Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal.

Bild:
<< vorherige Seite
Zur Charakteristik des Manchesterthums,

und Einrichtungen, die sie vertheidige", unter die Feinde der Menschheit gehören."
Pfui über diese Quäker mit dem Ölivenkrauzc in der Hand, unter dem sich der
Revolver und die Dyumnitpatrone verbergen!

Am 8. März 1850 stellte Cobden im Unterhause den Antrag auf Erlaß
einer Adresse an die Kiinigiu, worin dieselbe gebeten werden sollte, "den Staats-
seeretär für die auswärtigen Angelegenheiten anzuweisen, sich mit der französischen
Negierung in Verbindung zu setze" und den Versuch zu machen, für die Zu¬
kunft jene Rivalität kriegerischer Vvrbereituiigen in Friedenszeiten zu verhüte",
welche bisher die Politik der beiden Regierungen gewesen ist, und, wo möglich,
une Abrüstung auf beiden Seiten herbeizuführen/ Jetzt wirken seine Junger
nfrig dafür, daß diejenige" festländische" Staaten, welche (beiläufig sehr gegen
ihr Interesse) der Pariser Declaration von 1856 beigetreten sind, auch das Recht
aufgeben, ihre Kriegsschiffe gegen die feindliche Handelsflagge loszulassen, und
"bekannte Mitgliedes des Cobden-Clubs führen andern Völkern die U"sittlichke,t
der Wegnahme feindlichen Privateigenthums zur See und die große sittliche
Kraft ihrer Agitation beweglich zu Gemüthe. In unserm Kriege mit Frankreich
hat sich freilich diese sittliche Kraft nicht bewährt. Nachdem der Bundesrath
beschlossen, das französische Privateigenthum zur See zu schönen, sagte ein frei-
hnndlerisches Mitglied dieser Behörde zu jemand, der sein Erstaunen darüber ge¬
äußert: "Die Franzose" müssen unserm Beispiele folgen, der moralische Eindruck
wird zu mächtig sei"." Die Franzose" aber dachten nicht daran, sonder" brachte"
"lie deutschen Kauffahrer auf. deren sie habhaft werdeu koiiuteu----Daß die
Manchchermänner für die Unantastbarkeit des Baumwollcnballens und des Korn¬
sacks schwärme", ist natürlich genug; den" was sollte aus England werde",
wenn ihm die Zufuhr dieser beiden Artikel einmal abgeschnitten wurdet

Die Gerechtigkeit wollte, daß die Baumwolle zu einem außerordentlich ver¬
geßliche" Probirsteine der "Prineipiei." Cobdens wurde, auf dem sie sich sehr
""lebt erwiesen. Cobden hatte mit Donnerstimme gegen jedes Monopol geeifert.
Der Cobden-Club wnrut uns Deutsche dringend vor solchen Mißgriffen. Aber
^"s geschah vor ungefähr 18 Jahre"? "Als bei der unerwartet lange" Dauer
^ amerikanische" Bürgerkrieges i" Manchester die Banmwollemwth en.trat.
"ahn Cobde" keine" Anstand. 1862 Director einer "Algierische" Baumwollen-,
Land- und Berieseluugs-Gesellschaft" zu werde", die el" Termin ans 99 Jahre
in,t".. . ..... ^ 5,.^. ni>:" k,.,>i,z>isis,'s,i> HiVaieruna
Kr fingere Sorten. Die Gesellschaft c ^^A ^ fechfi^inund führt ihre Maschinen zollsrer e.n. ^ ^ ^ ' ^auserle e", nur Baumwolle zu baue.. W ' . ^ugschrist in.t Recht zuwir wissen, was sonst." sagt der Versasser 1
diesem Contract.


^
Grenzboten 111. 1SS1.
Zur Charakteristik des Manchesterthums,

und Einrichtungen, die sie vertheidige», unter die Feinde der Menschheit gehören."
Pfui über diese Quäker mit dem Ölivenkrauzc in der Hand, unter dem sich der
Revolver und die Dyumnitpatrone verbergen!

Am 8. März 1850 stellte Cobden im Unterhause den Antrag auf Erlaß
einer Adresse an die Kiinigiu, worin dieselbe gebeten werden sollte, „den Staats-
seeretär für die auswärtigen Angelegenheiten anzuweisen, sich mit der französischen
Negierung in Verbindung zu setze» und den Versuch zu machen, für die Zu¬
kunft jene Rivalität kriegerischer Vvrbereituiigen in Friedenszeiten zu verhüte»,
welche bisher die Politik der beiden Regierungen gewesen ist, und, wo möglich,
une Abrüstung auf beiden Seiten herbeizuführen/ Jetzt wirken seine Junger
nfrig dafür, daß diejenige» festländische» Staaten, welche (beiläufig sehr gegen
ihr Interesse) der Pariser Declaration von 1856 beigetreten sind, auch das Recht
aufgeben, ihre Kriegsschiffe gegen die feindliche Handelsflagge loszulassen, und
"bekannte Mitgliedes des Cobden-Clubs führen andern Völkern die U»sittlichke,t
der Wegnahme feindlichen Privateigenthums zur See und die große sittliche
Kraft ihrer Agitation beweglich zu Gemüthe. In unserm Kriege mit Frankreich
hat sich freilich diese sittliche Kraft nicht bewährt. Nachdem der Bundesrath
beschlossen, das französische Privateigenthum zur See zu schönen, sagte ein frei-
hnndlerisches Mitglied dieser Behörde zu jemand, der sein Erstaunen darüber ge¬
äußert: „Die Franzose» müssen unserm Beispiele folgen, der moralische Eindruck
wird zu mächtig sei»." Die Franzose» aber dachten nicht daran, sonder» brachte»
"lie deutschen Kauffahrer auf. deren sie habhaft werdeu koiiuteu----Daß die
Manchchermänner für die Unantastbarkeit des Baumwollcnballens und des Korn¬
sacks schwärme», ist natürlich genug; den» was sollte aus England werde»,
wenn ihm die Zufuhr dieser beiden Artikel einmal abgeschnitten wurdet

Die Gerechtigkeit wollte, daß die Baumwolle zu einem außerordentlich ver¬
geßliche» Probirsteine der „Prineipiei." Cobdens wurde, auf dem sie sich sehr
""lebt erwiesen. Cobden hatte mit Donnerstimme gegen jedes Monopol geeifert.
Der Cobden-Club wnrut uns Deutsche dringend vor solchen Mißgriffen. Aber
^"s geschah vor ungefähr 18 Jahre»? „Als bei der unerwartet lange» Dauer
^ amerikanische» Bürgerkrieges i» Manchester die Banmwollemwth en.trat.
"ahn Cobde» keine» Anstand. 1862 Director einer »Algierische» Baumwollen-,
Land- und Berieseluugs-Gesellschaft« zu werde», die el» Termin ans 99 Jahre
in,t„.. . ..... ^ 5,.^. ni>:„ k,.,>i,z>isis,'s,i> HiVaieruna
Kr fingere Sorten. Die Gesellschaft c ^^A ^ fechfi^inund führt ihre Maschinen zollsrer e.n. ^ ^ ^ ' ^auserle e», nur Baumwolle zu baue.. W ' . ^ugschrist in.t Recht zuwir wissen, was sonst." sagt der Versasser 1
diesem Contract.


^
Grenzboten 111. 1SS1.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0321" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/150471"/>
          <fw type="header" place="top"> Zur Charakteristik des Manchesterthums,</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_1019" prev="#ID_1018"> und Einrichtungen, die sie vertheidige», unter die Feinde der Menschheit gehören."<lb/>
Pfui über diese Quäker mit dem Ölivenkrauzc in der Hand, unter dem sich der<lb/>
Revolver und die Dyumnitpatrone verbergen!</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1020"> Am 8. März 1850 stellte Cobden im Unterhause den Antrag auf Erlaß<lb/>
einer Adresse an die Kiinigiu, worin dieselbe gebeten werden sollte, &#x201E;den Staats-<lb/>
seeretär für die auswärtigen Angelegenheiten anzuweisen, sich mit der französischen<lb/>
Negierung in Verbindung zu setze» und den Versuch zu machen, für die Zu¬<lb/>
kunft jene Rivalität kriegerischer Vvrbereituiigen in Friedenszeiten zu verhüte»,<lb/>
welche bisher die Politik der beiden Regierungen gewesen ist, und, wo möglich,<lb/>
une Abrüstung auf beiden Seiten herbeizuführen/  Jetzt wirken seine Junger<lb/>
nfrig dafür, daß diejenige» festländische» Staaten, welche (beiläufig sehr gegen<lb/>
ihr Interesse) der Pariser Declaration von 1856 beigetreten sind, auch das Recht<lb/>
aufgeben, ihre Kriegsschiffe gegen die feindliche Handelsflagge loszulassen, und<lb/>
"bekannte Mitgliedes des Cobden-Clubs führen andern Völkern die U»sittlichke,t<lb/>
der Wegnahme feindlichen Privateigenthums zur See und die große sittliche<lb/>
Kraft ihrer Agitation beweglich zu Gemüthe. In unserm Kriege mit Frankreich<lb/>
hat sich freilich diese sittliche Kraft nicht bewährt. Nachdem der Bundesrath<lb/>
beschlossen, das französische Privateigenthum zur See zu schönen, sagte ein frei-<lb/>
hnndlerisches Mitglied dieser Behörde zu jemand, der sein Erstaunen darüber ge¬<lb/>
äußert: &#x201E;Die Franzose» müssen unserm Beispiele folgen, der moralische Eindruck<lb/>
wird zu mächtig sei»." Die Franzose» aber dachten nicht daran, sonder» brachte»<lb/>
"lie deutschen Kauffahrer auf. deren sie habhaft werdeu koiiuteu----Daß die<lb/>
Manchchermänner für die Unantastbarkeit des Baumwollcnballens und des Korn¬<lb/>
sacks schwärme», ist natürlich genug; den» was sollte aus England werde»,<lb/>
wenn ihm die Zufuhr dieser beiden Artikel einmal abgeschnitten wurdet</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1021"> Die Gerechtigkeit wollte, daß die Baumwolle zu einem außerordentlich ver¬<lb/>
geßliche» Probirsteine der &#x201E;Prineipiei." Cobdens wurde, auf dem sie sich sehr<lb/>
""lebt erwiesen. Cobden hatte mit Donnerstimme gegen jedes Monopol geeifert.<lb/>
Der Cobden-Club wnrut uns Deutsche dringend vor solchen Mißgriffen. Aber<lb/>
^"s geschah vor ungefähr 18 Jahre»? &#x201E;Als bei der unerwartet lange» Dauer<lb/>
^ amerikanische» Bürgerkrieges i» Manchester die Banmwollemwth en.trat.<lb/>
"ahn Cobde» keine» Anstand. 1862 Director einer »Algierische» Baumwollen-,<lb/>
Land- und Berieseluugs-Gesellschaft« zu werde», die el» Termin ans 99 Jahre<lb/>
in,t&#x201E;..    .   ..... ^  5,.^.  ni&gt;:&#x201E; k,.,&gt;i,z&gt;isis,'s,i&gt; HiVaieruna<lb/>
Kr fingere Sorten. Die Gesellschaft c ^^A ^ fechfi^inund führt ihre Maschinen zollsrer e.n. ^ ^ ^ ' ^auserle e», nur Baumwolle zu baue.. W  '   . ^ugschrist in.t Recht zuwir wissen, was sonst." sagt der Versasser  1<lb/>
diesem Contract.</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> ^<lb/>
Grenzboten 111. 1SS1.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0321] Zur Charakteristik des Manchesterthums, und Einrichtungen, die sie vertheidige», unter die Feinde der Menschheit gehören." Pfui über diese Quäker mit dem Ölivenkrauzc in der Hand, unter dem sich der Revolver und die Dyumnitpatrone verbergen! Am 8. März 1850 stellte Cobden im Unterhause den Antrag auf Erlaß einer Adresse an die Kiinigiu, worin dieselbe gebeten werden sollte, „den Staats- seeretär für die auswärtigen Angelegenheiten anzuweisen, sich mit der französischen Negierung in Verbindung zu setze» und den Versuch zu machen, für die Zu¬ kunft jene Rivalität kriegerischer Vvrbereituiigen in Friedenszeiten zu verhüte», welche bisher die Politik der beiden Regierungen gewesen ist, und, wo möglich, une Abrüstung auf beiden Seiten herbeizuführen/ Jetzt wirken seine Junger nfrig dafür, daß diejenige» festländische» Staaten, welche (beiläufig sehr gegen ihr Interesse) der Pariser Declaration von 1856 beigetreten sind, auch das Recht aufgeben, ihre Kriegsschiffe gegen die feindliche Handelsflagge loszulassen, und "bekannte Mitgliedes des Cobden-Clubs führen andern Völkern die U»sittlichke,t der Wegnahme feindlichen Privateigenthums zur See und die große sittliche Kraft ihrer Agitation beweglich zu Gemüthe. In unserm Kriege mit Frankreich hat sich freilich diese sittliche Kraft nicht bewährt. Nachdem der Bundesrath beschlossen, das französische Privateigenthum zur See zu schönen, sagte ein frei- hnndlerisches Mitglied dieser Behörde zu jemand, der sein Erstaunen darüber ge¬ äußert: „Die Franzose» müssen unserm Beispiele folgen, der moralische Eindruck wird zu mächtig sei»." Die Franzose» aber dachten nicht daran, sonder» brachte» "lie deutschen Kauffahrer auf. deren sie habhaft werdeu koiiuteu----Daß die Manchchermänner für die Unantastbarkeit des Baumwollcnballens und des Korn¬ sacks schwärme», ist natürlich genug; den» was sollte aus England werde», wenn ihm die Zufuhr dieser beiden Artikel einmal abgeschnitten wurdet Die Gerechtigkeit wollte, daß die Baumwolle zu einem außerordentlich ver¬ geßliche» Probirsteine der „Prineipiei." Cobdens wurde, auf dem sie sich sehr ""lebt erwiesen. Cobden hatte mit Donnerstimme gegen jedes Monopol geeifert. Der Cobden-Club wnrut uns Deutsche dringend vor solchen Mißgriffen. Aber ^"s geschah vor ungefähr 18 Jahre»? „Als bei der unerwartet lange» Dauer ^ amerikanische» Bürgerkrieges i» Manchester die Banmwollemwth en.trat. "ahn Cobde» keine» Anstand. 1862 Director einer »Algierische» Baumwollen-, Land- und Berieseluugs-Gesellschaft« zu werde», die el» Termin ans 99 Jahre in,t„.. . ..... ^ 5,.^. ni>:„ k,.,>i,z>isis,'s,i> HiVaieruna Kr fingere Sorten. Die Gesellschaft c ^^A ^ fechfi^inund führt ihre Maschinen zollsrer e.n. ^ ^ ^ ' ^auserle e», nur Baumwolle zu baue.. W ' . ^ugschrist in.t Recht zuwir wissen, was sonst." sagt der Versasser 1 diesem Contract. ^ Grenzboten 111. 1SS1.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/321
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 40, 1881, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341833_157968/321>, abgerufen am 01.09.2024.