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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal.

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Literatur.

nisterium nahm der Freiherr Otto von Manteuffel ein, mit dem ich bis zu dem
Erfurter Parlament und der Katastrophe von Olmütz ein gutes Verhältnis gehabt
habe. Er war ideculos und von beschränktem Gesichtskreis, die deutsche Frage und
deren Bedeutung für Preußen hat er nie verstanden, und zum Minister der aus¬
wärtigen Angelegenheiten hat Gott ihn in seinem Zorne gemacht. Aber von Haus
aus ein tüchtiger preußischer Bürenukrat, klug und verständig, von maßvoller Ge¬
sinnung, fehlt es ihm für die innern Verhältnisse ueben seiner Geschäftserfahrung
nicht am richtigen Blick und guten Willen. Er strebte eine Vermittlung und Ver¬
ständigung nnter den Parteien an. Gern erinnere ich mich eines Mittagsessens bei ihm
im engern Familienkreise, an dem neben Otto von Bismarck-Schönhausen von Kleist-
Nctzow, Simson und ich teilnahmen, und außerdem als Besänftiger Leopold Ranke,
bei welcher Gelegenheit von Bismarck eine grammatische Streitfrage mit Hilfe des
Lexikons des jungen Manteuffel siegreich ausfocht. Dem Minister lag der Abschluß
der Verfassung am Herzen, und ich glaube, daß mau ihm denselben hauptsächlich
zu verdanken hat. Später hat er die auf Olmütz folgende traurige Reaktion mit¬
gemacht, aber wohl nicht mit leichtem Herzen." Von Bismarck bemerkt Baseler
noch: "Die Größe dieses Mannes haben wir damals nicht erkannt, wenn anch
seine hohe Begabung, seine streitbare Art und sein sanglanter Witz sich bemerkbar
genug machten. Allerdings forderte es mich zum Nachdenken auf, als er, im Be¬
griffe, zur Bundestagsgesandtschaft nach Frankfurt abzureisen, mich noch begrüßte
und mir sagte, der Deputirte von Mansfeld werde sehen, daß sie beide in der
deutschen Frage sich uicht so ferustüuden, wie es wohl deu Anschein habe."

Von den Anlagen ist die fünfte von besondern! Interesse, die, 1833 ge¬
schrieben, in einer Anzahl von Briefen an einen Freund auf dem Lande die be¬
kannten sieben Göttinger Professoren und deren Sache charcikterisirt. Nicht bloß
die betreffenden Persönlichkeiten sind hier als Männer der Wissenschaft in vor¬
trefflicher Weise gezeichnet -- nnr über Gervinus und den Wert seiner Behand¬
lung der Literaturgeschichte uach Schlosserschen Grundsätzen werden viele anders
denken --, sondern auch andre Dinge werden beiläufig in geistvoller und durchaus
zutreffender Art behandelt, z. B. das Wesen der Universität Göttingen (S. 143 ff.),
die Natur und Aufgabe des Juristenstandcs (S. 175 bis 179) und die Stellung
der deutschen Universitäten und Professoren zum modernen Staate. Die deutschen
Universitäten waren, so heißt es hier ungefähr, vor dem Zerfallen des Feudal¬
staates freie Genossenschaften zum Ausbau der Wissenschaft. Später verwandelten
sie sich zwar in Staatsanstalten, aber "damit ist nicht gesagt, daß sie unter die
alltägliche Regel gewöhnlicher öffentlicher Institute getreten sind. Was in Deutsch¬
land fast in allen Verhältnissen schmerzlich entbehrt wird, der lebendig ausgeprägte
Gedanke der Nationalität in Geist und Leben, das ist bei den Universitäten, we¬
nigstens ihrer allgemeinen Anlage und Bestimmung nach, bewahrt geblieben. Sie
gehören nicht bloß den einzelnen Staaten an, in deren Gebiete sie liegen, denen
Verwaltung, Aufsicht und dergleichen zusteht, sie siud ein Gesamtgut der Nation,
eine deutsche Errungenschaft, die Niederlage deutscher Wissenschaft und Bildung.
Und das ist auch der erste Gedanke, der den Lehrer beseelen muß; wer seine
Sachen vorträgt ohne das lebendige Bewußtsein der Gemeinschaft mit der großen
Gilde, deren Genosse er ist, ohne die Vergegenwärtigung des innern Zusammen¬
hanges, in dem seine Diszwlin mit dem Gesamtbegriffe der Wissenschaft steht, der
mag ein rechtlicher Mann, ein guter Dozent, ein emsiger Verbreiter nützlicher Wahr¬
heiten sein, aber die höhere Würde seines Berufs, die seinem Streben die letzte
Weihe giebt, begreift er nicht."


Literatur.

nisterium nahm der Freiherr Otto von Manteuffel ein, mit dem ich bis zu dem
Erfurter Parlament und der Katastrophe von Olmütz ein gutes Verhältnis gehabt
habe. Er war ideculos und von beschränktem Gesichtskreis, die deutsche Frage und
deren Bedeutung für Preußen hat er nie verstanden, und zum Minister der aus¬
wärtigen Angelegenheiten hat Gott ihn in seinem Zorne gemacht. Aber von Haus
aus ein tüchtiger preußischer Bürenukrat, klug und verständig, von maßvoller Ge¬
sinnung, fehlt es ihm für die innern Verhältnisse ueben seiner Geschäftserfahrung
nicht am richtigen Blick und guten Willen. Er strebte eine Vermittlung und Ver¬
ständigung nnter den Parteien an. Gern erinnere ich mich eines Mittagsessens bei ihm
im engern Familienkreise, an dem neben Otto von Bismarck-Schönhausen von Kleist-
Nctzow, Simson und ich teilnahmen, und außerdem als Besänftiger Leopold Ranke,
bei welcher Gelegenheit von Bismarck eine grammatische Streitfrage mit Hilfe des
Lexikons des jungen Manteuffel siegreich ausfocht. Dem Minister lag der Abschluß
der Verfassung am Herzen, und ich glaube, daß mau ihm denselben hauptsächlich
zu verdanken hat. Später hat er die auf Olmütz folgende traurige Reaktion mit¬
gemacht, aber wohl nicht mit leichtem Herzen." Von Bismarck bemerkt Baseler
noch: „Die Größe dieses Mannes haben wir damals nicht erkannt, wenn anch
seine hohe Begabung, seine streitbare Art und sein sanglanter Witz sich bemerkbar
genug machten. Allerdings forderte es mich zum Nachdenken auf, als er, im Be¬
griffe, zur Bundestagsgesandtschaft nach Frankfurt abzureisen, mich noch begrüßte
und mir sagte, der Deputirte von Mansfeld werde sehen, daß sie beide in der
deutschen Frage sich uicht so ferustüuden, wie es wohl deu Anschein habe."

Von den Anlagen ist die fünfte von besondern! Interesse, die, 1833 ge¬
schrieben, in einer Anzahl von Briefen an einen Freund auf dem Lande die be¬
kannten sieben Göttinger Professoren und deren Sache charcikterisirt. Nicht bloß
die betreffenden Persönlichkeiten sind hier als Männer der Wissenschaft in vor¬
trefflicher Weise gezeichnet — nnr über Gervinus und den Wert seiner Behand¬
lung der Literaturgeschichte uach Schlosserschen Grundsätzen werden viele anders
denken —, sondern auch andre Dinge werden beiläufig in geistvoller und durchaus
zutreffender Art behandelt, z. B. das Wesen der Universität Göttingen (S. 143 ff.),
die Natur und Aufgabe des Juristenstandcs (S. 175 bis 179) und die Stellung
der deutschen Universitäten und Professoren zum modernen Staate. Die deutschen
Universitäten waren, so heißt es hier ungefähr, vor dem Zerfallen des Feudal¬
staates freie Genossenschaften zum Ausbau der Wissenschaft. Später verwandelten
sie sich zwar in Staatsanstalten, aber „damit ist nicht gesagt, daß sie unter die
alltägliche Regel gewöhnlicher öffentlicher Institute getreten sind. Was in Deutsch¬
land fast in allen Verhältnissen schmerzlich entbehrt wird, der lebendig ausgeprägte
Gedanke der Nationalität in Geist und Leben, das ist bei den Universitäten, we¬
nigstens ihrer allgemeinen Anlage und Bestimmung nach, bewahrt geblieben. Sie
gehören nicht bloß den einzelnen Staaten an, in deren Gebiete sie liegen, denen
Verwaltung, Aufsicht und dergleichen zusteht, sie siud ein Gesamtgut der Nation,
eine deutsche Errungenschaft, die Niederlage deutscher Wissenschaft und Bildung.
Und das ist auch der erste Gedanke, der den Lehrer beseelen muß; wer seine
Sachen vorträgt ohne das lebendige Bewußtsein der Gemeinschaft mit der großen
Gilde, deren Genosse er ist, ohne die Vergegenwärtigung des innern Zusammen¬
hanges, in dem seine Diszwlin mit dem Gesamtbegriffe der Wissenschaft steht, der
mag ein rechtlicher Mann, ein guter Dozent, ein emsiger Verbreiter nützlicher Wahr¬
heiten sein, aber die höhere Würde seines Berufs, die seinem Streben die letzte
Weihe giebt, begreift er nicht."


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_156270/63>, abgerufen am 27.06.2024.