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Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal.

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Die Jai'obiner lui Lichte der loat'ri^'it.

tausend. Sicherlich werden sie in der Hauptstadt, wo sie hitziger und zahlreicher
als anderwärts waren, selbst in der Zeit von Krisen, wo man Vagabunden bezahlte
und Banditen warb, nie über zehntausend Köpfe stark gewesen sein. In einer
großen Stadt wie Toulouse hatte der Abgeordnete des Volkes (Baudot, im Juni
1.793) keine vierhundert Leute für sich. Rechnen nur ans jede kleine Stadt fünfzig,
ans jedes große Dorf fünfzehn bis zwanzig, ans jedes kleine fünf oder sechs, so
kommt im Durchschnitt etwa auf fünfzehn Wähler und Nationnlgardisteu ein Jako¬
biner, und die über ganz Frankreich zerstreuten Mitglieder der Sekte zählen zu¬
sammen ungefähr dreimalhunderttausend. Das scheint nicht hinzureichen, um sechs
bis sieben Millionen erwachsener Männer zu knechten und über ein Land, welches
sechsundzwanzig Millionen Einwohner umfaßt, einen Despotismus zu üben, der
ibsoluter war als derjenige der asiatischen Herrscher."

Aber die Macht mißt sich nicht mit der Zahl, die Jakobiner sind eine Schaar
in einer Menge, und zwar in einer desorganisirten, unbeholfenen Menge eine wohl¬
geordnete, festgeschlossene Schaar, die wie ein Eisenkeil in einen Schutthaufen ein¬
dringt. "Weder gegen eine Eroberung von außen, noch gegen eine Usurpation
im Innern kann sich eine Nation wirksam verteidigen, wenn sie keine Regierung
hat. Diese ist das unerläßliche Werkzeug zu gemeinschaftlichen Handeln, sobald sie
fehlt oder lange ausbleibt, Hort die Mehrheit, auderwürtS beschäftigt, immer un¬
entschieden und lau, auf, ein Körper zu sein und wird Staub. Bon zwei Regie¬
rungen, welche die französische Nation um sich zu sammeln vermocht hätten, lag
die eine vom 14. Juli 1789 am Boden und brachte es allmählich dahin, daß sie
zerfiel. Dann war ihr wiederkehrendes Gespenst noch widerwärtiger als sie selbst;
denn es schleppte uicht nur den früheren Schweif von abgeschmackten Mißbräuchen,
und unerträglichen Lasten hinter sich her, sondern auch eine klaffende Meute von
Ansprüchen ans Rückerstattung und Rache. Von 1792 an erschien sie an der
Grenze, despotischer denn je, kriegsbereit, als Anführerin einer nahen Invasion
gieriger Fremden und wütender Emigranten. Die andre Regierung, die, welche
die koustituircude Versammlung schuf, war so übel zusammengesetzt, daß die Ma¬
jorität sie uicht brauchen konnte; sie war ihrer Hand nicht angepaßt, nie hat man
ein Politisches Werkzeug gesehen, das so schwerfällig und zugleich so stumpf gewesen
wäre. Um geschwungen zu werden, bedürfte es eines außerordentlichen Kraftauf¬
wandes, etwa zweier Tage Arbeit wöchentlich für jeden Staatsbürger. So mühsam
und nnr halb geschwungen, führte es alle Geschäfte, zu denen mau es verwendete,
schlecht aus. Die Einziehung der Steuern, die Sicherheit der Straßen, der Um¬
lauf der Lebensbedürfnisse, der Schutz der Gewissen, des Lebens und des Eigen¬
tums -- alles war in üblem Zustande. Ihre eigne Wirksamkeit zerstörte sie und
schuf eine andre, die ungesetzlich, aber kräftig war und, nachdem sie an die Stelle
jener getreten war, sich erhielt. In einem großen zentralisirteu Staate hat der,
welcher den Kopf in der Hand hält, den ganzen Körper; weil die Franzosen lange
geführt worden waren, hatten sie die Gewohnheit angenommen, sich führen zu lassen.
Unwillkürlich richteten die Leute in der Provinz ihre Angen auf die Hauptstadt,
und in kritischen Tagen gingen sie weite Strecken ans der Landstraße hinaus, um
vom Eilboten zu erfahren, welche Regierung ihnen beschieden sei. Dieses Regiment
des Mittelpunktes nahm die Mehrheit an oder unterwarf sich ihm, gleichviel, welchen
Leuten es in die Hände gefallen war. Denn erstens wagte die Mehrzahl der ver¬
einzelten Gruppen, welche es niedergeworfen zu sehen wünschten, den Kampf nicht
aufzunehmen; es erschien ihnen zu stark. Nach eingewurzelten Herkommen sahen
sie hinter ihm das große weitgedehnte Frankreich, welches, von ihm in Bewegung


Die Jai'obiner lui Lichte der loat'ri^'it.

tausend. Sicherlich werden sie in der Hauptstadt, wo sie hitziger und zahlreicher
als anderwärts waren, selbst in der Zeit von Krisen, wo man Vagabunden bezahlte
und Banditen warb, nie über zehntausend Köpfe stark gewesen sein. In einer
großen Stadt wie Toulouse hatte der Abgeordnete des Volkes (Baudot, im Juni
1.793) keine vierhundert Leute für sich. Rechnen nur ans jede kleine Stadt fünfzig,
ans jedes große Dorf fünfzehn bis zwanzig, ans jedes kleine fünf oder sechs, so
kommt im Durchschnitt etwa auf fünfzehn Wähler und Nationnlgardisteu ein Jako¬
biner, und die über ganz Frankreich zerstreuten Mitglieder der Sekte zählen zu¬
sammen ungefähr dreimalhunderttausend. Das scheint nicht hinzureichen, um sechs
bis sieben Millionen erwachsener Männer zu knechten und über ein Land, welches
sechsundzwanzig Millionen Einwohner umfaßt, einen Despotismus zu üben, der
ibsoluter war als derjenige der asiatischen Herrscher."

Aber die Macht mißt sich nicht mit der Zahl, die Jakobiner sind eine Schaar
in einer Menge, und zwar in einer desorganisirten, unbeholfenen Menge eine wohl¬
geordnete, festgeschlossene Schaar, die wie ein Eisenkeil in einen Schutthaufen ein¬
dringt. „Weder gegen eine Eroberung von außen, noch gegen eine Usurpation
im Innern kann sich eine Nation wirksam verteidigen, wenn sie keine Regierung
hat. Diese ist das unerläßliche Werkzeug zu gemeinschaftlichen Handeln, sobald sie
fehlt oder lange ausbleibt, Hort die Mehrheit, auderwürtS beschäftigt, immer un¬
entschieden und lau, auf, ein Körper zu sein und wird Staub. Bon zwei Regie¬
rungen, welche die französische Nation um sich zu sammeln vermocht hätten, lag
die eine vom 14. Juli 1789 am Boden und brachte es allmählich dahin, daß sie
zerfiel. Dann war ihr wiederkehrendes Gespenst noch widerwärtiger als sie selbst;
denn es schleppte uicht nur den früheren Schweif von abgeschmackten Mißbräuchen,
und unerträglichen Lasten hinter sich her, sondern auch eine klaffende Meute von
Ansprüchen ans Rückerstattung und Rache. Von 1792 an erschien sie an der
Grenze, despotischer denn je, kriegsbereit, als Anführerin einer nahen Invasion
gieriger Fremden und wütender Emigranten. Die andre Regierung, die, welche
die koustituircude Versammlung schuf, war so übel zusammengesetzt, daß die Ma¬
jorität sie uicht brauchen konnte; sie war ihrer Hand nicht angepaßt, nie hat man
ein Politisches Werkzeug gesehen, das so schwerfällig und zugleich so stumpf gewesen
wäre. Um geschwungen zu werden, bedürfte es eines außerordentlichen Kraftauf¬
wandes, etwa zweier Tage Arbeit wöchentlich für jeden Staatsbürger. So mühsam
und nnr halb geschwungen, führte es alle Geschäfte, zu denen mau es verwendete,
schlecht aus. Die Einziehung der Steuern, die Sicherheit der Straßen, der Um¬
lauf der Lebensbedürfnisse, der Schutz der Gewissen, des Lebens und des Eigen¬
tums — alles war in üblem Zustande. Ihre eigne Wirksamkeit zerstörte sie und
schuf eine andre, die ungesetzlich, aber kräftig war und, nachdem sie an die Stelle
jener getreten war, sich erhielt. In einem großen zentralisirteu Staate hat der,
welcher den Kopf in der Hand hält, den ganzen Körper; weil die Franzosen lange
geführt worden waren, hatten sie die Gewohnheit angenommen, sich führen zu lassen.
Unwillkürlich richteten die Leute in der Provinz ihre Angen auf die Hauptstadt,
und in kritischen Tagen gingen sie weite Strecken ans der Landstraße hinaus, um
vom Eilboten zu erfahren, welche Regierung ihnen beschieden sei. Dieses Regiment
des Mittelpunktes nahm die Mehrheit an oder unterwarf sich ihm, gleichviel, welchen
Leuten es in die Hände gefallen war. Denn erstens wagte die Mehrzahl der ver¬
einzelten Gruppen, welche es niedergeworfen zu sehen wünschten, den Kampf nicht
aufzunehmen; es erschien ihnen zu stark. Nach eingewurzelten Herkommen sahen
sie hinter ihm das große weitgedehnte Frankreich, welches, von ihm in Bewegung


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[0446] Die Jai'obiner lui Lichte der loat'ri^'it. tausend. Sicherlich werden sie in der Hauptstadt, wo sie hitziger und zahlreicher als anderwärts waren, selbst in der Zeit von Krisen, wo man Vagabunden bezahlte und Banditen warb, nie über zehntausend Köpfe stark gewesen sein. In einer großen Stadt wie Toulouse hatte der Abgeordnete des Volkes (Baudot, im Juni 1.793) keine vierhundert Leute für sich. Rechnen nur ans jede kleine Stadt fünfzig, ans jedes große Dorf fünfzehn bis zwanzig, ans jedes kleine fünf oder sechs, so kommt im Durchschnitt etwa auf fünfzehn Wähler und Nationnlgardisteu ein Jako¬ biner, und die über ganz Frankreich zerstreuten Mitglieder der Sekte zählen zu¬ sammen ungefähr dreimalhunderttausend. Das scheint nicht hinzureichen, um sechs bis sieben Millionen erwachsener Männer zu knechten und über ein Land, welches sechsundzwanzig Millionen Einwohner umfaßt, einen Despotismus zu üben, der ibsoluter war als derjenige der asiatischen Herrscher." Aber die Macht mißt sich nicht mit der Zahl, die Jakobiner sind eine Schaar in einer Menge, und zwar in einer desorganisirten, unbeholfenen Menge eine wohl¬ geordnete, festgeschlossene Schaar, die wie ein Eisenkeil in einen Schutthaufen ein¬ dringt. „Weder gegen eine Eroberung von außen, noch gegen eine Usurpation im Innern kann sich eine Nation wirksam verteidigen, wenn sie keine Regierung hat. Diese ist das unerläßliche Werkzeug zu gemeinschaftlichen Handeln, sobald sie fehlt oder lange ausbleibt, Hort die Mehrheit, auderwürtS beschäftigt, immer un¬ entschieden und lau, auf, ein Körper zu sein und wird Staub. Bon zwei Regie¬ rungen, welche die französische Nation um sich zu sammeln vermocht hätten, lag die eine vom 14. Juli 1789 am Boden und brachte es allmählich dahin, daß sie zerfiel. Dann war ihr wiederkehrendes Gespenst noch widerwärtiger als sie selbst; denn es schleppte uicht nur den früheren Schweif von abgeschmackten Mißbräuchen, und unerträglichen Lasten hinter sich her, sondern auch eine klaffende Meute von Ansprüchen ans Rückerstattung und Rache. Von 1792 an erschien sie an der Grenze, despotischer denn je, kriegsbereit, als Anführerin einer nahen Invasion gieriger Fremden und wütender Emigranten. Die andre Regierung, die, welche die koustituircude Versammlung schuf, war so übel zusammengesetzt, daß die Ma¬ jorität sie uicht brauchen konnte; sie war ihrer Hand nicht angepaßt, nie hat man ein Politisches Werkzeug gesehen, das so schwerfällig und zugleich so stumpf gewesen wäre. Um geschwungen zu werden, bedürfte es eines außerordentlichen Kraftauf¬ wandes, etwa zweier Tage Arbeit wöchentlich für jeden Staatsbürger. So mühsam und nnr halb geschwungen, führte es alle Geschäfte, zu denen mau es verwendete, schlecht aus. Die Einziehung der Steuern, die Sicherheit der Straßen, der Um¬ lauf der Lebensbedürfnisse, der Schutz der Gewissen, des Lebens und des Eigen¬ tums — alles war in üblem Zustande. Ihre eigne Wirksamkeit zerstörte sie und schuf eine andre, die ungesetzlich, aber kräftig war und, nachdem sie an die Stelle jener getreten war, sich erhielt. In einem großen zentralisirteu Staate hat der, welcher den Kopf in der Hand hält, den ganzen Körper; weil die Franzosen lange geführt worden waren, hatten sie die Gewohnheit angenommen, sich führen zu lassen. Unwillkürlich richteten die Leute in der Provinz ihre Angen auf die Hauptstadt, und in kritischen Tagen gingen sie weite Strecken ans der Landstraße hinaus, um vom Eilboten zu erfahren, welche Regierung ihnen beschieden sei. Dieses Regiment des Mittelpunktes nahm die Mehrheit an oder unterwarf sich ihm, gleichviel, welchen Leuten es in die Hände gefallen war. Denn erstens wagte die Mehrzahl der ver¬ einzelten Gruppen, welche es niedergeworfen zu sehen wünschten, den Kampf nicht aufzunehmen; es erschien ihnen zu stark. Nach eingewurzelten Herkommen sahen sie hinter ihm das große weitgedehnte Frankreich, welches, von ihm in Bewegung

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341835_89804/446>, abgerufen am 28.09.2024.