Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Erstes Quartal.Notizen. Juden Wäsche oder reibt man kein deutsches Nationalgefühl hinein, sie sind und So schaut aus dieser Schrift, wenn man tiefer blickt, unbewußterwcise eine Zum Schlüsse uoch eine kleine Auswahl von Sätzen aus Hartmanns Schrift, Die Kunst des Zeitungsschreibers wie des Parlamentariers besteht darin, Der Zeitdiebstahl, den die Presse an der Menschheit begeht, wächst proportional Durch die Presse wird die jüdische Wissenschaft, Literatur und Kunst pvussirt Notizen. Juden Wäsche oder reibt man kein deutsches Nationalgefühl hinein, sie sind und So schaut aus dieser Schrift, wenn man tiefer blickt, unbewußterwcise eine Zum Schlüsse uoch eine kleine Auswahl von Sätzen aus Hartmanns Schrift, Die Kunst des Zeitungsschreibers wie des Parlamentariers besteht darin, Der Zeitdiebstahl, den die Presse an der Menschheit begeht, wächst proportional Durch die Presse wird die jüdische Wissenschaft, Literatur und Kunst pvussirt <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0600" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/195276"/> <fw type="header" place="top"> Notizen.</fw><lb/> <p xml:id="ID_2309" prev="#ID_2308"> Juden Wäsche oder reibt man kein deutsches Nationalgefühl hinein, sie sind und<lb/> bleiben — Schmarotzer auf dem deutschen Volke. Als solche kennt und kenn¬<lb/> zeichnet sie unser Verfasser selbst, doch erst S, 127 seiner Schrift wagt er das<lb/> offene und ehrliche Wort „Volkshaß gegen den Schmarotzerstamm als solchen,"<lb/> vorher hilft er sich von S. 17 an immer wieder mit der schlauen Bezeichnung<lb/> der europäischen Kulturvölker als der „Wirtsvölker" der Juden, nur muß er un¬<lb/> willkürlich zugestehen, daß diese Wirtsvölkcr nicht etwa Schilder ausgehängt haben<lb/> mit der Aufschrift: Ihr lieben Gäste, kehret ein, ihr sollt uns recht willkommen<lb/> sein! sondern daß die Juden als „ungebetene Gäste" gekommen sind (S, 54, 59, 87).<lb/> Ungebetene Gäste sind Eindringlinge, und gegen solche muß der Wirt sein Haus¬<lb/> recht brciucheu. Begreift Hartmann nicht, daß er damit über deu Aufenthalt der<lb/> Juden unter uns eigentlich den Stab bricht, da er selbst nicht leugnen kann, wie<lb/> diese ungebetenen Gäste bis jetzt noch unter uns sich zu geberden pflegen; ja daß<lb/> von seiner Auffassung ans recht wohl eine allgemeine Judensteuer sich wieder fordern<lb/> ließe; wer die nicht zahlen will, der ziehe weiter zu andern Wirtsleuten, wo er<lb/> es billiger hat —?</p><lb/> <p xml:id="ID_2310"> So schaut aus dieser Schrift, wenn man tiefer blickt, unbewußterwcise eine<lb/> seltsame Ironie heraus. Ob die Herren Schuiul und Jtzig an diese sich stoßen<lb/> oder den galanten Herrn von Hartmann weiter als guten Freund und Bundes¬<lb/> genossen begrüßen werden? Das letztere wird schwerlich der Fall sein trotz aller<lb/> aufgewendeten Vorsicht. Die guten Ratschläge aber für „wirtschaftliche Selbsthilfe<lb/> des Publikums" S. 148 bis 156 (Ur. 1 „Niemand darf seine ganze Einnahme<lb/> verbrauchen, sondern muß eine Reserve legen, mindestens zehn Prozent" und noch<lb/> sieben andre derartige Punkte) nehmen sich im Munde des Weisen von Berlin<lb/> wirklich kindlich, recht kindlich aus, und zeigen, daß ihm die Nöte und Sorgen<lb/> andrer Menschenkinder, die ciira, noosWitas in so vielen Fällen, und überhaupt<lb/> die Lage unsrer Kulturwelt im ganzen und großen allerdings unbewußt, gänzlich<lb/> unbewußt geblieben ist. Z. B. scheint er sich kein deutsches Haus ohne Dienstboten<lb/> denken zu können und scheint persönlich mit der Vergendungslust dienstbarer Geister<lb/> üble Erfahrungen gemacht zu habe». Von den beschränkten Verhältnissen des<lb/> kleinen Mannes, der zuerst der Juden Beute zu werden pflegt, hat er keine<lb/> Ahnung. Die Welt aber ist rund und dreht sich weiter, und im deutschen Vater¬<lb/> lande sind die Juden drin, und bleiben bei aller Emanzipation und trotz aller xi-d<lb/> ässiäöris. was sie sind — Juden.</p><lb/> <p xml:id="ID_2311"> Zum Schlüsse uoch eine kleine Auswahl von Sätzen aus Hartmanns Schrift,<lb/> die wir mit Vergnügen unterschreiben.</p><lb/> <p xml:id="ID_2312"> Die Kunst des Zeitungsschreibers wie des Parlamentariers besteht darin,<lb/> sofort über alles oratorisch gewandt und bestechend schwatzen zu können, wovon er<lb/> nichts versteht, und dabei immer in dein Sinne und Interesse derjenigen Partei<lb/> oder Clique zu operiren, in deren Dienst er gerade steht. (S. 171.)</p><lb/> <p xml:id="ID_2313"> Der Zeitdiebstahl, den die Presse an der Menschheit begeht, wächst proportional<lb/> dem Umfang der Blätter, und droht nachgerade bereits in bedenklicher Weise das<lb/> Bildungsniveau der gebildeten Klassen herabzudrücken, ohne dasjenige der niedern<lb/> entsprechend zu heben. Die Kalamität ist noch nicht auf ihrem Gipfel angelangt,<lb/> und doch ist sie schon jetzt zu einem Punkte gediehen, wo man ernstlich im Zweifel<lb/> sein kann, ob der Schade, den die Erfindung der Buchdruckerkunst mit dein Zei-<lb/> tungswesen stiftet, nicht größer ist als ihr gesamter Nutzen. (S. 174.)</p><lb/> <p xml:id="ID_2314" next="#ID_2315"> Durch die Presse wird die jüdische Wissenschaft, Literatur und Kunst pvussirt<lb/> und so der unterirdischen Minirarbeit der jüdischen Clique vorgearbeitet; durch die</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0600]
Notizen.
Juden Wäsche oder reibt man kein deutsches Nationalgefühl hinein, sie sind und
bleiben — Schmarotzer auf dem deutschen Volke. Als solche kennt und kenn¬
zeichnet sie unser Verfasser selbst, doch erst S, 127 seiner Schrift wagt er das
offene und ehrliche Wort „Volkshaß gegen den Schmarotzerstamm als solchen,"
vorher hilft er sich von S. 17 an immer wieder mit der schlauen Bezeichnung
der europäischen Kulturvölker als der „Wirtsvölker" der Juden, nur muß er un¬
willkürlich zugestehen, daß diese Wirtsvölkcr nicht etwa Schilder ausgehängt haben
mit der Aufschrift: Ihr lieben Gäste, kehret ein, ihr sollt uns recht willkommen
sein! sondern daß die Juden als „ungebetene Gäste" gekommen sind (S, 54, 59, 87).
Ungebetene Gäste sind Eindringlinge, und gegen solche muß der Wirt sein Haus¬
recht brciucheu. Begreift Hartmann nicht, daß er damit über deu Aufenthalt der
Juden unter uns eigentlich den Stab bricht, da er selbst nicht leugnen kann, wie
diese ungebetenen Gäste bis jetzt noch unter uns sich zu geberden pflegen; ja daß
von seiner Auffassung ans recht wohl eine allgemeine Judensteuer sich wieder fordern
ließe; wer die nicht zahlen will, der ziehe weiter zu andern Wirtsleuten, wo er
es billiger hat —?
So schaut aus dieser Schrift, wenn man tiefer blickt, unbewußterwcise eine
seltsame Ironie heraus. Ob die Herren Schuiul und Jtzig an diese sich stoßen
oder den galanten Herrn von Hartmann weiter als guten Freund und Bundes¬
genossen begrüßen werden? Das letztere wird schwerlich der Fall sein trotz aller
aufgewendeten Vorsicht. Die guten Ratschläge aber für „wirtschaftliche Selbsthilfe
des Publikums" S. 148 bis 156 (Ur. 1 „Niemand darf seine ganze Einnahme
verbrauchen, sondern muß eine Reserve legen, mindestens zehn Prozent" und noch
sieben andre derartige Punkte) nehmen sich im Munde des Weisen von Berlin
wirklich kindlich, recht kindlich aus, und zeigen, daß ihm die Nöte und Sorgen
andrer Menschenkinder, die ciira, noosWitas in so vielen Fällen, und überhaupt
die Lage unsrer Kulturwelt im ganzen und großen allerdings unbewußt, gänzlich
unbewußt geblieben ist. Z. B. scheint er sich kein deutsches Haus ohne Dienstboten
denken zu können und scheint persönlich mit der Vergendungslust dienstbarer Geister
üble Erfahrungen gemacht zu habe». Von den beschränkten Verhältnissen des
kleinen Mannes, der zuerst der Juden Beute zu werden pflegt, hat er keine
Ahnung. Die Welt aber ist rund und dreht sich weiter, und im deutschen Vater¬
lande sind die Juden drin, und bleiben bei aller Emanzipation und trotz aller xi-d
ässiäöris. was sie sind — Juden.
Zum Schlüsse uoch eine kleine Auswahl von Sätzen aus Hartmanns Schrift,
die wir mit Vergnügen unterschreiben.
Die Kunst des Zeitungsschreibers wie des Parlamentariers besteht darin,
sofort über alles oratorisch gewandt und bestechend schwatzen zu können, wovon er
nichts versteht, und dabei immer in dein Sinne und Interesse derjenigen Partei
oder Clique zu operiren, in deren Dienst er gerade steht. (S. 171.)
Der Zeitdiebstahl, den die Presse an der Menschheit begeht, wächst proportional
dem Umfang der Blätter, und droht nachgerade bereits in bedenklicher Weise das
Bildungsniveau der gebildeten Klassen herabzudrücken, ohne dasjenige der niedern
entsprechend zu heben. Die Kalamität ist noch nicht auf ihrem Gipfel angelangt,
und doch ist sie schon jetzt zu einem Punkte gediehen, wo man ernstlich im Zweifel
sein kann, ob der Schade, den die Erfindung der Buchdruckerkunst mit dein Zei-
tungswesen stiftet, nicht größer ist als ihr gesamter Nutzen. (S. 174.)
Durch die Presse wird die jüdische Wissenschaft, Literatur und Kunst pvussirt
und so der unterirdischen Minirarbeit der jüdischen Clique vorgearbeitet; durch die
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