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Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal.

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das sowohl auf die sittlichen Dispositionen wie auf die wirtschaftliche Brauchbarkeit
des Urhebers ein übles Licht werft. Alle öffentlichen Einrichtungen waren dazu
angethan, diese Richtung ans eine stolze, hie und da auch herbe wirtschaftliche Ab¬
geschlossenheit des Einzelnen hin zu unterstützen. Dem Einzelnen war überall da,
wo dies eben anging, eine ganz bestimmte Aufgabe im staatliche" Leben zu¬
gewiesen; wo nicht, so war diese Aufgabe doch wiederum einer bestimmten, abge¬
grenzten, gleichsam persönlichen Gesamtheit übertragen. Einen großen Teil seiner
Aufgabe erblickte der damalige Staat darin, eifersüchtig darüber zu wachen, das;
jeder innerhalb seiner Schranken bleibe; aber daß jeder das, was innerhalb dieser
Schranken lag, als sein höchst persönliches Eigentum, ja als einen Teil seines
Selbst ansah, das fand der Staat und fanden alle Einzelnen damals ganz in der
Ordnung. Wie jedem andern, so durfte der damalige Vorstand einer Wirtschaft
und der an dieselbe sich knüpfenden Rechte und Beziehungen auch dein Staate
gegenüber sein volles Eigentumsrecht wahren, und der Gedanke, der Staat könne
ihm dies kraft öffentlichen Rechts nehmen oder auch uur schmälern, konnte den
Leuten garnicht kommen. Da war denn auch von sozialistischen Ideen nirgends
die Rede. Denn wohlgemerkt: diese ganze Vorstellnngswelt, wie wir sie vorstehend
skizzirt haben, lebte nicht etwa mir in den Köpfen der Edelleute, der Patrizier
und der Großhcmdwcrker, sondern ganz ebenso in dem Kopfe jedes Bauern, jedes
Zunfthandwerkers, ja jedes angesessenen Tagelöhners.

Wie anders heute! Man kann wohl sagen: keine Vorstellung ist in dem mo¬
dernen Menschen stärker entwickelt als die seiner Abhängigkeit von dem ihn um¬
gebenden Ganzen. Mit allem, was er hervorbringt oder dessen er in seinem Ge¬
schäfte bedarf, und weiterhin mit jeder Kleinigkeit, die er zu seinem eignen
Verbrauche erwerben will, ist er auf eine unfaßbare, durchaus abstrakt ihm gegen¬
übertretende Gesamtheit -- bald Publikum, bald Verkehr, bald Börse u-, genannt --
angewiesen. Nur wie Ueberbleibsel aus einer frühern Zeit ragen noch solche Ver¬
hältnisse in die unsrige hinein, wo der Handwerker für feste Kunden arbeitet, oder
wo der Landmann, der Gärtner u. a. ihre Früchte, Gemüse, Kartoffeln direkt an
Privatpersonen absetzt; wie lauge wird es noch dauern, und die Konfektionsgeschäfte,
die Magazine, die Markthallen haben anch dem letzten Rest dieser altväterischen Ge¬
wöhnungen ein Ende gemacht! Für den "Markt" arbeiten, auf dem "Markte"
kaufen -- das ist die Lösung. Was ist der Markt? Entweder ist es die Ge¬
samtheit selbst, oder -- es ist eine Anzahl von Personen, von denen die Gesamt¬
heit zum eignen Vorteil dieser wenigen ausgebeutet wird. Diese "Ausbeutung" hat
längst aufgehört, ein bloßes Schlagwort sozialistischer Demagogen zu sein; durch
alle Kreise der Bevölkerung geht der Schrei, daß die angebliche Freiheit des ge¬
schäftlichen Lebens sich in Wirklichkeit liberall zu einem Monopol Weniger gestalte,
und daß Produktion und Verkehr mit beängstigender Schnelligkeit überall auf deu
Weg geleitet werden, diese Konzentration zu einer immer allseitigcren und voll¬
kommeneren zu machen. Ist es da zu verwundern, wenn der unbewußte logische
Schluß sich in den Köpfen immer fester setzt: "Soll das geschäftliche Leben vor der
Ausbeutung durch Wenige gerettet werden, so muß die Gesamtheit, welche ja doch
durch dasselbe reprcisentirt sein soll, es organisiren."

Und wie kommen öffentliche Einrichtungen diesem Ideenkreise zu Hilfe! Alles
-- nicht etwa nur der Staat -- drängt darnach, bald diesen, bald jenen Zweig
des wirtschaftlichen Lebens in die Hände der Gesamtheit übergehen zu lassen. Bald
im Interesse der Gesundheit, bald in dem des Schutzes gegen Verfälschungen, bald
um armen Bevölkerungsklassen oder Kindern etwas Zuträgliches darzubieten, bald


das sowohl auf die sittlichen Dispositionen wie auf die wirtschaftliche Brauchbarkeit
des Urhebers ein übles Licht werft. Alle öffentlichen Einrichtungen waren dazu
angethan, diese Richtung ans eine stolze, hie und da auch herbe wirtschaftliche Ab¬
geschlossenheit des Einzelnen hin zu unterstützen. Dem Einzelnen war überall da,
wo dies eben anging, eine ganz bestimmte Aufgabe im staatliche» Leben zu¬
gewiesen; wo nicht, so war diese Aufgabe doch wiederum einer bestimmten, abge¬
grenzten, gleichsam persönlichen Gesamtheit übertragen. Einen großen Teil seiner
Aufgabe erblickte der damalige Staat darin, eifersüchtig darüber zu wachen, das;
jeder innerhalb seiner Schranken bleibe; aber daß jeder das, was innerhalb dieser
Schranken lag, als sein höchst persönliches Eigentum, ja als einen Teil seines
Selbst ansah, das fand der Staat und fanden alle Einzelnen damals ganz in der
Ordnung. Wie jedem andern, so durfte der damalige Vorstand einer Wirtschaft
und der an dieselbe sich knüpfenden Rechte und Beziehungen auch dein Staate
gegenüber sein volles Eigentumsrecht wahren, und der Gedanke, der Staat könne
ihm dies kraft öffentlichen Rechts nehmen oder auch uur schmälern, konnte den
Leuten garnicht kommen. Da war denn auch von sozialistischen Ideen nirgends
die Rede. Denn wohlgemerkt: diese ganze Vorstellnngswelt, wie wir sie vorstehend
skizzirt haben, lebte nicht etwa mir in den Köpfen der Edelleute, der Patrizier
und der Großhcmdwcrker, sondern ganz ebenso in dem Kopfe jedes Bauern, jedes
Zunfthandwerkers, ja jedes angesessenen Tagelöhners.

Wie anders heute! Man kann wohl sagen: keine Vorstellung ist in dem mo¬
dernen Menschen stärker entwickelt als die seiner Abhängigkeit von dem ihn um¬
gebenden Ganzen. Mit allem, was er hervorbringt oder dessen er in seinem Ge¬
schäfte bedarf, und weiterhin mit jeder Kleinigkeit, die er zu seinem eignen
Verbrauche erwerben will, ist er auf eine unfaßbare, durchaus abstrakt ihm gegen¬
übertretende Gesamtheit — bald Publikum, bald Verkehr, bald Börse u-, genannt —
angewiesen. Nur wie Ueberbleibsel aus einer frühern Zeit ragen noch solche Ver¬
hältnisse in die unsrige hinein, wo der Handwerker für feste Kunden arbeitet, oder
wo der Landmann, der Gärtner u. a. ihre Früchte, Gemüse, Kartoffeln direkt an
Privatpersonen absetzt; wie lauge wird es noch dauern, und die Konfektionsgeschäfte,
die Magazine, die Markthallen haben anch dem letzten Rest dieser altväterischen Ge¬
wöhnungen ein Ende gemacht! Für den „Markt" arbeiten, auf dem „Markte"
kaufen — das ist die Lösung. Was ist der Markt? Entweder ist es die Ge¬
samtheit selbst, oder — es ist eine Anzahl von Personen, von denen die Gesamt¬
heit zum eignen Vorteil dieser wenigen ausgebeutet wird. Diese „Ausbeutung" hat
längst aufgehört, ein bloßes Schlagwort sozialistischer Demagogen zu sein; durch
alle Kreise der Bevölkerung geht der Schrei, daß die angebliche Freiheit des ge¬
schäftlichen Lebens sich in Wirklichkeit liberall zu einem Monopol Weniger gestalte,
und daß Produktion und Verkehr mit beängstigender Schnelligkeit überall auf deu
Weg geleitet werden, diese Konzentration zu einer immer allseitigcren und voll¬
kommeneren zu machen. Ist es da zu verwundern, wenn der unbewußte logische
Schluß sich in den Köpfen immer fester setzt: „Soll das geschäftliche Leben vor der
Ausbeutung durch Wenige gerettet werden, so muß die Gesamtheit, welche ja doch
durch dasselbe reprcisentirt sein soll, es organisiren."

Und wie kommen öffentliche Einrichtungen diesem Ideenkreise zu Hilfe! Alles
— nicht etwa nur der Staat — drängt darnach, bald diesen, bald jenen Zweig
des wirtschaftlichen Lebens in die Hände der Gesamtheit übergehen zu lassen. Bald
im Interesse der Gesundheit, bald in dem des Schutzes gegen Verfälschungen, bald
um armen Bevölkerungsklassen oder Kindern etwas Zuträgliches darzubieten, bald


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341843_198719/52>, abgerufen am 03.07.2024.