Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Viertes Quartal.Aus der Chronik derer von Riffelshausen. Lrzählnng in zwei Büchern von Margarethe von Bülow. (Fortsetzung.) Siebenundzwanzigstes Kapitel. uterdessen hatte Tobias Schwarz in der Schenke nach Heinrich, Über den Platz schreitend stieß er mit Herrn Trakelberg zusammen, der Was ist Ihr Begehren, guter Mann? Ich eile, mich im Hause einzustellen. Die Frau Hofmarschallin ist krank geworden und obendrein ganz ohne der Wie? was? Redet Ihr richtig? Nu, ich alter Mann werde wohl hintreten und Ihnen was aufbinden! Beim Scheine des Lichtes, das aus dem Backhause fiel, starrte der Kandidat Viel Güte, werter Mann! Der Schwarz bin ich, Herr Informator, der Tobias Schwarz. Gewiß, gewiß, und ich danke Ihnen. Angst und Sorge werden mich jedoch Aus der Chronik derer von Riffelshausen. Lrzählnng in zwei Büchern von Margarethe von Bülow. (Fortsetzung.) Siebenundzwanzigstes Kapitel. uterdessen hatte Tobias Schwarz in der Schenke nach Heinrich, Über den Platz schreitend stieß er mit Herrn Trakelberg zusammen, der Was ist Ihr Begehren, guter Mann? Ich eile, mich im Hause einzustellen. Die Frau Hofmarschallin ist krank geworden und obendrein ganz ohne der Wie? was? Redet Ihr richtig? Nu, ich alter Mann werde wohl hintreten und Ihnen was aufbinden! Beim Scheine des Lichtes, das aus dem Backhause fiel, starrte der Kandidat Viel Güte, werter Mann! Der Schwarz bin ich, Herr Informator, der Tobias Schwarz. Gewiß, gewiß, und ich danke Ihnen. Angst und Sorge werden mich jedoch <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0146" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/199500"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341843_199353/figures/grenzboten_341843_199353_199500_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Aus der Chronik derer von Riffelshausen.<lb/><note type="byline"> Lrzählnng in zwei Büchern von Margarethe von Bülow.</note> (Fortsetzung.) </head><lb/> <div n="2"> <head> Siebenundzwanzigstes Kapitel.</head><lb/> <p xml:id="ID_481"> uterdessen hatte Tobias Schwarz in der Schenke nach Heinrich,<lb/> dem Diener, gefahndet, diesem aber nicht beikommen können. Er<lb/> hatte sich daran auf den Weg gemacht, um außerhalb der Schenke<lb/> irgend ein brauchbares Menschenkind aufzufinden, das er nach<lb/> Nummelshausen zum Doktor schicken könnte.</p><lb/> <p xml:id="ID_482"> Über den Platz schreitend stieß er mit Herrn Trakelberg zusammen, der<lb/> soeben in eiligem Schritte von Moosdorf zurückkam und an dem Mitgliede des<lb/> Ortsvorstandes vorbeistürztc; der aber rief aus allen Kräften: Herr Informator!<lb/> Herr Informator! So laufen Sie doch nicht gar wie verdreht! Es kann ja keins<lb/> nachkommen!</p><lb/> <p xml:id="ID_483"> Was ist Ihr Begehren, guter Mann? Ich eile, mich im Hause einzustellen.</p><lb/> <p xml:id="ID_484"> Die Frau Hofmarschallin ist krank geworden und obendrein ganz ohne der<lb/> Herrschaften Bewußtsein; darum ist auch keins da, um nach dem Doktor zu laufen.</p><lb/> <p xml:id="ID_485"> Wie? was? Redet Ihr richtig?</p><lb/> <p xml:id="ID_486"> Nu, ich alter Mann werde wohl hintreten und Ihnen was aufbinden!<lb/> Was ich sagen wollte, wenn Sie hinreiten wollen nach Nummelshausen, will<lb/> ich rasch meinen Schimmel aus dem Stalle ziehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_487"> Beim Scheine des Lichtes, das aus dem Backhause fiel, starrte der Kandidat<lb/> verwundert in das Gesicht des Ortsvorstandes, der seine grauen, buschigen<lb/> Augenbrauen in die Höhe gezogen hatte.</p><lb/> <p xml:id="ID_488"> Viel Güte, werter Mann!</p><lb/> <p xml:id="ID_489"> Der Schwarz bin ich, Herr Informator, der Tobias Schwarz.</p><lb/> <p xml:id="ID_490" next="#ID_491"> Gewiß, gewiß, und ich danke Ihnen. Angst und Sorge werden mich jedoch</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0146]
[Abbildung]
Aus der Chronik derer von Riffelshausen.
Lrzählnng in zwei Büchern von Margarethe von Bülow. (Fortsetzung.)
Siebenundzwanzigstes Kapitel.
uterdessen hatte Tobias Schwarz in der Schenke nach Heinrich,
dem Diener, gefahndet, diesem aber nicht beikommen können. Er
hatte sich daran auf den Weg gemacht, um außerhalb der Schenke
irgend ein brauchbares Menschenkind aufzufinden, das er nach
Nummelshausen zum Doktor schicken könnte.
Über den Platz schreitend stieß er mit Herrn Trakelberg zusammen, der
soeben in eiligem Schritte von Moosdorf zurückkam und an dem Mitgliede des
Ortsvorstandes vorbeistürztc; der aber rief aus allen Kräften: Herr Informator!
Herr Informator! So laufen Sie doch nicht gar wie verdreht! Es kann ja keins
nachkommen!
Was ist Ihr Begehren, guter Mann? Ich eile, mich im Hause einzustellen.
Die Frau Hofmarschallin ist krank geworden und obendrein ganz ohne der
Herrschaften Bewußtsein; darum ist auch keins da, um nach dem Doktor zu laufen.
Wie? was? Redet Ihr richtig?
Nu, ich alter Mann werde wohl hintreten und Ihnen was aufbinden!
Was ich sagen wollte, wenn Sie hinreiten wollen nach Nummelshausen, will
ich rasch meinen Schimmel aus dem Stalle ziehen.
Beim Scheine des Lichtes, das aus dem Backhause fiel, starrte der Kandidat
verwundert in das Gesicht des Ortsvorstandes, der seine grauen, buschigen
Augenbrauen in die Höhe gezogen hatte.
Viel Güte, werter Mann!
Der Schwarz bin ich, Herr Informator, der Tobias Schwarz.
Gewiß, gewiß, und ich danke Ihnen. Angst und Sorge werden mich jedoch
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |