Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Viertes Quartal.Stockholm kommend, in Kopenhagen vorsprechen konnte und gute Aufnahme Die Minister müssen sich in Folge dessen in der Öffentlichkeit hinsichtlich Das wäre, dünkt uns, ein recht vernünftiges Programm, und -- mit Literatur. Negistrande der geographisch-statistischen Abtheilung des Großen Gleich den früheren Jahrgängen enthält auch dieser aus seinen 574 Seiten Stockholm kommend, in Kopenhagen vorsprechen konnte und gute Aufnahme Die Minister müssen sich in Folge dessen in der Öffentlichkeit hinsichtlich Das wäre, dünkt uns, ein recht vernünftiges Programm, und — mit Literatur. Negistrande der geographisch-statistischen Abtheilung des Großen Gleich den früheren Jahrgängen enthält auch dieser aus seinen 574 Seiten <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0435" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/143490"/> <p xml:id="ID_1278" prev="#ID_1277"> Stockholm kommend, in Kopenhagen vorsprechen konnte und gute Aufnahme<lb/> fand. Gewisse Schichten des Volkes, gewisse Parteien grollen uns noch, hoffen<lb/> aber schwerlich gleich den Franzosen auf Revanche.</p><lb/> <p xml:id="ID_1279"> Die Minister müssen sich in Folge dessen in der Öffentlichkeit hinsichtlich<lb/> Deutschlands zweideutig oder vorsichtig ausdrücken. So sollte am 11. No¬<lb/> vember d. I. der Kriegsminister Kaufmann im Folkething gesagt haben, bei<lb/> dem Plane der Marine-Reorganisation sei auf Deutschland als den gefährlichsten<lb/> Feind Dänemarks besondere Rücksicht genommen. Er will aber gesagt haben:<lb/> „Will man ein Programm aus dem Vertheidigungsplane herauslesen — ich<lb/> sage ausdrücklich, daß keins hineingelegt ist —, so wäre es das folgende: Unser<lb/> südlicher Nachbar ist unser überlegener Feind zu Lande und zur See. Er ist<lb/> zugleich unser gefährlichster Feind; denn er kann schnell zu uns kommen und<lb/> uns überraschen. Ziehen wir aber in Betracht, daß niemand für uns ein so<lb/> werthvoller Verbündeter sein kann wie Deutschland, so spricht alles dasür, daß<lb/> wir endlich suchen müssen, ein freundschaftliches Verhältniß mit diesem unsern<lb/> südlichen Nachbar anzuknüpfen."</p><lb/> <p xml:id="ID_1280"> Das wäre, dünkt uns, ein recht vernünftiges Programm, und — mit<lb/> Verlaub, Excellenz — am Ende läge fo 'was doch in dem Plane.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Literatur.</head><lb/> <p xml:id="ID_1281"> Negistrande der geographisch-statistischen Abtheilung des Großen<lb/> Generalstabs. Neunter Jahrgang. Berlin, Mittler & Sohn, 1879.</p><lb/> <p xml:id="ID_1282" next="#ID_1283"> Gleich den früheren Jahrgängen enthält auch dieser aus seinen 574 Seiten<lb/> ein außerordentlich reichhaltiges Material von Quellennachweisen, Auszügen und<lb/> Besprechungen neuer Bücher und Berichte auf dem Gebiete der Länder- und<lb/> Völkerkunde, der Kartographie und Statistik. Von besonderem Interesse sind<lb/> die Mittheilungen über die gegenwärtigen Verhältnisse der verschiedenen Armeen,<lb/> und da hierunter jetzt die der russischen die erste Stelle einnehmen, so geben<lb/> wir als Probe für jene Reichhaltigkeit Einiges von dem, was die Registrande<lb/> hierüber auf den Seiten 534 bis 553 bringt. Zu Anfang des November 1876,<lb/> vor Eintritt der Mobilmachung, zählte das Heer Rußlands 27 688 Offiziere,<lb/> 829 688 Mann und 126 426 Pferde; am 1. Januar 1877 war diese Stärke<lb/> auf 32312 Offiziere, 1159 366 Mann und 229343 Pferde gestiegen, wovon<lb/> 2 529 Offiziere, 87 765 Mann und 50 837 Pferde ans die irregulären entfielen.<lb/> Dies war das Ergebniß der ersten, nnr theilweise erfolgten Mobilmachung. Nun</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0435]
Stockholm kommend, in Kopenhagen vorsprechen konnte und gute Aufnahme
fand. Gewisse Schichten des Volkes, gewisse Parteien grollen uns noch, hoffen
aber schwerlich gleich den Franzosen auf Revanche.
Die Minister müssen sich in Folge dessen in der Öffentlichkeit hinsichtlich
Deutschlands zweideutig oder vorsichtig ausdrücken. So sollte am 11. No¬
vember d. I. der Kriegsminister Kaufmann im Folkething gesagt haben, bei
dem Plane der Marine-Reorganisation sei auf Deutschland als den gefährlichsten
Feind Dänemarks besondere Rücksicht genommen. Er will aber gesagt haben:
„Will man ein Programm aus dem Vertheidigungsplane herauslesen — ich
sage ausdrücklich, daß keins hineingelegt ist —, so wäre es das folgende: Unser
südlicher Nachbar ist unser überlegener Feind zu Lande und zur See. Er ist
zugleich unser gefährlichster Feind; denn er kann schnell zu uns kommen und
uns überraschen. Ziehen wir aber in Betracht, daß niemand für uns ein so
werthvoller Verbündeter sein kann wie Deutschland, so spricht alles dasür, daß
wir endlich suchen müssen, ein freundschaftliches Verhältniß mit diesem unsern
südlichen Nachbar anzuknüpfen."
Das wäre, dünkt uns, ein recht vernünftiges Programm, und — mit
Verlaub, Excellenz — am Ende läge fo 'was doch in dem Plane.
Literatur.
Negistrande der geographisch-statistischen Abtheilung des Großen
Generalstabs. Neunter Jahrgang. Berlin, Mittler & Sohn, 1879.
Gleich den früheren Jahrgängen enthält auch dieser aus seinen 574 Seiten
ein außerordentlich reichhaltiges Material von Quellennachweisen, Auszügen und
Besprechungen neuer Bücher und Berichte auf dem Gebiete der Länder- und
Völkerkunde, der Kartographie und Statistik. Von besonderem Interesse sind
die Mittheilungen über die gegenwärtigen Verhältnisse der verschiedenen Armeen,
und da hierunter jetzt die der russischen die erste Stelle einnehmen, so geben
wir als Probe für jene Reichhaltigkeit Einiges von dem, was die Registrande
hierüber auf den Seiten 534 bis 553 bringt. Zu Anfang des November 1876,
vor Eintritt der Mobilmachung, zählte das Heer Rußlands 27 688 Offiziere,
829 688 Mann und 126 426 Pferde; am 1. Januar 1877 war diese Stärke
auf 32312 Offiziere, 1159 366 Mann und 229343 Pferde gestiegen, wovon
2 529 Offiziere, 87 765 Mann und 50 837 Pferde ans die irregulären entfielen.
Dies war das Ergebniß der ersten, nnr theilweise erfolgten Mobilmachung. Nun
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