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Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Zweites Quartal.

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an Ramler, "werden eine gewaltige Rechnung mit einander bekommen! Da
nur Er, Er allein die Schuld hat, daß ich die Welt nicht gesehn habe: wär'
es nicht billig, daß er mir eine Pension gäbe, wobei ich die Welt vergessen
könnte? Sie denken, das wird er bleiben lassen! Ich denke es auch, aber
dafür will ich ihm wünschen, daß nichts als schlechte Verse auf seine Siege
mögen gemacht werden!"

An demselben Tage, am 18. Juni 1757, verlor Friedrich seine erste
Schlacht. Die Folgen der Niederlage bei Kollin waren noch furchtbarer als
die Niederlage selbst, alle Feinde brachen los. Die Russen überschwemmten
Preußen, die Franzosen den Rhein; jene siegten am 30. August bei Jägern¬
dorf, diese veranlaßten die Engländer am 8. September zu dem schimpflichen
Vertrage von Kloster Sivern und besetzten das mittlere Deutschland; auch
Gleim in Halberstadt lernte sie kennen.

"Li j'avais ses ins Z, Oolliv," schreibt Friedrich, ,^s ssrais a xrs3fut
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Der Nimbus des Unbesieglichen war geschwunden. Dem Sieger von
Kollin schickte der Papst einen geweihten Degen, und nicht mit Unrecht schrieb
Friedrich am 13. Juli an seine Schwester: "Voisi 1a livsrts Ah 1'^llsniaSns
^t sslls <1s estts Samsö vrotsstants pour Ig-Hnslls on a taut vsrsö Ah sanA,
voUZ, öff Äsnx AranÄs intörsts su ^su!" Er hatte früher nicht daran gedacht,
aber die Konstellation war wirklich so.

"I^Ä vis," schreibt er am 17. September an seine Schwester, "nous " ses
Äonnös var ig, naturf somilis um disnkait; Ass c^n'fils vssss Ah 1'fers, 1's.esorÄ
nun. . . Fi vous prsns?: 1a rssolntion <zns ^'al xriss, raa Äivins sosur! nous
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Doch hinderte ihn das nicht, sich in Leipzig nach seiner Art zu unter¬
halten. ,,^s suis ist Aauh 1s vaz^s latin. -s'al, xonr in'ainussr, xassö su
rsvus tous Iss xrotssssurs Ah estts univsrsito. .. ^'su al Ästsrrs im cM
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6V. vol. jn-tolio, se <^n'it su avait ortus Äsux tous heff trois raois. --
^s lui (jjg : Nais, Nonsisnr, vous vosssÄss Apus 1a ssisnss nnivsrsslls? --
^ussi faig-js! rsvartit-it. -- Na,is, Nonsisnr, tous los trois mois Äsux
volumss! 7 psusssi-vous bien? ^s n'^urais pas 1s tsravs Ah Iss ssrirs;
se esminsnt Äonv x>.of?:-vous xn Iss sonivossr? -- Vsla. parlait Ah 1Z>! ins
An-11, instta-ut 1s ÄoiKt für son krönt. -- IIr Ah öff eontrörss ajonw: se
An Äistionnairs Ah La^is, se Ah tons Iss Äieticnmg.irss ^us Nonsisur A konÄns
su86lud1s. -- 0ni, ^s 1s8 al rskonÄus snssinvls, An 1s savant: mais ^js Iss
"i rsnÄus sxssllsnts, var ^js Iss al eorriZLs tous."


an Ramler, „werden eine gewaltige Rechnung mit einander bekommen! Da
nur Er, Er allein die Schuld hat, daß ich die Welt nicht gesehn habe: wär'
es nicht billig, daß er mir eine Pension gäbe, wobei ich die Welt vergessen
könnte? Sie denken, das wird er bleiben lassen! Ich denke es auch, aber
dafür will ich ihm wünschen, daß nichts als schlechte Verse auf seine Siege
mögen gemacht werden!"

An demselben Tage, am 18. Juni 1757, verlor Friedrich seine erste
Schlacht. Die Folgen der Niederlage bei Kollin waren noch furchtbarer als
die Niederlage selbst, alle Feinde brachen los. Die Russen überschwemmten
Preußen, die Franzosen den Rhein; jene siegten am 30. August bei Jägern¬
dorf, diese veranlaßten die Engländer am 8. September zu dem schimpflichen
Vertrage von Kloster Sivern und besetzten das mittlere Deutschland; auch
Gleim in Halberstadt lernte sie kennen.

„Li j'avais ses ins Z, Oolliv," schreibt Friedrich, ,^s ssrais a xrs3fut
ÄAQ8 All. port on ^'s us srainÄrg.is plus Iss oraASs."

Der Nimbus des Unbesieglichen war geschwunden. Dem Sieger von
Kollin schickte der Papst einen geweihten Degen, und nicht mit Unrecht schrieb
Friedrich am 13. Juli an seine Schwester: „Voisi 1a livsrts Ah 1'^llsniaSns
^t sslls <1s estts Samsö vrotsstants pour Ig-Hnslls on a taut vsrsö Ah sanA,
voUZ, öff Äsnx AranÄs intörsts su ^su!" Er hatte früher nicht daran gedacht,
aber die Konstellation war wirklich so.

„I^Ä vis," schreibt er am 17. September an seine Schwester, „nous » ses
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nun. . . Fi vous prsns?: 1a rssolntion <zns ^'al xriss, raa Äivins sosur! nous
Luissons sussindls ne»s maldsurs."

Doch hinderte ihn das nicht, sich in Leipzig nach seiner Art zu unter¬
halten. ,,^s suis ist Aauh 1s vaz^s latin. -s'al, xonr in'ainussr, xassö su
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volumss! 7 psusssi-vous bien? ^s n'^urais pas 1s tsravs Ah Iss ssrirs;
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[0259] an Ramler, „werden eine gewaltige Rechnung mit einander bekommen! Da nur Er, Er allein die Schuld hat, daß ich die Welt nicht gesehn habe: wär' es nicht billig, daß er mir eine Pension gäbe, wobei ich die Welt vergessen könnte? Sie denken, das wird er bleiben lassen! Ich denke es auch, aber dafür will ich ihm wünschen, daß nichts als schlechte Verse auf seine Siege mögen gemacht werden!" An demselben Tage, am 18. Juni 1757, verlor Friedrich seine erste Schlacht. Die Folgen der Niederlage bei Kollin waren noch furchtbarer als die Niederlage selbst, alle Feinde brachen los. Die Russen überschwemmten Preußen, die Franzosen den Rhein; jene siegten am 30. August bei Jägern¬ dorf, diese veranlaßten die Engländer am 8. September zu dem schimpflichen Vertrage von Kloster Sivern und besetzten das mittlere Deutschland; auch Gleim in Halberstadt lernte sie kennen. „Li j'avais ses ins Z, Oolliv," schreibt Friedrich, ,^s ssrais a xrs3fut ÄAQ8 All. port on ^'s us srainÄrg.is plus Iss oraASs." Der Nimbus des Unbesieglichen war geschwunden. Dem Sieger von Kollin schickte der Papst einen geweihten Degen, und nicht mit Unrecht schrieb Friedrich am 13. Juli an seine Schwester: „Voisi 1a livsrts Ah 1'^llsniaSns ^t sslls <1s estts Samsö vrotsstants pour Ig-Hnslls on a taut vsrsö Ah sanA, voUZ, öff Äsnx AranÄs intörsts su ^su!" Er hatte früher nicht daran gedacht, aber die Konstellation war wirklich so. „I^Ä vis," schreibt er am 17. September an seine Schwester, „nous » ses Äonnös var ig, naturf somilis um disnkait; Ass c^n'fils vssss Ah 1'fers, 1's.esorÄ nun. . . Fi vous prsns?: 1a rssolntion <zns ^'al xriss, raa Äivins sosur! nous Luissons sussindls ne»s maldsurs." Doch hinderte ihn das nicht, sich in Leipzig nach seiner Art zu unter¬ halten. ,,^s suis ist Aauh 1s vaz^s latin. -s'al, xonr in'ainussr, xassö su rsvus tous Iss xrotssssurs Ah estts univsrsito. .. ^'su al Ästsrrs im cM u'Mrait pas öetiÄvvs s. Uoliörs, s'it avait vösn Ah soo, tsmvs. Ost Qc>mirs ^Ämirabls in'a An avso uns Ar^vns inaAistrals <^n'i1 s-van aseonsQs Ah 6V. vol. jn-tolio, se <^n'it su avait ortus Äsux tous heff trois raois. — ^s lui (jjg : Nais, Nonsisnr, vous vosssÄss Apus 1a ssisnss nnivsrsslls? — ^ussi faig-js! rsvartit-it. — Na,is, Nonsisnr, tous los trois mois Äsux volumss! 7 psusssi-vous bien? ^s n'^urais pas 1s tsravs Ah Iss ssrirs; se esminsnt Äonv x>.of?:-vous xn Iss sonivossr? — Vsla. parlait Ah 1Z>! ins An-11, instta-ut 1s ÄoiKt für son krönt. — IIr Ah öff eontrörss ajonw: se An Äistionnairs Ah La^is, se Ah tons Iss Äieticnmg.irss ^us Nonsisur A konÄns su86lud1s. — 0ni, ^s 1s8 al rskonÄus snssinvls, An 1s savant: mais ^js Iss »i rsnÄus sxssllsnts, var ^js Iss al eorriZLs tous."

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Zweites Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341829_157663/259>, abgerufen am 27.09.2024.