Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Zweites Vierteljahr.wchmaliqem Rückblick Dorf, Thal und Wald in abendlichem Dämmer ver¬ Der nächste Morgen sollte den Schleier heben, der meinen Augen tue Das alte Gymnasium - es hat seit Erbauung des großartigen ^ohannenms "^. , In diesem weitgestreckten Hause lag Tertia eine Treppe hoch ^ F ^ ' ^ Nach einigem Warten erschien der ..Collega V. Herr ^aye el Freundlich begrüßte er uns und betrachtete uns lange nut hin in lM n wchmaliqem Rückblick Dorf, Thal und Wald in abendlichem Dämmer ver¬ Der nächste Morgen sollte den Schleier heben, der meinen Augen tue Das alte Gymnasium - es hat seit Erbauung des großartigen ^ohannenms „^. , In diesem weitgestreckten Hause lag Tertia eine Treppe hoch ^ F ^ ' ^ Nach einigem Warten erschien der ..Collega V. Herr ^aye el Freundlich begrüßte er uns und betrachtete uns lange nut hin in lM n <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0235" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/288688"/> <p xml:id="ID_694" prev="#ID_693"> wchmaliqem Rückblick Dorf, Thal und Wald in abendlichem Dämmer ver¬<lb/> schwinden sah. und es ergriff mich ein unbeschreibliches Gefühl tiefer Wehmut,das sich beim Betreten der Stadt bis zur Angst steigerte.</p><lb/> <p xml:id="ID_695"> Der nächste Morgen sollte den Schleier heben, der meinen Augen tue<lb/> Geheimnisse des Lebens in der Schule noch verhüllte.</p><lb/> <p xml:id="ID_696"> Das alte Gymnasium - es hat seit Erbauung des großartigen ^ohannenms<lb/> eine andre Bestimmung erhalten - lag der erst in den vierziger wahren um<lb/> ausgebauten Se. Johanniskirche gegenüber, welche nebst einem große., ^e.te<lb/> ZWans durch die Beschießung im Jahre 1757 halb zerstört worden war. E.u<lb/> geräumiger gepflasterter Platz, der ehemalige Se. Johann.swchhof. schied Ar<lb/> und Gymnasium und diente den Schülern an gewissen Tagen in der ^ocye<lb/> gegen Abend zum Spielplatze. Auf der Westseite stieß d°s Gyniuasium an<lb/> die ..alte Apotheke." ein umfangreiches. im Junern finsteres Gebäude, in du<lb/> "user Kantor wohnte. Hier wurden anch die Singübuugen des Chores abga-<lb/> b°leer. an denen sich jeder Gymnasiast beteiligen konnte, den Gott n"t übt che<lb/> Stimme gesegnet hatte. Die Außenwände dieses alten Gebäudes auf der Krrch-<lb/> Hofsseite waren mit vielen verschnörkelten Leichensteinen bekleidet, ^n in<lb/> Anzahl begüterter Geschlechter der Stadt hatte früher hier Erbbegräbnisse<lb/> besessen. </p><lb/> <p xml:id="ID_697"> „^.<lb/> Ein Schulgebäude kounte kaum besser gelegen denn aller Ha^verkehr der Stadt blieb dieser Gegend fern, mit Ausschluß er v^sah^Jahrmärkte, wo die fremden Schuhmacher rund um die Kirche ihre Buden auf-<lb/> schlugen. Dann aber machte die Schule Ferien.</p><lb/> <p xml:id="ID_698"> , In diesem weitgestreckten Hause lag Tertia eine Treppe hoch ^ F ^ '<lb/> der geräumigen Klas e hatten die Aussicht auf den Kirchhof. ^" ^ ^meines hier bereits heimischen Bruders erstieg ich ^ ^ S^"in in einem mit roten Ziegelsteine., gepflasterten Vorsaale den Lehr rz waten<lb/> der mir meinen Platz in der Klasse anweisen Me- Z»<lb/> w. Knabe, der ebenfalls in die Tertia eingereiht werden sollte, der Sohn eines<lb/> Urbaren Kürschners, der auch mein Schulnachbar würd.</p><lb/> <p xml:id="ID_699"> ^ Nach einigem Warten erschien der ..Collega V. Herr ^aye el<lb/> ^rr mit weichen, schlaffen Hängebacken. an dem -zur ^meist ^starken, prallen Waden ausfiele... die blendend wende Strmupfe ^ De-in<lb/> "°es damaliger Sitte trugen noch viele Herren, welche der wechse dui Mod.<lb/> '"Hi huldigten, kurze Beinkleider mit kleinen. silbernen Knieschmllem</p><lb/> <p xml:id="ID_700"> Freundlich begrüßte er uns und betrachtete uns lange nut hin in lM n<lb/> ^wohnlich gutmütigen Augen, ohne uns mit Fragen zu u ha^n. Un<lb/> Namen waren ihm bekannt. Er sah nach der Uhr. sag e ^ni in wner igen<lb/> wmlich weichen Stimme zu mir- Du. Willkomm. bP ^ vorletzte, ab u<lb/> meinem Gefährten: Du machst den Schluß, öffnete die Thur und schob uns<lb/> Ms Zimmer.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0235]
wchmaliqem Rückblick Dorf, Thal und Wald in abendlichem Dämmer ver¬
schwinden sah. und es ergriff mich ein unbeschreibliches Gefühl tiefer Wehmut,das sich beim Betreten der Stadt bis zur Angst steigerte.
Der nächste Morgen sollte den Schleier heben, der meinen Augen tue
Geheimnisse des Lebens in der Schule noch verhüllte.
Das alte Gymnasium - es hat seit Erbauung des großartigen ^ohannenms
eine andre Bestimmung erhalten - lag der erst in den vierziger wahren um
ausgebauten Se. Johanniskirche gegenüber, welche nebst einem große., ^e.te
ZWans durch die Beschießung im Jahre 1757 halb zerstört worden war. E.u
geräumiger gepflasterter Platz, der ehemalige Se. Johann.swchhof. schied Ar
und Gymnasium und diente den Schülern an gewissen Tagen in der ^ocye
gegen Abend zum Spielplatze. Auf der Westseite stieß d°s Gyniuasium an
die ..alte Apotheke." ein umfangreiches. im Junern finsteres Gebäude, in du
"user Kantor wohnte. Hier wurden anch die Singübuugen des Chores abga-
b°leer. an denen sich jeder Gymnasiast beteiligen konnte, den Gott n"t übt che
Stimme gesegnet hatte. Die Außenwände dieses alten Gebäudes auf der Krrch-
Hofsseite waren mit vielen verschnörkelten Leichensteinen bekleidet, ^n in
Anzahl begüterter Geschlechter der Stadt hatte früher hier Erbbegräbnisse
besessen.
„^.
Ein Schulgebäude kounte kaum besser gelegen denn aller Ha^verkehr der Stadt blieb dieser Gegend fern, mit Ausschluß er v^sah^Jahrmärkte, wo die fremden Schuhmacher rund um die Kirche ihre Buden auf-
schlugen. Dann aber machte die Schule Ferien.
, In diesem weitgestreckten Hause lag Tertia eine Treppe hoch ^ F ^ '
der geräumigen Klas e hatten die Aussicht auf den Kirchhof. ^" ^ ^meines hier bereits heimischen Bruders erstieg ich ^ ^ S^"in in einem mit roten Ziegelsteine., gepflasterten Vorsaale den Lehr rz waten
der mir meinen Platz in der Klasse anweisen Me- Z»
w. Knabe, der ebenfalls in die Tertia eingereiht werden sollte, der Sohn eines
Urbaren Kürschners, der auch mein Schulnachbar würd.
^ Nach einigem Warten erschien der ..Collega V. Herr ^aye el
^rr mit weichen, schlaffen Hängebacken. an dem -zur ^meist ^starken, prallen Waden ausfiele... die blendend wende Strmupfe ^ De-in
"°es damaliger Sitte trugen noch viele Herren, welche der wechse dui Mod.
'"Hi huldigten, kurze Beinkleider mit kleinen. silbernen Knieschmllem
Freundlich begrüßte er uns und betrachtete uns lange nut hin in lM n
^wohnlich gutmütigen Augen, ohne uns mit Fragen zu u ha^n. Un
Namen waren ihm bekannt. Er sah nach der Uhr. sag e ^ni in wner igen
wmlich weichen Stimme zu mir- Du. Willkomm. bP ^ vorletzte, ab u
meinem Gefährten: Du machst den Schluß, öffnete die Thur und schob uns
Ms Zimmer.
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