Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal.verbotene Bücher. trügt: ^.otg. Wieder den Druck und I)i,?n1g's,1ion allerhand nichtswürdiger und 1. Es wird hier ein Buch verkauft, welches den Titel führt, Leiden des jungen 1). Joh. August Lrnosti, als d. Z. Don.'ums der theol. 1?a,ointM alhier 2. In beygehendem l'lo Usmorm trägt E. Hondo. Theol. Fakultät allhier, durch Leipzig, deu 30. Januar 1775. D. Carl Andreas Bel. 3. im Druck erschienenen Schrift bey Zehen Thaler Strafe, hierdurch, bis auf weitere verbotene Bücher. trügt: ^.otg. Wieder den Druck und I)i,?n1g's,1ion allerhand nichtswürdiger und 1. Es wird hier ein Buch verkauft, welches den Titel führt, Leiden des jungen 1). Joh. August Lrnosti, als d. Z. Don.'ums der theol. 1?a,ointM alhier 2. In beygehendem l'lo Usmorm trägt E. Hondo. Theol. Fakultät allhier, durch Leipzig, deu 30. Januar 1775. D. Carl Andreas Bel. 3. im Druck erschienenen Schrift bey Zehen Thaler Strafe, hierdurch, bis auf weitere <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0290" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/86411"/> <fw type="header" place="top"> verbotene Bücher.</fw><lb/> <p xml:id="ID_1192" prev="#ID_1191"> trügt: ^.otg. Wieder den Druck und I)i,?n1g's,1ion allerhand nichtswürdiger und<lb/> ärgerlicher LoiZ,re>o«zvöu 1741. Folgendes ist ihr Wortlaut.</p><lb/> <p xml:id="ID_1193"> 1.<lb/> ?ro Nemorig.<lb/> an die Churf, Bücher Kommission</p><lb/> <p xml:id="ID_1194"> Es wird hier ein Buch verkauft, welches den Titel führt, Leiden des jungen<lb/> Werthers:c. Diese Schrift ist eine Apologie und Empfehlung des Selbst Mordes;<lb/> und es ist auch um des Willen gefährlich, weil es in wiziger und einnehmender<lb/> Schreib Art abgefaßt ist. Einige gelehrte und sonst gesezte Mäuner haben gesagt,<lb/> daß sie sich nicht gedräuet hätten das Buch durchzulesen, sondern es etliche mal weg¬<lb/> gelegt hätten. Da die Schrift also üble Improssionss machen kann, welche, zumal<lb/> bey schwachen Leuten, Weibs Personen, ^Eindrücke machen kann, welches bey Ge¬<lb/> legenheit aufwachen, und ihnen sschäd j verführerisch werden können; so hat die<lb/> theol. l'aeoltÄt für nöthig gefunden zu sorgen, daß diese Schrift unterdrückt werde:<lb/> dazumal itzo die Exempel des Selbstmordes tVociuontsi' werden. Daher ich die<lb/> Lobt. Bücher Kommission im Namen jener hierdurch ersuche, den Verkauf dieser<lb/> Schrift zu verbieten, und dadurch üblen Folgen vorbeugen zu helfen. Leipzig<lb/> am 23. Ja« 1775.</p><lb/> <note type="bibl"> 1). Joh. August Lrnosti, als d. Z.<lb/> Don.'ums der theol. 1?a,ointM<lb/> alhier</note><lb/> <p xml:id="ID_1195"> 2.<lb/> Illustris ot, NaAnilloo Domino Konsul,</p><lb/> <p xml:id="ID_1196"> In beygehendem l'lo Usmorm trägt E. Hondo. Theol. Fakultät allhier, durch<lb/> ihren vsoannm, Herrn l). Ernesti, auf ein Verbot der Leiden des jungen<lb/> Werthers, nu. Die Sache hat ihre Richtigkeit, daß dieses Buch eine Apologie<lb/> des Selbstmords genannt werden könne, die in den Händen junger Leute, von<lb/> ungeübten Sinne», auch anderen dickblütigen Personen, um desto gefährlicher ist,<lb/> da der V. zu undeterminirt von dem Selbstmorde schreibt, und durch witzige und<lb/> feine Wendungen seinen Leser ordentlich hinreißt. Ob es nun gleich mit dem Ver¬<lb/> bot, da das Buch bereits so sehr verbreitet ist, etwas zu spät zu seyn scheint; so<lb/> null ich doch, meines Ort, dem potito der Herren Theologen gerne deferiren, und<lb/> En. Wohlgeb. überlaßen, den dsbit des Buchs, etwa bey l0. Thlr. Strafe, allen<lb/> Buchdrukeru und Buchhändlern, biß auf weitere Verordnung, poi- l^rwiitos, unter¬<lb/> sagen zu laße«.</p><lb/> <p xml:id="ID_1197"> Leipzig, deu 30. Januar 1775.</p><lb/> <note type="bibl"> D. Carl Andreas Bel.</note><lb/> <p xml:id="ID_1198"> 3.<lb/> ViAors Kvmmissionis wird denen sämmtlichen hier anwesenden Buchhändlern<lb/> und Buchdruckern der Vertrieb einer, unter dem Titul:<lb/> Die Leiden des jungen Werthers :c.</p><lb/> <p xml:id="ID_1199"> im Druck erschienenen Schrift bey Zehen Thaler Strafe, hierdurch, bis auf weitere<lb/> Verordnung, ausdrücklich untersagt.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0290]
verbotene Bücher.
trügt: ^.otg. Wieder den Druck und I)i,?n1g's,1ion allerhand nichtswürdiger und
ärgerlicher LoiZ,re>o«zvöu 1741. Folgendes ist ihr Wortlaut.
1.
?ro Nemorig.
an die Churf, Bücher Kommission
Es wird hier ein Buch verkauft, welches den Titel führt, Leiden des jungen
Werthers:c. Diese Schrift ist eine Apologie und Empfehlung des Selbst Mordes;
und es ist auch um des Willen gefährlich, weil es in wiziger und einnehmender
Schreib Art abgefaßt ist. Einige gelehrte und sonst gesezte Mäuner haben gesagt,
daß sie sich nicht gedräuet hätten das Buch durchzulesen, sondern es etliche mal weg¬
gelegt hätten. Da die Schrift also üble Improssionss machen kann, welche, zumal
bey schwachen Leuten, Weibs Personen, ^Eindrücke machen kann, welches bey Ge¬
legenheit aufwachen, und ihnen sschäd j verführerisch werden können; so hat die
theol. l'aeoltÄt für nöthig gefunden zu sorgen, daß diese Schrift unterdrückt werde:
dazumal itzo die Exempel des Selbstmordes tVociuontsi' werden. Daher ich die
Lobt. Bücher Kommission im Namen jener hierdurch ersuche, den Verkauf dieser
Schrift zu verbieten, und dadurch üblen Folgen vorbeugen zu helfen. Leipzig
am 23. Ja« 1775.
1). Joh. August Lrnosti, als d. Z.
Don.'ums der theol. 1?a,ointM
alhier
2.
Illustris ot, NaAnilloo Domino Konsul,
In beygehendem l'lo Usmorm trägt E. Hondo. Theol. Fakultät allhier, durch
ihren vsoannm, Herrn l). Ernesti, auf ein Verbot der Leiden des jungen
Werthers, nu. Die Sache hat ihre Richtigkeit, daß dieses Buch eine Apologie
des Selbstmords genannt werden könne, die in den Händen junger Leute, von
ungeübten Sinne», auch anderen dickblütigen Personen, um desto gefährlicher ist,
da der V. zu undeterminirt von dem Selbstmorde schreibt, und durch witzige und
feine Wendungen seinen Leser ordentlich hinreißt. Ob es nun gleich mit dem Ver¬
bot, da das Buch bereits so sehr verbreitet ist, etwas zu spät zu seyn scheint; so
null ich doch, meines Ort, dem potito der Herren Theologen gerne deferiren, und
En. Wohlgeb. überlaßen, den dsbit des Buchs, etwa bey l0. Thlr. Strafe, allen
Buchdrukeru und Buchhändlern, biß auf weitere Verordnung, poi- l^rwiitos, unter¬
sagen zu laße«.
Leipzig, deu 30. Januar 1775.
D. Carl Andreas Bel.
3.
ViAors Kvmmissionis wird denen sämmtlichen hier anwesenden Buchhändlern
und Buchdruckern der Vertrieb einer, unter dem Titul:
Die Leiden des jungen Werthers :c.
im Druck erschienenen Schrift bey Zehen Thaler Strafe, hierdurch, bis auf weitere
Verordnung, ausdrücklich untersagt.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |