Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Erstes Quartal.Die Kvog-r-iPiiieuI Luoivt^ und die deutschen geographischen Gesellschaften. außerdem Professor Middendorf 1846 und Leutnant Paher 1875 eine der Teils auf Anregung und auf Kosten der Regierung, teils aus eigenen Der Forschnngsreisende bedarf aber, um die Ergebnisse seiner Mühen wirk¬ Die Kvog-r-iPiiieuI Luoivt^ und die deutschen geographischen Gesellschaften. außerdem Professor Middendorf 1846 und Leutnant Paher 1875 eine der Teils auf Anregung und auf Kosten der Regierung, teils aus eigenen Der Forschnngsreisende bedarf aber, um die Ergebnisse seiner Mühen wirk¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0186" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/86307"/> <fw type="header" place="top"> Die Kvog-r-iPiiieuI Luoivt^ und die deutschen geographischen Gesellschaften.</fw><lb/> <p xml:id="ID_755" prev="#ID_754"> außerdem Professor Middendorf 1846 und Leutnant Paher 1875 eine der<lb/> höchsten Auszeichnungen erhielten. Neben diesen Auszeichnungen verteilte die<lb/> Gesellschaft auch wertvolle Uhren, wissenschaftliche Instrumente u, s. w, als<lb/> Ehrengeschenke.</p><lb/> <p xml:id="ID_756"> Teils auf Anregung und auf Kosten der Regierung, teils aus eigenen<lb/> Mitteln unternahm und leitete die Königliche Geographische Gesellschaft wieder¬<lb/> holt eigene Forschungsreisen. Markham giebt über dieselben eine» interessanten<lb/> Überblick. Die bekanntesten sind die Reisen von Biseoe nach dem autarktischeu<lb/> Meere, von Roß nach den arktischen Regionen, von Vurues nach Bohara, die fünf¬<lb/> jährige, 1838 begonnene Reise Dr. Robert Schomburgks in Brittisch-Guhmia, unter-<lb/> nommen, um von der Küste her eine Anknüpfung an die Forschungen Alexanders<lb/> von Humboldt in den Äqninoktial-Gegenden Amerikas herbeizuführen, eine<lb/> schwierige aber erfolgreiche Reise, von welcher Dr. Schomburgk, zuletzt von seinem<lb/> Bruder Richard begleitet, eine gute Karte und bedeutende, wertvolle Sammlungen<lb/> heimbrachte. Livingstone wurde wiederholt vou der Gesellschaft mit Mitteln<lb/> versehen, ans ihre Empfehlung hin vou der englischen Regierung auch in den<lb/> Stand gesetzt, in der Erforschung Afrikas fortzufahren. Durch den Einfluß der<lb/> Gesellschaft, welcher mit ihrem Wachsen zumachen, erhielten Kapitän Burton und<lb/> Speke 1857 einen Stnatsznschuß von 20 000 Mark zu ihrer Reise uach dem<lb/> See Taugauhika und in die nördlich davon gelegene Seenregion; Kapitän Speke<lb/> 1860 einen Staatszuschuß vou 50 000 Mark zu seiner mit Kapitän Grant<lb/> uuternonunenen Reise nach dem See Uterewe und nach den Nilquellen. Die<lb/> Kosten der Reise des Leutnant Cameron im Betrage von mehr als 12 000 Pfund<lb/> Sterling (240 000 Mary, zu welchen die englische Regierung 3000 Pfund Ster¬<lb/> ling und Private ebenfalls einen Teil beisteuerten, wurden in der Hauptsache<lb/> aus den Mitteln der Gesellschaft bestritten. Als König Leopold von Belgien<lb/> die planmäßige Erforschung Afrikas in Anregung brachte, begründete die Ge¬<lb/> sellschaft in Beteiligung an jenen Bestrebungen einen besondrer ^tricAu I5xxlora,t,inen<lb/> l^unä, welcher der wissenschaftlichen Erforschung zu dienen bestimmt war, und<lb/> ließ mit einem erheblichen Kostenaufwand, abgesehen von den Beitrügen der Mit¬<lb/> glieder u. s. w. die Reise» auf dem gewählten Arbeitsfelde, dem Landsirich<lb/> zwischen der Ostküste Afrikas und dem Nhassa- und Ta»ga»sita-See, beginnen.<lb/> Daneben gewährte die Gesellschaft jederzeit Anteil und Unterstützung den For¬<lb/> schungen in Australien und Asien, ganz besonders aber denen in den Polar¬<lb/> regionen.</p><lb/> <p xml:id="ID_757" next="#ID_758"> Der Forschnngsreisende bedarf aber, um die Ergebnisse seiner Mühen wirk¬<lb/> lich nutzbar zu machen, stets der Arbeit des Gelehrten und Kartographen daheim;<lb/> ohne letztere würde manche Entdeckung unterblieben oder doch nicht in das rechte<lb/> Licht getreten sein. In Berücksichtigung dieses Verhältnisses zollte die Gesell¬<lb/> schaft auch gern der stillen Arbeit des Gelehrten und des Kartographen ihren<lb/> Dank; wir finden z. B. unter den mit der höchsten Auszeichnung bedachten auch</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0186]
Die Kvog-r-iPiiieuI Luoivt^ und die deutschen geographischen Gesellschaften.
außerdem Professor Middendorf 1846 und Leutnant Paher 1875 eine der
höchsten Auszeichnungen erhielten. Neben diesen Auszeichnungen verteilte die
Gesellschaft auch wertvolle Uhren, wissenschaftliche Instrumente u, s. w, als
Ehrengeschenke.
Teils auf Anregung und auf Kosten der Regierung, teils aus eigenen
Mitteln unternahm und leitete die Königliche Geographische Gesellschaft wieder¬
holt eigene Forschungsreisen. Markham giebt über dieselben eine» interessanten
Überblick. Die bekanntesten sind die Reisen von Biseoe nach dem autarktischeu
Meere, von Roß nach den arktischen Regionen, von Vurues nach Bohara, die fünf¬
jährige, 1838 begonnene Reise Dr. Robert Schomburgks in Brittisch-Guhmia, unter-
nommen, um von der Küste her eine Anknüpfung an die Forschungen Alexanders
von Humboldt in den Äqninoktial-Gegenden Amerikas herbeizuführen, eine
schwierige aber erfolgreiche Reise, von welcher Dr. Schomburgk, zuletzt von seinem
Bruder Richard begleitet, eine gute Karte und bedeutende, wertvolle Sammlungen
heimbrachte. Livingstone wurde wiederholt vou der Gesellschaft mit Mitteln
versehen, ans ihre Empfehlung hin vou der englischen Regierung auch in den
Stand gesetzt, in der Erforschung Afrikas fortzufahren. Durch den Einfluß der
Gesellschaft, welcher mit ihrem Wachsen zumachen, erhielten Kapitän Burton und
Speke 1857 einen Stnatsznschuß von 20 000 Mark zu ihrer Reise uach dem
See Taugauhika und in die nördlich davon gelegene Seenregion; Kapitän Speke
1860 einen Staatszuschuß vou 50 000 Mark zu seiner mit Kapitän Grant
uuternonunenen Reise nach dem See Uterewe und nach den Nilquellen. Die
Kosten der Reise des Leutnant Cameron im Betrage von mehr als 12 000 Pfund
Sterling (240 000 Mary, zu welchen die englische Regierung 3000 Pfund Ster¬
ling und Private ebenfalls einen Teil beisteuerten, wurden in der Hauptsache
aus den Mitteln der Gesellschaft bestritten. Als König Leopold von Belgien
die planmäßige Erforschung Afrikas in Anregung brachte, begründete die Ge¬
sellschaft in Beteiligung an jenen Bestrebungen einen besondrer ^tricAu I5xxlora,t,inen
l^unä, welcher der wissenschaftlichen Erforschung zu dienen bestimmt war, und
ließ mit einem erheblichen Kostenaufwand, abgesehen von den Beitrügen der Mit¬
glieder u. s. w. die Reise» auf dem gewählten Arbeitsfelde, dem Landsirich
zwischen der Ostküste Afrikas und dem Nhassa- und Ta»ga»sita-See, beginnen.
Daneben gewährte die Gesellschaft jederzeit Anteil und Unterstützung den For¬
schungen in Australien und Asien, ganz besonders aber denen in den Polar¬
regionen.
Der Forschnngsreisende bedarf aber, um die Ergebnisse seiner Mühen wirk¬
lich nutzbar zu machen, stets der Arbeit des Gelehrten und Kartographen daheim;
ohne letztere würde manche Entdeckung unterblieben oder doch nicht in das rechte
Licht getreten sein. In Berücksichtigung dieses Verhältnisses zollte die Gesell¬
schaft auch gern der stillen Arbeit des Gelehrten und des Kartographen ihren
Dank; wir finden z. B. unter den mit der höchsten Auszeichnung bedachten auch
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