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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Zweites Quartal.

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zweiundzwanzig Blättern befinden sich nur vier nieder, während die übrigen
lauter Treffer sind. Indem aber jeder Künstler seiner Individualität folgte, ist
dabei die Individualität des Dichters gar nicht oder doch nur sehr wenig zum
Ausdruck gekommen. Es ist für die ganze Galerie bezeichnend, daß z. B.' Paul
Meyerheim aus der "Verlorenen Handschrift" den Besuch Frau Jlsens in dem
väterlichen Kuhstall herausgriff, eine Scene, deren Wahl nur dadurch motivirt
ist, daß Meyerheim mit Vorliebe Thiere malt. Sonst konnte aus dem ganzen
Roman kaum eine für ihn und seine Handlung weniger charakteristische Scene
herausgegriffen werden. Es in ferner bezeichnend, daß die Hälfte der Motive,
elf an der Zahl, aus den "Bildern ans der deutschen Vergangenheit" entlehnt
ist, einem Werke, das, so respectabel und verdienstlich es auch ist, die dichterische
Eigenart Freytags doch keineswegs repräsentirt. So haben wir in dieser Galerie
zwar ein hübsches Bilderbuch erhalten, aber kein durch die Thätigkeit der Künstler
vermitteltes Bild des Dichters. Da sich von Münchener Malern Lindenschmit,
F. Piloty, Flüggen, Lvssow, Liezen-Mayer, H. Kaulbach, Herterich und A. Wagner
an diesem bunten Kaleidoseop moderner deutscher Malerei betheiligt haben, dürfte
der ihm an dieser Stelle gewidmete Er.eurs wohl gerechtfertigt erscheinen.

Noch unharmonischer als die Gustav-Freytag-Galerie ist die Sammlung
von Jllustrationen zu Scheffels "Ekkehard", zu der sich neun Münchener Künstler
vereinigten, welche zwölf Blätter geliefert haben. Auf dem einen sieht Ekkehard
wie ein pedantischer Schulmeister, auf dein anderen wie ein fanatischer Mönch,
ans dem dritten gar so ans, als ob ihn die ganze Geschichte gar nichts an¬
ginge. Fran Hadwig ist von den Künstlern in ebenso viel Gestalten ans dem
Buche herausgelesen worden, und selbst Prar.edis, die doch ganz und gar nicht
mißzuverstehen ist, hat sich ebenfalls die merkwürdigsten Metamorphosen gefallen
lassen müssen. Am glücklichsten hat Liezen-Mayer den poetischen Reichthum der
Erzählung erschlossen, Grützner hat wenigstens ihre humoristische Seite völlig
erschöpft, und Wilhelm Diez hat in der Hunnenschlacht wiederum ein Cabinets-
stück voll Leben und Feuer geschaffen.

Damit sind wir wiederum zu Diez zurückgekehrt, dessen Thätigkeit als Illu¬
strator uns die Veranlassung zu diesem Seitenblick auf die Münchener Illustra¬
tion geboten hat. Wir sagten schon, daß seine Thätigkeit als Maler theils von
Meissonnier, theils von den niederländischen Genremalern beeinflußt ist. Wie
Meissonnier, führt er seine kleinen Figuren- mit peinlichster Sorgfalt ungemein
farbig ans, setzt sie aber gegen einen absichtlich skizzenhaft schnminrigen Hinter¬
grund ab, der gewöhnlich von einem schönen, feinen Silbertone beherrscht ist,
welcher seine Reflexe auch auf die Figuren wirft. So entsteht ein höchst pikanter
Contrast, ein Farbenspiel von angenehmster Wirkung, welches nur dazu beiträgt,
die Lebendigkeit der Figuren zu verstärken. Das bunte Treiben des dreißig¬
jährigen Krieges, das Soldatenleben im 16. und 17. Jahrhundert ist sein Lieb-
lingsgebiet. Bilder wie die "Marodeurs", der "Hinterhalt", der "Halt im Dorfe",
"Bei der Marketenderin", "Uebergang über den Bach", "Heimkehr von der Jagd",
"Bairischer Pferdemarkt" interessiren weniger dnrch das Gegenständliche des
Vorgangs als dnrch die originelle Technik, in der sich nur noch wenig Piloty-
sche Elemente nachweisen lassen. Bisweilen verstieg sich aber die lebhafte Keck¬
heit des Diezschen Pinsels zu einer schattenhaften Flüchtigkeit, die seinen Bil¬
dern das Aussehen einer vergilbten Handschrift gab. So malte er einmal zwei
berittene Buschklepper, die in der Abenddämmerung auf grüner Heide einen be¬
leibten Wanderer aufgegriffen haben und ihn einen Gewaltmarsch zwischen ihren
trabenden Pferden machen lassen. So drollig die Situation auch war, so derb


zweiundzwanzig Blättern befinden sich nur vier nieder, während die übrigen
lauter Treffer sind. Indem aber jeder Künstler seiner Individualität folgte, ist
dabei die Individualität des Dichters gar nicht oder doch nur sehr wenig zum
Ausdruck gekommen. Es ist für die ganze Galerie bezeichnend, daß z. B.' Paul
Meyerheim aus der „Verlorenen Handschrift" den Besuch Frau Jlsens in dem
väterlichen Kuhstall herausgriff, eine Scene, deren Wahl nur dadurch motivirt
ist, daß Meyerheim mit Vorliebe Thiere malt. Sonst konnte aus dem ganzen
Roman kaum eine für ihn und seine Handlung weniger charakteristische Scene
herausgegriffen werden. Es in ferner bezeichnend, daß die Hälfte der Motive,
elf an der Zahl, aus den „Bildern ans der deutschen Vergangenheit" entlehnt
ist, einem Werke, das, so respectabel und verdienstlich es auch ist, die dichterische
Eigenart Freytags doch keineswegs repräsentirt. So haben wir in dieser Galerie
zwar ein hübsches Bilderbuch erhalten, aber kein durch die Thätigkeit der Künstler
vermitteltes Bild des Dichters. Da sich von Münchener Malern Lindenschmit,
F. Piloty, Flüggen, Lvssow, Liezen-Mayer, H. Kaulbach, Herterich und A. Wagner
an diesem bunten Kaleidoseop moderner deutscher Malerei betheiligt haben, dürfte
der ihm an dieser Stelle gewidmete Er.eurs wohl gerechtfertigt erscheinen.

Noch unharmonischer als die Gustav-Freytag-Galerie ist die Sammlung
von Jllustrationen zu Scheffels „Ekkehard", zu der sich neun Münchener Künstler
vereinigten, welche zwölf Blätter geliefert haben. Auf dem einen sieht Ekkehard
wie ein pedantischer Schulmeister, auf dein anderen wie ein fanatischer Mönch,
ans dem dritten gar so ans, als ob ihn die ganze Geschichte gar nichts an¬
ginge. Fran Hadwig ist von den Künstlern in ebenso viel Gestalten ans dem
Buche herausgelesen worden, und selbst Prar.edis, die doch ganz und gar nicht
mißzuverstehen ist, hat sich ebenfalls die merkwürdigsten Metamorphosen gefallen
lassen müssen. Am glücklichsten hat Liezen-Mayer den poetischen Reichthum der
Erzählung erschlossen, Grützner hat wenigstens ihre humoristische Seite völlig
erschöpft, und Wilhelm Diez hat in der Hunnenschlacht wiederum ein Cabinets-
stück voll Leben und Feuer geschaffen.

Damit sind wir wiederum zu Diez zurückgekehrt, dessen Thätigkeit als Illu¬
strator uns die Veranlassung zu diesem Seitenblick auf die Münchener Illustra¬
tion geboten hat. Wir sagten schon, daß seine Thätigkeit als Maler theils von
Meissonnier, theils von den niederländischen Genremalern beeinflußt ist. Wie
Meissonnier, führt er seine kleinen Figuren- mit peinlichster Sorgfalt ungemein
farbig ans, setzt sie aber gegen einen absichtlich skizzenhaft schnminrigen Hinter¬
grund ab, der gewöhnlich von einem schönen, feinen Silbertone beherrscht ist,
welcher seine Reflexe auch auf die Figuren wirft. So entsteht ein höchst pikanter
Contrast, ein Farbenspiel von angenehmster Wirkung, welches nur dazu beiträgt,
die Lebendigkeit der Figuren zu verstärken. Das bunte Treiben des dreißig¬
jährigen Krieges, das Soldatenleben im 16. und 17. Jahrhundert ist sein Lieb-
lingsgebiet. Bilder wie die „Marodeurs", der „Hinterhalt", der „Halt im Dorfe",
„Bei der Marketenderin", „Uebergang über den Bach", „Heimkehr von der Jagd",
„Bairischer Pferdemarkt" interessiren weniger dnrch das Gegenständliche des
Vorgangs als dnrch die originelle Technik, in der sich nur noch wenig Piloty-
sche Elemente nachweisen lassen. Bisweilen verstieg sich aber die lebhafte Keck¬
heit des Diezschen Pinsels zu einer schattenhaften Flüchtigkeit, die seinen Bil¬
dern das Aussehen einer vergilbten Handschrift gab. So malte er einmal zwei
berittene Buschklepper, die in der Abenddämmerung auf grüner Heide einen be¬
leibten Wanderer aufgegriffen haben und ihn einen Gewaltmarsch zwischen ihren
trabenden Pferden machen lassen. So drollig die Situation auch war, so derb


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Zweites Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157679/478>, abgerufen am 22.07.2024.