Materia¬
lismus zu sein, und er kann dies; denn die Wissenschaft kommt immer mehr wieder
SU der Ueberzeugung, daß sich Wissenschaft und Glaube keineswegs gegenseitig aus¬
schließen, sondern einander ergänzen. Es wird dann weiter gezeigt, wie der preu¬
ßische Staat seit seiner Begründung darauf allein beruht hat, daß der König der
eOe Diener des Staats ist, d. h. uicht ein von den Mehrheiten der Parlamente
abhängiger Schattenkönig, sondern ein zur Erfüllung seines Berufs mit den ent¬
sprechenden Machtbefugnissen ausgestatteter Herrscher, der auf dem ihm verfassungs¬
mäßig zustehenden Gebiete wirklich und selbständig regiert. „Den Gefahren der
sozialen Zukunft kann (Schmoller) nur dnrch ein Mittel die Spitze abgebrochen
werden; dadurch, daß das Königs- und Beamtentum, diese einzigen neutralen Ele¬
mente im sozialen Klassenkampf, versöhnt mit dem Gedanken des liberalen Staats,ergänzt durch die besten Elemente des Parlamentarismus, entschlossen und sicher
^ Iuiative Zu einer großen sozialen Rcformgesetzgebung ergreifen und an diesem
bedanken ein oder zwei Menschenalter hindurch unverrückt festhalten." Das ist


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341849_204088/103>, abgerufen am 22.07.2024.