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Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.

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Literatur.

konnte, oder auch solche veröffentlichte, deren bisheriger Abdruck besllnders schwer
zu beschaffen ist, sind vollständig mitgetheilt. Am Schlüsse des Werkes soll "der
Versuch gemacht werden, sämmtliche Briefe, die eine länger dauernde Correspondenz
repräsentiren, nach bestimmten Gruppen oder Gattungen zu ordnen;" auch sollen
"die allgemeinen Resultate zusammengefaßt werden, die sich aus den Briefen in
ihrer Gesammtheit ergeben." Etwaige neue Mittheilungen von Briefen endlich,
sowie Berichtigungen und Ermittlungen, die während der Herausgabe des Buches
erfolgen, verspricht die Verlagshandlung sofort in einem Nachtrage anzuschließen.

Jeder Sachkundige wird auf den ersten Blick die große Bedeutung des vor¬
liegenden Werkes erkennen. Der Goetheforschung direct wird es freilich zunächst
nnr in beschränktem Maße zu gute kommen, nur in solchen Fällen nämlich, wo
es sich darum handelt, das Verhältniß Goethes zu einer bestimmten Person genauer
zu erörtern. Hier hat Strehlke die Hauptarbeit gethan, man braucht nnr zuzu¬
greifen. Sowie sichs um sachliche Gesichtspunkte handelt, etwa darum, die Geschichte
eines Goethischen Werkes zu verfolgen oder irgend eines seiner zahllosen wissen¬
schaftlichen und künstlerischen Interessen zu beleuchten, wird Strehlkes Inventar
vielleicht gelegentlich einen Anhaltepunkt bieten: im ganzen und großen aber keine
Hilfe leisten können. Hier gilt es, geduldig zu warten auf die chronologisch ge¬
ordnete Sammlung der vollständig abgedruckten Briefe, so wie sie Hirzel in seinem
"Jungen Goethe" begonnen hat. An diese Sammlung, die wohl ihre vierzig
stattlichen Octavbcinde umfassen könnte, wird natürlich erst dann Hand gelegt werden
können, wenn auch die 1500 Briefe, die noch der ersten Veröffentlichung harren,
zugänglich gemacht sein werden. Dann aber wird die Veranstaltung derselben eine
schöne und lohnende Anfgave sein für einen Kreis jüngerer, philologisch geschulter
Kräfte -- ein einzelner könnte sie nicht bewältigen --, die eine Reihe von Jahren
ausschließlich sich dieser Arbeit zu widmen, dabei auf den Gewinn eigner Resultate ganz
zu verzichten und lediglich auf die Darbietung des Materials sich zu beschränken hätten.
Dann wird anch Strehlkes verdienstvolle Arbeit, deren weiteren Erscheinen wir mit
größtem Interesse entgegensehen, als Grundlage jener Sammlung ihre volle Bedeu¬
tung gewinnen.


Bilderatlas zur Weltgeschichte nach Kunstwerken alter und neuer Zeit. 146 Tafeln mit
über fünftausend Darstellung". Gezeichnet und herausgegeben von Prof. Ludwig Weißer,
init erläuterndeiu Text twuvr. Heinrich Merz. Zweite Verb. Auflage. Stuttgart, Reff, 1881.

Daß Weißers Bildcratlns zur Weltgeschichte nochmals in neuer Auflage hervor¬
treten würde, hätten wir nicht erwartet. Es hat uns einigermaßen überrascht.
So wohlwollend auch selbst ein Mann wie Schnaase sich seiner Zeit über das Unter¬
nehmen ausgesprochen hat, so kann man sich doch nicht verhehlen, daß es seinem
ganzen Plane wie seiner Ausführung nach einer bereits verflossenen Zeit angehört.
Wer heutzutage wieder ein solches Bilderwerk zusammenstellen wollte, der würde
vor allen Dingen den Rahmen desselben enger ziehen -- was sollen die zahl¬
reichen Tafeln, die der griechischen Mythologie und Herocnsagc gewidmet sind, in
einem Atlas zur "Weltgeschichte" ? Er würde ferner das auffällige Mißverhältnis;
vermeiden, welches in der Eintheilung des Atlas herrscht. Zwei Drittel aller Tafeln
sind dem vneutalischen, griechischen und römischen Alterthume gewidmet, die
ganze mittelalterliche und neuere Geschichte dagegen ist auf das letzte Drittel zu-
sanunengedrängt. Das Privatleben der Griechen und Römer wird durch 22 (!)
Tafeln illustrirt -- die ganze Costümkundc des sechzehnten Jahrhunderts ist auf
zwei Tafeln abgethan! Ein weiterer Mißstand, den man jetzt schlechterdings nicht
mehr gutheißen will, liegt in der Vermischung gleichzeitiger, authentischer Dar-


Literatur.

konnte, oder auch solche veröffentlichte, deren bisheriger Abdruck besllnders schwer
zu beschaffen ist, sind vollständig mitgetheilt. Am Schlüsse des Werkes soll „der
Versuch gemacht werden, sämmtliche Briefe, die eine länger dauernde Correspondenz
repräsentiren, nach bestimmten Gruppen oder Gattungen zu ordnen;" auch sollen
„die allgemeinen Resultate zusammengefaßt werden, die sich aus den Briefen in
ihrer Gesammtheit ergeben." Etwaige neue Mittheilungen von Briefen endlich,
sowie Berichtigungen und Ermittlungen, die während der Herausgabe des Buches
erfolgen, verspricht die Verlagshandlung sofort in einem Nachtrage anzuschließen.

Jeder Sachkundige wird auf den ersten Blick die große Bedeutung des vor¬
liegenden Werkes erkennen. Der Goetheforschung direct wird es freilich zunächst
nnr in beschränktem Maße zu gute kommen, nur in solchen Fällen nämlich, wo
es sich darum handelt, das Verhältniß Goethes zu einer bestimmten Person genauer
zu erörtern. Hier hat Strehlke die Hauptarbeit gethan, man braucht nnr zuzu¬
greifen. Sowie sichs um sachliche Gesichtspunkte handelt, etwa darum, die Geschichte
eines Goethischen Werkes zu verfolgen oder irgend eines seiner zahllosen wissen¬
schaftlichen und künstlerischen Interessen zu beleuchten, wird Strehlkes Inventar
vielleicht gelegentlich einen Anhaltepunkt bieten: im ganzen und großen aber keine
Hilfe leisten können. Hier gilt es, geduldig zu warten auf die chronologisch ge¬
ordnete Sammlung der vollständig abgedruckten Briefe, so wie sie Hirzel in seinem
„Jungen Goethe" begonnen hat. An diese Sammlung, die wohl ihre vierzig
stattlichen Octavbcinde umfassen könnte, wird natürlich erst dann Hand gelegt werden
können, wenn auch die 1500 Briefe, die noch der ersten Veröffentlichung harren,
zugänglich gemacht sein werden. Dann aber wird die Veranstaltung derselben eine
schöne und lohnende Anfgave sein für einen Kreis jüngerer, philologisch geschulter
Kräfte — ein einzelner könnte sie nicht bewältigen —, die eine Reihe von Jahren
ausschließlich sich dieser Arbeit zu widmen, dabei auf den Gewinn eigner Resultate ganz
zu verzichten und lediglich auf die Darbietung des Materials sich zu beschränken hätten.
Dann wird anch Strehlkes verdienstvolle Arbeit, deren weiteren Erscheinen wir mit
größtem Interesse entgegensehen, als Grundlage jener Sammlung ihre volle Bedeu¬
tung gewinnen.


Bilderatlas zur Weltgeschichte nach Kunstwerken alter und neuer Zeit. 146 Tafeln mit
über fünftausend Darstellung». Gezeichnet und herausgegeben von Prof. Ludwig Weißer,
init erläuterndeiu Text twuvr. Heinrich Merz. Zweite Verb. Auflage. Stuttgart, Reff, 1881.

Daß Weißers Bildcratlns zur Weltgeschichte nochmals in neuer Auflage hervor¬
treten würde, hätten wir nicht erwartet. Es hat uns einigermaßen überrascht.
So wohlwollend auch selbst ein Mann wie Schnaase sich seiner Zeit über das Unter¬
nehmen ausgesprochen hat, so kann man sich doch nicht verhehlen, daß es seinem
ganzen Plane wie seiner Ausführung nach einer bereits verflossenen Zeit angehört.
Wer heutzutage wieder ein solches Bilderwerk zusammenstellen wollte, der würde
vor allen Dingen den Rahmen desselben enger ziehen — was sollen die zahl¬
reichen Tafeln, die der griechischen Mythologie und Herocnsagc gewidmet sind, in
einem Atlas zur „Weltgeschichte" ? Er würde ferner das auffällige Mißverhältnis;
vermeiden, welches in der Eintheilung des Atlas herrscht. Zwei Drittel aller Tafeln
sind dem vneutalischen, griechischen und römischen Alterthume gewidmet, die
ganze mittelalterliche und neuere Geschichte dagegen ist auf das letzte Drittel zu-
sanunengedrängt. Das Privatleben der Griechen und Römer wird durch 22 (!)
Tafeln illustrirt — die ganze Costümkundc des sechzehnten Jahrhunderts ist auf
zwei Tafeln abgethan! Ein weiterer Mißstand, den man jetzt schlechterdings nicht
mehr gutheißen will, liegt in der Vermischung gleichzeitiger, authentischer Dar-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/487>, abgerufen am 01.09.2024.