Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Viertes Quartal.

Bild:
<< vorherige Seite
Literatur.

Manier befangen zu sein, so haben die eigenartigsten unter den Gestalten nommes
einen stark Scheffelscheit Zug an sich, wie der anfängliche Mönch Hngetius und
spätere Hauptmann Hugo. Der Deutsche läßt es sich eben immer wieder gern
im Bilde der Dichtkunst vorführen, daß Tapferkeit, Biederkeit und Durst die Haupt-
tugenden seines Stammes von jeher waren und daß diese auch immer über wälsche
Tücke den Sieg davongetragen haben; und so wird auch der vorliegende Roman,
was er um seiner frischen und natürlichen Darstellungsweise und um der bunten
und spannenden Mannichfaltigkeit seines Inhalts willen auch entschieden verdient, gern
gelesen werden. Wenn freilich der Verfasser am Schlüsse der Erzählung, den die
lebendige Schilderung der berühmten Pavia-Schlacht bildet, eine Fortsetzung seines
Werkes in Allssicht stellt, so spricht er damit einesteils ein abfälliges Urteil über
die Komposition seiner Dichtung ans, andernteils erinnert er dadurch bedenklich
an die wenig löbliche Gepflogenheit unsern beliebtesten Schriftsteller in diesem Fache:
das einmal erschlossene Gebiet nach Kräften und solange die Kvnsnmtionslnst des
Publikums reicht, auszubeuten. Daß der "EKehard" noch heute ein so hohes Ansehen
genießt und noch jetzt so oft gelesen und gekauft wird, verdankt er anßer seinen
innern Vorzügen, die nicht bestritten werden sollen, doch wohl auch dem Umstände,
daß Scheffel sich uicht hat verleiten lassen, dnrch Schöpfungen ähnlichen Inhalts
den Eindruck des "Ekkehard" zu verwischen und sich selbst gewissermaßen Konkurrenz
zu macheu. Er fühlte, daß jede Epoche nur ein ihre Gesammtheit zur Darstellung
bringendes Kunstwerk verträgt, daß alles andre nnr Ausschnitt, Wiederholung, Nach¬
ahmung sein kann.


Zeugnisse gegen das Wagnertum in der Musik. Ein kritischer Beitrag von Moritz
Weyermann. Elberfeld, Bädeker, 1382.

Eine vortreffliche kleine Schrift, in ihrer zerstückelten Form zwar nicht sehr
ansprechend, aber desto wertvoller durch ihren Inhalt: sowohl dnrch die Zeugnisse, die der
Verfasser in Erinnerung bringt, wie dnrch die eignen Zuthaten, mit denen er sie
begleitet und verbindet. Jene Zeugnisse, um die sichs handelt, sind vor allem eine
Anzahl von Aussprüchen Moritz Hauptmanns, des Leipziger Thomaskantors, über
Wagnersche Musik aus den Jahren 1847 bis 1L65, und die Abschnitte aus
Schopenhauers "Parerga und Paralipomena," die von der großen Oper und von
den "glänzenden Irrtümern" in Kunst und Wissenschaft, ihrer Dauer, ihrer Be¬
kämpfung und ihrem Verschwinden handeln; im Vorübergehen wird auch auf die
beiden Kritiken, die Otto Jahr in den fünfziger Jahren über den "Tannhäuser"
und deu "Lohengrin" in den Grenzboten geschrieben, hingewiesen. Die Auffrischung
dieser Dokumente ist höchst verdienstlich. Was wissen die grünen Gesellen, die im
verflvssnen Sommer die deutsche Tagespresse mit ihrem öden Geschreibsel über
den "Parsifal" erfüllt haben, von Otto Jahr und Moritz Hauptmann! Vom tiefsten
Schamgefühl wird man ergriffen, wenn man sieht, was gerade in Leipzig, wo jene
beiden Männer einst gewirkt haben, heutzutage auf dem Gebiete der musikalischen
Kritik, namentlich der Opernkritik, verbrochen wird von einem, der sich bei jeder
Gelegenheit brüstet, ein Schüler Hauptmanns gewesen zu sein!

Lese jeder, der angesichts der Wagnertollheit, von der die arme große
Masse heute -- teils ebeu infolge ihrer geistigen Armut, teils aber anch infolge
der Gewissenlosigkeit der Tagespresse -- beherrscht wird, an der Menschheit irre
zu werden anfangen möchte, das vorliegende Schriftchen; es wird ihn trösten und
aufrichten. Nur ein paar Jahre noch Geduld, und der ganze Schwindel wird von
selbst ein Ende nehmen. _ _




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. -- Druck von Carl Marquart in Reuduitz-Leipzig.
Literatur.

Manier befangen zu sein, so haben die eigenartigsten unter den Gestalten nommes
einen stark Scheffelscheit Zug an sich, wie der anfängliche Mönch Hngetius und
spätere Hauptmann Hugo. Der Deutsche läßt es sich eben immer wieder gern
im Bilde der Dichtkunst vorführen, daß Tapferkeit, Biederkeit und Durst die Haupt-
tugenden seines Stammes von jeher waren und daß diese auch immer über wälsche
Tücke den Sieg davongetragen haben; und so wird auch der vorliegende Roman,
was er um seiner frischen und natürlichen Darstellungsweise und um der bunten
und spannenden Mannichfaltigkeit seines Inhalts willen auch entschieden verdient, gern
gelesen werden. Wenn freilich der Verfasser am Schlüsse der Erzählung, den die
lebendige Schilderung der berühmten Pavia-Schlacht bildet, eine Fortsetzung seines
Werkes in Allssicht stellt, so spricht er damit einesteils ein abfälliges Urteil über
die Komposition seiner Dichtung ans, andernteils erinnert er dadurch bedenklich
an die wenig löbliche Gepflogenheit unsern beliebtesten Schriftsteller in diesem Fache:
das einmal erschlossene Gebiet nach Kräften und solange die Kvnsnmtionslnst des
Publikums reicht, auszubeuten. Daß der „EKehard" noch heute ein so hohes Ansehen
genießt und noch jetzt so oft gelesen und gekauft wird, verdankt er anßer seinen
innern Vorzügen, die nicht bestritten werden sollen, doch wohl auch dem Umstände,
daß Scheffel sich uicht hat verleiten lassen, dnrch Schöpfungen ähnlichen Inhalts
den Eindruck des „Ekkehard" zu verwischen und sich selbst gewissermaßen Konkurrenz
zu macheu. Er fühlte, daß jede Epoche nur ein ihre Gesammtheit zur Darstellung
bringendes Kunstwerk verträgt, daß alles andre nnr Ausschnitt, Wiederholung, Nach¬
ahmung sein kann.


Zeugnisse gegen das Wagnertum in der Musik. Ein kritischer Beitrag von Moritz
Weyermann. Elberfeld, Bädeker, 1382.

Eine vortreffliche kleine Schrift, in ihrer zerstückelten Form zwar nicht sehr
ansprechend, aber desto wertvoller durch ihren Inhalt: sowohl dnrch die Zeugnisse, die der
Verfasser in Erinnerung bringt, wie dnrch die eignen Zuthaten, mit denen er sie
begleitet und verbindet. Jene Zeugnisse, um die sichs handelt, sind vor allem eine
Anzahl von Aussprüchen Moritz Hauptmanns, des Leipziger Thomaskantors, über
Wagnersche Musik aus den Jahren 1847 bis 1L65, und die Abschnitte aus
Schopenhauers „Parerga und Paralipomena," die von der großen Oper und von
den „glänzenden Irrtümern" in Kunst und Wissenschaft, ihrer Dauer, ihrer Be¬
kämpfung und ihrem Verschwinden handeln; im Vorübergehen wird auch auf die
beiden Kritiken, die Otto Jahr in den fünfziger Jahren über den „Tannhäuser"
und deu „Lohengrin" in den Grenzboten geschrieben, hingewiesen. Die Auffrischung
dieser Dokumente ist höchst verdienstlich. Was wissen die grünen Gesellen, die im
verflvssnen Sommer die deutsche Tagespresse mit ihrem öden Geschreibsel über
den „Parsifal" erfüllt haben, von Otto Jahr und Moritz Hauptmann! Vom tiefsten
Schamgefühl wird man ergriffen, wenn man sieht, was gerade in Leipzig, wo jene
beiden Männer einst gewirkt haben, heutzutage auf dem Gebiete der musikalischen
Kritik, namentlich der Opernkritik, verbrochen wird von einem, der sich bei jeder
Gelegenheit brüstet, ein Schüler Hauptmanns gewesen zu sein!

Lese jeder, der angesichts der Wagnertollheit, von der die arme große
Masse heute — teils ebeu infolge ihrer geistigen Armut, teils aber anch infolge
der Gewissenlosigkeit der Tagespresse — beherrscht wird, an der Menschheit irre
zu werden anfangen möchte, das vorliegende Schriftchen; es wird ihn trösten und
aufrichten. Nur ein paar Jahre noch Geduld, und der ganze Schwindel wird von
selbst ein Ende nehmen. _ _




Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Reuduitz-Leipzig.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0420" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/194398"/>
            <fw type="header" place="top"> Literatur.</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1580" prev="#ID_1579"> Manier befangen zu sein, so haben die eigenartigsten unter den Gestalten nommes<lb/>
einen stark Scheffelscheit Zug an sich, wie der anfängliche Mönch Hngetius und<lb/>
spätere Hauptmann Hugo. Der Deutsche läßt es sich eben immer wieder gern<lb/>
im Bilde der Dichtkunst vorführen, daß Tapferkeit, Biederkeit und Durst die Haupt-<lb/>
tugenden seines Stammes von jeher waren und daß diese auch immer über wälsche<lb/>
Tücke den Sieg davongetragen haben; und so wird auch der vorliegende Roman,<lb/>
was er um seiner frischen und natürlichen Darstellungsweise und um der bunten<lb/>
und spannenden Mannichfaltigkeit seines Inhalts willen auch entschieden verdient, gern<lb/>
gelesen werden. Wenn freilich der Verfasser am Schlüsse der Erzählung, den die<lb/>
lebendige Schilderung der berühmten Pavia-Schlacht bildet, eine Fortsetzung seines<lb/>
Werkes in Allssicht stellt, so spricht er damit einesteils ein abfälliges Urteil über<lb/>
die Komposition seiner Dichtung ans, andernteils erinnert er dadurch bedenklich<lb/>
an die wenig löbliche Gepflogenheit unsern beliebtesten Schriftsteller in diesem Fache:<lb/>
das einmal erschlossene Gebiet nach Kräften und solange die Kvnsnmtionslnst des<lb/>
Publikums reicht, auszubeuten. Daß der &#x201E;EKehard" noch heute ein so hohes Ansehen<lb/>
genießt und noch jetzt so oft gelesen und gekauft wird, verdankt er anßer seinen<lb/>
innern Vorzügen, die nicht bestritten werden sollen, doch wohl auch dem Umstände,<lb/>
daß Scheffel sich uicht hat verleiten lassen, dnrch Schöpfungen ähnlichen Inhalts<lb/>
den Eindruck des &#x201E;Ekkehard" zu verwischen und sich selbst gewissermaßen Konkurrenz<lb/>
zu macheu. Er fühlte, daß jede Epoche nur ein ihre Gesammtheit zur Darstellung<lb/>
bringendes Kunstwerk verträgt, daß alles andre nnr Ausschnitt, Wiederholung, Nach¬<lb/>
ahmung sein kann.</p><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Zeugnisse gegen das Wagnertum in der Musik. Ein kritischer Beitrag von Moritz<lb/>
Weyermann.  Elberfeld, Bädeker, 1382.</head><lb/>
            <p xml:id="ID_1581"> Eine vortreffliche kleine Schrift, in ihrer zerstückelten Form zwar nicht sehr<lb/>
ansprechend, aber desto wertvoller durch ihren Inhalt: sowohl dnrch die Zeugnisse, die der<lb/>
Verfasser in Erinnerung bringt, wie dnrch die eignen Zuthaten, mit denen er sie<lb/>
begleitet und verbindet. Jene Zeugnisse, um die sichs handelt, sind vor allem eine<lb/>
Anzahl von Aussprüchen Moritz Hauptmanns, des Leipziger Thomaskantors, über<lb/>
Wagnersche Musik aus den Jahren 1847 bis 1L65, und die Abschnitte aus<lb/>
Schopenhauers &#x201E;Parerga und Paralipomena," die von der großen Oper und von<lb/>
den &#x201E;glänzenden Irrtümern" in Kunst und Wissenschaft, ihrer Dauer, ihrer Be¬<lb/>
kämpfung und ihrem Verschwinden handeln; im Vorübergehen wird auch auf die<lb/>
beiden Kritiken, die Otto Jahr in den fünfziger Jahren über den &#x201E;Tannhäuser"<lb/>
und deu &#x201E;Lohengrin" in den Grenzboten geschrieben, hingewiesen. Die Auffrischung<lb/>
dieser Dokumente ist höchst verdienstlich. Was wissen die grünen Gesellen, die im<lb/>
verflvssnen Sommer die deutsche Tagespresse mit ihrem öden Geschreibsel über<lb/>
den &#x201E;Parsifal" erfüllt haben, von Otto Jahr und Moritz Hauptmann! Vom tiefsten<lb/>
Schamgefühl wird man ergriffen, wenn man sieht, was gerade in Leipzig, wo jene<lb/>
beiden Männer einst gewirkt haben, heutzutage auf dem Gebiete der musikalischen<lb/>
Kritik, namentlich der Opernkritik, verbrochen wird von einem, der sich bei jeder<lb/>
Gelegenheit brüstet, ein Schüler Hauptmanns gewesen zu sein!</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1582"> Lese jeder, der angesichts der Wagnertollheit, von der die arme große<lb/>
Masse heute &#x2014; teils ebeu infolge ihrer geistigen Armut, teils aber anch infolge<lb/>
der Gewissenlosigkeit der Tagespresse &#x2014; beherrscht wird, an der Menschheit irre<lb/>
zu werden anfangen möchte, das vorliegende Schriftchen; es wird ihn trösten und<lb/>
aufrichten. Nur ein paar Jahre noch Geduld, und der ganze Schwindel wird von<lb/>
selbst ein Ende nehmen. _ _</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note type="byline"> Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig.<lb/>
Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. &#x2014; Druck von Carl Marquart in Reuduitz-Leipzig.</note><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0420] Literatur. Manier befangen zu sein, so haben die eigenartigsten unter den Gestalten nommes einen stark Scheffelscheit Zug an sich, wie der anfängliche Mönch Hngetius und spätere Hauptmann Hugo. Der Deutsche läßt es sich eben immer wieder gern im Bilde der Dichtkunst vorführen, daß Tapferkeit, Biederkeit und Durst die Haupt- tugenden seines Stammes von jeher waren und daß diese auch immer über wälsche Tücke den Sieg davongetragen haben; und so wird auch der vorliegende Roman, was er um seiner frischen und natürlichen Darstellungsweise und um der bunten und spannenden Mannichfaltigkeit seines Inhalts willen auch entschieden verdient, gern gelesen werden. Wenn freilich der Verfasser am Schlüsse der Erzählung, den die lebendige Schilderung der berühmten Pavia-Schlacht bildet, eine Fortsetzung seines Werkes in Allssicht stellt, so spricht er damit einesteils ein abfälliges Urteil über die Komposition seiner Dichtung ans, andernteils erinnert er dadurch bedenklich an die wenig löbliche Gepflogenheit unsern beliebtesten Schriftsteller in diesem Fache: das einmal erschlossene Gebiet nach Kräften und solange die Kvnsnmtionslnst des Publikums reicht, auszubeuten. Daß der „EKehard" noch heute ein so hohes Ansehen genießt und noch jetzt so oft gelesen und gekauft wird, verdankt er anßer seinen innern Vorzügen, die nicht bestritten werden sollen, doch wohl auch dem Umstände, daß Scheffel sich uicht hat verleiten lassen, dnrch Schöpfungen ähnlichen Inhalts den Eindruck des „Ekkehard" zu verwischen und sich selbst gewissermaßen Konkurrenz zu macheu. Er fühlte, daß jede Epoche nur ein ihre Gesammtheit zur Darstellung bringendes Kunstwerk verträgt, daß alles andre nnr Ausschnitt, Wiederholung, Nach¬ ahmung sein kann. Zeugnisse gegen das Wagnertum in der Musik. Ein kritischer Beitrag von Moritz Weyermann. Elberfeld, Bädeker, 1382. Eine vortreffliche kleine Schrift, in ihrer zerstückelten Form zwar nicht sehr ansprechend, aber desto wertvoller durch ihren Inhalt: sowohl dnrch die Zeugnisse, die der Verfasser in Erinnerung bringt, wie dnrch die eignen Zuthaten, mit denen er sie begleitet und verbindet. Jene Zeugnisse, um die sichs handelt, sind vor allem eine Anzahl von Aussprüchen Moritz Hauptmanns, des Leipziger Thomaskantors, über Wagnersche Musik aus den Jahren 1847 bis 1L65, und die Abschnitte aus Schopenhauers „Parerga und Paralipomena," die von der großen Oper und von den „glänzenden Irrtümern" in Kunst und Wissenschaft, ihrer Dauer, ihrer Be¬ kämpfung und ihrem Verschwinden handeln; im Vorübergehen wird auch auf die beiden Kritiken, die Otto Jahr in den fünfziger Jahren über den „Tannhäuser" und deu „Lohengrin" in den Grenzboten geschrieben, hingewiesen. Die Auffrischung dieser Dokumente ist höchst verdienstlich. Was wissen die grünen Gesellen, die im verflvssnen Sommer die deutsche Tagespresse mit ihrem öden Geschreibsel über den „Parsifal" erfüllt haben, von Otto Jahr und Moritz Hauptmann! Vom tiefsten Schamgefühl wird man ergriffen, wenn man sieht, was gerade in Leipzig, wo jene beiden Männer einst gewirkt haben, heutzutage auf dem Gebiete der musikalischen Kritik, namentlich der Opernkritik, verbrochen wird von einem, der sich bei jeder Gelegenheit brüstet, ein Schüler Hauptmanns gewesen zu sein! Lese jeder, der angesichts der Wagnertollheit, von der die arme große Masse heute — teils ebeu infolge ihrer geistigen Armut, teils aber anch infolge der Gewissenlosigkeit der Tagespresse — beherrscht wird, an der Menschheit irre zu werden anfangen möchte, das vorliegende Schriftchen; es wird ihn trösten und aufrichten. Nur ein paar Jahre noch Geduld, und der ganze Schwindel wird von selbst ein Ende nehmen. _ _ Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Grunow in Leipzig. Verlag von F. L. Herbig in Leipzig. — Druck von Carl Marquart in Reuduitz-Leipzig.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341835_359176
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341835_359176/420
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341835_359176/420>, abgerufen am 29.06.2024.