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Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Viertes Quartal.

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Neue Theaterstücke.

Gleichgültigkeit zu ihr macht, bewunderungswürdig *); und die Unterredung
zwischen Eberhard und Dr. Arndt im dritten Akte, die in der Enthüllung des
Geheimnisses gipfelt,^) legt ein glänzendes Zeugnis ab sowohl von der tech¬
nischen Gewandtheit des Autors als von seinem Kunstverstande. Die Charakte¬
ristik ist nicht eigentlich die starke Seite Philippis; aber namentlich in den Epi¬
soden (und vor allem in der Figur des verächtlichen Lebemannes Edinger, der
freilich sehr nach französischen Mustern gearbeitet ist) wird manches höchst An¬
erkennenswerte geleistet. Diesen Vorzügen stehen jedoch sehr bedeutende Mängel
gegenüber. Zunächst ist die Art, wie Daniela den sehnsüchtig erwarteten, soeben
dem Gewitter entronnenen Gemahl wieder aus dein Hause schafft, um freie
Bahn für den geheimnisvollen Besuch zu gewinnen, so plump wie möglich, und
ich begreife nicht, daß ein so gewandter und besonnener Mann wie Philippi
das nicht wenigstens bei den Proben bemerkt und gemildert hat; das; diese
Szene nicht das Gelächter herausforderte, ist ein Beweis dafür, wie fest der
Dichter das Publikum schon gefesselt hatte. Noch bedenklicher und geradezu
unverständlich ist es, warum Daniela sich diesen geheimnisvollen Besuch überhaupt
aufladet -- ein Brief und ein Bote würden die Sache viel besser und unge¬
fährlicher erledigt haben. Ich bin auch fest davon überzeugt, daß Philippi das
ebenso gut eingesehen hat, daß er aber diese Unwahrscheinlichkeit nicht zu um¬
gehen vermochte und sie daher in den Kauf nahm, um dadurch uach andern
Seiten zu gewinnen; der Fehler wird dadurch uicht weggeschafft, aber er wird
begreiflich und bis zu einem gewissen Grade verzeihlich. Ob es dem Dichter
zum Vorwürfe gemacht werden darf, daß Eberhard an die Untreue Danielas
glaubt, obschon er durch das ganze Verhalten der Fran zu der Überzeugung ge¬
bracht werden müßte, daß sie unschuldig sei, wage ich nicht ohne weiteres zu
entscheiden. Es giebt Fälle, in denen auch ein verständiger Mann nicht dazu
gelaugt, klar zu sehen; und daß uns Philippi das nicht schlechthin Begreifliche
nicht als etwas Unanfechtbares hinstellen oder uns darüber hinwegtäuschen will,
beweist er dadurch, daß er den Dr. Arndt diese Beschuldigungen des gekränkten
Ehemannes "nebelhaft" nennen läßt. Unangenehm berührt es, daß das Ver¬
gehen einer Toten aus dem Dunkel hervorgezerrt wird (wenn mich die heikle
Angelegenheit möglichst taktvoll behandelt ist); und ob der Selbstmord Arndts
notwendig war, will ich dahingestellt sein lassen. Philippi scheint eine mora-
lisirende Neigung zu solchen unhörbaren Pistolenschüssen zu haben -- jeder nach
seiner Art.




*) Nicht nur weil sie psychologisch wahr ist, sondern auch, weil eS Daniela unes dieser
Erklärung unmöglich gemacht wird, sich vor dem Gatten zu rechtfertigen. An einem solchen
Zuge erkennt man den überlegne" Verstand des Künstlers.
**) ES ist ein überaus seiner Zug, daß der Autor hier t)r. Arndt sein Daniela ge¬
gebenes Ehrenwort brechen laßt; der Charakter des Mannes wird dadurch aufs glücklichste
gezeichnet, sodass wir nnn auch begreifen, wie dieser an und für sich tüchtige Mann ein Mit¬
schuldiger an dem der Lergaugenheit angehörenden Ehebruch werden konnte.
Neue Theaterstücke.

Gleichgültigkeit zu ihr macht, bewunderungswürdig *); und die Unterredung
zwischen Eberhard und Dr. Arndt im dritten Akte, die in der Enthüllung des
Geheimnisses gipfelt,^) legt ein glänzendes Zeugnis ab sowohl von der tech¬
nischen Gewandtheit des Autors als von seinem Kunstverstande. Die Charakte¬
ristik ist nicht eigentlich die starke Seite Philippis; aber namentlich in den Epi¬
soden (und vor allem in der Figur des verächtlichen Lebemannes Edinger, der
freilich sehr nach französischen Mustern gearbeitet ist) wird manches höchst An¬
erkennenswerte geleistet. Diesen Vorzügen stehen jedoch sehr bedeutende Mängel
gegenüber. Zunächst ist die Art, wie Daniela den sehnsüchtig erwarteten, soeben
dem Gewitter entronnenen Gemahl wieder aus dein Hause schafft, um freie
Bahn für den geheimnisvollen Besuch zu gewinnen, so plump wie möglich, und
ich begreife nicht, daß ein so gewandter und besonnener Mann wie Philippi
das nicht wenigstens bei den Proben bemerkt und gemildert hat; das; diese
Szene nicht das Gelächter herausforderte, ist ein Beweis dafür, wie fest der
Dichter das Publikum schon gefesselt hatte. Noch bedenklicher und geradezu
unverständlich ist es, warum Daniela sich diesen geheimnisvollen Besuch überhaupt
aufladet — ein Brief und ein Bote würden die Sache viel besser und unge¬
fährlicher erledigt haben. Ich bin auch fest davon überzeugt, daß Philippi das
ebenso gut eingesehen hat, daß er aber diese Unwahrscheinlichkeit nicht zu um¬
gehen vermochte und sie daher in den Kauf nahm, um dadurch uach andern
Seiten zu gewinnen; der Fehler wird dadurch uicht weggeschafft, aber er wird
begreiflich und bis zu einem gewissen Grade verzeihlich. Ob es dem Dichter
zum Vorwürfe gemacht werden darf, daß Eberhard an die Untreue Danielas
glaubt, obschon er durch das ganze Verhalten der Fran zu der Überzeugung ge¬
bracht werden müßte, daß sie unschuldig sei, wage ich nicht ohne weiteres zu
entscheiden. Es giebt Fälle, in denen auch ein verständiger Mann nicht dazu
gelaugt, klar zu sehen; und daß uns Philippi das nicht schlechthin Begreifliche
nicht als etwas Unanfechtbares hinstellen oder uns darüber hinwegtäuschen will,
beweist er dadurch, daß er den Dr. Arndt diese Beschuldigungen des gekränkten
Ehemannes „nebelhaft" nennen läßt. Unangenehm berührt es, daß das Ver¬
gehen einer Toten aus dem Dunkel hervorgezerrt wird (wenn mich die heikle
Angelegenheit möglichst taktvoll behandelt ist); und ob der Selbstmord Arndts
notwendig war, will ich dahingestellt sein lassen. Philippi scheint eine mora-
lisirende Neigung zu solchen unhörbaren Pistolenschüssen zu haben — jeder nach
seiner Art.




*) Nicht nur weil sie psychologisch wahr ist, sondern auch, weil eS Daniela unes dieser
Erklärung unmöglich gemacht wird, sich vor dem Gatten zu rechtfertigen. An einem solchen
Zuge erkennt man den überlegne» Verstand des Künstlers.
**) ES ist ein überaus seiner Zug, daß der Autor hier t)r. Arndt sein Daniela ge¬
gebenes Ehrenwort brechen laßt; der Charakter des Mannes wird dadurch aufs glücklichste
gezeichnet, sodass wir nnn auch begreifen, wie dieser an und für sich tüchtige Mann ein Mit¬
schuldiger an dem der Lergaugenheit angehörenden Ehebruch werden konnte.
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[0341] Neue Theaterstücke. Gleichgültigkeit zu ihr macht, bewunderungswürdig *); und die Unterredung zwischen Eberhard und Dr. Arndt im dritten Akte, die in der Enthüllung des Geheimnisses gipfelt,^) legt ein glänzendes Zeugnis ab sowohl von der tech¬ nischen Gewandtheit des Autors als von seinem Kunstverstande. Die Charakte¬ ristik ist nicht eigentlich die starke Seite Philippis; aber namentlich in den Epi¬ soden (und vor allem in der Figur des verächtlichen Lebemannes Edinger, der freilich sehr nach französischen Mustern gearbeitet ist) wird manches höchst An¬ erkennenswerte geleistet. Diesen Vorzügen stehen jedoch sehr bedeutende Mängel gegenüber. Zunächst ist die Art, wie Daniela den sehnsüchtig erwarteten, soeben dem Gewitter entronnenen Gemahl wieder aus dein Hause schafft, um freie Bahn für den geheimnisvollen Besuch zu gewinnen, so plump wie möglich, und ich begreife nicht, daß ein so gewandter und besonnener Mann wie Philippi das nicht wenigstens bei den Proben bemerkt und gemildert hat; das; diese Szene nicht das Gelächter herausforderte, ist ein Beweis dafür, wie fest der Dichter das Publikum schon gefesselt hatte. Noch bedenklicher und geradezu unverständlich ist es, warum Daniela sich diesen geheimnisvollen Besuch überhaupt aufladet — ein Brief und ein Bote würden die Sache viel besser und unge¬ fährlicher erledigt haben. Ich bin auch fest davon überzeugt, daß Philippi das ebenso gut eingesehen hat, daß er aber diese Unwahrscheinlichkeit nicht zu um¬ gehen vermochte und sie daher in den Kauf nahm, um dadurch uach andern Seiten zu gewinnen; der Fehler wird dadurch uicht weggeschafft, aber er wird begreiflich und bis zu einem gewissen Grade verzeihlich. Ob es dem Dichter zum Vorwürfe gemacht werden darf, daß Eberhard an die Untreue Danielas glaubt, obschon er durch das ganze Verhalten der Fran zu der Überzeugung ge¬ bracht werden müßte, daß sie unschuldig sei, wage ich nicht ohne weiteres zu entscheiden. Es giebt Fälle, in denen auch ein verständiger Mann nicht dazu gelaugt, klar zu sehen; und daß uns Philippi das nicht schlechthin Begreifliche nicht als etwas Unanfechtbares hinstellen oder uns darüber hinwegtäuschen will, beweist er dadurch, daß er den Dr. Arndt diese Beschuldigungen des gekränkten Ehemannes „nebelhaft" nennen läßt. Unangenehm berührt es, daß das Ver¬ gehen einer Toten aus dem Dunkel hervorgezerrt wird (wenn mich die heikle Angelegenheit möglichst taktvoll behandelt ist); und ob der Selbstmord Arndts notwendig war, will ich dahingestellt sein lassen. Philippi scheint eine mora- lisirende Neigung zu solchen unhörbaren Pistolenschüssen zu haben — jeder nach seiner Art. *) Nicht nur weil sie psychologisch wahr ist, sondern auch, weil eS Daniela unes dieser Erklärung unmöglich gemacht wird, sich vor dem Gatten zu rechtfertigen. An einem solchen Zuge erkennt man den überlegne» Verstand des Künstlers. **) ES ist ein überaus seiner Zug, daß der Autor hier t)r. Arndt sein Daniela ge¬ gebenes Ehrenwort brechen laßt; der Charakter des Mannes wird dadurch aufs glücklichste gezeichnet, sodass wir nnn auch begreifen, wie dieser an und für sich tüchtige Mann ein Mit¬ schuldiger an dem der Lergaugenheit angehörenden Ehebruch werden konnte.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341843_199353/341>, abgerufen am 28.09.2024.