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Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Erstes Quartal.

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Und weiter: los daditants as I^six^i^, äans Isur rio^ins avss ssux as Orssäs,
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xols SÄxoiuis out Ag,räh, avse 1s8 rs^rsts an xassö, rui xatriotisiris koch.1
plus sxelusit.

Nach Beendigung der Spezialbetrachtung folgt in einem Kapitel ein Ueber¬
blick über die Kulturgeographie des deutschen Reichs, in der die wesentlichen
Daten der Bevölkerungs- und volkswirtschaftlichen Statistik verwerthet sind.
Auch hierin muß man einen besonderen Vorzug des Werkes erblicken, da es
in dieser Zusammenstellung einen guten Ueberblick über alle diese für die
Gegenwart so wichtigen Fragen bietet. Wir wüßten wirklich kein deutsches
Werk zu nennen, in dem alle wesentlichen Gesichtspunkte im Ganzen so über¬
sichtlich und klar dargelegt wären wie hier. Daß im einzelnen dies und jenes
fehlt, z. B. eine Darstellung der überseeischen Verbindungen, kann den Werth
des Ganzen nicht schmälern. Den naheliegenden Vergleich zwischen Deutsch¬
land und Frankreich hat der Verfasser nicht umgangen, noch sich gescheut hervor¬
zuheben, worin sein Vaterland von Deutschland übertroffen wird. In Bezug auf
die deutsche Industrie wird anerkannt, daß sie in neuerer Zeit ebenso wie die
französische tüchtige Fortschritte gemacht habe, und daß Dentschland nicht nur
einen größeren Reichthum an nutzbaren Metallen habe als sein westliches
Nachbarland, sondern es auch verstanden habe, seine Rohmetalle meist selbst zu
verarbeiten und sich von der englischen Einfuhr freier zu machen. Daher liege
das Uebergewicht der Deutschen den Franzosen gegenüber hauptsächlich auf der
Eisenindustrie, doch habe es auch in der Webindustrie nicht geringen Vorsprung.
Neben den Mittheilungen über Nationalwohlstand, dessen Vertheilung Reclus
ungünstig erscheint, über Eisenbahnen, Handel und Verkehr mit In- und Aus¬
land findet auch das Erziehungswesen seine Berücksichtigung, das zu den besten
Europa's gerechnet wird. Doch sei zu beachten, daß der Stand des Elementar¬
unterrichts je nach den Einzelstaaten große Verschiedenheiten aufweise; während
Württemberg die erste Stelle in dieser Hinsicht einnehme, sei es damit haupt¬
sächlich in den östlichen Provinzen des preußischen Staates sehr schlecht bestellt,
auch sei die materielle Lage der Elementarlehrer zum Theil eine völlig unge¬
nügende. Was die Mittelschulen anlangt --worunter Reclus alles versteht, was
zwischen Elementarschule und Universität liegt --, so lehre die Statistik, daß diese
nur von dem 250. Theile der Bevölkerung besucht werden, allerdings ein immer
noch höherer Prozentsatz als in Frankreich, während Universitäts- oder poly¬
technische Bildung uur dem 2000. Theile der Gesammtbevölkerung zu Theil


Leipzig: ?our ig. niusi^us aussi I^sixsiiA sse uns ass villss Sö. torus 1s
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Und weiter: los daditants as I^six^i^, äans Isur rio^ins avss ssux as Orssäs,
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plus sxelusit.

Nach Beendigung der Spezialbetrachtung folgt in einem Kapitel ein Ueber¬
blick über die Kulturgeographie des deutschen Reichs, in der die wesentlichen
Daten der Bevölkerungs- und volkswirtschaftlichen Statistik verwerthet sind.
Auch hierin muß man einen besonderen Vorzug des Werkes erblicken, da es
in dieser Zusammenstellung einen guten Ueberblick über alle diese für die
Gegenwart so wichtigen Fragen bietet. Wir wüßten wirklich kein deutsches
Werk zu nennen, in dem alle wesentlichen Gesichtspunkte im Ganzen so über¬
sichtlich und klar dargelegt wären wie hier. Daß im einzelnen dies und jenes
fehlt, z. B. eine Darstellung der überseeischen Verbindungen, kann den Werth
des Ganzen nicht schmälern. Den naheliegenden Vergleich zwischen Deutsch¬
land und Frankreich hat der Verfasser nicht umgangen, noch sich gescheut hervor¬
zuheben, worin sein Vaterland von Deutschland übertroffen wird. In Bezug auf
die deutsche Industrie wird anerkannt, daß sie in neuerer Zeit ebenso wie die
französische tüchtige Fortschritte gemacht habe, und daß Dentschland nicht nur
einen größeren Reichthum an nutzbaren Metallen habe als sein westliches
Nachbarland, sondern es auch verstanden habe, seine Rohmetalle meist selbst zu
verarbeiten und sich von der englischen Einfuhr freier zu machen. Daher liege
das Uebergewicht der Deutschen den Franzosen gegenüber hauptsächlich auf der
Eisenindustrie, doch habe es auch in der Webindustrie nicht geringen Vorsprung.
Neben den Mittheilungen über Nationalwohlstand, dessen Vertheilung Reclus
ungünstig erscheint, über Eisenbahnen, Handel und Verkehr mit In- und Aus¬
land findet auch das Erziehungswesen seine Berücksichtigung, das zu den besten
Europa's gerechnet wird. Doch sei zu beachten, daß der Stand des Elementar¬
unterrichts je nach den Einzelstaaten große Verschiedenheiten aufweise; während
Württemberg die erste Stelle in dieser Hinsicht einnehme, sei es damit haupt¬
sächlich in den östlichen Provinzen des preußischen Staates sehr schlecht bestellt,
auch sei die materielle Lage der Elementarlehrer zum Theil eine völlig unge¬
nügende. Was die Mittelschulen anlangt —worunter Reclus alles versteht, was
zwischen Elementarschule und Universität liegt —, so lehre die Statistik, daß diese
nur von dem 250. Theile der Bevölkerung besucht werden, allerdings ein immer
noch höherer Prozentsatz als in Frankreich, während Universitäts- oder poly¬
technische Bildung uur dem 2000. Theile der Gesammtbevölkerung zu Theil


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[0279] Leipzig: ?our ig. niusi^us aussi I^sixsiiA sse uns ass villss Sö. torus 1s ssvÄt as 1'^.IIsrna.^iis; Iss oouvsrts as son LlsvÄnäKans ^ouisssut an loin ä'uris ArWäs rsMtatisn se 8vu ^.eaäörllis ass Lsanx-^res sse ers8-trsc^usiitss. Und weiter: los daditants as I^six^i^, äans Isur rio^ins avss ssux as Orssäs, rsxrsssntsut surtout 1'ssxrit a>11hin.g,iiä, ta-mais ^us Iss cito^sus as 1a roötro- xols SÄxoiuis out Ag,räh, avse 1s8 rs^rsts an xassö, rui xatriotisiris koch.1 plus sxelusit. Nach Beendigung der Spezialbetrachtung folgt in einem Kapitel ein Ueber¬ blick über die Kulturgeographie des deutschen Reichs, in der die wesentlichen Daten der Bevölkerungs- und volkswirtschaftlichen Statistik verwerthet sind. Auch hierin muß man einen besonderen Vorzug des Werkes erblicken, da es in dieser Zusammenstellung einen guten Ueberblick über alle diese für die Gegenwart so wichtigen Fragen bietet. Wir wüßten wirklich kein deutsches Werk zu nennen, in dem alle wesentlichen Gesichtspunkte im Ganzen so über¬ sichtlich und klar dargelegt wären wie hier. Daß im einzelnen dies und jenes fehlt, z. B. eine Darstellung der überseeischen Verbindungen, kann den Werth des Ganzen nicht schmälern. Den naheliegenden Vergleich zwischen Deutsch¬ land und Frankreich hat der Verfasser nicht umgangen, noch sich gescheut hervor¬ zuheben, worin sein Vaterland von Deutschland übertroffen wird. In Bezug auf die deutsche Industrie wird anerkannt, daß sie in neuerer Zeit ebenso wie die französische tüchtige Fortschritte gemacht habe, und daß Dentschland nicht nur einen größeren Reichthum an nutzbaren Metallen habe als sein westliches Nachbarland, sondern es auch verstanden habe, seine Rohmetalle meist selbst zu verarbeiten und sich von der englischen Einfuhr freier zu machen. Daher liege das Uebergewicht der Deutschen den Franzosen gegenüber hauptsächlich auf der Eisenindustrie, doch habe es auch in der Webindustrie nicht geringen Vorsprung. Neben den Mittheilungen über Nationalwohlstand, dessen Vertheilung Reclus ungünstig erscheint, über Eisenbahnen, Handel und Verkehr mit In- und Aus¬ land findet auch das Erziehungswesen seine Berücksichtigung, das zu den besten Europa's gerechnet wird. Doch sei zu beachten, daß der Stand des Elementar¬ unterrichts je nach den Einzelstaaten große Verschiedenheiten aufweise; während Württemberg die erste Stelle in dieser Hinsicht einnehme, sei es damit haupt¬ sächlich in den östlichen Provinzen des preußischen Staates sehr schlecht bestellt, auch sei die materielle Lage der Elementarlehrer zum Theil eine völlig unge¬ nügende. Was die Mittelschulen anlangt —worunter Reclus alles versteht, was zwischen Elementarschule und Universität liegt —, so lehre die Statistik, daß diese nur von dem 250. Theile der Bevölkerung besucht werden, allerdings ein immer noch höherer Prozentsatz als in Frankreich, während Universitäts- oder poly¬ technische Bildung uur dem 2000. Theile der Gesammtbevölkerung zu Theil

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341829_141412/279>, abgerufen am 23.07.2024.