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Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal.

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dem Fall der beide" Paredes Forts am 8, Februar der Fortgang der Belage¬
rung unzweifelhaft zu einem vollständigen Erfolge geführt haben würde, so
machte doch der am 15, Februar in Versailles abgeschlossene Vertrag den Feind¬
seligkeiten eher ein Ende, und Oberst Dcnfert dürfte mit Waffen, Fahnen und
militärischen Ehren den Platz verlassen, den er so ruhmvoll verteidigt hatte.
Sein Verlust betrug 32 Offiziere und 4713 Mann, der der Belagerer 88
Offiziere und 2049 Mann,

Nachdem hierauf noch die Ereignisse im Rücken der deutschen Heere, die
Entwicklung des Eisenbahnwesens und die Verteidigung der rückwärtigen Ver-
bindungen, sowie die Verhältnisse in den Küstenlnnden der Heimat geschildert
worden sind, wendet sich das zwanzigste Heft zum Schluß des Werkes. Der¬
selbe wird in einfachster und würdigster Weise gebildet durch einen allgemeinen
Überblick über den Krieg von Anfang September 1870 bis zur Beendigung der
Feindseligkeiten, Es folgt dann noch die Darstellung der Ausführung des Waffen¬
stillstandes, die Schilderung der allgemeinen Verhältnisse, der Truppenbewegungen
und Verhandlungen während desselben, welche letztern zu dem Präliminarfrieden
von Versailles am 26. Februar führten. Ferner wird geschildert: die Einleitung
des Rückmarsches, der Kommuneanfstand in Paris, der in etwas eigentümlicher
Weise mit der Abreise unsers allverehrten Kriegsherrn nach der Heimat und
mit dem Frankfurter Frieden in Verbindung gebracht wird, und endlich die
Demobilisirnng und die Occupation, welche sich stnffelweise bis zum 13. Sep¬
tember 1873 erstreckte.

Und wie zum Dank für die treue Mitwirkung aller Beamten und auch
der freiwillig Helsenden bei deu großen Ereignissen, welche es ermöglichte, den
Truppen in allen Wechselfällen des Krieges die nötige Schlagfähigkeit zu be¬
wahren, zeigen Rückblicke auf die Feldtelcgraphie, das Feldpostwesen, den Mu¬
nitionsersatz, die Verpflegung, den Sanitätsdienst, die Seelsorge, die Rechtspflege
und das Ersatzwesen, sowie auf die Verhältnisse in der Heimat, wie das ganze
deutsche Volk beigetragen hat zu den wahrhaft überwältigenden Resultaten dieses
Krieges. Als Hauptergebnis wird hingestellt die Einigung des Vaterlandes
nnter unserm allgeliebten Kaiser.

Wir müssen hier darauf verzichten, aus den enormen Zahle", welche die
vielen mühsam zusammengestellten Tabellen enthalten, besonders frappante heraus-
zusuchen, denn sie sind großartig auf jedem Gebiete. Auch auf deu großen Wert
der wörtlichen Wiedergabe wichtiger Dokumente, ans die dankenswerte Unter¬
stützung, welche Karten und Pläne der Übersicht und dem Verständnis gewähren,
ist schon so oft hingewiesen worden, daß auf diese vielfachen Anlagen nicht weiter
eingegangen zu werden braucht. Nur das eine mag noch erwähnt sein, daß
nnter ihnen sich auch ein Gefechtskalendcr befindet und ein umfangreiches Re¬
gister, welches den Wert des Ganzen, namentlich zum Gebrauch beim Studium,
bedeutend erhöht, was die Zukunft gewiß mit voller Dankbarkeit anerkennen wird.




dem Fall der beide» Paredes Forts am 8, Februar der Fortgang der Belage¬
rung unzweifelhaft zu einem vollständigen Erfolge geführt haben würde, so
machte doch der am 15, Februar in Versailles abgeschlossene Vertrag den Feind¬
seligkeiten eher ein Ende, und Oberst Dcnfert dürfte mit Waffen, Fahnen und
militärischen Ehren den Platz verlassen, den er so ruhmvoll verteidigt hatte.
Sein Verlust betrug 32 Offiziere und 4713 Mann, der der Belagerer 88
Offiziere und 2049 Mann,

Nachdem hierauf noch die Ereignisse im Rücken der deutschen Heere, die
Entwicklung des Eisenbahnwesens und die Verteidigung der rückwärtigen Ver-
bindungen, sowie die Verhältnisse in den Küstenlnnden der Heimat geschildert
worden sind, wendet sich das zwanzigste Heft zum Schluß des Werkes. Der¬
selbe wird in einfachster und würdigster Weise gebildet durch einen allgemeinen
Überblick über den Krieg von Anfang September 1870 bis zur Beendigung der
Feindseligkeiten, Es folgt dann noch die Darstellung der Ausführung des Waffen¬
stillstandes, die Schilderung der allgemeinen Verhältnisse, der Truppenbewegungen
und Verhandlungen während desselben, welche letztern zu dem Präliminarfrieden
von Versailles am 26. Februar führten. Ferner wird geschildert: die Einleitung
des Rückmarsches, der Kommuneanfstand in Paris, der in etwas eigentümlicher
Weise mit der Abreise unsers allverehrten Kriegsherrn nach der Heimat und
mit dem Frankfurter Frieden in Verbindung gebracht wird, und endlich die
Demobilisirnng und die Occupation, welche sich stnffelweise bis zum 13. Sep¬
tember 1873 erstreckte.

Und wie zum Dank für die treue Mitwirkung aller Beamten und auch
der freiwillig Helsenden bei deu großen Ereignissen, welche es ermöglichte, den
Truppen in allen Wechselfällen des Krieges die nötige Schlagfähigkeit zu be¬
wahren, zeigen Rückblicke auf die Feldtelcgraphie, das Feldpostwesen, den Mu¬
nitionsersatz, die Verpflegung, den Sanitätsdienst, die Seelsorge, die Rechtspflege
und das Ersatzwesen, sowie auf die Verhältnisse in der Heimat, wie das ganze
deutsche Volk beigetragen hat zu den wahrhaft überwältigenden Resultaten dieses
Krieges. Als Hauptergebnis wird hingestellt die Einigung des Vaterlandes
nnter unserm allgeliebten Kaiser.

Wir müssen hier darauf verzichten, aus den enormen Zahle», welche die
vielen mühsam zusammengestellten Tabellen enthalten, besonders frappante heraus-
zusuchen, denn sie sind großartig auf jedem Gebiete. Auch auf deu großen Wert
der wörtlichen Wiedergabe wichtiger Dokumente, ans die dankenswerte Unter¬
stützung, welche Karten und Pläne der Übersicht und dem Verständnis gewähren,
ist schon so oft hingewiesen worden, daß auf diese vielfachen Anlagen nicht weiter
eingegangen zu werden braucht. Nur das eine mag noch erwähnt sein, daß
nnter ihnen sich auch ein Gefechtskalendcr befindet und ein umfangreiches Re¬
gister, welches den Wert des Ganzen, namentlich zum Gebrauch beim Studium,
bedeutend erhöht, was die Zukunft gewiß mit voller Dankbarkeit anerkennen wird.




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[0605] dem Fall der beide» Paredes Forts am 8, Februar der Fortgang der Belage¬ rung unzweifelhaft zu einem vollständigen Erfolge geführt haben würde, so machte doch der am 15, Februar in Versailles abgeschlossene Vertrag den Feind¬ seligkeiten eher ein Ende, und Oberst Dcnfert dürfte mit Waffen, Fahnen und militärischen Ehren den Platz verlassen, den er so ruhmvoll verteidigt hatte. Sein Verlust betrug 32 Offiziere und 4713 Mann, der der Belagerer 88 Offiziere und 2049 Mann, Nachdem hierauf noch die Ereignisse im Rücken der deutschen Heere, die Entwicklung des Eisenbahnwesens und die Verteidigung der rückwärtigen Ver- bindungen, sowie die Verhältnisse in den Küstenlnnden der Heimat geschildert worden sind, wendet sich das zwanzigste Heft zum Schluß des Werkes. Der¬ selbe wird in einfachster und würdigster Weise gebildet durch einen allgemeinen Überblick über den Krieg von Anfang September 1870 bis zur Beendigung der Feindseligkeiten, Es folgt dann noch die Darstellung der Ausführung des Waffen¬ stillstandes, die Schilderung der allgemeinen Verhältnisse, der Truppenbewegungen und Verhandlungen während desselben, welche letztern zu dem Präliminarfrieden von Versailles am 26. Februar führten. Ferner wird geschildert: die Einleitung des Rückmarsches, der Kommuneanfstand in Paris, der in etwas eigentümlicher Weise mit der Abreise unsers allverehrten Kriegsherrn nach der Heimat und mit dem Frankfurter Frieden in Verbindung gebracht wird, und endlich die Demobilisirnng und die Occupation, welche sich stnffelweise bis zum 13. Sep¬ tember 1873 erstreckte. Und wie zum Dank für die treue Mitwirkung aller Beamten und auch der freiwillig Helsenden bei deu großen Ereignissen, welche es ermöglichte, den Truppen in allen Wechselfällen des Krieges die nötige Schlagfähigkeit zu be¬ wahren, zeigen Rückblicke auf die Feldtelcgraphie, das Feldpostwesen, den Mu¬ nitionsersatz, die Verpflegung, den Sanitätsdienst, die Seelsorge, die Rechtspflege und das Ersatzwesen, sowie auf die Verhältnisse in der Heimat, wie das ganze deutsche Volk beigetragen hat zu den wahrhaft überwältigenden Resultaten dieses Krieges. Als Hauptergebnis wird hingestellt die Einigung des Vaterlandes nnter unserm allgeliebten Kaiser. Wir müssen hier darauf verzichten, aus den enormen Zahle», welche die vielen mühsam zusammengestellten Tabellen enthalten, besonders frappante heraus- zusuchen, denn sie sind großartig auf jedem Gebiete. Auch auf deu großen Wert der wörtlichen Wiedergabe wichtiger Dokumente, ans die dankenswerte Unter¬ stützung, welche Karten und Pläne der Übersicht und dem Verständnis gewähren, ist schon so oft hingewiesen worden, daß auf diese vielfachen Anlagen nicht weiter eingegangen zu werden braucht. Nur das eine mag noch erwähnt sein, daß nnter ihnen sich auch ein Gefechtskalendcr befindet und ein umfangreiches Re¬ gister, welches den Wert des Ganzen, namentlich zum Gebrauch beim Studium, bedeutend erhöht, was die Zukunft gewiß mit voller Dankbarkeit anerkennen wird.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341835_89804/605>, abgerufen am 26.06.2024.