Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Drittes Quartal.Vie Grafen von Altenschwerdt, Es geht den Umständen entsprechend nicht gerade schlecht, aber natürlich Hat er sich denn darüber geäußert, was er mir zu sagen wünscht? fragte Es schien ihm sehr daran zu liegen, daß Sie kämen, er hat es mehrere Nun, dann entschuldigen Sie mich, lieber Freund, sagte der Baron. Ich Mit diesen Worten entfernte er sich und trat in das Gemach ein, welches Der Verwundete richtete seine grauen Augen, welche einen fieberhaften Es kann davon nicht die Rede sein, entgegnete der Baron, indem er sich Sie sind ein alter Jäger, fuhr jener fort. Denken Sie, daß es erheblichen Der Baron zuckte die Achseln. Ich denke, die Wunde selbst ist wohl das Es ist etwas von der Weste und vom Hemde mit hineingekommen, sagte Ich meine, Sie sollten Ihren Atem möglichst schonen, entgegnete der Baron. Von meinetwegen könnte ich das schon thun, sagte der Verwundete nach Er wandte bei diesen Worten den Blick in bezeichnender Weise nach rück¬ Ich hatte die Absicht, Ihnen meine Korrespondenz zu übergeben, sagte der Grenzboten III. 1383. S1
Vie Grafen von Altenschwerdt, Es geht den Umständen entsprechend nicht gerade schlecht, aber natürlich Hat er sich denn darüber geäußert, was er mir zu sagen wünscht? fragte Es schien ihm sehr daran zu liegen, daß Sie kämen, er hat es mehrere Nun, dann entschuldigen Sie mich, lieber Freund, sagte der Baron. Ich Mit diesen Worten entfernte er sich und trat in das Gemach ein, welches Der Verwundete richtete seine grauen Augen, welche einen fieberhaften Es kann davon nicht die Rede sein, entgegnete der Baron, indem er sich Sie sind ein alter Jäger, fuhr jener fort. Denken Sie, daß es erheblichen Der Baron zuckte die Achseln. Ich denke, die Wunde selbst ist wohl das Es ist etwas von der Weste und vom Hemde mit hineingekommen, sagte Ich meine, Sie sollten Ihren Atem möglichst schonen, entgegnete der Baron. Von meinetwegen könnte ich das schon thun, sagte der Verwundete nach Er wandte bei diesen Worten den Blick in bezeichnender Weise nach rück¬ Ich hatte die Absicht, Ihnen meine Korrespondenz zu übergeben, sagte der Grenzboten III. 1383. S1
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Vie Grafen von Altenschwerdt,
Es geht den Umständen entsprechend nicht gerade schlecht, aber natürlich
kann es auch nicht gut gehen, erwiederte er achselzuckend auf die Fragen der
beiden Herren. Er wünscht Sie zu sprechen, Herr Baron, und er besteht darauf,
obwohl ich ihn vor vielem Reden warnte. Überhaupt ist er durchaus kein an¬
genehmer Patient. Er wies die Karbolsäure zurück und nannte den Listerschen
Verband einen verdammten Hnmbug.
Hat er sich denn darüber geäußert, was er mir zu sagen wünscht? fragte
der Baron. Ich begreife eigentlich nicht, was er will, und er sollte sich doch
nicht unnötig anstrengen.
Es schien ihm sehr daran zu liegen, daß Sie kämen, er hat es mehrere
male gesagt.
Nun, dann entschuldigen Sie mich, lieber Freund, sagte der Baron. Ich
will sofort zu ihm gehen, schenken Sie sich ein Glas Wein ein, Herr Doktor!
Mit diesen Worten entfernte er sich und trat in das Gemach ein, welches
er dem Verwundeten eingeräumt hatte. Es lag auf der andern Seite der
Bibliothek, mit welcher es durch eine Thür in Verbindung stand, und war,
gleich den meisten Znnmern im Schlosse, ein hoher und weiter Raum. Den
Anordnungen des Arztes gemäß war das eine der beiden Fenster geöffnet, sodaß
der Verwundete beständig frische Luft hatte, und es war eine spanische Wand
aufgestellt worden, um ihn vor Zugwind zu schützen. Der Freiherr von Val¬
deghem lag bleich wie die Leinwand seines Bettes auf dem Rücken, und die
feuerrote Farbe der spanischen Wand, auf welcher wunderliche Papageien in
japanesischer Manier gemalt waren, ließ das blasse Gesicht auf dein weißen
Kissen kreidig und leichenhaft erscheinen. Im Hintergrunde des Zimmers saß
die Wirtschafterin des Schlosses als Krankenwache an einem Tische, auf welchem
ein Armleuchter mit drei Kerzen stand.
Der Verwundete richtete seine grauen Augen, welche einen fieberhaften
Glanz hatten, auf den Baron und lächelte in seiner gewohnten weltmännischen
Weise. Ich mache Ihnen eine verwünschte Gene, sagte er mit leiser Stimme,
aber ich kann mit gutem Gewissen beteuern, daß es nicht freiwillig geschieht.
Es kann davon nicht die Rede sein, entgegnete der Baron, indem er sich
auf eiuen Stuhl vor dem Bette setzte. Sie haben nach mir geschickt, Herr von
Valdeghem?
Sie sind ein alter Jäger, fuhr jener fort. Denken Sie, daß es erheblichen
Einfluß auf den Zustand einer Schußwunde hat, wenn etwas Fell mit in das
Loch gekommen ist?
Der Baron zuckte die Achseln. Ich denke, die Wunde selbst ist wohl das
wesentliche, sagte er.
Es ist etwas von der Weste und vom Hemde mit hineingekommen, sagte
der Herr von Valdeghem, aber nach meiner Erfahrung eitert so etwas von
selber heraus. Wenn ich nur das Blut loswerden konnte!
Ich meine, Sie sollten Ihren Atem möglichst schonen, entgegnete der Baron.
Von meinetwegen könnte ich das schon thun, sagte der Verwundete nach
einer Pause, aber ich habe etwas zu sagen, was Sie interessiren wird.
Er wandte bei diesen Worten den Blick in bezeichnender Weise nach rück¬
wärts, und der Baron schickte die Wirtschafterin hinaus, um dem Winke nach¬
zukommen.
Ich hatte die Absicht, Ihnen meine Korrespondenz zu übergeben, sagte der
Verwundete, sobald sich die Thür hinter der Frau geschlossen hatte, aber mein
Grenzboten III. 1383. S1
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