Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal.Line Übersetzung von Goethes Faust. bleiben bei der Ultimoliquidation nur länger in Ungewißheit, obgleich ihr Ver¬ Durch ein bloßes Börsensteucrgesetz wird an alledem nichts geändert. Doch (Schluß folgt.) Eine Übersetzung von Goethes Faust. von A. Llassen. (Schluß.) ach der Auffassung unsers Fausterklürers ist also Faust der Line Übersetzung von Goethes Faust. bleiben bei der Ultimoliquidation nur länger in Ungewißheit, obgleich ihr Ver¬ Durch ein bloßes Börsensteucrgesetz wird an alledem nichts geändert. Doch (Schluß folgt.) Eine Übersetzung von Goethes Faust. von A. Llassen. (Schluß.) ach der Auffassung unsers Fausterklürers ist also Faust der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0275" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/156546"/> <fw type="header" place="top"> Line Übersetzung von Goethes Faust.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1210" prev="#ID_1209"> bleiben bei der Ultimoliquidation nur länger in Ungewißheit, obgleich ihr Ver¬<lb/> lust stets sicher ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_1211"> Durch ein bloßes Börsensteucrgesetz wird an alledem nichts geändert. Doch<lb/> ist ein solches insofern geeignet, einen bessern Zustand wenigstens anzubahnen,<lb/> als es die Einführung einer schärfern Kontrole des Börsenverkehrs bedingt.<lb/> Als ein erster Schritt ist dies schon wertvoll. Es ist vollkommen bezeichnend,<lb/> daß sich die Börse mehr noch als gegen die Steuer selbst gegen die damit ver¬<lb/> bundenen Kontroleinrichtungen wehrt. Auch ist schon bemerkt worden, man sei<lb/> am Ende wohl geneigt, sich eine höhere Besteuerung gefallen zu lassen, aber<lb/> die Kontroleinrichtungen seien unerträglich. In der That ist auch in Frank¬<lb/> reich die unmittelbare Besteuerung eines jeden Abschlusses bei Jnhaberpapieren<lb/> dnrch die I^xs alö tranKniissioir umgangen worden. Indem man einen jährlichen<lb/> bez. vierteljährlichen Steuerbauschsatz vom Kurswert festsetzte, nahm man zwar<lb/> die allgemeine Unmöglichkeit, sämtliche Schlüsse festzuhalten, zum Vorwande; aber<lb/> diese Unmöglichkeit ist garnicht vorhanden. Dagegen würde eine starke und wirk¬<lb/> same Einzelkvntrole der Makler notwendig sein, wenn eine wirkliche Schlu߬<lb/> versteuerung stattfinden sollte. Diese Kontrole, welche natürlich auch auf die<lb/> sogenannte Kulisse ausgedehnt werden muß, hat man in Frankreich umgangen;<lb/> für eine rationelle Börsengesetzgebung ist sie der Angelpunkt der ganzen Frage.</p><lb/> <p xml:id="ID_1212"> (Schluß folgt.)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Eine Übersetzung von Goethes Faust.<lb/><note type="byline"> von A. Llassen.</note> (Schluß.)</head><lb/> <p xml:id="ID_1213" next="#ID_1214"> ach der Auffassung unsers Fausterklürers ist also Faust der<lb/> spekulirende Verstand des Menschen, der Edle, der alles leisten<lb/> kann, weil er versteht und rasch ergreift. Sein Ziel ist die Er¬<lb/> hebung zur reinen Vernunft, durch die er zu Gott kommt, seine<lb/> tragische Verschuldung sind seine Jrrgänge, die ihn vom rechten<lb/> Wege ablenken. Der ihn ablenkt, ist Mephisto, der Eigennutz, die Eigenliebe<lb/> und die Negation. Die bildliche Ausführung desselben ist dem alten englischen<lb/> Lustspiel I'Ks ägvil is em ass von Ben Jonson (1616) entlehnt. Dort verlangt<lb/> der dumme Teufel Pug auf die Erde hinabzugehen und erbittet von seinem<lb/> Herrn und Meister Satanas dazu die Begleitung eines Lasters „Vice." Dieser</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0275]
Line Übersetzung von Goethes Faust.
bleiben bei der Ultimoliquidation nur länger in Ungewißheit, obgleich ihr Ver¬
lust stets sicher ist.
Durch ein bloßes Börsensteucrgesetz wird an alledem nichts geändert. Doch
ist ein solches insofern geeignet, einen bessern Zustand wenigstens anzubahnen,
als es die Einführung einer schärfern Kontrole des Börsenverkehrs bedingt.
Als ein erster Schritt ist dies schon wertvoll. Es ist vollkommen bezeichnend,
daß sich die Börse mehr noch als gegen die Steuer selbst gegen die damit ver¬
bundenen Kontroleinrichtungen wehrt. Auch ist schon bemerkt worden, man sei
am Ende wohl geneigt, sich eine höhere Besteuerung gefallen zu lassen, aber
die Kontroleinrichtungen seien unerträglich. In der That ist auch in Frank¬
reich die unmittelbare Besteuerung eines jeden Abschlusses bei Jnhaberpapieren
dnrch die I^xs alö tranKniissioir umgangen worden. Indem man einen jährlichen
bez. vierteljährlichen Steuerbauschsatz vom Kurswert festsetzte, nahm man zwar
die allgemeine Unmöglichkeit, sämtliche Schlüsse festzuhalten, zum Vorwande; aber
diese Unmöglichkeit ist garnicht vorhanden. Dagegen würde eine starke und wirk¬
same Einzelkvntrole der Makler notwendig sein, wenn eine wirkliche Schlu߬
versteuerung stattfinden sollte. Diese Kontrole, welche natürlich auch auf die
sogenannte Kulisse ausgedehnt werden muß, hat man in Frankreich umgangen;
für eine rationelle Börsengesetzgebung ist sie der Angelpunkt der ganzen Frage.
(Schluß folgt.)
Eine Übersetzung von Goethes Faust.
von A. Llassen. (Schluß.)
ach der Auffassung unsers Fausterklürers ist also Faust der
spekulirende Verstand des Menschen, der Edle, der alles leisten
kann, weil er versteht und rasch ergreift. Sein Ziel ist die Er¬
hebung zur reinen Vernunft, durch die er zu Gott kommt, seine
tragische Verschuldung sind seine Jrrgänge, die ihn vom rechten
Wege ablenken. Der ihn ablenkt, ist Mephisto, der Eigennutz, die Eigenliebe
und die Negation. Die bildliche Ausführung desselben ist dem alten englischen
Lustspiel I'Ks ägvil is em ass von Ben Jonson (1616) entlehnt. Dort verlangt
der dumme Teufel Pug auf die Erde hinabzugehen und erbittet von seinem
Herrn und Meister Satanas dazu die Begleitung eines Lasters „Vice." Dieser
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